@DoorsMeine Zustimmung!
Ebenso: Wenn es interessenmäßig passt, ist die Chance auf Sympathie auch höher.
Am eigenen Beispiel: ich bin zwar grundsätzlich ein sehr selbstbewusster Mensch (das Gegenteil von
Doors schrieb:"Äh, ja, vielleicht, weiss nicht..."
), aber introvertiert und mit diagnostiziertem Asperger-Syndrom. Das geschickte Einschätzen von Menschen liegt mir nicht, ich bin kein Mensch mit viel Mimik, kleide mich eher unauffällig, und ein Parfum... käme mir schonmal gar nicht auf die Haut.
Aber: Bei Berufen, Hobbies... die mich interessieren stört das nicht. Warum? Da sind meist mehr Leute die ähnlich sind, und die Sympathie entsteht über "ist uns ähnlich", "ist unserem Mitarbeiter X ähnlich".
Nur eine Anekdote aus meiner Jugend: Beim Praktikum (so von der Schule vorgeschrieben) in einer Bank "durfte" ich einen Tag früher aufhören. Ich hatte mir nichts "geleistet", aber ich passte da offensichtlich nicht rein. Bei Vorstellungsgesprächen für eine Ausbildung als Fachinformatiker (so mein Wunschberuf*) hingegen: Zusage um Zusage. Trotz (wie mir mein Ausbilder später mitteilte) Asperger-auffälligem Verhalten während des Vorstellungsgesprächs. Aber man störte sich nicht daran.
* Auch für mich war die Berufswahl ewas hakelig:
- sehr gute Noten und getestet hochbegabt, aber nur Realschulabschluss - Wunsch nach Studium fiel damit erstmal flach (in meinem Bundesland war kein Übertritt Realschule -> Gymnasium möglich)
- Wunsch nach einer technischen Ausbildung (Kaufmännisches interessiert mich wenig, und ich passte vom Typ her auch nicht gut rein, siehe Bank), aber eine körperliche Behinderung
Anstatt zu meckern, dass es fies ist, trotz "ordentlich Grips" nicht gleich studieren zu können (einen Wunschstudiengang hatte ich mir schon ausgesucht!), und jetzt wohl mit der Kombination "körperlich behindert, Realschulabschluss, sehr gute Noten" irgendwo kaufmännisch im Büro zu landen weil ich für typische technische Ausbildungen die körperlichen Voraussetzungen nicht erfülle, habe ich mir die Liste aller technischen Berufsausbildungen durchgesehen ob evl. welche dabei sind die nur geringe körperliche Voraussetzungen haben und grundsätzlich mit Realschulabschluss zugänglich sind. Tatsächlich: Es waren zwei, drei dabei (Fachinformatiker war damals neu und kannte ich noch gar nicht). Beworben, hat geklappt (nach der Ausbildung dann Abitur nachgeholt und studiert). Plan B wäre gewesen: Erstmal "in den sauren Apfel beißen", eine kaufmännische Ausbildung durchziehen (ich hatte sogar eine Zusage), drei Jahre sind auch irgendwann rum und dann Abi und Studium.
Passende Hobbies, Ehrenamt/Verein fand ich auch stets wichtig. Erstens kann manches davon durchaus den Umfang eines Nebenjobs annehmen (RepairCafe, Vereinssternwarte.. finde ich klasse wenn man gerne tüftelt, und dabei waren auch einige die gerne Ingenieur, Physiker... gewordne wären aber es wurde nunmal nichts daraus), zweitens macht es sich oft gut bzgl. Bewerbungen, drittens können sich darüber direkt bewerbungsrelevante Kontakte ergeben.