Ilian schrieb am 22.08.2023:Ich bin ja dafür alles, was der Ernährung dient, also was durch den Mund in den Körper gelangt und unten wieder heraus kommt und dabei einen kalorischen Input bringt (sonst kommt hier gleich wieder einer mit Blattgold...), gar nicht besteuert gehört.
Das halte ich für schwierig. Weil es reiche Menschen, die sich teure Luxusprodukte leisten können, überproportional entlastet. Ich finde, die Grenze sollte bei Grundnahrungsmitteln bleiben, bzw. dort konsequenter gezogen werden.
Gerne kann man auch "gesunde Lebensmittel" (wie auch immer man das konkret definieren kann), steuerlich fördern. Also z.B. nicht zuckerhaltige Getränke, unverarbeitetes Obst und Gemüse etc. Aber zugegeben, das könnte sehr komplex werden.
Syndrom schrieb am 22.08.2023:Bin schon jahrelang kein Gastronomie Kunde mehr, weil ich das Preis/Leistungs Verhältnis nicht mehr gegeben sehe!
Nun ja, die Leistung ist, dass ein anderer Mensch für Dich etwas macht, um Dir Arbeit zu ersparen.
Das finde ich bei den aktuellen Löhnen eigentlich nicht unangemessen, bzw. die Leistung ist eigentlich "preiswert".
Aber klar, wenn Du es selbst machst, ist es natürlich günstiger (sofern Du für Dich da keinen Lohn ansetzt, die ganzen Nebenkosten als sowieso vorhanden betrachtest und Du in der Lage bist, ein vergleichbares oder besseres Ergebnis zu erzielen).
Ayashi schrieb am 22.08.2023:Ja, ich weiß, alles unrealistisch, aber vom Bürger werden auch Opfer gefordert.
Sinnvolle Einsparungen sind schon wichtig. Aber erstens sind die von Dir genannten Dinge vermutlich pro Kopf betrachtet schon eher "Peanuts", vor allem aber sind manche der genannten Dinge (Föderalismus z.B.) durchaus sinnvoll.
Frau.N.Zimmer schrieb am 25.08.2023:Hat er eigentlich auch gesagt warum die ausgerechnet in der Gastro gesenkt bleiben soll?
Letztlich muss die Gesellschaft eine Entscheidung treffen, welche Angebote mehr oder weniger verfügbar sein sollen. Soll es weiterhin eine gewisse Gastronomiekultur mit eher niedriger Hürde und gleichzeitig angemessener Bezahlung geben, bleibt nicht mehr viel übrig, was man machen kann.
Natürlich kann man auch den Standpunkt vertreten: Essen gehen ist nur was für Reiche oder sonst ein echter Luxus. Völlig legitim.
MissMary schrieb:Sie haben die Faustregel Warenwert x 4 = Endpreis.
Grundsätzlich vernünftig. Der Warenwert entspricht im Schnitt ungefähr einem Viertel des zu erzielenden Umsatzes.
martenot schrieb:und die Unsitte mit der Reservierungspflicht hat noch nicht allzu sehr um sich gegriffen.
"Unsitte" ist so eine Sache.
Spontane Besuche sind eben viel teurer, weil Überkapazitäten vorgehalten werden müssen. Diese Spontaneität schlägt sich dann letztlich in den Preisen nieder. Das ist natürlich legitim, spontan essen gehen zu wollen - nur gibt es das nicht "umsonst".
martenot schrieb:Würde man nach zwei Stunden hinauskomplimentiert werden, dann wäre das womöglich der Anlass, den Abend zu beenden, aber das fände ich schade.
Auch völlig verständlich.
Aber das musst Du dann eben bezahlen. Die Preise Deiner Bestellungen (und natürlich die aller anderen Gäste, die dort sind) enthalten in einem "flexiblen" Restaurant dann eben höhere Anteile der Leerlaufzeiten. Solange man sich dessen bewusst ist, völlig legitim.
Diese Flexibilität kommt übrigens aus Zeiten, in denen die Angestellten schlecht bezahlt wurden und Überstunden oft unter den Tisch fielen.