Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

gagitsch schrieb:Alles was extra gemacht wird sorgt bei denen die es nicht betrifft oft für Missmut und Unbehagen.... ;)

Wenn das wirklich so wäre, dann müsste sich die Bevölkerung tagtäglich unentwegt über Tausend Dinge fürchterlich aufregen, zumindest, sobald darüber berichtet wird.

Manchmal habe ich ehrlich gesagt ein wenig den Eindruck, dass man sich einfach gern aufregt und schon fast gezielt neue Themen aufspüren will, um sich dann wieder ordentlich echauffieren zu können.

martenot schrieb:Wenn das wirklich so wäre, dann müsste sich die Bevölkerung tagtäglich unentwegt über Tausend Dinge fürchterlich aufregen, zumindest, sobald darüber berichtet wird.

tut es das nicht.

Wenn ich mir die Schlagzeilen ansehe oder die Nachrichten geht es nur um Krieg,Wetter,Promi-mist oder eben um dinge die wieder extra für irgendwen gebaut und gemacht wurden.

Ich kann mich täuschen. Gegen das Konzept habe ich nichts und soll die Kita gut und lange funktionieren. Für mich ist es kein dienst der Verständigung und Vernunft, eher der Abgrenzung.

Da ich nicht betroffen bin, bin ich auch raus bei dem Thema jetzt ;)

gagitsch schrieb:Für mich ist es kein dienst der Verständigung und Vernunft, eher der Abgrenzung.

Vielleicht hilft es ja, wenn man sich einfach vorstellt, dass es für die Familien, die diese Einrichtung nutzen, eine echte Hilfe und Unterstützung sein kann. Man muss ja nicht immer persönlich davon profitieren, aber kann es vielleicht dennoch akzeptieren, dass andere das Konzept gut, hilfreich und unterstützend finden.

gagitsch schrieb:Es wird extra ein Kita nur für LGBTQ Menschen errichtet und ist nur von diesen genutzt.

Das hast du glaub ich falsch verstanden, es sind ja alle Kinder willkommen. Es kann wohl jedes Kind hin.

Ich bin trotzdem der Meinung dass das Quatsch ist in dem Alter einen Aufriss zu machen.
Mein Sohn wollt mit 4 auch mal ne Prinzessin werden. Ne Woche später wieder Feuerwehrmann.

sindbad82 schrieb:Ich bin trotzdem der Meinung dass das Quatsch ist in dem Alter einen Aufriss zu machen.

Selbst wenn es aus Sicht vieler Menschen Quatsch ist, ist es für diejenigen, die sie gern nutzen und Vorteile daraus ziehen, halt trotzdem kein Quatsch und sinnvoll und wird anscheinend gern genutzt. Ich denke, man könnte das auch einfach akzeptieren. Es wird ja niemand dadurch beeinträchtigt oder gestört.

Was den Aufriss betrifft, scheint es mir eher so zu sein, dass die Gegner einen "Aufriss" machen, obwohl sie nicht betroffen sind. Regt Ihr Euch tatsächlich bundesweit über alles auf, was Ihr als "Quatsch" identifiziert, selbst wenn ihr gar nicht davon betroffen seid und es weit entfernt ist und auch sonst nichts mit eurem Leben zu tun hat?

@martenot
Ja natürlich akzeptiere ich das. Deshalb muss ich es aber noch nicht gut finden.
Ich sag ja: jeder soll leben wie er will.
Für mein Dafürhalten ist es einfach Blödsinn mit sowas im Kindergartenalter anzufangen.
2-3 klasse, sexualkundeunterricht bin ich wieder voll dabei.
Aufklärung ist richtig und wichtig, nur ist es wie erwähnt eben nicht die Aufgabe von Kindergärtnern sondern der Eltern.

martenot schrieb:Vielleicht hilft es ja, wenn man sich einfach vorstellt, dass es für die Familien, die diese Einrichtung nutzen, eine echte Hilfe und Unterstützung sein kann. Man muss ja nicht immer persönlich davon profitieren, aber kann es vielleicht dennoch akzeptieren, dass andere das Konzept gut, hilfreich und unterstützend finden.

ich habe nichts gegen die Kita und das Konzept. Ich denke nur es ist, wenn es um die Gewohnheit und das Verständnis für homosexuelle Eltern in einer Gesellschaft geht, eher ein Projekt was ausgrenzt und nicht integriert.

sindbad82 schrieb:Das hast du glaub ich falsch verstanden, es sind ja alle Kinder willkommen. Es kann wohl jedes Kind hin.

ja, das konzept ist aber nicht für die Kinder sondern für die eltern kontruiert. Zumindest versteh ich es so....

sindbad82 schrieb:Für mein Dafürhalten ist es einfach Blödsinn mit sowas im Kindergartenalter anzufangen.
2-3 klasse, sexualkundeunterricht bin ich wieder voll dabei.

Meinem Verständnis nach geht es auch überhaupt nicht um Aufklärung oder Sexualkundeunterricht. Sondern einfach darum, dass auch beispielsweise gleichgeschlechtliche Eltern oder homosexuelle Angestellte nicht schief angeschaut werden und die Kinder, Eltern und Betreuer unbefangen mit diesen Menschen umgehen.

Kurz gesagt. jeder wird so akzeptiert, wie er ist. Eigentlich doch ein schönes Konzept....

martenot schrieb:Sondern einfach darum, dass auch beispielsweise gleichgeschlechtliche Eltern oder homosexuelle Angestellte nicht schief angeschaut werden und die Kinder, Eltern und Betreuer unbefangen mit diesen Menschen umgehen.

Da ist für mich der Punkt.

ein Beispiel um meine Haltung zu erklären.

Bsp: Eltern jedweder Coleur besuchen jede Kita, egal wo und wie oft und wie lange es halt ist. Daraus entsteht Gewohnheit , persönlicher Umgang und Verständnis. Auch Eltern die mit Homoxeualität nichts anfangen können oder sich dagegen wehren, erleben dass es normal ist und keine "Unheil" und werden im Denken durch Erfahrung Ihre ungewohnten Misstimmungen abbauen.

Wenn aber LGBTQ Eltern nur in "eigene" Kitas gehen und unter sich bleiben, was voraussetzt, dass es genügend davon geben müsste, dann wird die Elternschaft egal ob homo- oder heterosexuell unter sich bleiben(mehrheitlich) was nicht zur Verständigung und zum Verständnis führt dass alles ok ist und niergends ein Problem da ist außer in den köpfen...

Die Kinder sind für das Konzept nicht relevant, da deren ja nur der kitaplatz gewährt wird.

gagitsch schrieb:Eine separate Kita und somit eine Nichtnutzung von Eltern der "herkömmlichen" Kitas stellt für mich schon eine Ausgrenzung dar.

gagitsch schrieb:Es wird extra ein Kita nur für LGBTQ Menschen errichtet und ist nur von diesen genutzt.

wie kann man bitte von Ausgrenzung reden, wenn explizit alle Kinder/Eltern willkommen sind? Und wie kommst Du darauf, dass die Kita auch nur von "LGBTQ Menschen" genutzt wird?

gagitsch schrieb:ja, das konzept ist aber nicht für die Kinder sondern für die eltern kontruiert. Zumindest versteh ich es so....

die Kinder sind doch die, die dann in der Kita sind und einfach selbstverständlich Vielfalt erleben und leben. ich finde die Kritik ist aus den Fingern gesaugt und substanzlos, ehrlich gesagt.

gagitsch schrieb:Wenn aber LGBTQ Eltern nur in "eigene Kitas gehen und unter sich bleiben, was voraussetzt, dass es genügend davon geben müsste, dann wird die Elternschaft egal ob homo- oder heterosexuell unter sich bleiben(Mehrheitlich) was nicht zur Verständigung und zum Verständnis führt dass alles ok ist und niergends ein Problem da ist außer in den köpfen...

Die Kinder sind für das Konzept nicht relevant, da deren ja nur der kitaplatz gewährt wird.

es geht überhaupt nicht darum, getrennte Räume zu schaffen, im Gegenteil.

gagitsch schrieb:ja, das konzept ist aber nicht für die Kinder sondern für die eltern kontruiert. Zumindest versteh ich es so....

Ach so, dann hab ich dich falsch verstanden. Ja das hab ich auch schon gesagt: was für das eigene Gewissen.

martenot schrieb:Kurz gesagt. jeder wird so akzeptiert, wie er ist. Eigentlich doch ein schönes Konzept....

Klar es ist sollte immer und überall so sein, das jeder akzeptiert wird. Aber das unter der LGPTQ Flagge laufen zu lassen, hat einfach (für mich) mehr einen Werbungs Beigeschmack.
Vielleicht wäre der, ich nenne es mal Aufschrei, auch nicht so groß ( wenn er das denn überhaupt ist, für mich werden einfach nur Meinungen ausgetauscht) wenn das Thema nicht einfach schon so überstrapaziert worden wäre.

Letztendlich ist es mir egal, Berlin ist 560km von mir weg, meine Kinder wissen auch so was Schwul, lesbisch und Trans ist.
Eine Meinung hab ich dazu trotzdem, bevor wer fragt wieso ich mich dazu äußere.

Tussinelda schrieb:wie kann man bitte von Ausgrenzung reden, wenn explizit alle Kinder/Eltern willkommen sind? Und wie kommst Du darauf, dass die Kita auch nur von "LGBTQ Menschen" genutzt wird?

Herr Lautmann sitzt um Vorstand, die Kita bezeichnet sich selbst als LGBTQ-Kita. Ich gehen davon aus, das die Kidz ihre Orientierung mit 1-6 Jahren noch nicht kennen und muss davon ausgehen, dass das Konzept für die Eltern und für soziale Erfahrungswerte konzipiert ist.

Herr Lautmann ist Soziologe und befasst sich exakt mit dem Thema Diskreminierung von Homosexualität. Für mich erschließt sich das Konzept aus der Kausalkette.

Tussinelda schrieb:die Kinder sind doch die, die dann in der Kita sind und einfach selbstverständlich Vielfalt erleben und leben. ich finde die Kritik ist aus den Fingern gesaugt und substanzlos, ehrlich gesagt.

Jedes Kind erlebt Vielfalt in jeder vernünftigen Kita. Wir müssen nicht einer Meinung sein. Meine Meinung ist jedenfalls, dass es keiner LGBTQ-Kita bedarf um den Kindern Vielfalt beizubringen.

Tussinelda schrieb:es geht überhaupt nicht darum, getrennte Räume zu schaffen, im Gegenteil.

Die Kita ansich ist der getrennte Raum, wenn du diese Wortwahl nutzen willst. Die Kita als eigenständiges Konzept grenzt sich ab...

sindbad82 schrieb:Vielleicht wäre der, ich nenne es mal Aufschrei, auch nicht so groß ( wenn er das denn überhaupt ist, für mich werden einfach nur Meinungen ausgetauscht) wenn das Thema nicht einfach schon so überstrapaziert worden wäre.

Überstrapaziert wirkt das Thema wahrscheinlich hauptsächlich dann, wenn man davon nicht betroffen ist. Es gibt aber viele Dinge, die einen selbst nicht betreffen, aber für andere wichtig sind, weil man damit im eigenen Leben zu tun hat. Wenn man aber selbst betroffen ist, kann man halt nicht einfach sagen, ach, lassen wirs gut sein, das ist jetzt schon genug strapaziert worden. Und dann ist man froh, wenn es sowas gibt.

Vielleicht könnt Ihr einfach mitnehmen: okay, ich halte nichts davon, aber ich kann akzeptieren, dass so eine Einrichtung für andere Menschen wichtig und wertvoll sein kann.

@martenot
Nicht das wir uns falsch verstehen, das Thema ist wichtig, keine Frage!
Ich meine das so, wenn man so penetrant mit etwas konfrontiert wird, immer zu, neigt man dazu genervt zu sein und empfindlich zu werden. Und dann gerät das eigentlich wichtige Thema in den Hintergrund.
Das ist allgemein gemeint. Ob’s jetzt Klima, damals Corona oder das ist. Irgendwann kann man‘s nicht mehr hören und wird dünnhäutig.

Liegt vielleicht auch daran dass bei uns wo ich lebe (im konservativen Bayern) Schwule, lesben etc zum ganz normalen Bild gehören.
Ein Kumpel meiner Tochter hat eine Mami und eine Mutti. Das war im Kindergarten nicht mal ein aufhorchen wert, später in der Schule auch nicht.
Aber sicher, es gibt Regionen da ist das anders. Da denken manche, es ist was im Wasser was einen homosexuell werden lässt…🤦 leider mit eigenen Ohren gehört.

sindbad82 schrieb:Liegt vielleicht auch daran dass bei uns wo ich lebe (im konservativen Bayern) Schwule, lesben etc zum ganz normalen Bild gehören.
Ein Kumpel meiner Tochter hat eine Mami und eine Mutti. Das war im Kindergarten nicht mal ein aufhorchen wert, später in der Schule auch nicht.

Wir, im rückständigen Oberfranken, hatten vor Jahren schon schwule Erzieher und ich wüsste nicht, dass deswegen jemand sein Kind abgemeldet hat.

Nein. Ich würde mein Kind nicht dort anmelden. Ich würde mein Kind auch nicht in einen Kindergarten schicken, der ausdrücklich hetero orientiert ist. Ich war immer ganz froh, dass die Kids bis zur Vorpubertät mit dem ganzen Sexzeug in Ruhe gelassen wurden.

Man redet situationsbedingt sowieso drüber. Gelebt wird es doch teilweise auch über Literatur und Spiel. Spiel. Es war doch in meiner Kindheit, vor etwa 100 Jahren, schon so, dass von uns Mädels eine die Paparolle Beim " Vater, Mutter, Kind" spielen übernommen hat und niemand hatte was dagegen. Jungs, die mit Puppen spielen sind doch auch kein Thema.

Mich würde auch echt interessieren wie die Stellenausschreibung für Erzieher in diesem Kindergarten aussieht.

@Frau.N.Zimmer
Das hast du schön zusammengefasst. Ich frage mich manchmal wie wir ohne diesen ganzen Firlefanz groß und soziale Wesen geworden sind!

Was mich auch abstößt, ist dieses extreme Denken heutzutage. Wenn man etwas kritisiert oder nicht mit wehenden Fahnen dafür ist, findet man es natürlich scheisse. Es gibt nur noch schwarz und weiss. Finde ich persönlich furchtbar!

sindbad82 schrieb:Es gibt nur noch schwarz und weiss. Finde ich persönlich furchtbar!

Ich finde es auch besser, wenn man solche Vielfältigkeiten einfach akzeptieren kann, ohne gleich aufbrausend dagegen zu sein. Finde dieses ständige Aufregen und Dagegen sein müssen auch furchtbar. Einfach akzeptieren, auch wenn man persönlich keinen Vorteil hat, scheint vielen schwerzufallen.

@martenot
Ja das ist wirklich extrem geworden finde ich. In jeder Hinsicht.
Ich sag ja, Leben und leben lassen.
Ich kann auch Sachen bescheuert finden und trotzdem akzeptieren.

gagitsch schrieb:Herr Lautmann sitzt um Vorstand, die Kita bezeichnet sich selbst als LGBTQ-Kita. Ich gehen davon aus, das die Kidz ihre Orientierung mit 1-6 Jahren noch nicht kennen und muss davon ausgehen, dass das Konzept für die Eltern und für soziale Erfahrungswerte konzipiert ist.

Herr Lautmann ist Soziologe und befasst sich exakt mit dem Thema Diskreminierung von Homosexualität. Für mich erschließt sich das Konzept aus der Kausalkette.

nein, sitzt er nicht.

gagitsch schrieb:Jedes Kind erlebt Vielfalt in jeder vernünftigen Kita. Wir müssen nicht einer Meinung sein. Meine Meinung ist jedenfalls, dass es keiner LGBTQ-Kita bedarf um den Kindern Vielfalt beizubringen.

meine Meinung ist, dass eine Kita, die Vielfalt wirklich lebt, jedem seinen freien Raum lässt, niemandem schadet, im Gegenteil

gagitsch schrieb:Die Kita ansich ist der getrennte Raum, wenn du diese Wortwahl nutzen willst. Die Kita als eigenständiges Konzept grenzt sich ab...

das ist, sorry, lächerlich. Dann grenzt sich jede Kita ab, denn ein allgemeingültiges Konzept gibt es nicht.

Frau.N.Zimmer schrieb:dass die Kids bis zur Vorpubertät mit dem ganzen Sexzeug in Ruhe gelassen wurden.

was für "Sexzeug" soll das denn sein?

Frau.N.Zimmer schrieb:Mich würde auch echt interessieren wie die Stellenausschreibung für Erzieher in diesem Kindergarten aussieht.

die wird wohl dem AGG entsprechen, meinst Du nicht?