Tussinelda schrieb:Also was spricht jetzt dagegen, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden?
Wir verwenden bereits "geschlechtsgerechte" Sprache, weil Sprache gar nicht ungerecht sein kann; sie ist einfach nur ein Tool um mittels Buchstabencodes/Lauten bestimmte Informationen zu transportieren. Die Aussagen können dann gerecht oder auch nicht gerecht sein, aber sicher nicht das Werkzeug.
Schon alleine dieses Framing "geschlechtergerecht" ist hier völlig an der Realität vorbei, und zeugt davon, wie an der Stelle manipuliert wird.
Tussinelda schrieb:die Worte sind in sich geschlechtsneutral, wir hatten es schon und zwar genau so oft, wie Du das schon gepostet hast. Da ist das Genus egal, es korreliert nix, weil das Substantiv in seiner Bedeutung geschlechtsunspezifisch ist.
Das Genus ist eh egal (es hat auch nicht zwingend was mit dem Patriarchat zu tun, sondern kommt wohl viel eher aus dem alten Indogermanischen) völlig unabhängig davon ob was korreliert oder nicht, weil die Bedeutung des Wortes, also das was letztlich vor dem inneren Auge "verbildlicht" wird, und vom Rezipienten erfasst wird, kaum damit was zu tun haben dürfte, inwiefern im Deutschen Genus und Sexus korrelieren. Mit solcherlei (Schein-) Gesetzmäßigkeiten wird kaum ein Mensch die Sprache erlernen, sondern hauptsächlich schlicht über stätige Prägung von ganzen Phrasen und Sätze im Kontext seiner eigenen Realität.
Wenn ein Kind zB 100x hört, "wir gehen zum Arzt" und der Arzt ist weiblich, dann wird es auch eher eine Frau mit dem Wort Arzt assoziieren, und dabei ist ihm völlig wurscht, ob es eine starke Korrelation zwischen Genus und Sexus bei allen Berufsbezeichnungen gibt, oder ob es da auch eine weibliche Form gibt. Intuitiv lernt es, wie das gM funktioniert, und achtet gar nicht auf irgendwas abseits dieses Informationshäppchens, das es abspeichert.
Was soll also immer wieder dieses Rumgereite auf der völlig belanglosen Korrelation?
Die hat doch hier überhaupt kein argumentatives Gewicht.
Keine Ahnung, was die Genderbefürworter damit bezwecken, vermutlich wollen sie nur irgendwie "wissend" klingen, und damit so tun, als wüssten sie mehr über die Sprache als andere, aber funktionieren wird das auf Dauer nicht, weil diese Korrelation schlicht keine Rolle spielt. Zumindest zeigen das auch die psycholinguistischen Versuche nicht wirklich an, dass die Probanden da je irgendwelche Probleme mit der Erfassung des gM hätten, weil sie von einer mehr oder minder starken Korrelation bei Berufsbezeichnungen verwirrt gewesen wären.
Ist schlicht nicht gegeben, und den Beleg dazu, oder zumindest irgendeine sinnvolle Erklärung, dass die Korrelation an der Stelle irgendwie relevant wäre, also dass sie tatsächlich den Sprecher so prägt, dass er dazu neigt beim gM NUR Männer raus lesen zu können, bleibst du weiterhin schuldig. Wozu also diese Korrelations-Debatte?
Tussinelda schrieb:nö, das ist nur der Fall, wenn man mit in sich geschlechtsneutralen Bezeichnungen versucht, die Korrelation bei den Personenbezeichnung, wo sie vorhanden ist, auszuhebeln.
Zeig du erstmal, wie die Korrelation hier überhaupt den Rezipienten so triggert, dass er deshalb beim lesen des gM NUR an Männer denken muss, dann kann man sich weiter darüber unterhalten.
Vorher ist das einfach nur eine weitere Diskussion um des Kaisers Bart.