Balumpa schrieb:Sicherlich, der Kunde bekommt alles, was zum täglichen Leben benötigt wird, aber das Angebot beispielsweise an hochwertiger Kleidung ist schon arg eingeschränkt und auf ein einziges (mir bekanntes) Geschäft begrenzt.
Der Aspekt würde mich wenig stören weil ich Kleidung (und auch anderes) selten kaufe - soll dann zwar hochwertig sein und ich bin wählerisch, aber braucht nicht andauernd erneuert werden. (Bin so jemand der sich z.B. einmal "in der Stadt" eine Jacke, einen Stapel Hosen... kauft und diese Kleidung dann trägt bis sie kaputt ist. Und auch gewöhnt Dinge ruhig mal auf Vorrat zu kaufen, sei es Kleidung, Hobbymaterialien, Bücher.) Wenn jemand shoppen mag, mag es anders aussehen.
Die Sache mit den Ärzten sieht schon anders aus. Hier habe ich aber auch die Erfahrung gemacht - Fachärzte, und nicht nur irgendwelche, sind für mich seit meiner Kindheit nötig - dass passende auch in größeren Städten nicht unbedingt zu finden sind. Da war ich (vom Land) dann plötzlich im Wartezimmer, in der Klinik... mit Patienten aus Kleinstädten, Großstädten, und kenne auch heutzutage aus der Selbsthilfe Leute die aus ihrer Großstadt in eine Großstadt zur Behandlung fahren. Theoretisch in ihrer Großstadt vorhanden (z.B. Orthopädietechniker, Orthopäde) passt die vorhandene Versorgung aber nicht zum Krankheitsbild.
Das
Balumpa schrieb:Junge Menschen, die studieren wollen, sind quasi gezwungen, umzuziehen, es sei denn, sie wollen sich jeden Tag auf eine lange Pendelfahrt einlassen.
war für mich letztendlich der Grund, vom ländlichen Wohnort (500 Einwohner, Gemeindegebiet knapp 1800 Einwohner) wegzuziehen: Kein passender Arbeitsplatz (okay, ginge heute teilweise via Homeoffice), eine passende Berufsschule gerade noch "in der Nähe" (50 km), eine passende Uni aber gar nicht mehr.
Seit meinem Studium bin ich somit Bewohner von Kleinstädten oder Dörfern um die jeweilige Unistadt herum, so dass es gerade noch via ÖPNV klappt. Vorteil für mich: Die grundsätzlich von mir bevorzugte eher dörfliche oder kleinstädtische Wohnlage, aber Arbeitsplatz erreichbar und, da Anbindung Unistadt, in dieser Fachärzte, einen häufig angefahreren Bahnhof mit Verbindungen zu vielen Städten in Deutschland, Behörden... und auch mal genutzte städtische Freizeitangebote. Alles ohne ein Auto zu benötigen.
Für meine Eltern auf dem Land (oben genannter Wohnort mit 500 Einwohnern) wird zunehmend schwieriger:
Ärzte in der Stadt aufsuchen müssen (auch für Hausarzt, Zahnarzt die es früher teilweise am Ort gab), auch Bank, Geschäfte etc. weg. Geht natürlich nur via Auto. Oft unwegsameres Gelände; meine Mutter brauchte zeitweise einen Rollator und konnte damit gar nicht das Haus weiter als bis knapp vors Haus verlassen da der Weg vom Haus in den Ortskern viel zu steil ist. Auch mit der Zeit mühsamer: typische Tätigkeiten "ums Haus herum", vom Schneeschippen übers Rasenmähen.