Dini1909 schrieb:Ich kann aber nicht wirklich mitreden da wir im Eigenheim wohnen, wir haben früher die kleine Kellerwohnung vermietet und kann mich erinnern das der Mieter oft laut war und laut Musik hörte und es in meinem Kinderzimmer vibrierte... aber es hat meinen Eltern nichts ausgemacht und er hat auch immer gefragt ob es ein Problem sei wenn er Musik hört...
Der Unterschied zwischen dir und
@Jacky1 ist aber doch: Dir hat die laute Musik des Mieters nichts ausgemacht, sie hat dich nicht gestört. Unterdessen fühlt sich die TE vom ständigen Herumschreien ihres Nachbarn sehr wohl gestört, zumal es anscheinend kein Muster gibt, das dieses Herumschreien vorankündigt. Man muss so etwas nicht erwarten, wenn man abends die Geschirrspülmaschine ausräumt und man muss es erst recht nicht erwarten, wenn man abends um 23 Uhr im Bett liegt und ein Buch liest. Vermutlich ist es ja auch dieses Unerwartete, das so an den Nerven zehrt.
Ich meine, ich habe die Tage auch flach gelegen mit einem Infekt und war zu dem Zeitpunkt hörempfindlich. Da meine Fenster fast jeden Ton durchgeben, auch wenn der Rollladen geschlossen ist, habe ich, als ich im Bett lag und verzweifelt versucht habe, ein bisschen zu schlafen, insgeheim auch die Kinderschar verflucht, die vor meinem Fenster beim Spielen effektiv so viel Lärm gemacht hat, dass ich mit dröhnendem Kopf wach lag. Das hätte mir aber noch lange nicht den Grund gegeben, das Fenster aufzureißen und die Kinder anzubrüllen, dass sie gefälligst drinnen spielen sollen, weil ich meine Ruhe brauche. Ja, ich hätte noch nicht mal das Recht gehabt, das auf irgendeine nette Art einzufordern, weil das einfach Standardgeräusche in einer entsprechend bebauten Umgebung sind, mit denen ich auch dann zu leben habe, wenn mir ausnahmsweise der Kopf dröhnt. Da muss man dann durch, man wird es schließlich überleben.
Etwas anderes wäre es, wenn die Kids, wenn sie mal älter sind, auf die Idee kommen, um 23 Uhr in ihrem Kinderzimmer auf voller Lautstärke eine Party zu veranstalten. Aber selbst dann hätte ich nicht das Recht zu brüllen - vor allem wenn ich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen kann, ob der Lärm nicht vielleicht doch von den Nachbarn untendrunter kommt, sondern nur die Möglichkeit, erst mal freundlich drauf hinzuweisen, dass mich die Party stört und dann gegebenenfalls andere Schritte zu ergreifen, wenn dann nichts passiert.
Ich kann auch vollkommen nachvollziehen, dass man in einer solchen Umgebung nicht mehr wohnen möchte, selbst wenn mit der Wohnung sonst alles stimmt. Die ständige "Gefahr", sich dem Toben des Nachbarn auszusetzen, unabhängig von der Uhrzeit kann da schon einen nicht unerheblichen Stressfaktor darstellen und in den eigenen vier Wänden soll man sich ja bekanntlich wohlfühlen und vom Alltagsstress eigentlich regenerieren. Außerdem dürfte das Risiko, sich mit einem Umzug erneut in eine ähnlich problembelastete Umgebung zu begeben, überschaubar sein. Denn auch wenn es sicherlich ein paar Problemnachbarn gibt, ist das dennoch nicht die Mehrheit und selbst da gibt es Abstufungen. Außerdem ist das doch eigentlich auch der einzige Vorteil am Mieten gegenüber dem Kaufen: Man kann umziehen, sobald man etwas besser für einen passenden gefunden hat, anstatt sich auf Dauer verbindlich an eine Immobilie zu binden, komme was da wolle.
Mir tut in dem Szenario tatsächlich fast nur der Nachmieter leid, der dann künftig das Problem mit dem schreienden Nachbarn hat. Denn der wird weitermachen, dem wird egal sein, gegen wen sich seine Launen richten. Gegebenenfalls noch der Vermieter, der alle paar Monate die Kosten für die Vermarktung seiner Wohnung zu tragen hat.