Tussinelda schrieb:Es geht doch um die individuellen Persönlichkeiten von zwei Menschen und ob diese "passen"....da kann man vorher kein Schema erstellen mMn, man hat ggf. einen "Typ", der einem gefällt, einen anspricht, das hat aber eben auch viel mit Ausstrahlung zu tun, mit erstem Eindruck und nicht unbedingt etwas damit, wie man sich den Menschen genau vorstellt, bevor man ihn überhaupt kennengelernt hat. Offenheit gegenüber Menschen hilft und eben nicht gleich Schubladen auspacken.
Du lässt Dir selbst ja keinen Freiraum, einfach Männer kennenzulernen, Du hast ja quasi eine Checkliste im Kopf, das kann auch hinderlich sein.
Das sehe ich genauso. Das Problem dabei ist, dass man sich auf bestimmte Eigenschaften fixiert und einen regelrechten Tunnelblick erhält. Und es besteht die Gefahr, dass man sich dabei auf das falsche fixiert und gleichzeitig den einen oder anderen, der nicht in dieses enge Raster fällt, übersieht, obwohl gerade der es vielleicht gewesen wäre.
Letztlich sind alle Kriterien, die man so aufstellen kann, Oberflächlichkeiten, auch die, die sich nicht auf das Aussehen beziehen. Sofern man einen Partner fürs Herz will und nicht für den Status oder als Zweckgemeinschaft ist das einzig Ausschlaggebende zunächst das Gefühl und dass man menschlich zusammen passt.
Überhaupt dieser Wunsch nach dem Perfekten... Perfekt gibt es nicht und ich könnte mir vorstellen, dass jemand, der so einen Kriterienkatalog abarbeitet, irgendwann schockiert ist, wenn er den Menschen hinter dem vermeintlich perfekten (meinetwegen auch "passenden") Kandidaten kennenlernt. Wie
@nairobi heute Morgen schon erwähnt hatte, da kann es Krankheiten geben, pflegebedürftige Angehörige oder Probleme mit der Familie, Schulden (die haben nicht nur "Assis"...) und allerhand andere "Abtörner".
In dem Zusammenhang will ich noch kurz drauf eingehen, dass einige hier geschrieben hatten, so etwa ab 40 wären die meisten Singles weniger kompromissbereit. Als eine, die auch Anfang 40 ist und sich daher in einem Umfeld von hauptsächlich 40ern bis 50ern bewegt, erlebe das etwas anders. Zum Beispiel kenne ich gleich mehrere Paare, die sich Ü40 gefunden haben und wo zu dem Zeitpunkt die Partnerin (in diesen Fällen immer die Frau) bereits aus gesundheitlichen Gründen Frührentnerin war oder zumindest eine chronische Krankheit mit gravierenden Einschränkungen hatte. Das war für die Partner kein Grund, die Beziehung nicht einzugehen. Ich kann mich jedoch nicht dran erinnern, solche Paare in ihren 20ern und 30ern erlebt zu haben. Das heißt natürlich nicht, dass es das nicht gibt, aber mein Eindruck ist eher, dass die meisten in jüngeren Jahren noch den Jackpot suchen und wenig bereit sind, sich die Schicksalsschläge mit einem neuen Partner quasi ins Haus zu holen, weil dieser schon in irgendeiner Form "lädiert" ist oder andere Probleme hat.
So etwa ab 40 sind viele einfach reifer und wissen, dass nichts und niemand ohne Fehler, Probleme und Vorgeschichte ist... Man kennt es schließlich von sich selbst.
;) Dazu kommt oft die Erkenntnis, dass man selber für viele jetzt auch nicht mehr die erste Wahl auf dem Singlemarkt ist, zumindest nicht für die, die zu viel Wert auf Äußerlichkeiten legen... Und wer vernünftig ist, passt seine eigenen Kriterien entsprechend an.
Das bedeutet in der Konsequenz allerdings auch, dass Leute Ü40 in Punkten wie persönlicher Reife, Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein des Partners tatsächlich oft weniger kompromissbereit sind.
(Außer natürlich diejenigen, die ein Häschen suchen, das sie formen und führen können, und das ist eine große Red Flag.)
Wie gesagt nur meine eigenen Beobachtungen in meinem Umfeld und in der älteren Generation aus der Verwandtschaft. Das sind übrigens alles Männer, die man als "Macher" oder "gestandene Männer" bezeichnen könnte - über Begriffe wie "Alpha" würden die allerdings herzhaft lachen.