Gruppen-/ Vergewaltigungen in Deutschland - Wie dem entgegenwirken?

behind_eyes schrieb:Was mir persönlich noch fehlt ist der Einfluss von Pornographie auf junge Menschen.

Gute Überlegung.

Den Zugriff darauf zu erschweren.

Würde dann ja auch darunter fallen:

rhapsody3004 schrieb:Sexualisierung und Objektifizierung weiter zurückfahren.

behind_eyes schrieb:Eine Lösung dazu habe ich aber nicht.

Ich auch nicht.


Auch über bessere Drehbücher und Inhalte für die volljährige Zielgruppe könnte man nachdenken. Einige würden das dann bestimmt wieder linksgrünversiffte Drehbücher nennen.

Auf jeden Fall weniger

behind_eyes schrieb:die Degradierung und Objektifizierung von Frauen

in Pornos.

Oder widerspricht sich das? Nö oder? Ich denke man kann auch solche Pornos schreiben und inszenieren, die Frauen nicht nur degradieren und als reines Lustobjekt darstellen.

Vielleicht sogar auch mehr lehrreiche Pornos produzieren, die zum einen zwar weiterhin sexy und unterhaltsam für alle Geschlechter sind - aber auch gleichzeitig sensibilisieren und starke Frauen mit entschlossenem Willen zeigen und das ein Nein auch beim ersten Mal ein Nein und nichts anderes bedeutet. Oder auch: Gerne Bis hier aber auch nicht weiter. Oder nur Weiter erst nach ausdrücklicher Zustimmung.

Das ganze dann auch umgekehrt mit Männern. Denn auch bei Männern bedeutet ein Nein ein Nein. Auch Männer haben ein Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, auch wenn sie in der Summe wohl weniger Opfer als Frauen werden.

Do-X schrieb:Woran macht man das fest, dass es in der ,,Familie" Probleme gibt?

Kann von Fall zu Fall verschieden sein.

Auf jeden Fall immer dann, würde ich sagen, wenn nachweislich objektiv Kindeswohlgefährdung vorliegt oder anders nachweislich schwerste Pflichtverletzungen seitens der Eltern oder anderer erziehungsberechtigter Personen regelmäßig begangen worden sind.

behind_eyes schrieb:Was mir persönlich noch fehlt ist der Einfluss von Pornographie auf junge Menschen.

Finde ich generell sehr wichtig, denn er macht bei vielen Jugendlichen etwas kaputt, auch in Richtung eigene Erwartungshaltung.
Außerdem ist es einfach zu früh, wenn sich die Kinder mit 11/12 Jahren auf dem Schulhof solche - teilweise ekelhaften - Videos ansehen, aber das ist heutzutage Normalität, leider.

Stumpf schrieb:Finde ich generell sehr wichtig, denn er macht bei vielen Jugendlichen etwas kaputt, auch in Richtung eigene Erwartungshaltung.
Außerdem ist es einfach zu früh, wenn sich die Kinder mit 11/12 Jahren auf dem Schulhof solche - teilweise ekelhaften - Videos ansehen, aber das ist heutzutage Normalität, leider.

Aber bitte auch nicht wie Teile der amerikanischen oder muslimischen Gesellschaft wieder zu prüde und verschlossen werden. Die zu prüden-spießigen Zeiten sollte Deutschland hinter sich gelassen haben.

Ein zu prüdes Umfeld ist für Kinder und Jugendliche bestimmt auch nicht förderlich und sie von allen sexuellen Inhalten fernzuhalten.



Ps.
Mir tat es denke ich gut, auch in Bezug auf meine eigene Sexualität, dass ich bspw. schon ab 3 Jahren mit FKK in Urlauben als auch auf einem Privatgelände für FKK-Familien in Berührung gekommen bin.

rhapsody3004 schrieb:Das ist für Kinder und Jugendliche bestimmt auch nicht förderlich sie von allen sexuellen Inhalten fernzuhalten.

Wenn Rundbriefe des Direktors an die Eltern rausgehen und davor gewarnt wird, dass Fünftklässler sich auf dem Schulhof gewaltverherrlichende Pornos ansehen, also das ist mit Sicherheit nicht förderlich.

rhapsody3004 schrieb:auch nicht förderlich und sie von allen sexuellen Inhalten fernzuhalten.

Vergiss nicht, wie schnell vor allem Jugendliche da auch in einer Sucht drinstecken, aufgrund dieser Videos ein völlig falsches Bild die eigene Sexualität betreffend entwickeln und dann bei der ersten Freundin nicht können.
Nein, das Thema ist schon wichtig.
Aber führt hier vielleicht auch zu weit, wäre eher Richtung Thema Impotenz interessant.

behind_eyes schrieb:Ich halte diesen freien Zugang für problematisch weil Pornos wie kein anderer Content die Degradierung und Objektifizierung von Frauen in den Köpfen verankert

Dann könnte man mEn auch gleich das Social Media dazu packen.

rhapsody3004 schrieb:Kann von Fall zu Fall verschieden sein.

Es kann uU sogar zu gravierenden Fehleinschätzungen kommen.

behind_eyes schrieb:Ich halte diesen freien Zugang für problematisch weil Pornos wie kein anderer Content die Degradierung und Objektifizierung von Frauen in den Köpfen verankert

Do-X schrieb:Dann könnte man mEn auch gleich das Social Media dazu packen.

Vor allem Werbung (und viele Games) dann auch. Hier gibt es eine interessante "Frontal"-Sendung aus 2020 zum Thema "Werbung":

Sexismus

Die Macht der Werbeindustrie

von Ralph Goldmann, Andreas Halbach und Mirjam Wlodawer

Sexistische Werbung auf Kosten von Frauen? In Deutschland ist das selbst in 2020 nicht verboten, der Deutsche Werberat kann maximal rügen. Gesetzesvorhaben, so etwas zu verbieten, scheiterten - auch am Widerstand von Werbebranche und Politik.

Videolänge:12 min Datum:13.08.2020

https://www.zdf.de/politik/frontal/sexismus-in-der-werbung-104.html

Würde man heute nochmal nachfragen, gäbe es sicher wieder ähnliche Antworten.

Um noch mal auf die Eingangsfrage zurückzukommen, so gut und richtig vieles ist, was hier gesagt wurde:

Was kann spezifisch gegen Gruppenvergewaltigungen getan werden?

Natürlich hilft alles, das grundsätzlich sexualisierter Gewalt grundsätzlich entgegenwirkt, das ist klar.

Aber was kann getan werden, damit so etwas nicht oder nicht zum wiederholten Mal aus einer Gruppe geschieht?

Ich halte es für möglich, dass einige Täter außerhalb ihrer Gruppe keine Vergewaltigung begangen hätten, die sich dennoch in der Gruppe daran beteiligt haben.

Meines Erachtens sollte man im Nachgang einer solchen Tat die Gruppe unter Druck setzen und die Gruppendynamik innerhalb dieser Gruppe zerstören. Sobald wirklich eine Haft im Raum steht, wird doch das Zusammengehörigkeitsgefühl nachlassen.

Weiterhin sollten Haupttäter aus dem Nahbereich des Opfers und auch ihrer Gruppe dauerhaft entfernt werden.
Ich würde es für angemessen halten, wenn ein Vergewaltiger in einem 50km Radius um den Wohnort des Opfers nicht wohnen dürfte.

@sacredheart

Würde ich auch alles so fordern. Sind ja auch gute Überlegungen. Besonders um Wiederholungstaten vorzubeugen.
Damit es im Idealfall erst zu gar keinen Gruppenvergewaltigungen kommt, wäre es enorm hilfreich Kinder und Jugendliche so früh wie möglich immer aus toxischen Freundes- und Bekanntenkreisen herauszubekommen und fern zu halten. Leichter gesagt als getan.

Ps.


Zur Prävention von Wiederholungstaten gehört übrigens auch und weil wir ja aus rechtlichen Gründen nun mal nicht jeden für immer wegsperren bzw. seiner Freiheit entziehen können, dass auch im Vollzug (im Jugend als auch Erwachsenenvollzug) Resozialisierung als Oberbegriff nicht vernachlässigt wird.

Die konkreten Details, also einzelne Maßnahmen, wie aussehen können und auch wie bereits bestehende weiter verbessert werden könnten, damit sie förderlich auf Gefangene wirken, überlasse ich dann wieder den Fachleuten.

Klar ist nämlich oder zumindest die Wahrscheinlichkeit hoch, dass würden wir hier in D wie von einigen Wutbürgern gefordert alle Gefangenen nur in ein dunkles Loch sperren und würden sämtliche Resozialisierungsmaßnahmen sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene einstellen und würde wir nur nach alter-harter vergeltender Hand bestrafen - dass sehr viele Gefangene kaputter entlassen werden würden als sie reingekommen sind und dann ohne jegliche Perspektive draußen bestimmt erneut oder gar noch schlimmer als vorher straffällig werden würden.

rhapsody3004 schrieb:Damit es im Idealfall erst zu gar keinen Gruppenvergewaltigungen kommt, wäre es enorm hilfreich Kinder und Jugendliche so früh wie möglich immer aus toxischen Freundes- und Bekanntenkreisen herauszubekommen und fern zu halten. Leichter gesagt als getan.

@rhapsody3004

Ich will Dir gar nicht widersprechen, aber das halte ich leider für sehr schwierig. Ich hatte selbst als Jugendlicher ziemlich gut ausgewählt, welchen Teil meines Freundeskreises meine Eltern näher kennenlernen und auch welchen nicht. Meine Eltern hatten sich durchaus für meine Sozialisation interessiert, aber als Heranwachsender geht man eben auch eigene Wege und hat oft ein Gespür dafür, welche Wege sich besser nicht kreuzen. Da ging es nicht um Straftaten, nur mal nebenbei. Aber Jugendliche entwickeln oft eine Meisterschaft darin, das Radar von Eltern und Lehrern etc zu unterfliegen.

sacredheart schrieb:Ich will Dir gar nicht widersprechen, aber das halte ich leider für sehr schwierig.

Ist mir ja selber bewusst.

rhapsody3004 schrieb:Leichter gesagt als getan.

Und das dürfte auch noch für anderes gelten, was hier so im Verlauf hinsichtlich gut gemeinten Präventionsmaßnahmen genannt wurde.

Das Problem sind hier nicht irgendwelche "Pornos": Die gibt es auch nur, weil es eben auch genug Kinks in
dieser Richtung gibt. Sowohl von Männern, als auch von Frauen. Inklusive Frauen, die gerne darin mitspielen.


Das Problem ist hier ja wohl die Erziehung und/oder mangelnde Erziehung/Liebe/Zuwendung/Grenzen/Konsequenzen
(gehört ja alles zusammen) von Kindern/Jugendlichen.

Außerdem die mangelnde soziale Integration einiger Personengruppen.
Es sind dann ja nun doch nicht Carl-Johannes und Justus-Cornelius die Täter.

SuiGeneris schrieb:Es sind dann ja nun doch nicht Carl-Johannes und Justus-Cornelius die Täter.

nicht nur, wenn schon. Gibt auch Täter, die kommen aus feinsten-bürgerlichen Elternhäusern. Genauso wie es Täter mit Migrationshintergrund und eher frauenfeindlicher Kultur kommend gibt.

SuiGeneris schrieb:Das Problem sind hier nicht irgendwelche "Pornos": Die gibt es auch nur, weil es eben auch genug Kinks in
dieser Richtung gibt. Sowohl von Männern, als auch von Frauen. Inklusive Frauen, die gerne darin mitspielen.


Das Problem ist hier ja wohl die Erziehung und/oder mangelnde Erziehung/Liebe/Zuwendung/Grenzen/Konsequenzen
(gehört ja alles zusammen) von Kindern/Jugendlichen.

Das sehe ich im Grunde genauso wie du.

Bedingt aber nur wegen den zu erwartenden Konsequenzen. Die wirken in der Regel eher wenig bis gar nicht abschreckend. Also härtere vor allem strafrechtliche Konsequenzen.

Noch weniger, wenn Taten unter Alkoholeinfluss begangen werden.

Man könnte das Strafmaß hochfahren. Spanien hat es vorgemacht. Ich hab so Angst vor einer Gruppenvergewaltigung und hoffe, der Staat misst der Integrität der Frauen mehr Bedeutung bei.

Unerwünschte schrieb:Ich hab so Angst vor einer Gruppenvergewaltigung

Interessant.


Ich habe überhaupt gar keine Angst vor sowas.
Was nicht heißt, dass es mir egal sei.

Ich sehe es nur nicht ein, dass ich vor sowas Angst haben sollte :)
Ich gehe selbstbewusst durch die Straßen und mache mich dadurch
gar nicht erst interessant für potentielle Täter.

Die Männer haben meine Angst gar nicht verdient.

Ich habe auch schon mal "Belästigungen" erlebt, aber die habe ich
laut angeschrien/geschlagen und dann war' es das.

Ich gehe wie eine stolze Wildkatze durch die Welt.
Die haben mich in Ruhe zu lassen oder ich zeige Krallen.

SuiGeneris schrieb:Ich habe überhaupt gar keine Angst vor sowas

Das freut mich für dich, ist für mein Leben völlig irrelevant.

Wildkatze, stolz...kann man machen.

Ich fange im September einen Win chun Kurs an, ich muss vorbereitet sein gegen den worst Case.

Unerwünschte schrieb:Ich fange im September einen Win chun Kurs an, ich muss vorbereitet sein gegen den worst Case.

Das klingt ja schon so, als würdest du fest damit rechnen zum Opfer zu werden.
Wenn die Täter dann Waffen haben, bringt auch kein asiatischer Kampfkurs etwas.

Bei mir ist es auch einfach das Mindset, dass ich gar nicht glaube, dass das jemals
passieren wird :)

Unerwünschte schrieb:Man könnte das Strafmaß hochfahren. Spanien hat es vorgemacht. Ich hab so Angst vor einer Gruppenvergewaltigung und hoffe, der Staat misst der Integrität der Frauen mehr Bedeutung bei.

Höhere Strafmaße wirken in der Regel nicht abschreckend. Das hat verschiedene Gründe. Der häufigste Grund wegen der Motivation. Taten werden in der Regel aus der Motivation heraus begangen gar nicht erst erwischt zu werden.

Ps.
Länder mit den härtesten Freiheitsstrafen einschließlich sogar Todesstrafen haben in der Regel auch die höchsten Kriminalitätsraten. So viel zum Thema Abschreckung durch härtere Bestrafungen.

@SuiGeneris

Das Risiko ist gestiegen die letzten zehn Jahre. Ausgeführt von deutschen und nichtdeutschen.vUch mag dein mindest, ich hingegen weiß, die Welt ist nicht so gut, wie du hier versuchst darzustellen.

Richtig ist, die Welt ist voller guter Menschen.

Auch richtig ist, die Welt ist voller schlechter Menschen.

@rhapsody3004

Äh doch,tun sie. Ist auch logisch, Stichwort Abschreckung.

Unerwünschte schrieb:h doch,tun sie. Ist auch logisch, Stichwort Abschreckung.

So logisch ist das gar nicht. (Nicht auf die AfD da hören)

Nicht zu vergessen, dass viele Taten, gibt Zahlen dazu, auch unter Alkoholeinfluss begangen werden. Da machen sich Täter wohl erst recht keine Gedanken über mögliche Konsequenzen ihres Handelns.