Kinderwunsch und Single

wobel schrieb:Zumal (siehe oben) das dem Erzeuger nur dann ein Aufenthaltsrecht verschafft wenn die ONS-Partnerin ihn auch als Vater haben will. Und natürlich müßte der Erzeuger beim ONS (!!!) dann auch den Kontakt halten. Ist bei ONS doch eher per definitionem nicht der Fall.

Kann man so pauschal nicht sagen, die Rechtslage zu dem Thema ist, nicht zuletzt auch wegen des Missbrauchspotenzials, mittlerweile komplex. Ganz ohne Kontakt wird es natürlich schwierig, aber das Wohlwollen der Mutter ist nicht unbedingt Vorraussetzung.

Kephalopyr schrieb:Also generell habe ich den Eindruck, als hätte ein Kind da kaum wirklich mitzureden, obwohl es doch am besten weiß, wie und wo es sich am wohlsten fühlt, bzw. bei wem/mit wem. :ask:

Wie soll das Kind denn bei seiner Zeugung da auch mitreden können?
Man kann sich seine Eltern nicht aussuchen...

Kephalopyr schrieb:Es könnte sogar allein deshalb schikaniert werden

Ja, klar. Weil Kinder das nachplappern, was man ihnen vorlebt.

wobel schrieb:Aber für den Erzeuger nur dann, wenn die Single-Mum ihn auch als solchen angibt und dann mit ihm zusammenleben will.
Genau darum geht's aber ja nicht.

Zusammenleben ist nicht Voraussetzung für den Aufenthalt.

Ich bin jetzt von Einvernehmlichkeit und Absprachen ausgegangen.

Wenn ein Mann munter ohne Kondom seinen Samen verteilt und dabei auf Zeugung hofft, um darüber zum Aufenthalt zu gelangen, dann gehört das wohl zum Risiko, dass er dabei evtl ein Kind zeugt, ohne letztlich davon zu profitieren, weil er es z.B. gar nicht erfährt.

Aber ich bin wie gesagt, von etwas anderem ausgegangen.

Muss einfach jede Frau für sich entscheiden, wie sie das einfädelt.
Wirklich übel finde ich eigentlich nur, wenn es eine Affäre/Liebelei ist, man sich abspricht, dass die Frau verhütet (Pille, Spirale) und sie das ganz gezielt eben nicht tut. Das wäre wirklich schäbig.

bgeoweh schrieb:Kann man so pauschal nicht sagen, die Rechtslage zu dem Thema ist, nicht zuletzt auch wegen des Missbrauchspotenzials, mittlerweile komplex. Ganz ohne Kontakt wird es natürlich schwierig, aber das Wohlwollen der Mutter ist nicht unbedingt Vorraussetzung.

OK - ich dachte bis dato dass die Vaterschaftsanerkennung nur dann wirksam ist, wenn die Mutter dem auch zustimmt.

Wenn eine Frau ganz konkret garkeinen Vater zum Kind haben möchte sondern das Kind alleine aufziehen möchte gibt's halt das Problem mit dem lieben Geld. Wenn sie keinen Vater angibt, wird's halt echt schwierig mit staatlicher Unterstützung.

bgeoweh schrieb:Außer für's Kind halt, aber das zählt ja nicht.

Warum
Was für Nachteile entstehen dem Kind?

fischersfritzi schrieb:Ich bin jetzt von Einvernehmlichkeit und Absprachen ausgegangen.

Eigentlich ging's grad aber darum sich per ONS schwängern zu lassen...

fischersfritzi schrieb:Muss einfach jede Frau für sich entscheiden, wie sie das einfädelt.

"Einfädeln" klingt aber jetzt irgendwie eben wieder nach Samenraub...

fischersfritzi schrieb:Wirklich übel finde ich eigentlich nur, wenn es eine Affäre/Liebelei ist, man sich abspricht, dass die Frau verhütet (Pille, Spirale) und sie das ganz gezielt eben nicht tut. Das wäre wirklich schäbig.

Gerade bei einem ONS sollte man halt wirklich nicht auf Kondome verzichten...

fischersfritzi schrieb:Was für Nachteile entstehen dem Kind?

Naja, emotional wird es sicherlich belastend sein wenn sich irgendwann herausstellt dass man nur Mittel zum Zweck war und der Vater ein Sozialbetrüger der einen selbst literally als Werkzeug erschaffen hat um sich Vorteile zu erschleichen.

Es ist natürlich was völlig Anderes wenn die betreffenden Personen wirklich eine Familie gründen oder wenigstens beide gemeinsam das Kind versorgen, aber genau darum geht es ja hier soweit ich es verstanden habe nicht.

wobel schrieb:Wie soll das Kind denn bei seiner Zeugung da auch mitreden können?
Man kann sich seine Eltern nicht aussuchen...

Ja, ich weiß! Das ist natürlich die Zwickmühle, aber eben deshalb sollte man sich als erwachsene Person schon vorab genau diese Fragen stellen, finde ich. Verkehrt ist es keinesfalls.

Schubiack schrieb:Ja, klar. Weil Kinder das nachplappern, was man ihnen vorlebt.

Das spielt keine Rolle, trotzdem bleibt es für das Kind verletzend, wenn es vielleicht sogar ausgegrenzt wird, weil es nur ein Elternteil hat. Sowas gibt es leider tatsächlich. Man kann wegen allem möglichen schikaniert werden, sobald der Fokus hier oder dahingelenkt wird.

..

bgeoweh schrieb:Außer für's Kind halt, aber das zählt ja nicht.

DANKE! Das scheint tatsächlich häufig das größte Problem von allem zu sein. Nicht umsonst hat das JA gut zu tun. Und selbst die bekommen längst nicht alles mit. Aber Hauptsache "die Mutter / die Eltern ist / sind glücklich" - erst einmal und haben was sie wollen. oO Ich werde so etwas nie verstehen. Und am Ende steht dann oft genug ein Kind, das, ist es erwachsen, mit diversen (psychischen) Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

..

Kephalopyr schrieb:Sowas gibt es leider tatsächlich.

Natürlich gibt es sowas. Gibt ja auch genug Arschlöcher, die über Alleinerziehende herziehen.

wobel schrieb:OK - ich dachte bis dato dass die Vaterschaftsanerkennung nur dann wirksam ist, wenn die Mutter dem auch zustimmt.

Die Vaterschaftsanerkennung schon, aber es gibt auch noch die gerichtliche Vaterschaftsfeststellung, die dem biologischen Vater offensteht:

Wikipedia: Vaterschaftsfeststellung

Schubiack schrieb:Natürlich gibt es sowas. Gibt ja auch genug Arschlöcher, die über Alleinerziehende herziehen.

Und, siehst du hier solche A.löcher? Ich nicht. ;) Ich sehe hier überwiegend Menschen, die sich wenigstens ernsthaft Gedanken um das Wohl eines Kindes machen, das noch nicht in die Welt gesetzt wurde. Noch kann man das tun. Was ist falsch daran, auch alle negativen Möglichkeiten abzuwägen?

Ich finde, als alleinerziehende Person bietet man dem Kind viel mehr Nachteile, als Vorteile. Und hier scheint es nicht mal um das Kind selbst zu gehen, als solches. Sondern um etwas anderes.

Kephalopyr schrieb:Und, siehst du hier solche A.löcher? Ich nicht.

Nein, aber ich sehe hier auch keine Kinder, die gemobbt werden, weil sie nur ein Elternteil haben. ;)

Schubiack schrieb:Nein, aber ich sehe hier auch keine Kinder, die gemobbt werden, weil sie nur ein Elternteil haben. ;)

Letztens habe ich ne Doku über eine Berliner Grundschulklasse gesehen. Jedes 2. Kind dort wurde von einem Elternteil großgezogen.

Schubiack schrieb:Nein, aber ich sehe hier auch keine Kinder, die gemobbt werden, weil sie nur ein Elternteil haben.

Nicht dein ernst, oder?? Nur weil man etwas nicht sieht, heißt es nicht, dass es nicht existiert, aber gut, darf ja selbstverständlich jeder eine eigene Meinung haben. Die möchte ich dir keineswegs abnehmen, aber sei doch so nett und werte andere Ansichten nicht ab. Man sollte auch mal die Perspektive wechseln. Gerade die Sicht des Kindes ist mal sowas von relevant. Es wird ja auch älter.

Kephalopyr schrieb:Gerade die Sicht des Kindes ist mal sowas von relevant. Es wird ja auch älter.

Ebenso wie die Mutter, die vielleicht längst einen Partner gefunden hat wenn das Kind dann in die Schule geht.

kittyka schrieb:Letztens habe ich ne Doku über eine Berliner Grundschulklasse gesehen. Jedes 2. Kind dort wurde von einem Elternteil großgezogen.

Und da ist noch nicht mal einbezogen wieviele Kinder von Elternteilen großgezogen werden, die garnicht ihre biologischen Verwandten sind...

Ganz ehrlich, ich glaube die Zeiten sind lange vorbei in denen man als Kind ohne Vater ausgegrenzt wurde. Das ist mittlerweile so normal dass es da unendlich viele verschiedene Konstellationen gibt dass das garnicht mehr Thema ist.
Ausnahmen gibt's natürlich immer - aber da macht mir dann das Umfeld mehr Sorgen...

kittyka schrieb:Letztens habe ich ne Doku über eine Berliner Grundschulklasse gesehen. Jedes 2. Kind dort wurde von einem Elternteil großgezogen.

Und selbst wenn es das einzige alleinerzogene Kind in der Klasse wäre: Wenn die anderen Kinder zu hören bekämen, dass die Mutter/der Vater es besonders schwer hat, weil er/sie sich ganz alleine kümmern muss, dann würde das Kind vermutlich weniger gemobbt, als wenn es zu Hause vorgebetet bekäme, was für ein(e) egozentrische(r) Rabenvater/mutter das ist.

kittyka schrieb:Letztens habe ich ne Doku über eine Berliner Grundschulklasse gesehen. Jedes 2. Kind dort wurde von einem Elternteil großgezogen.

Was nicht heißen muss, dass es den Kindern deshalb wirklich gut geht. Ich glaube der Fokus lag da wohl eher auf die damit verbundene Problematik.

Hier mal was dazu:

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2021/juli/armutsrisiko-von-alleinerziehenden-verharrt-auf-hohem-niveau

Der Anteil der alleinerziehenden Familien, die von Einkommensarmut gefährdet sind, bleibt hoch. Obwohl sie häufig einer Erwerbstätigkeit nachgehen, können viele Alleinerziehende keine gesicherte Existenz für sich selbst und ihre Kinder schaffen.

Quelle: dem Artikel entnommen.

Ich mein, hier wurden ja bereits einige Links geteilt. Man kann es auch googlen, welch gravierende Folgen es für ein Kind haben kann, wenn man alleinerziehend ist. Verbietet ja niemand, aber ich finde, das ist schon ziemlich erschreckend, was man da erlesen kann.

Ich würde das alles mit weniger Zwang sehen. Ich bin 40, geschieden, die Ehe blieb kinderlos. An mir liegt es nicht und meiner Exfrau kann ich keine Vorwürfe für ihre Unfruchtbarkeit machen. War auch nicht der Trennungsgrund.

Ich leide zum einen Teil unter der Kinderlosigkeit (typische Frage: Keine Kinder, wieso??) aber manchmal bin ich auch froh um die Ruhe, die ich habe.

Ich bin da mal ganz entspannt und offen. Entweder es ergibt sich noch mit eigenem Kind, oder eben nicht. Viele Frauen in meinem Datingalter (25-44) bringen auch schon eines mit, warum nicht :)