Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

Aniara schrieb:Ich glaube eher nicht, dass heterosexuellen Paare ihre Kinder in diese Kita schicken würden.

Während gleichgeschlechtlichen Paaren bisher gar keine andere Wahl blieb und sie ihre Kinder in die vorhandenen Kitas bringen mussten um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Man möge sich einmal vorstellen, es gebe nur LGBT-Kitas, dann geht Deutschland pleite, weil keiner mehr seine Kinderchen in die Kita bringt.

Oh man, wenn ich an die Nachrichten von gestern denke, dass ein Kriegsdenkmal in Tiergarten homophop beschmiert wurde, wird mir übel. Wo ist Deutschland nur hingeraten?

martenot schrieb:Weil? Gibt es da eine spezielle Regelung? Was weißt du darüber zu berichten?

Ich denke die Mehrheit der Eltern, die ihre Kinder dort hinschicken werden selbst aus dem LGBT-Umfeld kommen. Wahrscheinlich überwiegend Eltern und Kinder ohne Migrationshintergrund. Da ist doch jede normale Kita diverser.

Nimitz schrieb:Da ist doch jede normale Kita diverser.

Verstehe ich nicht ganz, wenn es keine Zugangsregeln gibt. Im übrigen: ich vermute, dass in jeder Kita zu einem bestimmten Beobachtungszeitpunkt nur eine kleine Teilmenge aller möglichen Konstellationen vorkommt, und in "Standardkitas" dürfte die Diversität sicher nicht größer sein als in dieser Kita.

Ganz einfach. Wenn ich ne Kita für Linkshänder eröffne, dann brauche ich mich nich wundern, wenn am Ende die Mehrheit der Kinder dort Linkshänder sind. Also wird es eine Kita für eine spezielle Gruppe, die nicht die allgemeine Bevölkerung abbildet.

Nimitz schrieb:Wenn ich ne Kita für Linkshänder eröffne, dann brauche ich mich nich wundern, wenn am Ende die Mehrheit der Kinder dort Linkshänder sind.

Ich wusste gar nicht, dass es so relevante Vorbehalte gegen Linkshänder gibt, dass so eine Kita überlegenswert sein könnte. Aber wenn natürlich viele Eltern sagen "mein Kind soll nur mit Rechtshändern zusammen sein und nur von rechtshändigen Betreuern betreut werden", dann wäre sowas natürlich denkbar.

Nach wie vor würde ich aber sagen: lasst den Leuten doch ihren LGBT-Kindergarten. Niemand muss seine Kinder dorthin schicken, wer das Konzept nicht gut findet. Abgesehen davon werden die meisten Kritiker sowieso gar nicht in der Nähe wohnen. Warum man dennoch ständig versucht, Gründe dagegen zu finden, ist mir nicht ganz klar.

@martenot
Das ist ein Beispiel gewesen. Ich glaub das nennt man Analogie, also ein ähnlicher Vergleich um etwas besser zu erkären.

Nimitz schrieb:Ich glaub das nennt man Analogie,

Die Analogie funktioniert am besten, wenn der Vergleich nicht hinkt. In diesem Fall würde ich sagen, dass er hinkt, weil die Vorbehalte gegen Linkshänder gegenwärtig nur gering sind, weswegen ein Linkshänderkindergarten vermutlich keine große Nachfrage generieren dürfte. Sollten aber Linkshänder tatsächlich (wieder) in stärkerem Maße diskriminiert werden (im Sinne von "Linkshänder sind komische Leute, die womöglich zu Pädophilie neigen und sich außerdem seltsam kleiden"), wäre natürlich auch so ein Konzept denkbar.

Ich muss das mal fragen. Was sehen die Kleinen eigentlich in dieser Kita, was sie nicht zu Hause sehen? Ein Kind, was bei zwei Vätern oder zwei Müttern aufwächst, was sehen diese beiden Kinder in dieser Kita, wenn kein Kind unter ihnen ist, was in einer Hetero-Familie aufwächst. Es könnten höchstens noch Kinder von Alleinerziehenden darunter sein, also nur einem Elternteil, Vater oder Mutter.

Was also wäre da das große Problem, was sich hier so auftut von wegen ,,sexuelle" Erziehung und so? Wenn es nun Erzieher aus jedem Spektrum gibt, welcher wäre ihnen dann fremd?

Ich weiß nicht wie man das jetzt nennt, aber es gibt auch theoretische Beispiele. Es geht mir ja nicht um Linkshänder, sondern um zu erklären, das die Kita dann nur von bestimmten Leuten besucht wird. Und ein normale Kita wird von allen möglichen Kindern und Einkommensschichten besucht.

Nimitz schrieb:Und ein normale Kita wird von allen möglichen Kindern und Einkommensschichten besucht.

Ich bin mir im übrigen nicht sicher, ob das wirklich auf "normale Kitas" vollständig zutrifft, da auch sie zu einem bestimmten Beobachtungszeitpunkt vermutlich nur eine kleine Teilmenge aller möglichen Familienkonstellationen beinhalten wird. Und letztlich kommt es vermutlich den Familien in erster Linie drauf an, dass weder die Kinder, noch die Eltern noch die ErzieherInnen diskriminiert werden, auch wenn sie LGBT-Personen sind.

Im übrigen gilt meines Erachtens weiterhin:

martenot schrieb:Nach wie vor würde ich aber sagen: lasst den Leuten doch ihren LGBT-Kindergarten. Niemand muss seine Kinder dorthin schicken, wer das Konzept nicht gut findet. Abgesehen davon werden die meisten Kritiker sowieso gar nicht in der Nähe wohnen. Warum man dennoch ständig versucht, Gründe dagegen zu finden, ist mir nicht ganz klar.

Do-X schrieb:was sich hier so auftut von wegen ,,sexuelle" Erziehung und so?

Soweit ich weiß, sind in Kitas sowieso keine sexuellen Erziehungsziele im engeren Sinne vorgesehen, auch wenn das gelegentlich kolportiert wird.

martenot schrieb:Und letztlich kommt es vermutlich den Familien in erster Linie drauf an, dass weder die Kinder, noch die Eltern noch die ErzieherInnen diskriminiert werden, auch wenn sie LGBT-Personen sind.

Das heißt diese Kinder leben dann in einem Blase und werden später mit der Allgemeinheit konfrontiert. Oder will man dann noch LGBT-Kindergärten und Schulen einführen? Schonmal aufgefallen dass jede Ideologie immer ihre Leute von anderen separieren möchte?

Nimitz schrieb:Schonmal aufgefallen dass jede Ideologie immer ihre Leute von anderen separieren möchte?

Von welcher Ideologie sprichst du? Bisher ging es um das Thema LGBT.

Nimitz schrieb:Schonmal aufgefallen dass jede Ideologie immer ihre Leute von anderen separieren möchte?

Meinst du wie bei "Scientology"?
Sich zu separieren, wenn man doch angeblich Vielfalt will, ist für mich nicht nachzuvollziehen.

Es wird den Kindern auch nicht helfen offenere Menschen zu werden, wenn man sich bei Toleranz nur auf ein Thema beschränkt. Dann mobben sie eben keinen aus der LGBtQ - Blase sondern andere Menschen. Problem verschoben, nicht gelöst.

Frau.N.Zimmer schrieb:Sich zu separieren, wenn man doch angeblich Vielfalt will, ist für mich nicht nachzuvollziehen.

Weiterhin würde ich sagen:

martenot schrieb:Nach wie vor würde ich aber sagen: lasst den Leuten doch ihren LGBT-Kindergarten. Niemand muss seine Kinder dorthin schicken, wer das Konzept nicht gut findet. Abgesehen davon werden die meisten Kritiker sowieso gar nicht in der Nähe wohnen. Warum man dennoch ständig versucht, Gründe dagegen zu finden, ist mir nicht ganz klar.

Vielleicht magst du die Verwendung des Wortes "angeblich" noch näher erläutern? Woraus könnte man also Schlüsse ziehen, dass der Gedanke hinter dem Konzept einer Angeblichkeit unterliegen würde? Wäre es auch denkbar, das Konzept einfach zu akzeptieren und zu verstehen versuchen, dass es Menschen helfen kann, sich gegenseitig in einem gewissen geschützten Rahmen gegenseitig zu unterstützen, ohne jemanden auszugrenzen?

Am besten wäre es man hätte immer 1 große Kita, 1 großen Kindergarten und 1 große Schule und würde alle Kinder dorthin schicken. Kinder brauchen doch Konfrontation und nicht Abschottung. Ich sehe das halt so.

Nimitz schrieb:Abschottung

Vielleicht wäre hier eine nähere Erläuterung nützlich, welcher Teil des Konzeptes auf Abschottung ausgerichtet ist. Steht da irgendwo explizit, dass Nicht-LGBT-Familien unerwünscht sind?

martenot schrieb:Vielleicht magst du die Verwendung des Wortes "angeblich" noch näher erläutern? Woraus könnte man also Schlüsse ziehen, dass der Gedanke hinter dem Konzept einer Angeblichkeit unterliegen würde?

Das habe ich doch bereits :) Wer ausgrenzt lebt keine Vielfalt, da mag man das noch so oft betonen, es wäre so.

Was bedeutet eigentlich " Fuck the Cis-tem "? Ich las das gerade auf einigen Schildern in einem Bericht über die Drag-Queen Lesungen für kleine Kinder, in München.

martenot schrieb:Vielleicht wäre hier eine nähere Erläuterung nützlich, welcher Teil des Konzeptes auf Abschottung ausgerichtet ist. Steht da irgendwo explizit, dass Nicht-LGBT-Familien unerwünscht sind?

Das steht im Name LGBT-Kita.

Nimitz schrieb:Das steht im Name LGBT-Kita.

Da steht Abschottung drin? Oder wird das womöglich rein-interpretiert? Wenn nicht explizit im Konzept steht, dass andere Familien unerwünscht sind, dann bedeutet der Ausdruck doch eigentlich sinngemäß sowas wie "LGBT-friendly", zumindest in meiner Wahrnehmung.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wer ausgrenzt lebt keine Vielfalt, da mag man das noch so oft betonen, es wäre so.

Gut, dass das endlich mal wieder so pauschal gesagt werden durfte. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen. Immer diese LGBT mit ihren Extrawürsten, nicht wahr?