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Stadt oder Land?

222 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Natur, Wohnen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Stadt oder Land?

16.03.2023 um 16:52
Zitat von martenotmartenot schrieb:In erster Linie wollte ich einfach erläutern, welche Beweggründe es für mich persönlich gibt, warum ich lieber in der Stadt lebe als auf dem Land. Neben den Themen ÖPNV, medizinischer Versorgung und kulturellen Einrichtungen gehört eben auch das Thema Klatsch und Tratsch dazu, weil ich als Kind/Jugendlicher damit viel zu tun gehabt hatte bzw. häufig das Gefühl hatte, nicht richtig dazu zu gehören.
Versteh ich schon, alles gut. Klar ist es total unschön, wenn man zum Zentrum von Klatsch und Tratsch wird, vor allem als sehr junger Mensch. Würdest du erst jetzt, ohne die Erlebnisse in deiner Jugend, damit konfrontiert werden, würdest du vielleicht auch anders damit umgehen.
Es ist auch total okay, dass du die Stadt dem Land vorziehst. Das tun ja sehr, sehr viele Menschen. Zum Glück sind wir Menschen nicht alle gleich, sonst wäre das verdammt langweilig.


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Stadt oder Land?

18.03.2023 um 15:40
Wer Vorlieben für ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Region hat, der sollte dort hin ziehen.
Ich bin eine alte Grossstadt-Pflanze (Hamburg) - hatte aber stets das Bedürfnis, an die Nordseeküste zu ziehen. Plattes Land, schweigsame Menschen, schlechtes Wetter - fand ich immer attraktiv. Nach berufsbedingten Wanderjahren habe ich endlich meinen Platz gefunden, wo ich mich wohl fühle.
Wer kann, der sollte diesem Drang nachgeben.


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18.03.2023 um 16:18
Zitat von martenotmartenot schrieb am 15.03.2023:Schon wenn ich das wieder lese, kriege ich die Krise. Wenn ich mir vorstelle, ich muss für fast jeden Arzttermin auf die Autobahn, dann stresst mich das total. Wie gesagt, das ist für mich einer der Hauptknackpunkte - ich will möglichst selten das Auto benutzen müssen und schon gar nicht dauernd auf eine Autobahn müssen.
Ich verstehe das. Ich fühle mich auf der Autobahn auch oft angespannt, unter anderem wegen der vielen LKWs.
Du solltest nur bedenken: je weniger Du fährst, desto mehr kommst Du aus der Übung. Und Deine Ängste werden größer.


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Stadt oder Land?

18.03.2023 um 20:50
Ich habe Verwandtschaft u.a. in einer Kleinstadt (25.000 Einwohner) in der Region Sauerland/Siegerland. So schön die Region landschaftlich ist und so gerne ich dort zu Besuch bin, ich würde dort nicht dauerhaft leben wollen, wobei das in erster Linie an der Infrastruktur liegt.

Sicherlich, der Kunde bekommt alles, was zum täglichen Leben benötigt wird, aber das Angebot beispielsweise an hochwertiger Kleidung ist schon arg eingeschränkt und auf ein einziges (mir bekanntes) Geschäft begrenzt. Auch die medizinische Situation ist in meinen Augen unbefriedigend. Hausärzte sind zwar zu Genüge vorhanden, Zahnärzte ebenfalls, aber bei Fachärzten wird es dünn. Wenn überhaupt, ist nur ein einziger Arzt des jeweiligen Fachgebietes vor Ort, was im Endeffekt heißt, dass man dem vertrauen muss oder aber mindestens 15-20 Kilometer Fahrt in Kauf nehmen muss. Dafür wiederum ist bei einem ÖPNV, wo die Busse bestenfalls stündlich fahren, ein Auto quasi Pflicht. Solange man jung, gesund und entsprechend agil ist, mag das alles prima sein, aber für Alte und Kranke ist die Lage kompliziert. Junge Menschen, die studieren wollen, sind quasi gezwungen, umzuziehen, es sei denn, sie wollen sich jeden Tag auf eine lange Pendelfahrt einlassen.


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18.03.2023 um 21:13
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Sicherlich, der Kunde bekommt alles, was zum täglichen Leben benötigt wird, aber das Angebot beispielsweise an hochwertiger Kleidung ist schon arg eingeschränkt und auf ein einziges (mir bekanntes) Geschäft begrenzt.
Der Aspekt würde mich wenig stören weil ich Kleidung (und auch anderes) selten kaufe - soll dann zwar hochwertig sein und ich bin wählerisch, aber braucht nicht andauernd erneuert werden. (Bin so jemand der sich z.B. einmal "in der Stadt" eine Jacke, einen Stapel Hosen... kauft und diese Kleidung dann trägt bis sie kaputt ist. Und auch gewöhnt Dinge ruhig mal auf Vorrat zu kaufen, sei es Kleidung, Hobbymaterialien, Bücher.) Wenn jemand shoppen mag, mag es anders aussehen.
Die Sache mit den Ärzten sieht schon anders aus. Hier habe ich aber auch die Erfahrung gemacht - Fachärzte, und nicht nur irgendwelche, sind für mich seit meiner Kindheit nötig - dass passende auch in größeren Städten nicht unbedingt zu finden sind. Da war ich (vom Land) dann plötzlich im Wartezimmer, in der Klinik... mit Patienten aus Kleinstädten, Großstädten, und kenne auch heutzutage aus der Selbsthilfe Leute die aus ihrer Großstadt in eine Großstadt zur Behandlung fahren. Theoretisch in ihrer Großstadt vorhanden (z.B. Orthopädietechniker, Orthopäde) passt die vorhandene Versorgung aber nicht zum Krankheitsbild.

Das
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Junge Menschen, die studieren wollen, sind quasi gezwungen, umzuziehen, es sei denn, sie wollen sich jeden Tag auf eine lange Pendelfahrt einlassen.
war für mich letztendlich der Grund, vom ländlichen Wohnort (500 Einwohner, Gemeindegebiet knapp 1800 Einwohner) wegzuziehen: Kein passender Arbeitsplatz (okay, ginge heute teilweise via Homeoffice), eine passende Berufsschule gerade noch "in der Nähe" (50 km), eine passende Uni aber gar nicht mehr.
Seit meinem Studium bin ich somit Bewohner von Kleinstädten oder Dörfern um die jeweilige Unistadt herum, so dass es gerade noch via ÖPNV klappt. Vorteil für mich: Die grundsätzlich von mir bevorzugte eher dörfliche oder kleinstädtische Wohnlage, aber Arbeitsplatz erreichbar und, da Anbindung Unistadt, in dieser Fachärzte, einen häufig angefahreren Bahnhof mit Verbindungen zu vielen Städten in Deutschland, Behörden... und auch mal genutzte städtische Freizeitangebote. Alles ohne ein Auto zu benötigen.

Für meine Eltern auf dem Land (oben genannter Wohnort mit 500 Einwohnern) wird zunehmend schwieriger:
Ärzte in der Stadt aufsuchen müssen (auch für Hausarzt, Zahnarzt die es früher teilweise am Ort gab), auch Bank, Geschäfte etc. weg. Geht natürlich nur via Auto. Oft unwegsameres Gelände; meine Mutter brauchte zeitweise einen Rollator und konnte damit gar nicht das Haus weiter als bis knapp vors Haus verlassen da der Weg vom Haus in den Ortskern viel zu steil ist. Auch mit der Zeit mühsamer: typische Tätigkeiten "ums Haus herum", vom Schneeschippen übers Rasenmähen.


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18.03.2023 um 21:43
Jede Lebenszeit hat ihre bevorzugten Wohnorte. Kindheit auf'm Land ist schön, Jugend auf'm Land ist doof (so meine inzwischen erwachsenen Kinder). "Mittelalter" auf dem Land ist schön, hohes Alter dortselbst tödlich.

Mal sehen, wie lange wir es hier oben im nordfriesischen Outback noch aushalten.


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18.03.2023 um 22:20
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Der Aspekt würde mich wenig stören weil ich Kleidung (und auch anderes) selten kaufe - soll dann zwar hochwertig sein und ich bin wählerisch, aber braucht nicht andauernd erneuert werden. (Bin so jemand der sich z.B. einmal "in der Stadt" eine Jacke, einen Stapel Hosen... kauft und diese Kleidung dann trägt bis sie kaputt ist. Und auch gewöhnt Dinge ruhig mal auf Vorrat zu kaufen, sei es Kleidung, Hobbymaterialien, Bücher.) Wenn jemand shoppen mag, mag es anders aussehen.
Kleidung war nur ein Beispiel, es gibt es auch andere Waren, die in Kleinstädten meist nur im begrenztem Umfang zu kaufen sind, zum Beispiel Elektronik vom Smartphone bis zur Waschmaschine, Haus- und Gartenbedarf, Möbel. Natürlich kauft man derartige Waren nicht wöchentlich, aber wenn denn etwas benötigt wird, ist eine lange Fahrt meistens Pflicht, sofern man nicht "ungesehen" im Internet kaufen möchte.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Die Sache mit den Ärzten sieht schon anders aus. Hier habe ich aber auch die Erfahrung gemacht - Fachärzte, und nicht nur irgendwelche, sind für mich seit meiner Kindheit nötig - dass passende auch in größeren Städten nicht unbedingt zu finden sind. Da war ich (vom Land) dann plötzlich im Wartezimmer, in der Klinik... mit Patienten aus Kleinstädten, Großstädten, und kenne auch heutzutage aus der Selbsthilfe Leute die aus ihrer Großstadt in eine Großstadt zur Behandlung fahren. Theoretisch in ihrer Großstadt vorhanden (z.B. Orthopädietechniker, Orthopäde) passt die vorhandene Versorgung aber nicht zum Krankheitsbild.
Da möchte ich nicht widersprechen, dass in Einzelfällen (bei komplexeren Krankheitsbildern) auch die Versorgung in einer Großstadt schlecht sein kann, aber zumindest besteht fast immer eine größere Auswahl an Praxen.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Für meine Eltern auf dem Land (oben genannter Wohnort mit 500 Einwohnern) wird zunehmend schwieriger:
Ärzte in der Stadt aufsuchen müssen (auch für Hausarzt, Zahnarzt die es früher teilweise am Ort gab), auch Bank, Geschäfte etc. weg. Geht natürlich nur via Auto. Oft unwegsameres Gelände; meine Mutter brauchte zeitweise einen Rollator und konnte damit gar nicht das Haus weiter als bis knapp vors Haus verlassen da der Weg vom Haus in den Ortskern viel zu steil ist. Auch mit der Zeit mühsamer: typische Tätigkeiten "ums Haus herum", vom Schneeschippen übers Rasenmähen.
Kleine Dörfer sind in der Tat noch einmal spezieller. Vielfach findet sich dort, außer vielleicht noch einer Kneipe und einem kleinen Lädchen, nichts mehr und der Weg in die nächste Gemeinde ist obligatorisch. Busse, wenn sie denn überhaupt fahren, kommen vielleicht 2 oder 3-mal am Tag. Keine schönen Aussichten, wenn man alt ist oder kein Auto besitzt.


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18.03.2023 um 23:08
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Kleidung war nur ein Beispiel, es gibt es auch andere Waren, die in Kleinstädten meist nur im begrenztem Umfang zu kaufen sind, zum Beispiel Elektronik vom Smartphone bis zur Waschmaschine, Haus- und Gartenbedarf, Möbel. Natürlich kauft man derartige Waren nicht wöchentlich, aber wenn denn etwas benötigt wird, ist eine lange Fahrt meistens Pflicht, sofern man nicht "ungesehen" im Internet kaufen möchte.
Das weiß ich - allerdings kaufe ich sowas gelegentlich.
Mir persönlich ist am wichtigsten: Habe ich das, was ich häufig nutze, vor Ort?
Häufig nutze ich z.B.: meinen Arbeitsplatz, Freizeitmöglichkeiten die eher nicht großstadttypisch sind. Ich finde es deshalb praktiabler, z.B. für den Einkauf eines Smartphones oder neuen Bürostuhls in eine größere Stadt zu fahren (hier: mit dem, da Umland Unistadt, im 15-Minuten-Takt verkehrenden Bus; will ich in eine noch größere Stadt, nehme ich die im 20-Minuten-Takt verkehrende S-Bahn), selbiges auch für den z.B. einen Theaterbesuch im Jahr, aber Wandermöglichkeiten in fußläufiger Entfernung vorzufinden nebst eine Wohnung nicht im x-ten Stock mit Miniaturbalkon, sondern im Erdgeschoss mit Garten mieten zu können. Den Garten nutze ich nämlich.
Schwieriger wird es ggf. für regelmäßig nötige Einkäufe, sprich Lebensmittel. In einer Kleinstadt sollten die meisten aber erhältlich sein (ich bin es ferner gewöhnt, lagerbare Lebensmittel auch mal auf Vorrat zu kaufen, wenn z.B. kein asiatischer, arabischer... Supermarkt vor Ort ist).
Internetbestellungen nutze ich übrigens selten, und wenn dann für gebrauchte Ware.
Bücher etwa kann ich in einer Kleinstadt auch in eine Buchhandlung bestellen, wenn diese nicht vorrätig sind (von mir bevorzugte Bücher sind selten mal vorrätig).
Zitat von BalumpaBalumpa schrieb:Busse, wenn sie denn überhaupt fahren, kommen vielleicht 2 oder 3-mal am Tag.
Dort fährt nur der Schulbus.
Weggezogen bin ich v.a. aus beruflichen Gründen. Der Kompromiss mit einer Kleinstadt oder einem Ort derart dass er noch an eine größere Stadt in der es einen Arbeitsplatz für mich gibt angebunden ist ist für mich am praktikabelsten. Gerade bei Unistädten ist noch einiges an Umland angebunden.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Jugend auf'm Land ist doof
Fand ich, außer für den Aspekt Ausbildung (täglich 50 km einfach fahren) auch als Jugendliche toll. "Obwohl" ich weder auf Dorfjugendvereine, Hüttensaufen o.ä. stehe. (Kann nämlich mit den typisch großstädtischen Freizeitvergnügungen nicht viel anfangen, brauche keinen Club, Starbucks & Co.)


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19.03.2023 um 12:24
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wer kann, der sollte diesem Drang nachgeben.
Ist für manche Menschen aber nicht leicht. Abgesehen davon, dass man erst einmal da, wo man hin möchte, etwas leistbares zum Wohnen finden muss, gibt es ja immer wieder Umstände, die einen zwingen, doch anders zu leben. Nimm nur den Beruf. Der Jobmarkt ist am Land natürlich um ein Vielfaches kleiner als in einer Stadt. Alleine das zwingt viele Menschen das Land zu verlasen und zumindest in Stadtnähe zu ziehen.


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19.03.2023 um 12:28
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:für manche Menschen aber nicht leicht
Und vor allem ist es ja nicht immer so, wie man sich das vorstellt.
Manches bekommt man erst mit, wenn man da wohnt.
Nachbarschaft z.B.
Ok, das kann einem immer passieren.
Aber wie laut ist es wirklich und kann ich das wegstecken?
Wie ist es für die Kinder wenn die Freunde nicht in Reichweite wohnen?


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19.03.2023 um 12:33
@Bundeskanzleri
Nun, das sind Faktoren, die sollte man vorher schon im Groben ausloten. Wenn ein Mensch den Trubel mag, sich gerne spontan mit Freunden in einem Cafe trifft oder um Mitternacht Essen bestellen will, dann wird er auf dem tiefsten Land keine Freude haben. Das sollte man eben alles bedenken. Die schöne Aussicht und die Ruhe am Waldrand lassen sich eben nur schwer mit 357 verschiedenen Essenslokalen und 24 Stunden Shops unter einen Hut bringen.


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19.03.2023 um 12:40
@EnyaVanBran


Es gibt aber vieles, von dem man nicht weiß, wie man es in der Situation bewertet.
Ist nicht immer so eindeutig.

Gerade beim Lärm kann es sein, ich gewöhne mich dran, oder eben nicht.
Bestenfalls ist einem im Laufe des Lebens alles mal begegnet, aber nur zum Ausprobieren kann man auch nicht Hin- und Herziehen.


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19.03.2023 um 18:25
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Es gibt aber vieles, von dem man nicht weiß, wie man es in der Situation bewertet.
Ist nicht immer so eindeutig.
richtig.

als ich vor 8 jahren (zurück) in die stadt gezogen bin, konnte ich überhaupt nicht ahnen, wie sich das hier verändert, und wie ich auch selbst mich verändere. das ist sehr schmerzhaft im nachhinein. auch dass beziehungen, hobbies und/ oder beruf wegbrechen, wegen derer man ja u.a. den wohnort gewählt hat, weiß man vorher nicht.

ich habe das gefühl, dass ich hier festsitze. wenn man auf bestimmte institutionen angewiesen ist, kann man ja auch nicht mal so eben in die pampa ziehen. noch dazu ohne auto.

gerade bei schönem wetter ist großstadt wieder sehr ätzend. wenn man sich den öffentlichen raum (das bisschen grün was es hier gibt) mit so vielen anderen teilen muss, und eigentlich niemanden sehen will. alternative wäre, sich in seiner dunklen bude zu vergraben. aber wer möchte das schon...


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19.03.2023 um 18:52
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Gerade beim Lärm kann es sein, ich gewöhne mich dran, oder eben nicht.
Bestenfalls ist einem im Laufe des Lebens alles mal begegnet, aber nur zum Ausprobieren kann man auch nicht Hin- und Herziehen.
Ich denke, wenn es sein muss, gewöhnt man sich in einem gewissen Maß an alles. Zur Not muss man sich eben irgendwie arrangieren. Von daher bin ich froh, dass ich so wohnen kann, wie ich es gerne hab und ich hoffe, dass das auch in Zukunft so bleiben wird.


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19.03.2023 um 21:49
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Gerade beim Lärm kann es sein, ich gewöhne mich dran, oder eben nicht.
Was ist denn das für eine Illusion, dass es auf dem Lande ruhiger sei?

Traktoren, Mähdrescher, Maishäcksler, ballernde JägerInnen, deutsche und dänische Tiefflieger...

RUHE!


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19.03.2023 um 21:52
@Doors
Eine Hauptstraße vor der Tür ist immer in Betrieb, ein Mähdrescher ist höchstens zur Erntezeit in unmittelbarer Nähe für kurze Zeit zu hören.

Also bei mir gibt es nichts der aufgezählten Dinge und es ist schön ruhig.


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19.03.2023 um 21:55
@Bundeskanzleri

Im Märzen der Bauer den Trecker anspannt. Da wird gepflügt, geeggt, gewasauchimmert, gesät und dann Gülle ausgebracht, Insektizide, Herbizide, Fungizide, Suizide - und zwischendurch wird der Traktor auch gern mal herum gefahren, wie man es sonst nur von der Stadtjugend im schiefergelegten Golf GTI kennt. Kuck mal (bzw. hör mal), was mein Trecker für einen geilen Sound hat!


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20.03.2023 um 05:01
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:neuen Bürostuhls
Mein Partner hatte vor einigen Wochen einen neuen Bürostuhl im Internet bestellt. Der wurde geliefert und musste hier zusammengebaut werden.
Ich fand das riskant, ohne Sitzprobe und so.
Aber er hatte Glück. Der Stuhl ist gut.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Bücher etwa kann ich in einer Kleinstadt auch in eine Buchhandlung bestellen
Das könnte man ja ggfs. im Vorfeld erst mal telefonisch abklären, bevor man umsonst dorthin fährt?
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:den Aspekt Ausbildung (täglich 50 km einfach fahre
Als der praktische Teil meiner Ausbildung begann musste ich auch gut 50 km vom Wohnort bis zum Ausbildungsplatz zurück legen. Damals hatte ich kein Auto, aber es gab die Möglichkeit, mit zwei Kollegen mitzufahren. 2 DM haben die damals pro Tour verlangt, damals war der Sprit noch nicht so teurer. Weil mir das aber zu weit war und ich keine Lust hatte, immer so viel Zeit zu verlieren (am Tag gut 1,5 Stunden) habe ich mir erst ein gebrauchtes Auto gekauft und dann eine Wohnung in einem Stadtteil gesucht. Da war ich in 10 Minuten auf der Arbeit. Damals kam es schon mal vor, dass spätabends oder nachts angerufen wurde und ich zur Dienststelle kommen musste. Das war mit der kürzeren Entfernung natürlich einfacher.
Zitat von EnyaVanBranEnyaVanBran schrieb:Nimm nur den Beruf. Der Jobmarkt ist am Land natürlich um ein Vielfaches kleiner als in einer Stadt. Alleine das zwingt viele Menschen das Land zu verlasen und zumindest in Stadtnähe zu ziehen.
So war das in der Kleinstadt. Da gab es nicht so viele Möglichkeiten und viele sind für ein Studium oder eine Ausbildung weg gegangen.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Was ist denn das für eine Illusion, dass es auf dem Lande ruhiger sei?
Ich lebe erst seit Dezember wieder auf dem Land. Bisher ist es ruhig. Im Sommer kann das anders sein, wenn sich mehr draußen abspielt.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Traktoren, Mähdrescher, Maishäcksler, ballernde JägerInnen, deutsche und dänische Tiefflieger...
Mal abwarten.


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20.03.2023 um 08:48
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Also bei mir gibt es nichts der aufgezählten Dinge und es ist schön ruhig.
Bei mir ist es auch schon ruhig, obwohl ich mitten in der Stadt wohne. Aber dank verkehrsberuhigter Straßen ist tatsächlich wenig los, und meine Fenster gehen zu einer ruhigen Nebenstraße raus. Nachts herrscht wirklich meistens totale Stille, die mir schon selbst manchmal fast unnatürlich vorkommt.
Zitat von nairobinairobi schrieb:Du solltest nur bedenken: je weniger Du fährst, desto mehr kommst Du aus der Übung. Und Deine Ängste werden größer.
Ja klar, aber ich hatte einfach nie das Bestreben, Auto zu fahren. Ich habe es einfach noch nie gern gemacht, außer auf sehr ruhigen Straßen, die man aber in Deutschland nur selten vorfindet. Mit meinem relativ autolosen Leben bin ich eigentlich soweit zufrieden, dass ich keinen Bedarf habe, daran freiwillig etwas zu ändern. Müsste ich aufs Land ziehen, bliebe mir natürlich nichts anderes übrig, aber auch dann würde ich wahrscheinlich meistens nur bis zum nächsten P&R-Parkplatz fahren und den Rest mit der Bahn zurücklegen.


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20.03.2023 um 22:27
@Doors
Ich habe fast 30 Jahre lang mitten auf den Feldern gewohnt, der Maismäher hat mir ins Wohnzimmer gesehen.

Trotzdem ist da nirgends Dauerlärm, nichts was msn mit Straßen oder Schienen vergleichen könnte.


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