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Gendern zur Pflicht machen?

14.060 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Weiblich, Transgender ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gendern zur Pflicht machen?

03.05.2024 um 08:33
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Natürlich bildet dieses Wort in seiner Verwendung alle ab, was denn sonst?
Das ist eben eine reine Definitions- und Sozialisierungsfrage.

Und da hat sich nun eine Gruppe entschieden "Männlich = Männlich" ist eben so, weil "von Männern beherrscht"

Unabhängig vom Kontext.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:

Mit der gleichen Argumentation müsstest du auch sagen, dass der Mensch nur Männer "abbildet" weil es ein Maskulinum ist. Ist natürlich ebenso völlig falsch, weil das Genus nichts über den Sexus aussagen muss.
Das du das nicht verstehst. Mensch ist eine Ausnahme, weil es "die Menschin" nicht gibt. Wer sich als Menschin fühlt hat das zu unterlassen ;)


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03.05.2024 um 08:47
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Beim Lesen geht es niemals vordergründig um das was was man sieht, denn das sind nur Buchstaben, sondern darum, was man sich dabei denkt, denn das wird innerhalb der Kognition erst entsprechend entschlüsselt, und so wird vor dem inneren Auge ein "Bild" kreiert. Man sieht beim Lesen also niemals irgendein Geschlecht. Das ist schlicht unmöglich.
Die Befürworter des Gendern haben das Problem erfundenen und bestärken sich permanent selbst. Leider ist es in der heutigen Zeit sehr einfach, den Diskurs zu bestimmen. Man muss nur am lautesten schreien bzw. die Mechanismen der sozialen Medien beherrschen.

Man sieht bei Trump, wie einfach ist, sogar offensichtliche Lügen zu verbreiten und damit Anhänger zu gewinnen. Die Mechanismen sind dieselben. (Ansonsten ist die Gender-Fraktion natürlich nicht mit Trump zu vergleichen, bevor sich da jetzt einer beschwert.)
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Immer wieder der ewig gleiche Fehler, der hier begangen wird, Genus und Sexus nicht trennen zu können, obschon das im Deutschen elementar wichtig ist, und von den meisten Sprechern auch spielend leicht intuitiv beherrscht wird.
Das wird uns schon noch ausgetrieben. Oder doch nicht? Die Vernunft siegt momentan immer häufiger, das macht Hoffnung.


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03.05.2024 um 08:50
Zitat von SimplizissimusSimplizissimus schrieb:dieses gM wird im Alltag nie benutzt/erkennbar - kennen sicher viele auch nicht.
Seit der Diskussion bezüglich Gendern, bestimmt einige Menschen mehr, aber viele Menschen befassen sich ja gar nicht damit und somit ist diese Fokussierung auf das "Maskulinum" gar nicht gegeben.
Zitat von SimplizissimusSimplizissimus schrieb:Also muss es ja letztlich schlicht an dem Wortcredo "generischen MASKULIN" liegen.
Nur für Menschen, die sich damit befassen, also dem 0815 Mensch ist das wahrscheinlich schlicht egal. :D
Zitat von SimplizissimusSimplizissimus schrieb:Ich frag mich oft warum die Feministen nicht dieses sogenannte "Pretty Privilege" anprangern - ist doch klar sexistisch^^
Dagegen können die Feministen auch nur schwer vorgehen, denn laut Studien haben schon Babys einen Sinn für Schönheit. :D
https://www.spiegel.de/panorama/babys-sinn-fuer-schoenheit-a-d0cab29b-0002-0001-0000-000032134648
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Nein, das Wort "bildet" nur die Männer ab, denn es ist ein Maskulinum, auch wenn es generisch ist.
Und wieso benutzt du jetzt selbst das Wort "abbilden" hm? ;)

Ganz davon ab, wenn ich einen Satz lese, dann habe ich auch eine Vorstellung davon und somit entstehen Bilder im Kopf und das ist mit abbilden gemeint.

Beispiel:
@Groucho geht in die Bank zum Bankschalter. (Bild im Kopf - Mann geht in ein Bankgebäude)
@Groucho geht zur Bank und setzt sich hin. ( Bild im Kopf - Mann setzt sich auf eine Sitzgelegenheit)
2 Mal "Bank" und unterschiedliche Sätze, aber man weiß das Bank nicht gleich Bank ist, das Bild im Kopf sagt mir einmal Bank = Gebäude einer Bank und einmal Bank = Sitzgelegenheit.

Somit ist das was du hier ständig wiederholst, einfach nur falsch.


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03.05.2024 um 21:42
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Stimmt, bingo, nur nennt Kretschmann es nicht Genderverbot :-)
Richtig, weil "Genderverbot" nichts weiter als ein ideologischer Kampfbegriff ist. Das Gendern ist nämlich genauso viel/wenig verboten, wie etwa Netzjargon oder Umgangssprache verboten sind.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:2) Bei Personen nur in seltenen Ausnahmefällen wie bspw. das Mädchen
Nö, da übersiehst du noch ein paar "Ausnahmefälle" mehr.

1) Zunächst natürlich einige "Klassiker" wie Mensch, Person, Geisel, Opfer, Mitglied, Kind, Profi, Aushilfe usw.

3) Hinzukommen diverse auf -person endende Bezeichnungen wie etwa Einzelperson, Aufsichtsperson, Kontaktperson, Bezugsperson, Begleitperson usf.

2) Darüber hinaus etliche auf -kraft endende Bezeichnungen wie Lehrkraft, Fachkraft, Hilftskraft, Arbeitskraft, Aushilfskraft, Bürokraft, Führungskraft, Pflegekraft, Putzkraft, Teilzeitkraft, Vollzeitkraft usw.

4) Dann natürlich diverse auf -ling endende Bezeichnungen wie bspw. Feigling, Häftling, Lehrling, Sträfling, Prüfling, Flüchtling, Säugling, Winzling, Neuling, Liebling, Sonderling, Abkömmling usw.

5) Nicht zu vergessen etliche Anglizismen wie Noob, Nerd, Crack, Freak, Geek, Champion, Coach, Cyborg, Boss, Admin, CEO, Comedian, Hippie, Yuppie, Outlaw, (Pop-)Star, Punk, Sheriff, Single, Skinhead, Snob, Talent-/Trendscout, Teenie, Warlord, wobei hier unzählige Anglizismen, zu denen im Deutschen zum Teil weibliche Formen gebildet werden (bspw. User, Teenager, Youtuber, Influencer, Follower uvm.), obwohl es eigentlich kompletter Unfug ist, "fairerweise" nicht aufgezählt sind.

6) Und schlussendlich hätten wir da natürlich noch unzählige Komposita im Deutschen, welche selbst zwar keine Personenbezeichnungen sind, aber eben Personenbezeichnungen im (generischen) Maskulinum im Wortstamm enthalten, die sich wiederum und selbstverständlich auf Personen unabhängig vom Geschlecht beziehen, wie etwa Bürgergeld, Aktionärsversammlung, Kriegsverbrechertribunal, Kundenservice, Kundennummer, Kundenzufriedenheit, kundenorientiert, kundenfreundlich, benutzerfreundlich, Nutzername, Verbraucherzentrale, Patientenakte, Patientenverfügung, Hackerangriff, Helfersyndrom, Insiderwitz, Kanzleramt, Pionierarbeit, Zuschauerzahl, Urheberrecht, Bauernverband, Bundesschülerkonferenz, Bundesärztekammer, Ärzteschaft, Anwaltschaft, Nachbarschaft und viele, viele, viele mehr.

Also so wie ich das sehe, ist das Argument, im Deutschen gäbe es - bis auf angeblich "seltene Ausnahmefälle" - eine Korrelation zwischen Genus & Sexus bei Personenbezeichnungen, eher für die Tonne. Allenfalls kann man von einer schwachen Korrelation sprechen, aber die bestreiten auch die Wenigsten, denke ich.


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03.05.2024 um 22:19
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Seit der Diskussion bezüglich Gendern, bestimmt einige Menschen mehr, aber viele Menschen befassen sich ja gar nicht damit und somit ist diese Fokussierung auf das "Maskulinum" gar nicht gegeben.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das "verhasste" Maskulinum im Satz/Wort ;)
Richtig, nur jene mit hinsichtlichen "Moralanspruch" reden ja durchgehend davon, dass egal ob Genus oder Sexus ja trotzdem das männliche Geschlecht tonangebend ist: Ergo, muss es ja am Begriff MASKULINUM ( weil "generische" vorab steht ) liegen ...
Zitat von CosmicQueenCosmicQueen schrieb:Dagegen können die Feministen auch nur schwer vorgehen
Mein ja nur: sowas fällt mir als Mann auf bzw. sehe da eine gesellschaftliche Ungleichheit/Ungerechtigkeit ^^


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03.05.2024 um 23:30
@Noumenon
schön die vielen Beispiele für geschlechtergerechtes Deutsch :)

Dafür wird ja plädiert, von Genderbefürwortern, solche zu verwenden. Also was spricht jetzt dagegen, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden?

die Worte sind in sich geschlechtsneutral, wir hatten es schon und zwar genau so oft, wie Du das schon gepostet hast. Da ist das Genus egal, es korreliert nix, weil das Substantiv in seiner Bedeutung geschlechtsunspezifisch ist.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Also so wie ich das sehe, ist das Argument, im Deutschen gäbe es - bis auf angeblich "seltene Ausnahmefälle" - eine Korrelation zwischen Genus & Sexus bei Personenbezeichnungen, eher für die Tonne. Allenfalls kann man von einer schwachen Korrelation sprechen, aber die bestreiten auch die Wenigsten, denke ich.
nö, das ist nur der Fall, wenn man mit in sich geschlechtsneutralen Bezeichnungen versucht, die Korrelation bei den Personenbezeichnung, wo sie vorhanden ist, auszuhebeln.


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04.05.2024 um 00:16
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb am 02.09.2023:Geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen
Selbstverständlich gibt es auch geschlechtsneutrale (= geschlechtsunspezifische) Personenbezeichnungen, und zwar in allen drei Genera: der Mensch, der Säugling (Genus Maskulinum), die Person, die Waise (Genus Femininum), das Kind, das Genie (Genus Neutrum). Für geschlechtergerechten Sprachgebrauch sind diese Substantive besonders hilfreich. Sie stehen nicht auf der gleichen Stufe wie die paarigen Personenbezeichnungen vom Typ Lehrer/Lehrerin oder Hexe/Hexer, was u.a. daran zu erkennen ist, dass geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen keine Minimalpaare mit den Merkmalen ‚männlich‘ vs. ‚weiblich‘ bilden. Es gibt keine Paarformen wie die Person/*die Personin oder die Person/*der Personer oder dergleichen.1 Es ist also falsch, ein Substantiv wie der Mensch als „generisches Maskulinum“, oder ein Substantiv wie die Person als „generisches Femininum“ zu bezeichnen. Auch Gattungsbezeichnungen für Tiere werden oft fälschlich als „generisch“ bezeichnet, also der Tiger als „generisches Maskulinum“, die Giraffe als „generisches Femininum“. Auch dies ist abzulehnen. Gattungsbezeichnungen für Tiere haben prinzipiell die gleiche geschlechtsneutrale Bedeutung wie die Gattungsbezeichnung Mensch.2
Beitrag von Tussinelda (Seite 568)

und
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb am 02.09.2023:Die Eigenschaft Sexus ist nicht Bestandteil der Wortbedeutung derjenigen Personenbezeichnungen, die von der Duden-Grammatik in die geschlechtsneutrale „Klasse A“ eingeordnet werden: „nur sexusindifferenter Gebrauch […] es kommen faktisch alle drei Genera vor“.[g: 3] Das Genus solcher Substantive ergibt sich entweder aus dem Lexem oder aus anderen Faktoren der Genus-Zuweisung. Weil sie das Bedeutungselement Sexus nicht haben, nehmen Bezeichnungen aus dieser Klasse auch nicht zwei Sexus-spezifische Formen an; sie sind nicht movierbar (von Gelegenheitsbildungen abgesehen).[10]
Quelle: s.u.
Gerhard Stickel kennzeichnete diese kleine Gruppe 1988: „Mit dem Femininum Person und dem Maskulinum Mensch wird nichts über das Geschlecht der damit jeweils Gemeinten mitgeteilt.“[s: 1] Die Slawistin Ursula Doleschal beschrieb diese Eigenschaft 2002 als „inhärente Geschlechtsabstraktion“ (Neutralität aus sich heraus).[11]

2017 bezeichnet Gabriele Diewald diese Gruppe als „geschlechtsindifferente Substantive“:[12]

„Allen diesen Substantiven ist gemeinsam, dass sie – völlig unabhängig vom grammatischen Genus – sowohl auf männliche wie auch auf weibliche Lebewesen bezogen werden können. Die Bedeutung dieser Substantive macht über das lexikalische bzw. semantische Geschlecht schlicht keine Aussage. Die Unterscheidung zwischen [männlich] und [weiblich], die bei vielen anderen Personenbezeichnungen ein Bedeutungsbestandteil des Substantivs ist, ist bei den geschlechtsindifferenten Substantiven nicht vorhanden. Man spricht auch davon, dass diese Opposition bei ihnen neutralisiert ist. Damit ist nicht gesagt, dass die Lebewesen, die mit Person, Kind oder Fan bezeichnet werden, kein Geschlecht hätten. Die Substantive lassen dies jedoch offen.“[13]

Diewald ergänzt 2018: „Geschlechtsunspezifische Nomina treten per definitionem nicht paarig im Sinne der Opposition ‚weiblich‘/‚männlich‘ auf – weder als eigenständige Lexeme, noch als Ableitungen.“[10]

Sexusfreie Personenbezeichnungen nehmen auch als Prädikat keinen Bezug auf den Sexus des Subjekts: Paula ist ein Kind, Paul ist auch ein Kind. Um das Geschlecht von Lebewesen anzugeben, müssen sexusindifferente Bezeichnungen entweder mit einem geschlechtsanzeigenden Adjektiv ergänzt (weibliches/männliches Kind) oder – sofern vorhanden – durch den sexusspezifischen Unterbegriff ersetzt werden (Mädchen/Junge).[g: 3][h: 3]

Von einer dieser sexusfreien Bezeichnungen kam allerdings schon vor Jahrhunderten eine weibliche Form in Gebrauch: der Gast → die Gästin.[14] Diese abgeleitete Femininform wird auch heute stellenweise in Bezug auf weiblichen Besuch oder weibliche Kundschaft „reaktiviert“.[15] Der vereinzelte Gebrauch der weiblichen Ableitung hat aber nicht zur Folge, dass ein Gast nun als Maskulinform mit männlicher Bedeutung gilt (Gelegenheitsbildung: Liebe Gäste und Gästinnen!).

Weder Sexus noch Genus haben Pluralwörter für Personen: die Leute, die Eltern, die Geschwister[g: 4][s: 2] – allerdings wird sich im Singular mit maskulinen Indefinitpronomen auf sie bezogen: jeder der Leute, einer meiner Eltern.

Vorrangige morphologische Faktoren der Genus-Zuweisung

Faktoren aus der Formenlehre (Morphologie) haben normalerweise mehr Gewicht als semantische;[g: 5] so bestimmt bei Wortzusammensetzungen das Letztglied das Genus und kann bei Personenbezeichnungen zu einer Wortbedeutung ohne Sexus führen:

Femininum:
Die Wortendungen -kraft und -schaft bewirken das feminine Genus einer Bezeichnung und enthalten kein Sexusmerkmal: Lehrkraft oder Lehrerschaft sind geschlechtsneutral.
Einige Sachbezeichnungen auf -ung können Personen geschlechtsneutral bezeichnen: Bedienung, Geschäftsführung oder Leitung.
Maskulinum:
Die Wortendung -ling bewirkt das maskuline Genus einer Bezeichnung: Impfling oder Neuling sind geschlechtsneutral (männliche Ausnahmen: Jüngling, Häuptling); ein zusätzliches Anhängen von -in für weibliche Personen ist bei dieser Wortgruppe nicht möglich.
Beitrag von Tussinelda (Seite 568)

@Noumenon


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04.05.2024 um 08:18
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Also was spricht jetzt dagegen, geschlechtergerechte Sprache zu verwenden?
Wir verwenden bereits "geschlechtsgerechte" Sprache, weil Sprache gar nicht ungerecht sein kann; sie ist einfach nur ein Tool um mittels Buchstabencodes/Lauten bestimmte Informationen zu transportieren. Die Aussagen können dann gerecht oder auch nicht gerecht sein, aber sicher nicht das Werkzeug.

Schon alleine dieses Framing "geschlechtergerecht" ist hier völlig an der Realität vorbei, und zeugt davon, wie an der Stelle manipuliert wird.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:die Worte sind in sich geschlechtsneutral, wir hatten es schon und zwar genau so oft, wie Du das schon gepostet hast. Da ist das Genus egal, es korreliert nix, weil das Substantiv in seiner Bedeutung geschlechtsunspezifisch ist.
Das Genus ist eh egal (es hat auch nicht zwingend was mit dem Patriarchat zu tun, sondern kommt wohl viel eher aus dem alten Indogermanischen) völlig unabhängig davon ob was korreliert oder nicht, weil die Bedeutung des Wortes, also das was letztlich vor dem inneren Auge "verbildlicht" wird, und vom Rezipienten erfasst wird, kaum damit was zu tun haben dürfte, inwiefern im Deutschen Genus und Sexus korrelieren. Mit solcherlei (Schein-) Gesetzmäßigkeiten wird kaum ein Mensch die Sprache erlernen, sondern hauptsächlich schlicht über stätige Prägung von ganzen Phrasen und Sätze im Kontext seiner eigenen Realität.

Wenn ein Kind zB 100x hört, "wir gehen zum Arzt" und der Arzt ist weiblich, dann wird es auch eher eine Frau mit dem Wort Arzt assoziieren, und dabei ist ihm völlig wurscht, ob es eine starke Korrelation zwischen Genus und Sexus bei allen Berufsbezeichnungen gibt, oder ob es da auch eine weibliche Form gibt. Intuitiv lernt es, wie das gM funktioniert, und achtet gar nicht auf irgendwas abseits dieses Informationshäppchens, das es abspeichert.

Was soll also immer wieder dieses Rumgereite auf der völlig belanglosen Korrelation?
Die hat doch hier überhaupt kein argumentatives Gewicht.

Keine Ahnung, was die Genderbefürworter damit bezwecken, vermutlich wollen sie nur irgendwie "wissend" klingen, und damit so tun, als wüssten sie mehr über die Sprache als andere, aber funktionieren wird das auf Dauer nicht, weil diese Korrelation schlicht keine Rolle spielt. Zumindest zeigen das auch die psycholinguistischen Versuche nicht wirklich an, dass die Probanden da je irgendwelche Probleme mit der Erfassung des gM hätten, weil sie von einer mehr oder minder starken Korrelation bei Berufsbezeichnungen verwirrt gewesen wären.

Ist schlicht nicht gegeben, und den Beleg dazu, oder zumindest irgendeine sinnvolle Erklärung, dass die Korrelation an der Stelle irgendwie relevant wäre, also dass sie tatsächlich den Sprecher so prägt, dass er dazu neigt beim gM NUR Männer raus lesen zu können, bleibst du weiterhin schuldig. Wozu also diese Korrelations-Debatte?
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:nö, das ist nur der Fall, wenn man mit in sich geschlechtsneutralen Bezeichnungen versucht, die Korrelation bei den Personenbezeichnung, wo sie vorhanden ist, auszuhebeln.
Zeig du erstmal, wie die Korrelation hier überhaupt den Rezipienten so triggert, dass er deshalb beim lesen des gM NUR an Männer denken muss, dann kann man sich weiter darüber unterhalten.

Vorher ist das einfach nur eine weitere Diskussion um des Kaisers Bart.


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04.05.2024 um 08:41
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:dass er dazu neigt beim gM NUR Männer raus lesen zu können
hab ich nicht behauptet.
Und zum Rest:

ich habe belegt, ich habe aufgezeigt wohingegen Du nur lamentierst :)
außerdem ist es eh unglaubwürdig, wenn Du Sprachwissenschaftler regelmäßig verhöhnst, ihnen aber - wenn es passt - Gauben schenken willst. Von daher......


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04.05.2024 um 08:54
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:hab ich nicht behauptet.
Natürlich ist das immer wieder die Argumentation der Genderbefürworter, dass man beim gM NUR Männer "abbildet". Nur stimmt das halt nicht, weil es ein schlicht wild konstruiertes Gebilde aus Halbwahrheiten ist, das bei genauerem Besehen wie ein Kartenhaus in sich zusammen fällt. Da hilft eben auch kein Verweis auf Korrelationen etc, wenn klare und gut erkennbare Kausalitäten fehlen. Wo ist also der kausale Zusammenhang von "Korrelation prägt die Lesbarkeit des gM so sehr, dass NUR Männer damit abgebildet würden"?
Sehe ich nach wie vor nicht. Nicht bei deiner Argumentation, und nicht bei der deiner Quellen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich habe belegt, ich habe aufgezeigt wohingegen Du nur lamentierst :)
Genau das Gegenteil ist der Fall; die Genderbefürworter lamentieren hier die ganze Zeit, dass NUR Männer abgebildet sind, dass das so furchtbar ungerecht ist, etc .. wollen sogar eine handfeste Kulturrevolution in der Sprache anzetteln; .. und ich zeige euch auf, dass es da nichts zu weinen gibt, weil das alles ganz anders funktioniert, als ihr glaubt.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:außerdem ist es eh unglaubwürdig, wenn Du Sprachwissenschaftler regelmäßig verhöhnst, ihnen aber - wenn es passt - Gauben schenken willst. Von daher......
Ich verhöhne keine Wissenschaftler, wenn sie auch tatsächlich "wissen schaffen" .. wenn sie nur Glauben schaffen, weil ihre Thesen auf Sand gebaut sind, müssen sie halt mit entsprechender Kritik leben. Die meisten von ihnen verdienen nicht schlecht mit ihren "Weisheiten" durch Bücherverkauf, durch Talkrunden, durch Vorträge etc pp
.. da wird etwas Gegenwind schon einkalkuliert sein, also mach dir mal um die Leute keine Sorgen. Die können das ab, wenn man zumindest halbwegs gesittet bleibt. ^^


Unglaubwürdig bist darüber hinaus eher du, wenn du hier am laufenden Band immer wieder den gleichen unausgegorenen Unsinn anbietest, und jede noch so fundierte Kritik mit solcherlei Ablenkungsversuchen im Keim zu ersticken versuchst, weil du halt keine vernünftigen Gegenargumente hast.


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04.05.2024 um 09:34
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Natürlich ist das immer wieder die Argumentation der Genderbefürworter, dass man beim gM NUR Männer "abbildet".
das Wort z.B. Bäcker bildet eben nur biologisch männliche Personen ab. Also sichtbar. Die Bäckerin ist nicht zu sehen, oder?
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Unglaubwürdig bist darüber hinaus eher du, wenn du hier am laufenden Band immer wieder den gleichen unausgegorenen Unsinn anbietest, und jede noch so fundierte Kritik mit solcherlei Ablenkungsversuchen im Keim zu ersticken versuchst, weil du halt keine vernünftigen Gegenargumente hast.
ich verlinke Sprachwissenschaftler und argumentiere entsprechend. Du siehst deren Ausführungen anders, ist doch ok, nur sind deren Ausführungen eben keinesfalls weniger wert oder unausgegorener Unsinn nur weil Du es so siehst oder ich mit ihnen argumentiere. Das ist der Knackpunkt. Es gibt eben nicht "die" korrekte Sichtweise.


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04.05.2024 um 09:42
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das Wort z.B. Bäcker bildet eben nur biologisch männliche Personen ab. Also sichtbar.
Nein, das Bild eines Mannes entsteht nur in deinem Kopf. Die grammatik gibt da keinen Rückschluss auf die biologie. Warum auch? Das Geschlecht ist nicht relevant für den Beruf.


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04.05.2024 um 09:44
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich verlinke Sprachwissenschaftler
Irgendwie ist das gefühlt immer nur eine Sprachwissenschaftlerin ...

Mir ist auch immer noch nicht klar, welche Vorteile der Zauber mir der verkomplizierten Sprache haben soll – oder schon gehabt hat.

Hilfreich wären da Zahlen, die belegen, dass sich seit der Genderdebatte und der Verwendung von Asterisken etc. irgendwelche Werte (mehr Frauen im Handwerk beispielsweise, andere Lohnverhältnisse, weniger(!) Diskriminierung, sowas) geändert haben, obwohl ein Großteil der Bevölkerung die Verwendung ablehnt.


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04.05.2024 um 09:48
Zitat von AniaraAniara schrieb:Nein, das Bild eines Mannes entsteht nur in deinem Kopf.
ok, ich versuche es anders:
Das Wort Baum, so wie da geschrieben also die Buchstaben bilden das Wort Baum, welches ich sehe, also tatsächlich sehe. Wenn da Bäume steht, dann sehe ich da etwas anderes und zwar nicht im Kopf, sondern auf dem Papier/Bildschirm. Was ich mir dann bildlich im Kopf vorstelle ist ganz unterschiedlich.
Zitat von soomasooma schrieb:Hilfreich wären da Zahlen, die belegen, dass sich seit der Genderdebatte und der Verwendung von Asterisken etc. irgendwelche Werte (mehr Frauen im Handwerk beispielsweise, andere Lohnverhältnisse, weniger(!) Diskriminierung, sowas) geändert haben, obwohl ein Großteil der Bevölkerung die Verwendung ablehnt.
allein die Debatte hat schon das Bewusstsein bezüglich der Geschlechter geändert. Es wird sich mit dem Thema auseinandergesetzt. Es ist - ich wiederhole mich - ein kleines Puzzleteil.


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04.05.2024 um 09:54
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ok, ich versuche es anders:
Das Wort Baum, so wie da geschrieben also die Buchstaben bilden das Wort Baum, welches ich sehe, also tatsächlich sehe. Wenn da Bäume steht, dann sehe ich da etwas anderes und zwar nicht im Kopf, sondern auf dem Papier/Bildschirm. Was ich mir dann bildlich im Kopf vorstelle ist ganz unterschiedlich.
Ok dann anders:

Der Mensch.... Steht da.... Ist Männlich

Jetzt nicht denken oder abstrahieren "die Menschin gibt es ja gar nicht" sondern rein bildlich buchstabengetreu:

Der Mensch ist männlich und kein Problem
Der Bäcker ist männlich und ein Problem

Der Unterschied wird in deinem Kopf generiert der sagt "aber es gibt ja die Bäckerin". Bildlich in Buchstaben steht nichts anderes auf dem Papier


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04.05.2024 um 10:04
@abbacbbc
von Mensch gibt es kein gm, deshalb schlechtes Beispiel.


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04.05.2024 um 10:25
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:allein die Debatte hat schon das Bewusstsein bezüglich der Geschlechter geändert.
Etwas schwammig ausgedrückt, mehr eine Floskel ... Also eher eine gefühlte Änderung? Von wem? Oder: inwiefern bildet sich das im Alltag ab? Und sind das entlastende Veränderungen? Ist die Diskriminierung zurückgegangen?


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04.05.2024 um 10:27
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:von Mensch gibt es kein gm, deshalb schlechtes Beispiel.
Woran erkennst du an den Buchstaben, ob es sich um ein Maskulinum oder generisches Maskulinum handelt ??

Rein bildlich ohne kognitive Abbildung, Assoziation oder Verknüpfung??


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04.05.2024 um 10:28
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Woran erkennst du an den Buchstaben, ob es sich um ein Maskulinum oder generisches Maskulinum handelt ??
sie argumentierte in der Vergangenheit damit, wenn es von einem Wort keine weibliche Entsprechung gibt, kann es kein gM sein.


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04.05.2024 um 11:17
Zitat von abbacbbcabbacbbc schrieb:Woran erkennst du an den Buchstaben, ob es sich um ein Maskulinum oder generisches Maskulinum handelt ??
woran erkennt man das denn generell? An der Verwendung. Mir geht es aber um etwas anderes, ich sehe nämlich eben genau keinen Unterschied zwischen der biologisch maskulinen Bezeichnung und dem gm und genau DAS ist ja der Punkt.
Bäcker=biologisch männliche Person, die das Backhandwerk ausübt
Bäcker=Person, die das Handwerk ausübt ohne Bezug zum biologischen Geschlecht


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