Groucho schrieb:Ich kaufe so um die vier bis fünf Kleidungstücke pro Jahr.
Liegt vielleicht daran, dass ich meine Sachen (teilweise zum Leidwesen meiner Frau :D ) trage, bis sie mir vom Leib fallen.
Denke ich mir auch...
Ich komme da auf so viele Kleidungsstücke pro Jahr wie (unreparierbar) kaputt gehen - entfällt meist auf Socken (kleines Loch lässt sich stopfen, aber irgendwann sind sie durchgescheuert), und diesen Monat war es eine eigentlich robuste Arbeitshose bei der eine Beinaußenseite mittlerweile fadenscheinig geworden und sogar schon gerissen ist (durch Tragen einer Laptoptasche die das mit den Jahren durchscheuerte). Fand's schade um die Hose, da ging aber nix mehr und war froh darüber dieses Modell noch nachkaufen zu können. Noch gute Stoffteile der vorherigen Hose aufgehoben falls etwas zu flicken ist.
Dürfte aber auch daran liegen:
- Was man noch flicken, nähen, reparieren... kann, flicke, nähe, repariere ich. (Mein Mann fragte da schon mal ob es mir die Sache wert ist. Ist es. In der Zeit in der ich die Kleidung geflickt habe wäre ich nicht mal von zu Hause bis zu einem Kleidungsgeschäft gelangt und zurück. Also...)
- konstanter Kleidungsgeschmack (was nicht heißt dass ich z.B. "wie in den 90ern herumlaufen" würde, sondern ich bevorzuge Kleidung die zeitlos ist)
- Kleidung die sehr ausgefallen ist, nur zu wenigen Anlässen getragen werden kann und den Kauf weiterer Kleidung nach sich zieht kaufe ich nicht
- pfleglicher Umgang mit Kleidung
- keine Gewichts-/Staturänderung (keine Zu- oder Abnahme, keine Schwangerschaften), glücklicherweise auch keine Neukäufe aus gesundheitlichen Gründen (sowas wie z.B. auf einmal neue Kleidung wegen Gips, Orthesen... brauchen)
- Auswahl hochwertiger Kleidung (was nicht heißt "Designer" oder automatisch "teuer", sondern ich achte auf die Verarbeitung - schon im Laden fadenscheinige Stoffe, Kleidung mit schlechten Nähten inkl. zu kleiner Nahtzugabe,"Kaputt-Designs" a la gerissene Jeans, Kleidung mit Aufdrucken oder anderen Details die sich absehbar schnell abnutzen, Stretchstoff (der ausleiert)... kaufe ich nicht; auch bei kleinem Budget und damals entsprechend nur die Möglichkeit Kleidung bei C&A und so weiter zu kaufen konnte ich darauf achten dass das Sachen sind die absehbar halten)
Was mich auch automatisch wenig experimentierfreudig machen wird ist schonmal die Tatsache, viele Stoffe, Schnitte/Formen... allgemein Änderungen daran wie sich etwas am Körper anfühlt als unangenehm zu empfinden. Da gibt es nicht "ich habe Lust auf eine neue Jacke und der kaputte Reißverschluss ist ein prima Anlass" sondern "den Reißverschluss tausche ich, dann hält die nochmal 10 Jahre und ich hab' meine Ruhe".
Doors schrieb:Wenn wir alle nicht so viele Klamotten kaufen, dann muss ja irgendwer unseren Anteil kaufen.
Ganz richtig. Mir ist durchaus aufgefallen dass mein Kleidungskauf- und Kleidungsnutzungsverhalten als untypisch gilt. Mache ich fest an:
- Menschen (die mich nicht sehen; in Foren etwa) die aus obigem automatisch schließen ich sei irgendwie hässlich gekleidet
- Fragen wie jene, ob ich mir "schon für den Sommer was Nettes gekauft" hätte und mich für ein bisschen hinter dem Mond halten wenn ich antworte dass nichts nötig ist. (Passt noch alles vom Vorjahr! Wunderbar, spart mit Zeit und Geld.)
- Menschen die es seltsam fanden wenn ich mir für einen Anlass nichts Neues gekauft habe sondern vorhandene Kleidung nutzte.
- Andere Menschen, insbesondere Frauen, berichten mir häufig davon shoppen gewesen zu sein und was sie Neues gekauft haben.
- Der Großteil meiner Kleidung (außer Unterwäsche) stammt aus 2. Hand; Kleidung die sogar noch ein vor dem Tragen zu entfernendes Papieretikett hatte, also vom Vorbesitzer gekauft wurde ohne dass sie getragen wurde, war nicht selten dabei. Auch noch ungetragene Schuhe fand ich so.
- Bei meinem Arbeitgeber wie auch beim vorherigen gibt es einen internen "Marketplace" für gebrauchte Dinge. Es wird nicht selten Kleidung (von denjenigen selbst oder aus der Familie) angeboten, auch mit dem Hinweis "noch mit Etikett". Diese Kleidung wurde also gekauft ohne sie zu tragen, was bei mir so einfach nicht vorkommt.