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Palliativ und Einsamkeit

1.413 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehung, Krankheit, Einsamkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Palliativ und Einsamkeit

19.08.2023 um 23:54
@ghostcloud
Habe Deinen Thread heute erst entdeckt, fast alles gelesen aber die letzten Seiten leider nur überflogen. Erstmal ziehe ich meinen Imaginären Hut vor Dir, da Deine Worte von viel Selbsreflektion und innerer Größe zeugen. Was ein unglaubliches Gut ist, welches wir Menschen nur all zu leicht vergessen.
Du hast geschrieben, dass es dir schwer fällt, Deinen inneren Punkt zu finden. Die Essenz wer wir sind, dieser Ruhepol der scheinbar schwer zu erfassen ist. Vielleicht hilft es dir wenn ich meine Erfahrungen mit dir teile.
Ich lebe schon sehr lange alleine, spreche manchmal mehrere Monate kein einziges Wort, betrachte die Welt fast nurnoch aus dem Cyberspace, und genau wie dir fällt es mir schwer Träume zu ergreifen. Will aber meine Geschichte hier nicht weiter ausbreiten.
Dieser Ruhepol, diese Essenz wer wir tatsächlich sind, was jeder irgendwie kennt, und der uns alle nur all zu leicht entgleitet, ist deswegen so schwer zu erfassen, weil er gedanklich nicht zu erfassen ist.

Wenn wir Menschen darüber denken wer wir sind, packen wir eine Vorstellung aus. Erinnerungen von Taten, Worten, Gedanken, als auch vielleicht Meinungen anderer über uns. Woraus wiederum ein Bild entsteht, dass aber fern dem ist was wir tatsächlich im Kern sind, weil eine Vorstellung niemals das Tatsächliche gänzlich abbilden kann. Zumal man nicht wirklich zu sich selbst findet, sondern ehrlicherweise schlicht eine Vorstellung vorfindet.
Unser Körper gehört vielleicht uns, genauso wie unsere Gedanken zu uns gehören, aber in der Essenz sind wir nicht unsere Gedanken, oder unser Körper, udgl.
Unser Körper vollführt manche Bewegungen ohne unser zutun. Auch unsere gedanklichen Bewegungen sind manchmal scheinbar zügellos, manchmal folgen sie unserem Willen. Jedoch sind es mitunter Bewegungen, die nicht von unserem Selbst, von unserem Kern, oder wie immer man es nennen möchte, kommen, sondern aus Automatismen entstehen. Somit sind diese Bewegungen auch kein wirkliches Bild dafür, wer wir in der Essenz sind.

Wenn Du nun alles weg nimmst, jeder Gedanke, jede Handlung, und jedes Wort los lässt, bist Du nicht weg, sondern etwas ist noch da. Etwas dass kein Gedanke und kein Wort braucht um zu sein. Das sich aus der Selbstverständlichkeit vertraut anfühlt, keine Schwere enthält, da nichts abgewogen werden muss, keine Zeit kennt, da nichts erfasst werden muss, von dem Kraft ausgeht welche Körper und Geist beeinflussen kann, und schlicht einfach ist.
Ich kann dir leider nicht sagen wohin diese verrückte Reise des Lebens am Ende nun mündet, aber von Sternenstaub zu Sternenstaub kann ich dir wenigstens eins sagen: Wir sind unzweifelhaft Teil dieses Prozesses, dem Urknall, des Universums, Gott, oder wie immer man es nennen möchte, und nicht getrennt davon.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und ein angenehmes Wochenende. Btw gefällt mir dein Musikgeschmack. Muse hab ich auch früher rauf und runter gehört.
Vielleicht geht dir der Track mit dicken Kopfhörern auch gut ab. In diesem Sinne... :)

Youtube: Earthside – The Closest I've Come (AUDIO)
Earthside – The Closest I've Come (AUDIO)
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Palliativ und Einsamkeit

20.08.2023 um 07:01
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Das wird sich wahrscheinlich mal spontan ergeben. Ich will mit dem Gekreische auch niemanden erschrecken. 😅 Also sollte es möglichst abgelegen sein.
Ich drücke dir die Daumen, dass du (d)einen Ort findest, wo es dir möglich ist! Es kann schon sehr befreiend sein, alles mal raus zu lassen.
Meine Orte sind am Meer gewesen, früh morgens allein am Strand und dann in die Brandung geschrien.
Oder Sonntags früh ins Auto gesetzt und in die Umgebung gefahren, wo noch nichts los war und mir einen Platz gesucht, wo ich stehen geblieben bin und dann drauflos geschrien habe.
Das hat echt Druck von der Seele genommen.


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Palliativ und Einsamkeit

20.08.2023 um 08:17
Guten Morgen ihr alle!

Ich hoffe ihr habt einen schönen Sonntag.
Zitat von NilgirisNilgiris schrieb:Schön, dass es dir heute wieder etwas besser geht und du eine gute Zeit mit deinen Freunden hattest.- Das freut mich sehr für dich.
Danke dir 🙂 je mehr Normalität, desto besser geht's mir seelisch.
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Hast du schon Mal Apfel probiert? Also halbieren (Schale dranlassen), Kerngehäuse rausschneiden und nach dem Grillen bisschen Honig und, wenn du den Geschmack magst, Zimt in die Mulde vom Kerngehäuse. Finde ich richtig lecker.
Oder halbe Feigen (nur kurz grillen). Wenn du auf "bisschen schräge Kombis" stehst, auf die halbe Feige etwas Feta-Käse (ich mag am liebsten mit welchen aus Schaf- oder Ziegenmilch).
Ananas habe ich noch nie probiert, das mache ich beim nächsten Grillen. Klingt interessant.
Das habe ich noch nicht ausprobiert, klingt aber echt gut. Danke für den Tipp.
Feige mit Ziegenkäse kenne ich. Das dann mit Honig, auch ein Traum.
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Also einen Vorteil hätte es. Du wüsstest danach, wer von deinen Nachbarn Zivilcourage hat 😁. Ist nicht ernst gemeint.

Ich hoffe, es geht dir morgen noch etwas besser, als heute! Zeig diesem fu**ing Krebs, dass du auch mit ihm noch schöne Zeiten hast und er mal an mehrfach benutzten Socken von dir schnüffeln kann.
Ich bewundere dich dafür, wie du es handhabst. Das klingt jetzt vielleicht schräg, aber ich lese dich unter anderem so gerne, weil du so reflektiert bist. Mir fehlt das mit einem halben Jahrhundert auf dem Buckel teilweise immer noch. Ich lerne irgendwie dabei, schwer verständlich in Worte zu fassen...
Das stimmt allerdings. Dann denken die aber jetzt ist er auch noch irre geworden. 😂

Solange ich kann, biete ich dem sch.. Krebs die Stirn. Und sage, ich will mehr Leben.
Danke für deine lieben Worte. Es klingt aber vielleicht immer irgendwie cooler als ich wirklich damit umgehe. Oft genug bin ich auch frustriert, mal wütend, mal traurig. Aber das gehört dazu.
Dass ich versuche möglichst reflektiert zu sein, liegt daran dass mir das hilft mich selbst zu sortieren.
Es freut mich aber dass du mich gerne liest. Und wenn ich so jemandem auch was geben kann, ist das Wow für mich.
Zitat von SantasSantas schrieb:😂😂😂 hättest du es geschrieben. Es ist ja nur die Wahrheit in etwa so wie wenn man schreibt untertags ist‘s hell 😅
Also nochmal richtig. Aubergine kann schmecken wie tote Oma im Keller. Und Zucchini wie Müll, wenn es nicht gut gewürzt ist. 😅
Zitat von SantasSantas schrieb:Übrigens ich hab mal jemanden gekannt der hat das mit den einfach nur schreien durchgezogen 😅 wir waren ne ganze Gruppe und unterwegs und er hat sich auf so einen Felsen gesetzt - die tlw. bei Parkplätzen als Abgrenzung dienen - und hat gebrüllt. Keine Worte - einfach nur gebrüllt 😅🙈.
Das finde ich gut. Einfach mal Brüllen kostet echt Überwindung.

@Flitzschnitzel

Schön, dass du dich hier zu Wort gemeldet hast. Und dass du den Hut vor mir ziehst. Ich denke dann, ich mache ja nichts besonderes, ich teile nur etwas.

Es ist nicht direkt so, dass ich meinen inneren Punkt nicht finde. Eher habe ich manchmal das Gefühl, dass von uns (anderen auch) schwer kranken Menschen erwartet wird, dass man in so einer finalen Phase total erleuchtet ist und zu seiner Mitte findet. Und ich muss sagen, bei mir ist das so überhaupt nicht so filmreif.
Natürlich hat die Krankheit mich verändert, den Fokus auf anderes gelegt. Ich musste lernen irgendwie einen Weg zu finden. Keine andere Wahl.
Der aber ist selten geradeaus.
Ich bin immer noch manchmal doof, unwissend, unerleuchtet, ängstlich, usw. An mir ist nichts klüger geworden. Ich bin sogar verwirrter von der Welt, von Menschen, von Situationen.
Aber es ist ok. Ich möchte ja auch gar nicht Erfüllung in meiner Krankheit finden. Ich brauche immer noch etwas Wut dagegen, um dagegen zu kämpfen. Oder um zu ertragen. Alles.

Das was du geschrieben hast, muss ich erneut lesen und darüber nachdenken. Ich habe gerade ein Brett vorm Kopf und checke es nicht. Es klingt sehr weise, und ich bin mir sicher dass da vieles dran sein könnte. Ich bin nur zum aktuellen Zeitpunkt zu doof, es zu erfassen.
Deshalb schon mal sorry, dass ich jetzt nichts wirklich gescheites von mir gebe.
Du meinst, wir bleiben wir, selbst wenn wir nicht mehr da sind?
Und Zeit und Raum spielt dann keine Rolle? Verstehe ich das richtig?
Dass wir alle Teil des Ganzen sind, das weiß ich, und sehe ich genauso.
Alles ist irgendwie verbunden.
Und das ist schon tröstlich.
Ich hoffe es klingt nicht zu trotzig dem Leben gegenüber, weil es ja leider kein Wunschkonzert ist, aber ich will so gerne einfach in mir, meiner Gestalt bleiben können und weiter leben, und älter werden.

Danke für den Song. Den mag ich. 😊
Zitat von SyringaSyringa schrieb:Ich drücke dir die Daumen, dass du (d)einen Ort findest, wo es dir möglich ist! Es kann schon sehr befreiend sein, alles mal raus zu lassen.
Meine Orte sind am Meer gewesen, früh morgens allein am Strand und dann in die Brandung geschrien.
Oder Sonntags früh ins Auto gesetzt und in die Umgebung gefahren, wo noch nichts los war und mir einen Platz gesucht, wo ich stehen geblieben bin und dann drauflos geschrien habe.
Das hat echt Druck von der Seele genommen.
Danke 😊
Ich glaube auch, dass das befreit.
Und es ist auch wichtig Dinge raus zu lassen. Was ich ja mit meinem Schreiben darüber irgendwie auch mache.


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Palliativ und Einsamkeit

20.08.2023 um 08:58
So muss das

20230820  84208 1Original anzeigen (1,6 MB)


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20.08.2023 um 12:04
@ghostcloud

😋😋😋😋😋👍 das sieht js mal super lecker aus


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20.08.2023 um 15:08
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Ich hoffe es klingt nicht zu trotzig dem Leben gegenüber, weil es ja leider kein Wunschkonzert ist, aber ich will so gerne einfach in mir, meiner Gestalt bleiben können und weiter leben, und älter werden.
Tut es nicht! Warst anscheinend mit dein eigenes ich zufrieden.

Der Cappo sieht lecker aus ;-)


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Palliativ und Einsamkeit

20.08.2023 um 15:18
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Tut es nicht! Warst anscheinend mit dein eigenes ich zufrieden.
So war das gar nicht gemeint.
Nur, dass ich nicht zur Materie werden möchte. Sondern ein Mensch bleiben, der lebt, atmet, älter wird, die Chance hat. Der einfach da bleibt wo er ist.
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Der Cappo sieht lecker aus ;-)
War er auch 🤤


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Palliativ und Einsamkeit

20.08.2023 um 17:02
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Wenn wir Menschen darüber denken wer wir sind, packen wir eine Vorstellung aus. Erinnerungen von Taten, Worten, Gedanken, als auch vielleicht Meinungen anderer über uns. Woraus wiederum ein Bild entsteht, dass aber fern dem ist was wir tatsächlich im Kern sind, weil eine Vorstellung niemals das Tatsächliche gänzlich abbilden kann
Zum Beispiel würde man doch auch sich selbst in physischer Form wahrnehmen, zu aller erst sogar? Also man ist groß, klein, traurig, froh, kalt, schwitzt. Dann kann man sich identifizieren, so dass auch andere einen wieder erkennen würden. Ich komme aus dem und dem Ort, meine Eltern sind die und die. Mit meinem Reisepass kann ich ja auch herum reisen, da sagt auch keiner, das ist unvollständig.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Zumal man nicht wirklich zu sich selbst findet, sondern ehrlicherweise schlicht eine Vorstellung vorfindet.
Unser Körper gehört vielleicht uns, genauso wie unsere Gedanken zu uns gehören, aber in der Essenz sind wir nicht unsere Gedanken, oder unser Körper, udgl.



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Palliativ und Einsamkeit

20.08.2023 um 17:03
Unser Körper ist ein Haus, in dem wir wohnen, oder nicht?

Naja, ich verstehe @ghostcloud darin, dass es schwer zu verstehen ist, dass alles plötzlich vorbei sein soll. Jeder würde damit eventuell etwas anders umgehen, genau wie wir auch alle anders trauern, oder feiern würden.

Mein Großvater wurde knapp 100 Jahre alt und ich habe den letzten vollen Monat, den er hatte, bei ihm gewohnt. Er war immer schon mein großes Vorbild, ich hab oft Ironman zu ihm gesagt, wobei er auch in seiner Jugend und Mitte seines Lebens wirklich ein großer, starker Mann gewesen war. Der seine besten Jahre in Gefangenschaft im WWK2 gelassen hat. Er war unermüdlich positiv und ziemlich unkompliziert als Mensch. Zuletzt hat er vor allem die Wolken und das Wetter beobachtet. Zeitung gelesen. Er war sehr ruhig und in sich gekehrt. Seine Persönlichkeit war wie am erlischen, es hat ihn nicht mehr so viel tangiert. Wir haben ab und zu Händchen gehalten und ich habe ihn morgen und abends immer zum Gruß geküsst. Und in der Küche um ihn herum getanzt. Es hat ihn gefreut, amüsiert. Und gegessen hat er noch sehr gerne, jeden Tag gab es es leckeres und frisches.
Im hohen Alter wird man bescheiden, erleuchtet vielleicht in dem Sinn, dass man nichts mehr will, erwartet. Es ist ja klar, dass der Körper einen nicht mehr weit trägt und jede kleine Strecke unheimlich anstrengend ist. Und man auf so viele Jahrzehnte zurück blickt, so viele Freunde und Familie schon lange nicht mehr da sind. Es ist einsam, so als Methusalem.
Ist es nicht normal, dass ein junger Körper und Geist naturgemäß nicht so entrücken kann, „nur“ weil man die harten Fakten weiß. Zu sterben ist keine altersfrage, aber der Kreislauf des Lebens ist nicht, mit Mitte 20 gehen zu müssen.


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Palliativ und Einsamkeit

20.08.2023 um 20:45
@ghostcloud
@gruselich
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Eher habe ich manchmal das Gefühl, dass von uns (anderen auch) schwer kranken Menschen erwartet wird, dass man in so einer finalen Phase total erleuchtet ist und zu seiner Mitte findet. Und ich muss sagen, bei mir ist das so überhaupt nicht so filmreif.
Natürlich hat die Krankheit mich verändert, den Fokus auf anderes gelegt. Ich musste lernen irgendwie einen Weg zu finden. Keine andere Wahl.
Der aber ist selten geradeaus.
Ich bin immer noch manchmal doof, unwissend, unerleuchtet, ängstlich, usw. An mir ist nichts klüger geworden. Ich bin sogar verwirrter von der Welt, von Menschen, von Situationen.
Persönlich mag ich den Ausdruck "Erleuchtung" nicht. Die einen verstehen darunter einen mystischen Supermanstatus, andere glauben es wäre eine art Allwissenheit, und wieder andere setzen es schlicht mit einer unendlichen Glückseligkeit gleich usw... Viele Gedanken über ein Wort, bei dem keine Vorstellung wirklich der anderen gleicht und was letztlich, nur die Kommunikation untereinander erschwert. Von zwielichtigen esoterischen Definitionen ganz zu schweigen.

Eins kann man aber mit Bestimmtheit sagen und ich lehne mich mal aus dem Fenster zu meinen es auch in deinen Worten lesen zu können, ist, dass das Leben, wenn es uns durch Schicksalsschlage, Konfrontation mit dem Tod, sprich Leid, metaphorisch unseren Kopf unter Wasser drückt, wir Menschen dadurch oft sehr hart desillusioniert werden. Wie du auch schreibst, ein anderer Weg muss gefunden werden.
Träume, Wünsche, Wertvorstellungen, Ansichten und Meinungen, fallen einem sprichwörtlich wie Schuppen von den Augen. Das ganze scheinbar chaotische gedankliche Theater der Welt, Manipulation als auch Propaganda durch Medien, schlicht Illusionen von anderen als auch durch uns selbst, greifen teilweise garnicht oder in teils abgeschwächter Form, da wir sie als total sinnlos empfinden im Angesicht dessen, was das Leid uns lehrt. Es ist also absolut verständlich dass du sagst, dass die Welt dich noch mehr verwirrt, oder vielleicht anders ausgedrückt, dir befremdlicher vorkommt. Wer wäre das nicht?

Klar, absolut frei von Illusion ist man durch Leid alleine wahrscheinlich nicht, da Leid eine ganze eigenen Illusionen spinnt. Wenn wir zb. durch harte Schicksalsschläge uns in Ängste steigern, in Vergangenheit schwelgen oder in einer vorgestellten Zukunft uns verlieren. Trotz allem verschiebt sich durch Leid unser Blick auf die Dinge. Wodurch es uns oft leichter fallen kann, das Wesentliche im Leben wieder zu sehen, wovon man anders vielleicht nur all zu leicht, durch den ganzen Rummel der Welt, abgelenkt wird.
Deshalb sagen manche wahrscheinlich auch, wie du schon sagtest, dass man dann einer Erleuchtung scheinbar sehr nahe sein kann. Solche Menschen verstehen unter Erleuchtung meist einen klaren Verstand der im Einklang mit dem "Hier und Jetzt" ist, aus welchem richtiges Handeln und richtige Worte entspringen.
Der aber ist selten geradeaus.
Wer ist schon absolut immer gradlinig. Wir Menschen sind halt manchmal dumm wie 3 Meter Feldweg, manchmal Mainbrains wie Einstein, ängstlich als auch mutig. Ich glaube das gehört zum Menschsein dazu und macht auch keine sogenannte Erleuchtung, oder Erkenntnis/Erfahrung gänzlich anders. Ansonsten wären wir ja danach Roboter.
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Ich brauche immer noch etwas Wut dagegen, um dagegen zu kämpfen. Oder um zu ertragen. Alles.
Ich will keine falschen Hoffnungen legen. Da ich auch kein Mediziner bin. Aber Wunder existieren noch da draußen. Etwas anderes zu behaupten wäre gegen dass, was tatsächlich ist. Von Menschen die nachweislich mit nur 10% Gehirnmasse fast normal weiter leben. Zu wissenschaftlich unerklärbaren, aber gesichert vorhandenen seltenen Spontanheilungen bei tödlichen Diagnosen. Von manchen dieser Spontanheilungesmenschen habe ich mir Interviews angeschaut und eines hatten sie scheinbar gemeinsam. Sie konnten trotz des enormen Drucks irgendwann mit sich "klartisch" machen, den Stress und die Ängste irgendwie überwinden, und lebten einen Tag nach dem anderen.
Egal durch was sie es letztlich schafften, zeigt es uns, das wir Menschen doch noch nicht alles Wissen, und es da draußen, als auch in uns, immer noch Geheimnisse gibt.
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Du meinst, wir bleiben wir, selbst wenn wir nicht mehr da sind?
Und Zeit und Raum spielt dann keine Rolle? Verstehe ich das richtig?
Nicht ganz. Dieser Kern, das was bleibt wenn man alles Gedankliche abstrahiert, ist unveränderlich. Kennt keine Zeit, als auch kein Vorne und Hinten, ist fern von Worten. Pure Selbst-verständlichkeit, zeitlose unveränderliche Vertrautheit was mehr einem Gefühl gleicht. Hört sich super mystisch an, ist aber schlicht einfach das was bleibt, wenn mal kein Gedanke, keine Ablenkung, nichts Gesehenes, nichts Gehörtes, nichts Ertastetes, nichts außen Wahrgenommenes da ist, und man in sich blickt. Was nach dem Tod damit passiert kann ich dir leider nicht sagen. Will da auch keine Thesen aufstellen. Davon gibt es leider schon mehr als genug.
Aber ich glaube egal wie es am Ende aussieht, dass die Natur auch dafür gesorgt hat, und es richtig ist, wie es dann letztlich ist.
Wie siehst du es?


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Palliativ und Einsamkeit

20.08.2023 um 21:37
@ghostcloud
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Also nochmal richtig. Aubergine kann schmecken wie tote Oma im Keller. Und Zucchini wie Müll, wenn es nicht gut gewürzt ist. 😅
Ja das stimmt.


Wie man einen weiteren Text zitiert weiß ich noch nicht aber um auf das Brüllen zurückzukommen ich stell mir vor, dass das verdammt viel Mut auch erfordert. Ich stell mir immer vor so wie letztens, ich wäre am liebsten aufs einsamste Feld geritten und hätte gebrüllt das Einzige was mich abhielt war der Gedanke dass das jemand hört und mich für verrückt hält 😅🙈

@gruselich

Die Beschreibung mit dem Haus ist großartig und die Anekdote mit deinem Großvater irgendwie rührend und schön gleichermaßen.


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Palliativ und Einsamkeit

20.08.2023 um 22:07
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:enschen dadurch oft sehr hart desillusioniert werden. Wie du auch schreibst, ein anderer Weg muss gefunden werden.
Träume, Wünsche, Wertvorstellungen, Ansichten und Meinungen, fallen einem sprichwörtlich wie Schuppen von den Augen
Natürlich wird man desillusioniert! Das finde ich jetzt keine gewagte Behauptung.
Aber des Weiteren geht es ja um normale Dinge wie älter zu werden, vielleicht Familie gründen, Karriere ausbauen. Das sind doch keine großen Ansprüche oder Träume, das macht und hat die Mehrheit von uns zumindest zur Wahl.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Trotz allem verschiebt sich durch Leid unser Blick auf die Dinge. Wodurch es uns oft leichter fallen kann, das Wesentliche im Leben wieder zu sehen, wovon man anders vielleicht nur all zu leicht, durch den ganzen Rummel der Welt, abgelenkt wird.
Was ist denn das Wesentliche im Leben?
Gesundheit? Freunde und Familie?


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Palliativ und Einsamkeit

20.08.2023 um 23:41
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Ich hoffe es klingt nicht zu trotzig dem Leben gegenüber, weil es ja leider kein Wunschkonzert ist, aber ich will so gerne einfach in mir, meiner Gestalt bleiben können und weiter leben, und älter werden
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Nur, dass ich nicht zur Materie werden möchte. Sondern ein Mensch bleiben, der lebt, atmet, älter wird, die Chance hat. Der einfach da bleibt wo er is
Du hast mit diesen Sätzen alles auf den Punkt gebracht. Zur Materie werden wir alle mal irgendwann, aber das will man ganz bestimmt nicht wenn man noch so jung ist. Darum geht es doch.

Das man bei schwerer Erkrankung einiges anders sieht als vorher, nämlich das was einem wichtig war, plötzlich gar nicht mehr wichtig ist, und das worüber man nie einen Gedanken verschwendet hat dann das Leben bestimmt, da kann man schon in ein “tiefes Loch“ fallen.
Eine Schreiorgie kann in diesem Fall bestimmt nicht befreiend sein denke ich.
Wer aber meint ihm hilft es, der soll es natürlich tun.


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Palliativ und Einsamkeit

21.08.2023 um 02:03
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Aber des Weiteren geht es ja um normale Dinge wie älter zu werden, vielleicht Familie gründen, Karriere ausbauen. Das sind doch keine großen Ansprüche oder Träume, das macht und hat die Mehrheit von uns zumindest zur Wahl.
Die Größe eines Traumes oder Wunschs in uns, hängt davon ab wie lange und wie stark wir diesen Gedanken ergreifen. Wieviel gedanklichen Raum und somit Macht wir diesen über uns geben/gegeben haben.
Das scheinbar einfach angesehene Wünsche, wie die von dir erwähnten, schwerer los zu lassen sind, ist auch diesem Umstand geschuldet.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Was ist denn das Wesentliche im Leben?
Gesundheit? Freunde und Familie?
Das bist du. Deine Achtsamkeit welche man anderen und sich selbst schenkt. Dein Handeln welches aus der Aufmerksamkeit heraus das tatsächlich Gebrauchte besser angehen kann. Deine Gedanken die weniger Hindernis sondern mehr Werkzeuge sind. Deine Zeit und deine Liebe die du mit anderen und mit dir selbst teilst. Deine Gefühle die dir zeigen wie sehr du von etwas ergriffen bist, und dein Verstand der darüber wacht und dich das Loslassen lehrt. Dein ganzes Wesen das sich selbst durch andere sehen und somit einander verstehen kann.

Also im Idealfall... sagt zumindest mein Kopf und damit ohne Gewähr. :D
Aber wer sieht schon absolut immer das Wesentliche? Außerdem glaub, ich dass es auch zum Wesentlichen im Leben gehört, manchmal dem unwesentlichen zu frönen. Kein Tiefsinn ohne Stumpfsinn.

Btw bin ich grade heftig erschrocken... Während ich schrieb ist grade eine riesige Gottesanbeterin auf mich zugeflogen und neben mir auf dem Bett gelandet. Aber voll süß wie sie den Kopf bewegte als wir uns einander beobachtet haben. Das erste mal das ich hier in der Stadt eine sehe.


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Palliativ und Einsamkeit

21.08.2023 um 07:45
Guten morgen @ghostcloud

Wie hast du geschlafen?

Jetzt könnte ich so ein leckeres cappo gut gebrauchen.
Wochenende wieder vorbei.

Hoffe stellst noch Musik hier rein,


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Palliativ und Einsamkeit

21.08.2023 um 12:32
Hey ihr Lieben.

Meine Nacht war nicht so toll.
Ich hoffe eure war gut. 😊

@klompje1

Ich finde, Kaffee geht immer. Heute hatte ich einen Eiskaffee. Aber selbst gemacht.

An Musik kann ich sehr gerne etwas einstellen.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Zum Beispiel würde man doch auch sich selbst in physischer Form wahrnehmen, zu aller erst sogar? Also man ist groß, klein, traurig, froh, kalt, schwitzt. Dann kann man sich identifizieren, so dass auch andere einen wieder erkennen würden. Ich komme aus dem und dem Ort, meine Eltern sind die und die. Mit meinem Reisepass kann ich ja auch herum reisen, da sagt auch keiner, das ist unvollständig.
Ja. Ich wüsste gar nicht wie ich mich anders wahrnehmen könnte. Ich bin ja Körper und Seele, wenn man sie so nennen will. Aber spüre ja physisch.
Aber vielleicht fehlt mir dazu die Vorstellungskraft.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Ist es nicht normal, dass ein junger Körper und Geist naturgemäß nicht so entrücken kann, „nur“ weil man die harten Fakten weiß. Zu sterben ist keine altersfrage, aber der Kreislauf des Lebens ist nicht, mit Mitte 20 gehen zu müssen.
Das ist ein irgendwie schönes, trauriges Beispiel mit deinem Opa. Und trifft es auch ganz genau. Ich glaube, je älter man wird, desto versöhnlicher kann man vielleicht dem Tod entgegen blicken.
Das kann natürlich auch ganz individuell sein, aber der Großteil wird wahrscheinlich schon viele Menschen verloren haben, dann Kraft lassen durch das Alter und auch mögliche Krankheiten. Und dann ist das loslassen vielleicht eine Erlösung.
Das könnte man bei schwerkranken Menschen auch irgendwann sagen. Dann, wenn der Körper nicht mehr kann. Aber bis dahin ist es so ein übles Gefühl dass dieses älter werden nicht passieren wird.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Naja, ich verstehe @ghostcloud darin, dass es schwer zu verstehen ist, dass alles plötzlich vorbei sein soll. Jeder würde damit eventuell etwas anders umgehen, genau wie wir auch alle anders trauern, oder feiern würden.
Ja, genau so meine ich es. Es ist schwer vorstellbar für mich dass das Leben was ich habe, dann hatte, vorbei sein soll.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Natürlich wird man desillusioniert! Das finde ich jetzt keine gewagte Behauptung.
Aber des Weiteren geht es ja um normale Dinge wie älter zu werden, vielleicht Familie gründen, Karriere ausbauen. Das sind doch keine großen Ansprüche oder Träume, das macht und hat die Mehrheit von uns zumindest zur Wahl.
Desillusioniert, ja.
Für mich hat es sich angefühlt als hätte man mich mit aller Kraft aus meinem Leben gezogen. Raus gebombt.
"So bitte sehr. Deine Diagnose. Erstmal etwas Hoffnung. Dann: leider ist es doch die schlimmste Form. Unheilbar. Können nur versuchen es heraus zu zögern. Sorry. Ach, und ab sofort jeden Tag Schmerzen. Herzlichen Glückwunsch zum neuen Dasein. Komme klar damit."
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Du hast mit diesen Sätzen alles auf den Punkt gebracht. Zur Materie werden wir alle mal irgendwann, aber das will man ganz bestimmt nicht wenn man noch so jung ist. Darum geht es doch.

Das man bei schwerer Erkrankung einiges anders sieht als vorher, nämlich das was einem wichtig war, plötzlich gar nicht mehr wichtig ist, und das worüber man nie einen Gedanken verschwendet hat dann das Leben bestimmt, da kann man schon in ein “tiefes Loch“ fallen.
Ja, genau so. Darum geht es.
Es freut mich dass ich es auf den Punkt bringen konnte.

Es ist so, dass der Fokus oft auf anderen Dingen liegt/ liegen muss als früher.
Manches sehe ich heute anders, Manches noch gleich. Die Krankheit hat mich verändert, und trotzdem doch nicht. Es ist alles manchmal ziemlich ambivalent.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Die Größe eines Traumes oder Wunschs in uns, hängt davon ab wie lange und wie stark wir diesen Gedanken ergreifen. Wieviel gedanklichen Raum und somit Macht wir diesen über uns geben/gegeben haben.
Das scheinbar einfach angesehene Wünsche, wie die von dir erwähnten, schwerer los zu lassen sind, ist auch diesem Umstand geschuldet.
Nun ja, es sind im Prinzip "normale" Wünsche. Ich wollte ja nicht den Mount Everest bezwingen. Sondern hätte mir gewünscht alle Lebenswege offen zu haben.
Chancen, Möglichkeiten.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Ich will keine falschen Hoffnungen legen. Da ich auch kein Mediziner bin. Aber Wunder existieren noch da draußen. Etwas anderes zu behaupten wäre gegen dass, was tatsächlich ist. Von Menschen die nachweislich mit nur 10% Gehirnmasse fast normal weiter leben. Zu wissenschaftlich unerklärbaren, aber gesichert vorhandenen seltenen Spontanheilungen bei tödlichen Diagnosen.
Es gibt sie, diese Wunder. Ich würde mir auch eins wünschen, möchte mich aber nicht daran festhalten. Am Anfang habe ich sogar ziemlich danach gesucht. Die gibt's, aber so selten, und nicht vieles ist schlimmer als falsche Hoffnungen, die dann enttäuscht werden.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Sie konnten trotz des enormen Drucks irgendwann mit sich "klartisch" machen, den Stress und die Ängste irgendwie überwinden, und lebten einen Tag nach dem anderen.
Die Ängste zu überwinden schaffe ich nicht, sie leben mit mir mit. Aber es ist ok. Ich mache mir keinen Druck sie komplett los werden zu müssen, obwohl ohne sie vieles leichter wäre. Aber sie sind da. Und sie gehen nicht.
Es gibt bestimmt Menschen die sind viel 'besser" im Umgang mit ihrer Krankheit, und können vieles für sich lösen, und auch vertreiben. Ich bin schon froh wenn ich mich durch wurschtel, ohne den Verstand zu verlieren. Ich bin in einer ständigen Achterbahnfahrt.
Alles was es in Filmen oft gibt, die Protagonisten die mit ihrer Krankheit nicht hadern. That's not me.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Eins kann man aber mit Bestimmtheit sagen und ich lehne mich mal aus dem Fenster zu meinen es auch in deinen Worten lesen zu können, ist, dass das Leben, wenn es uns durch Schicksalsschlage, Konfrontation mit dem Tod, sprich Leid, metaphorisch unseren Kopf unter Wasser drückt, wir Menschen dadurch oft sehr hart desillusioniert werden. Wie du auch schreibst, ein anderer Weg muss gefunden werden.
Träume, Wünsche, Wertvorstellungen, Ansichten und Meinungen, fallen einem sprichwörtlich wie Schuppen von den Augen. Das ganze scheinbar chaotische gedankliche Theater der Welt, Manipulation als auch Propaganda durch Medien, schlicht Illusionen von anderen als auch durch uns selbst, greifen teilweise garnicht oder in teils abgeschwächter Form, da wir sie als total sinnlos empfinden im Angesicht dessen, was das Leid uns lehrt. Es ist also absolut verständlich dass du sagst, dass die Welt dich noch mehr verwirrt, oder vielleicht anders ausgedrückt, dir befremdlicher vorkommt. Wer wäre das nicht?
Mir kommt die Welt anders vor, weil meine anders ist als vorher.
Einige Menschen von denen ich es nie gedacht hätte, haben mich entweder verletzt, mich links liegen lassen, oder mir das Gefühl gegeben mit einfacher Positivität einen Schnupfen zu heilen.
Ich habe die Welt nicht mehr verstanden, meinen Körper nicht, mich selbst nicht. Das bisschen Vertrauen was ich mir sowieso über Jahre aufgebaut hatte, war in dieser Zeit weg.
Und ist auch immer wieder so.
Das Leid lehrt mich persönlich nichts. Klingt leider sehr nüchtern und vollkommen unromantisch, ich weiß. Außer wie ich möglichst durch die schlimmsten Tage durchkommen kann, lerne ich nichts. Und ich wünschte das müsste ich gar nicht wissen. Ich wünsche mir die Normalität, das Theater der Welt, einfach leben ohne den Tod im Nacken sitzen zu haben.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Deshalb sagen manche wahrscheinlich auch, wie du schon sagtest, dass man dann einer Erleuchtung scheinbar sehr nahe sein kann. Solche Menschen verstehen unter Erleuchtung meist einen klaren Verstand der im Einklang mit dem "Hier und Jetzt" ist, aus welchem richtiges Handeln und richtige Worte entspringen.
Einen klaren Verstand der im Einklang mit Hier und Jetzt ist.
Den habe ich in der Form nicht, glaube ich.
Ich bin im Hier und Jetzt wenn ich schöne Momente erlebe. Aber oft genug kommt mir danach in den Sinn wie lange noch. Es ist alles miteinander verbunden, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Mir gelingt es oft nicht es zu trennen.
Trotzdem bin ich dankbar für die Momente und Möglichkeiten in denen ich sowas wie Normalität habe, oder etwas schönes, an guten Tagen. Aber zwischendurch, schweife ich in die Vergangenheit, erinnere mich. Denke an jetzt, an die Zukunft.
Es ist alles irgendwie gekoppelt.
Zitat von FlitzschnitzelFlitzschnitzel schrieb:Was nach dem Tod damit passiert kann ich dir leider nicht sagen. Will da auch keine Thesen aufstellen. Davon gibt es leider schon mehr als genug.
Aber ich glaube egal wie es am Ende aussieht, dass die Natur auch dafür gesorgt hat, und es richtig ist, wie es dann letztlich ist.
Wie siehst du es?
Wie ich das sehe.
Es wird wohl von der Natur irgendwie eingerichtet sein.
Irgendwie will ich aber gar nicht dass es richtig ist, dass ich sterbe und wie die Natur es eingerichtet hat. Ich bin da wirklich hartnäckig dagegen. Könnte man so sagen. Ich lege Contra ein.
Auch wenn ich weiß wie es um mich steht. Ich will leben. Älter werden. Das ist schon alles. Vielleicht zu viel verlangt in Anbetracht meiner Diagnose, ich weiß.

Sorry für ein mögliches Durcheinander in meinen Antworten.


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Palliativ und Einsamkeit

21.08.2023 um 19:16
Hier kommt der Song. Heute ein eher nachdenklicher. Aber einer meiner Lieblingssongs

Youtube: Lord Huron - The Night We Met (Official Audio)
Lord Huron - The Night We Met (Official Audio)
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Palliativ und Einsamkeit

21.08.2023 um 19:50
Hallo @ghostcloud

Oh der Song klingt wirklich sehr nachdenklich/traurig.
Hast du ihn bewusst heute ausgesucht?
Aber ein sehr berührendes Lied ..

Geht es dir besser wie heute Nacht ?

Ich wünsche euch allen einen schönen entspannten Abend .


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Palliativ und Einsamkeit

21.08.2023 um 21:08
Zitat von TiinchenTiinchen schrieb:Oh der Song klingt wirklich sehr nachdenklich/traurig.
Hast du ihn bewusst heute ausgesucht?
Aber ein sehr berührendes Lied ..

Geht es dir besser wie heute Nacht ?
Ich habe ihn nicht unbedingt bewusst heute ausgesucht, aber er ist definitiv einer meiner forever Fave Songs 🙂

Außer dass mir die Hitze zu schaffen macht, geht es. 🥵 mal schauen wie die Nacht so wird.

Danke, ich wünsche dir auch einen schönen Abend!


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Palliativ und Einsamkeit

21.08.2023 um 21:42
Hallo @ghostcloud,

auch ich lese hier durch Zufall mit.
Hast du mal warmen Salbeitee mit Honig probiert?
Es hilft ein bisschen bei der Wärme, gegen das Schwitzen 🤗
LG und danke für seit mitteilen.


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