Das Leben ist langweilig

gruselich schrieb:Hey! Kann er nicht als allerbeste Wahl selbst Berufsberater bei der Bundesagentur für Arbeit werden? So Leute begutachten, aber ohne

Jedem Berater sollte bekannt sein, dass kein Mensch am eigenen Maßstab gemessen werden darf. Das wäre nämlich ein Fehler. Man muss den Menschen und seine Hintergrundgeschichte getrennt vor dem eigenen biographischen Hintergrund betrachten.

Mindslaver schrieb:Jedem Berater sollte bekannt sein, dass kein Mensch am eigenen Maßstab gemessen werden darf. Das wäre nämlich ein Fehler. Man muss den Menschen und seine Hintergrundgeschichte getrennt vor dem eigenen biographischen Hintergrund betrachten.

sehr gut gesagt! man kann keinen fisch dazu bringen, auf einen baum zu klettern, auch wenn er noch so ein toller hecht ist..

aber sind die berater so? ich habe leider keine erfahrungen..

@Mindslaver
Ja doch :D
Werde Berater oder Sanitöter.
@pRäAstronaut
:D

@rhapsody3004

Ich habe meine Lebensgeschichte schon mal für meine Kinder aufgeschrieben. Das reicht mir an interessierter Leserschaft. Irgendwelche alten Artikel von mir verschimmeln in Archiven von Arbeiterkampf (wer hat den eigentlich bererbt?), Konkret, Spiegel, Süddeutscher Zeitung, Frankfurter Rundschau oder Titanic. Das mögen Generationen nach mir ausbuddeln. Über meine Reisen in Kriegsgebiete hatte ich mal im Selbstverlag ein Buch heraus gebracht. Hat sich aber nicht mal kostendeckend verkauft. Der unverkaufte Rest landete im Altpapiercontainer - und wurde dann zu Klopapier recycelt und ging den Leuten am Arsch vorbei.

Mindslaver schrieb:Soll ich hier das Ergebnis des Berufstests der Bundesagentur posten oder wie? Kreativität bei 100%, bei 50% liegt der Bevölkerungsdurchschnitt.

Nein, du musst keinen Nachweis führen. Interessant wäre, wo du bislang versucht hast Kreativität einzusetzen und was dir davon zugesagt hat. Ob es Rückmeldungen zu den Ergebnissen gab (du z.B. ein Hobby oder Ehrenamt diesbezüglich ausgeübt hast und du darin gefragt warst/bist).

Ich bin selbst laut solcher Tests auch sehr kreativ (und getestet hochbegabt). In meinen bisherigen Berufen (Softwareentwickler, Physiker) kann ich Kreativität gut umsetzen und sie findet sich auch in Hobbies (Modellbau, Zeichnen, Lösen technischer Probleme in einem Verein, repariere gerne - und gut - Dinge).
Könnte dir derartiges zusagen: Ein Beruf in dem du technische Probleme löst, Hobbies (hiermit kann man sich ggf. auch ewas dazuverdienen) und ggf. Ehrenamt die in die Richtung gehen?

Mindslaver schrieb:Jedem Berater sollte bekannt sein, dass kein Mensch am eigenen Maßstab gemessen werden darf.

Daher wird Dir hier auch niemand umsetzbare Ratschläge geben können.

gruselich schrieb:oder Sanitöter.

Guter Vorschlag, wenn er das auch rein menschlich verkraften bzw. durchhalten würde. Aber abwechslungsreich (im negativen Sinne eigentlich) wäre es garantiert. Bestimmt kein Tag wie der andere und dazu auch verschiedene Schichten im Wechsel.

Doors schrieb:Ich habe meine Lebensgeschichte schon mal für meine Kinder aufgeschrieben

Das ist doch schön.


Du hast dir übrigens deine Ruhe verdient. Genieße sie auch irgendwo nach deinem ereignisreichen Leben.

Mindslaver schrieb:Und bitte nicht nur psychologische, sondern auch soziologische Faktoren berücksichtigen.

Was meinst du genau?
Und was ist jetzt mit meinem Vorschlag Erlebnispädigogik?
Bzw generell Arbeit mit Jugendlichen?
Musikprojekte mit Systemsprengern und sowas. Langweilig wird das bestimmt nicht.
Passt oder völlig falsche Richtung?

RachelCreedII. schrieb:Die Langeweile in der Beschreibung ist so greifbar, dass ich gerade zweimal gähnen musste 😁

:D

Raspelbeere schrieb:Nein, du musst keinen Nachweis führen. Interessant wäre, wo du bislang versucht hast Kreativität einzusetzen und was dir davon zugesagt hat. Ob es Rückmeldungen zu den Ergebnissen gab (du z.B. ein Hobby oder Ehrenamt diesbezüglich ausgeübt hast und du darin gefragt warst/bist).

Vorallem jucken diese 'Tests' auch niemand oder haben eine ehrliche aussagekraft nach meinem Empfinden.
Will jemand ehrliches Feedback muss er sich der Realität stellen.
Und nicht aufn Arbeitsamt sich durch den PC klicken.

@Mindslaver
Weißt du, das Ding ist, du stellst dich hier als Special Snowflake dar mit deiner Hochbegabung und dem Special Seeking. Suchst angeblich immer nach dem Extrem, der Abwechslung, dem Besonderen.

Letztlich sitzt du aber nur rum, machst nix, erlebst nix, lernst nix. Wirst nicht herausgefordert und verplemperst deine Zeit zuhause mit nichts tun.

"Wir Normalos" geben uns hingegen damit zufrieden, dass wir einen erfüllten Job haben, der mal Routine ist, mal Abwechslung. Bei dem wir immer auch dazu lernen, selbst nach vielen Jahren. Bei dem wir auch herausgefordert werden. Wir lernen Menschen kennen. Haben Struktur in unserem Alltag. Verdienen unser eigenes Geld und entwickeln uns weiter.

Letztlich erleben und machen "wir" viel viel mehr als du und haben ein weit aufregenderes Leben.

Musst du dir halt überlegen, ob du irgendwann auf dein Leben zurück blicken willst und nie was gescheites gemacht oder erlebt hast, weil du immer auf den für dich perfekten Job gewartet hast. Oder ob du einfach mal mit irgendwas anfängst und das durchziehst und dann schaust, wohin der neue Weg dich führt.

Maifalter schrieb:Deine Hochbegabung bringt dir gar nichts, sowas ist in keinem Job gefragt.

Na dann nennen wir es schnelle Auffassungsgabe. Die soll wohl daraus resultieren laut der Institutsambulanz.

derraucher schrieb:sehr gut gesagt! man kann keinen fisch dazu bringen, auf einen baum zu klettern, auch wenn er noch so ein toller hecht ist..

Vorallem dann, wenn man glaubt, der Fisch sei ein Eichhörnchen, weil man eben selber eines ist.

Raspelbeere schrieb:Nein, du musst keinen Nachweis führen. Interessant wäre, wo du bislang versucht hast Kreativität einzusetzen und was dir davon zugesagt hat.

Bisher zum Beispiel in der Musikproduktion, in dem ich selber komponiere.
Aber auch in der Lösung alltäglicher Probleme. So ein bisschen macgyverismus-mäßig.

fischersfritzi schrieb:Und was ist jetzt mit meinem Vorschlag Erlebnispädigogik?

Ich habe tatsächlich vor kurzem eine Ausbildung zum Erzieher begonnen.
Aber leider gefeuert, weil ich nicht der Rolle entsprach, die man erwartete.
Die Fachschule, wo ich war, empfiehlt das selbe, ich soll dran bleiben und nächstes Jahr nochmal versuchen. Und vielleicht eine Ausbildung über Praktika suchen. Dafür aber brauche ich erst das Okay vom JobCenter.

Maifalter schrieb:Weißt du, das Ding ist, du stellst dich hier als Special Snowflake dar mit deiner Hochbegabung und dem Special Seeking

Ich wurde nach Stärken gefragt.
Sry, das sich Menschen minderwertig fühlen müssen, weil ich vielleicht kognitiv eine bessere Auffassungsgabe habe. Aber das ist in meinen Augen durchaus eine Stärke.

Mindslaver schrieb:Bisher zum Beispiel in der Musikproduktion, in dem ich selber komponiere.
Aber auch in der Lösung alltäglicher Probleme. So ein bisschen macgyverismus-mäßig.

Und dabei kamm ja offensichtlich nichts rum.
Vergeudete Zeit.

Mindslaver schrieb:Sry, das sich Menschen minderwertig fühlen müssen, weil ich vielleicht kognitiv eine bessere Auffassungsgabe habe. Aber das ist in meinen Augen durchaus eine Stärke.

Ich glaube eher dass die Differenz zwischen deiner Selbstbeschreibung, deinen Ansprüchen und das was letztendlich deine Realität darstellt sehr weit auseinanderklafft und dies auch rauslesbar ist.

Mindslaver schrieb:Sry, das sich Menschen minderwertig fühlen müssen, weil ich vielleicht kognitiv eine bessere Auffassungsgabe habe. Aber das ist in meinen Augen durchaus eine Stärke.

Dann mach' was, wozu Du Deinen Grips brauchst, z. B. einen geeigneten Job suchen. Du solltest Dich doch besser kennen als irgendwer anderes. Wer sollte Dir denn Dein Leben planen und gestalten, wenn nicht Du selbst?

@Mindslaver
Oder wie wärs mit Handys reparieren, ein sehr kreativer Job mit viel Abwechslung, und ggf Aufstiegschancen. (Wo die Feinmotorik sehr gefragt ist)

Berryl schrieb:Und dabei kamm ja offensichtlich nichts rum.
Vergeudete Zeit.

Können allein ist dafür nicht ausreichend. Es bedarf außerdem Marketing. Dafür braucht man Geld und Investition. Liegt also nicht immer an einem selbst, es kann auch an äußeren Umständen liegen. Einfach mal akzeptieren.

Doors schrieb:Wer sollte Dir denn Dein Leben planen und gestalten, wenn nicht Du selbst?

Der Lebenslauf hängt aber nicht nur von einem selbst ab.
Es bedarf auch äußere, eben soziologische Faktoren.
Man kann das Leben planen. Aber an der Planung müssen viele Dinge berücksichtigt werden, die ich nicht beeinflussen kann.
Ich kann meinen Arsch durchaus bewegen und mich bewerben. Aber ob ich auch eingestellt werde, dass kann ich abseits von Vorstellungsgespräch kaum beeinflussen oder gar im Voraus planen.

pRäAstronaut schrieb:Oder wie wärs mit Handys reparieren, ein sehr kreativer Job mit viel Abwechslung, und ggf Aufstiegschancen

Das würde an meiner Feinmotorik scheitern. Die ist leider ziemlich bescheiden. :D

Mindslaver schrieb:Ausbildung zum Erzieher

Mit Abi kannst du SozPäd oder Soizisle Arbeit studieren.
Gibt Duales Studium, da machst du Arbeit und Studium in einem, Details kenne ich nicht, müßtest du googeln.
Oder neben Studium jobben. In den Jugendwohngruppen wird immer gesucht und wenn du Soziale Arbeit studierst nehmen die dich auch.
Die Altersrage in dem Studiengang ist recht groß und es tummeln sich dort auch recht unterschiedlich, auch unkonventionelle Menschen.
Es gibtauch Arbeitsfelder, mit ungewöhnlichen Arbeitszeit Modellrn etc
Habe einen Bekannten, der das rdcht spät im Leben studiert hat und jetzt mit sehr auffälligen männlichen Jugendlichen arbeitet. Teilweise fahren die mit denen auch paar Tage weg etc.
Meins wär das nicht, aber für ihn passt das total. Es gibt da viele Nischen.

@fischersfritzi

Die Frage bei Studium ist halt immer die Finanzierung.

Mindslaver schrieb:Bisher zum Beispiel in der Musikproduktion, in dem ich selber komponiere.

Da würde ich hobbymäßig auf jeden Fall dran bleiben. Vielleicht wird es ja auch mal darüber hinaus mehr.

Und wie wäre es beruflich mit einer Ausbildung als Akustiker Schwerpunkt Raumakustik? Könnte ich mir sehr abwechslungsreich vorstellen und hättest es bestimmt auch mit verschiedensten Klein- und Großkunden zu tun.

Mindslaver schrieb:Die Frage bei Studium ist halt immer die Finanzierung.

Ja, ich weiss.
Deshalb duales Studium oder eben Wohngruppe. Die suchen immer. Überall, denk ich mal.
Aber wenn die Arbeitsamt Erzieherausbildung finanziert, ist ja auch erstmal gut. Betrieb wechseln kann doch nicht so ein Problem sein.
Hat die Fachschule keine Kontakte zu Ausbildungsbetrieben?

Mindslaver schrieb:Es bedarf auch äußere, eben soziologische Faktoren.

Natürlich hängt das eigene Leben auch von äusseren Faktoren ab. Wenn man selbst allerdings keinen Plan hat, dann kann man die Verantwortung natürlich gleich an andere abtreten. Wer sein Leben nicht komplett in andere Hände geben will, der mache zumindest einen groben Plan für die Richtung, die er/sie einzuschlagen gedenkt. Auch wenn das noch so mühsam scheint.

Woran arbeiten Sie? wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.


Die Gedanken sind frei (okay, manchmal auch Brei) - folglich können und sollten wir träumen, Visionen entwickeln, Ziele setzen.
Das tut jeder, von der Wiege bis zur Bahre. Ob es einem jedoch gelingt, diese ganz oder wenigstens zu einem grossen Teil zu realisieren, hängt von vielen Faktoren ab, die wir nicht immer einkalkulieren oder beherrschen können.
Trotzdem sollte uns das nicht davon abzuhalten, an der Verwirklichung unserer Träume zu arbeiten. Geschenkt wird einem in diesem Leben schon mal nichts.

Ich habe eigentlich immer "mein Ding gemacht". Ich denke, im Laufe eines Lebens wird man vor drei Klassen von Aufgaben gestellt:

1. Solche, die man sich selber stellt, wie z.B. "Ich will Pilot werden" oder "Ich will nach Australien auswandern", "Ich will mit Birgit ins Bett".

2. Solche, die andere einem stellen, wie z.B. "Bis morgen haben Sie die Kundenanfrage bearbeitet" oder "Schatz, bringst Du den Müll runter", "Papa, da bin ich, sorge für mich".

3. Solche, die einem das Leben/das Schicksal stellt, wie z.B. "Tut uns leid, aber ihre Frau ist verstorben" oder "Ich fürchte, sie haben Krebs", "Ihr Haus war leider nicht mehr zu retten".

Wie gut oder wie schlecht man diese Aufgaben bewältigt, hängt von einem selbst, von den gemachten Erfahrungen und vom Schweregrad der Aufgaben ab. Natürlich macht man seine Pläne für den nächsten Tag, für den Rest des Lebens - aber man sollte immer noch einen Plan B, C, D etc in der Tasche haben. "Life is what happens while you are busy making other plans." (John Lennon, inzwischen mausetot).