Gendern zur Pflicht machen?

Laura_Maelle schrieb:Dadurch wird die einheitliche Regelung der deutschen Rechtschreibung untergraben und ausgehöhlt

Ist halt manchmal n bischen unübersichtlich, kann mich noch an den Koalitionsvertrag erinnern, da wurde in manchen Abschnitten gegendert und in anderen wiederum nicht :D Das legt sich irgendwann :D

fischersfritzi schrieb:Kannst du den Umstand mal bitte konkret darstellen.
Ich sehe die Gefahr nicht

Das Bundesverfassungsgericht in Deutschland formulierte es so:
"Soweit die Beschwerdeführerin eine Verletzung ihrer Grundrechte aus Art. 2 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG (allgemeines Persönlichkeitsrecht) oder aus Art. 3 GG und den hier verbürgten Gleichheitsanforderungen rügt, setzt sie sich nicht mit dem vom Bundesgerichtshof angeführten Argument auseinander, dass das Grundgesetz selbst das generische Maskulinum verwendet."
Quelle: https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2020/05/rk20200526_1bvr107418.html

Wenn man das generische Maskulinum nicht mehr voll als geschlechtsneutral anerkennen würde, wäre das nicht mit den Gesetzesformulierungen kompatibel.

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Laura_Maelle schrieb:Wenn man das generische Maskulinum nicht mehr voll als geschlechtsneutral anerkennen würde, wäre das nicht mit den Gesetzesformulierungen kompatibel.

Das ist jetzt ein Scherz, oder? Weil die heilig-dogmatischen (Gesetzes)Texte, das generische Maskulinum nutzen, darf sich daran nichts ändern? Vergleichbar mit, wenn der Koran sagt, trage ein Kopftuch / verschleiere dich, darf sich daran nichts ändern, denn es steht im heiligen Buch. (?)

Verzeihung, aber das erlebe ich als höchst befremdlich (und irgendwie so skurril, dass es schon wieder lustig ist). Zumal sich hier über "Machtausübung" unterhalten wurde. Aber WAS bitte ist das denn anderes? Schräg, sehr schräg. oO

LG Marina

MarinaG. schrieb:Das ist jetzt ein Scherz, oder? Weil die heilig-dogmatischen (Gesetzes)Texte das generische Maskulinum nutzen, darf sich daran nichts ändern?

Es ging um das Thema Rechtssicherheit. Dazu braucht es eine einheitliche Sprachregelung. Das Gendern außerhalb der geltenden Sprachregelung entspricht nun mal nicht der einheitlichen Sprachregelung, an die sich die Gesetzgebung und alle staatlich verpflichteten Organe halten müssen. Das generische Maskulinum ist Teil der geltenden Sprachregelung.

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Laura_Maelle schrieb:Es ging um das Thema Rechtssicherheit. Dazu braucht es eine einheitliche Sprachregelung. Das Gendern außerhalb der geltenden Sprachregelung entspricht nun mal nicht der einheitlichen Sprachregelung, an die sich die Gesetzgebung und alle staatlich verpflichteten Organe halten müssen.

Dann schreibt man den (großteils) Uraltrümpel eben um. Ich bitte Dich. Wenn das Gendern je Standard werden sollte (was ich nicht für realistisch halte, aber wenn), wird das ohnehin geschehen müssen. Irgendwelche alten Schinken können doch nicht der Grund sein / dazu dienen, eine bestimmte Sprachregelung zu legitimieren. Wo kämen wir da hin?

LG Marina

MarinaG. schrieb:Wenn das Gendern je Standard werden sollte (was ich nicht für realistisch halte, aber wenn), wird das ohnehin geschehen müssen

Du hast Recht: Das wird nie geschehen. Zu viel Arbeit, alles umzuschreiben. Da bin ich ja wirklich beruhigt und sehe ein Licht am Horizont, was den Erhalt des generischen Maskulinums betrifft. :D

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Laura_Maelle schrieb:Du hast Recht: Das wird nie geschehen. Zu viel Arbeit, alles umzuschreiben. Da bin ich ja wirklich beruhigt und sehe ein Licht am Horizont, was den Erhalt des generischen Maskulinums betrifft. :D

Es wäre in dem Kontext spannend ob Jurastudent|innen (ich muss mir das jetzt irgendwie geben :-)) eventuell zum Gendern aufgefordert werden. Ist vielleicht jemand anwesend, in dem Kontext, der/die dazu Auskunft geben könnte?

LG Marina

In der Bevölkerung hat die Akzeptanz des Genderns 2021 im Vergleich zu 2020 um 9% nachgelassen, obwohl oder gerade weil in Medien und Öffentlichkeit mehr gegendert wurde.

Gegenüber der Verwendung einer geschlechterneutralen Sprache in Medien und Öffentlichkeit bestehen bei den Deutschen weiterhin erkennbare Vorbehalte. Ein Viertel der Befragten (26 Prozent; -9 zu Mai 2020) befürwortet zwar aktuell den Einsatz von Binnen-I oder nicht-differenzierenden Formen. Zwei Drittel der Wahlberechtigten (65 Prozent; +9) lehnt deren Verwendung in Medien und Öffentlichkeit jedoch ab. Die zunehmende Präsenz einer gendergerechten Sprache in Medien und Öffentlichkeit hat deren Akzeptanz nicht gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Ablehnung gestiegen. Frauen, Personen mit höherer Schulbildung und die jüngere Generation zeigen sich weiter grundsätzlich offener gegenüber einer gendergerechten Sprache, aber auch unter ihnen sind die Befürworter gegenwärtig in der Minderheit. Sichtbare Vorbehalte bestehen in allen politischen Lagern. Fürsprecher finden sich am ehesten unter den Anhängern der Grünen. Aber auch von ihnen steht aktuell die Hälfte der Verwendung in Medien und Öffentlichkeit ablehnend gegenüber.

Quelle: https://www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/aktuell/weiter-vorbehalte-gegen-gendergerechte-sprache/

Der Threadersteller benutzt ja das Wort „jemensch“.

Hier ein interessanter Artikel dazu:

https://www.bedeutungonline.de/was-bedeutet-jemensch-bedeutung-definition-erklaerung/

Aus „niemand“ wird gemäß diesem Artikel tatsächlich dann ein „niemensch“:

Auch wird das Wort „niemand“ durch das gendergerechte „niemensch“ ersetzt.

Bei „jemensch“ bin ich nicht dabei. Man und Mann sind doch zwei unterschiedliche Dinge.

Luminita schrieb:Bei „jemensch“ bin ich nicht dabei. Man und Mann sind doch zwei unterschiedliche Dinge.

Da frage ich mich gerade auch, wie das dann bei Namen aussieht, wie zum Beispiel Manfred, oder Nachnamen wie Hermann, als Beispiel. Das Eine greift ja dann schon in das Andere über, wenn aus jemand "jemensch" gemacht wird, wird irgendwann auch bei Namen hinterfragt, würde mich zumindest nicht wundern.

Kephalopyr schrieb:Manfred

Menschfred. :)
Da haben wir aber das Problem warum sich viele so schwer mit dem gendern tun, es driftet wie bei den Super-Woken welche sich unwohl fühlen beim Anblick einer Frisur auf dem falschen Kopf, ins Lächerliche ab.

@Schnapspraline


Warum denn immer gleich Zwang? Mach doch einen Thread auf, in dem nur gegendert werden darf, dann sieht man doch wie das klappt. Außerdem gibt man ein gutes Vorbild und überzeugt vielleicht noch jemanden.
Die Mods hätten auch gleich einen Vorgeschmack darauf, wie es wäre wenn sie Genderfehler auch noch löschen und sanktionieren müssten.

An meinem Grundsatz wird sich auch weiterhin nix andern.

In Schreiben, Schriften, Bescheiden von Behörden soll gegendert werden. Von Staatswegen aus soll niemand diskriminiert werden.
Privatpersonen und Unternehmen sollen es sich aussuchen ganz einfach.

Darum hier im Forum, nein das wäre Quatsch.

Frau.N.Zimmer schrieb:Warum denn immer gleich Zwang? Mach doch einen Thread auf, in dem nur gegendert werden darf,

Dann müsste es aber heißen, einen Thread wo gegendert werden SOLL. Aber ja, ich bin da voll bei dir. Ich denke, dass sich alleine deshalb dann viele verabschieden würden, weil sie sich eben nichts aufzwingen lassen wollen, was nicht mal Gesetz ist, abgesehen davon, ob man das Gendern nun okay findet oder nicht.

EnyaVanBran schrieb:Dann müsste es aber heißen, einen Thread wo gegendert werden SOLL.

Von mir aus auch so :) Ein Pilotprojekt. Wer da schreibt muss sich dran halten, oder wird sanktioniert. Wer nicht gendern will bleibt dem Thread fern. Ich meine, man würde dann doch sehen welchen Zuspruch es findet?

Ich denke wieder zu einfach, stimmt`s? :D

Na, wenn das das einzige 'Thema in dem Thread wäre, dann ist das natürlich uninteressant. Genderthreads gibt es ja schon.

Wenn, dann müsste man eine eigene Abteilung habe, so wie Allmy English.

Aber ich würde mich da auch nicht unbedingt hinverirren, auch wenn ich eher für Gendern bin.

Bundeskanzleri schrieb:Na, wenn das das einzige 'Thema in dem Thread wäre, dann ist das natürlich uninteressant. Genderthreads gibt es ja schon.

Danke :) Das wusste ich nicht. Wie laufen die denn so? Haben sie viel Zuspruch? Wird dort sanktioniert? Wenn es Zwang gäbe, müsste man auch sanktionieren - wie bei OT z.B.

Und nein, ich meinte schon ein interessantes Thema, das schließt es ja nicht aus.

Frau.N.Zimmer schrieb:Wie laufen die denn so? Haben sie viel Zuspruch? Wird dort sanktioniert?

Keine Ahnung, hier ist ja einer und der läuft wohl gut :D

Hier eine Kopie der Suche auf Allmy, der Link übernimmt das leider nicht.

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