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Gendern zur Pflicht machen?

14.060 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Weiblich, Transgender ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gendern zur Pflicht machen?

23.12.2022 um 07:40
Zitat von nairobinairobi schrieb:Dass eine studierende Person nicht permanent die Nase in den Büchern hat ist ja wohl klar.
Nein, hat sie nicht. Ein Student studiert solange in der Uni bis er nach Hause geht, dann ist er immer noch Student, aber kein Studierender mehr. Auf 100 Seiten bereits besprochen. Ein Bäcker ist so lange der Backende, wie er backt, hört er auf, ist er nur noch der Bäcker…


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23.12.2022 um 07:44
Zitat von McMasoMcMaso schrieb:Nein, hat sie nicht. Ein Student studiert solange in der Uni bis er nach Hause geht, dann ist er immer noch Student, aber kein Studierender mehr.
Was hast du denn zu dem zitierten link von @fischersfritzi zu sagen:
Stefanowitsch entkräftigte Kritik: „Ein nominalisiertes Partizip I muss keineswegs jemanden bezeichnen, der die durch das Partizip ausgedrückte Tätigkeit im Moment des Sprechens ausführt. […] Wenn ich aber biertrinkend in der Kneipe sitzen und von mir sagen kann, dass ich ‚studiere‘, kann ich auch sagen, ich sei ein ‚Studierender‘. […] Ob diese Tätigkeit im Augenblick oder gewohnheitsmäßig ausgeübt wird, ergibt sich im Zweifelsfall aus dem Gesprächszusammenhang oder der Art der Tätigkeit selbst.“[36] Anfang 2021 vertiefte Stefanowitsch das Argument in einer Diskussion mit Werner Patzelt: „Das Verb ‚studieren‘, das wird nicht so verwendet, wie Sie das gerade behauptet haben. Wenn ich sage: ‚Mein Sohn studiert jetzt an der Freien Universität Berlin‘, dann ist das eine Aussage über einen Status, den er jetzt hat, und nicht über eine Tätigkeit. […] Das Partizip behält aber diese Eigenschaft des zugrundliegenden Verbs bei. Und das Verb ‚studieren‘ bezieht sich auf keine konkrete Tätigkeit.“[37]
Quelle: Wikipedia: Student#Die Bezeichnung



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23.12.2022 um 07:57
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Was hast du denn zu dem zitierten link von @fischersfritzi zu sagen:
Wenn ich biertrinkend in der Kneipe sitze, heißt das noch lange nicht, dass ich ein Biertrinker bin, vielleicht trinke ich normalerweise nur Cola. Da diese Substantivierungen nie so benutzt worden sind, klingt es nicht nur eigenartig, sondern verfälschen in vielen Fällen den Sinn. Der Student ist nicht unbedingt das beste Beispiel.


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23.12.2022 um 08:10
Zitat von nairobinairobi schrieb:sindbad82 schrieb:
Studenten sind immer Studenten, aber nicht immer Studierende

Was genau meinst Du damit? Dass eine studierende Person nicht permanent die Nase in den Büchern hat ist ja wohl klar. Der Begriff bezeichnet einen Status, so wie Du den Deinen als

sindbad82 schrieb:
Arbeiter

angibst.
Studierende und Arbeitende sind gerade dabei zu studieren bzw. zu arbeiten. Das ist wie im Englisch das "is/are going" und eben nicht "go". Da sind unterschiedliche Zeitformen der Tätigkeiten präsent.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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23.12.2022 um 08:23
Ich hab das anders verstanden. Ein Student ist ja bereits eingeschrieben und studiert, somit ist ein Student auch ein Studierender.

Ein Studierender muss kein an einer Uni eingeschriebener Student sein, das kann auch ein Autodidakt, ein Rentner, jeder wissenshungrige Mensch sein, der zB auch zu öffentlichen Vorlesungen an Unis geht.

Studieren bedeutet (für mich) Wissen aneignen, ohne dass man damit immer den Bezug auf eine Universität lenken muss.


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23.12.2022 um 08:31
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Studierende und Arbeitende sind gerade dabei zu studieren bzw. zu arbeiten.
ah ja, deshalb sagt man auch, wenn man gerade im Café sitzt und sich unterhält und jemand fragt, was man macht "ich studiere Medizin". Und jeder denkt dann, die Person studiert gerade jetzt Medizin, obwohl sie im Cafè sitzt.


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23.12.2022 um 08:35
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Ich hab das anders verstanden. Ein Student ist ja bereits eingeschrieben und studiert, somit ist ein Student auch ein Studierender.

Ein Studierender muss kein an einer Uni eingeschriebener Student sein, das kann auch ein Autodidakt, ein Rentner, jeder wissenshungrige Mensch sein, der zB auch zu öffentlichen Vorlesungen an Unis geht.

Studieren bedeutet (für mich) Wissen aneignen, ohne dass man damit immer den Bezug auf eine Universität lenken muss.
Sehe ich genauso, und wie gesagt ist der Student ein schlechtes Beispiel. Der Biertrinker macht sich gut, hab ich gerade festgestellt.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ah ja, deshalb sagt man auch, wenn man gerade im Café sitzt und sich unterhält und jemand fragt, was man macht "ich studiere Medizin". Und jeder denkt dann, die Person studiert gerade jetzt Medizin, obwohl sie im Cafè sitzt.
Streitet keiner ab, dass ein Studierender kein Student sein kann, er ist es nur nicht immer. Aus dem Kontext heraus wird außerdem klar, dass diese Person nicht der Hausmeister ist, der nur ne Herztransplantation einstudiert.


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23.12.2022 um 08:38
Zitat von McMasoMcMaso schrieb:Streitet keiner ab, dass ein Studierender kein Student sein kann, er ist es nur nicht immer. Aus dem Kontext heraus wird außerdem klar, dass diese Person nicht der Hausmeister ist, der nur ne Herztransplantation einstudiert.
und aus dem Kontext wird auch klar, dass ein Studierender eben nicht jetzt genau studieren muss, um ein Studierender zu sein.


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23.12.2022 um 08:39
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und aus dem Kontext wird auch klar, dass ein Studierender eben nicht jetzt genau studieren muss, um ein Studierender zu sein.
Aber es wird nicht klar ob er auch Student ist… wie gesagt, Student ist kein gutes Beispiel.


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23.12.2022 um 08:40
Bei "Studierende und Arbeitende" wäre es für mich noch hinnehmbar, weil die meisten Studenten und Arbeiter ja wirklich vorwiegend über ihr fortgesetztes Studieren bzw. Arbeiten definiert werden, aber bei anderen Begriffen klingt es dann schon sehr falsch.


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23.12.2022 um 08:43
Komme auch gut auf den Studierenden klar, bei Mitarbeitende oder Zufußgehende wird’s für mich aber komisch. Wenn ich ein Bier trinke und mich bezeichnet einer als Biertrinker, dann würde ich das als abwertend empfinden, womit ich nicht behaupten will, dass jeder Biertrinker Alkoholiker ist. Einen leicht negativen Touch hat es aber schon.


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23.12.2022 um 08:44
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:aber bei anderen Begriffen klingt es dann schon sehr falsch.
genau, wie eben z.B. beim Biertrinkenden.
Deshalb sollte man dieses Zeitwort nicht so inflationär anwenden.
Das sind auch gute Beispiele:
Zitat von McMasoMcMaso schrieb:bei Mitarbeitende oder Zufußgehende wird’s für mich aber komisch



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23.12.2022 um 08:51
Zitat von McMasoMcMaso schrieb:Komme auch gut auf den Studierenden klar, bei Mitarbeitende oder Zufußgehende wird’s für mich aber komisch.
Der/die Studierende - kann sogar Diskriminierung vorbeugen!

Ein 1er Student, dem die Noten nur so um die Ohren geschmissen werden, muss noch lange keine Bildungsleuchte sein, wenn ein zuvor in der Schule gemobbter, jetzt über sein Hobby sitzender und Details studierender Autodidakt zu Hause irgendetwas zusammenfriemelt und erfindet, was es bis zum Patentamt schafft!


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23.12.2022 um 08:51
Ich würde mal sagen, dass bei "Studierende und Arbeitende" wohl auch der Wunsch der Unis und Arbeitgeber dahintersteckt, ihre Studenten und Arbeiter mögen wirklich fortwährend studieren bzw. arbeiten. :D

Wobei jedoch gerade die Studentenzeit von vielen auch als faule Zeit definiert wird. Kommt wohl auch auf das Fach an! :D


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23.12.2022 um 08:54
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Das ist wie im Englisch das "is/are going" und eben nicht "go". Da sind unterschiedliche Zeitformen der Tätigkeiten präsent.
Nein, nicht vergleichbar. I am going beschreibt ja wirklich die aktive Tätigkeit, das ist aber kein Substantiv. I go verwendet sowieso kein Mensch. I am studying = du studierst (lernst) jetzt grade. I am a student = du bist an einer Hochschule/Uni eingeschrieben.
Völlig egal, wer du bist oder ob du gerade aktiv studierst oder nicht.
Englisch ist einfach die bessere Sprache, Punkt. :D


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23.12.2022 um 09:02
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Englisch ist einfach die bessere Sprache, Punkt. :D
Ich habe mir in letzter Zeit wirklich schon überlegt, ob ich mein Englisch ausbauen sollte, um auf Englisch umsteigen zu können, wenn mir das gegenderte Deutsch too much wird. :D


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23.12.2022 um 09:05
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich habe mir in letzter Zeit wirklich schon überlegt, ob ich mein Englisch ausbauen sollte, um auf Englisch umsteigen zu können, wenn mir das gegenderte Deutsch too much wird. :D
Du musst es doch nicht anwenden. Also wäre es doch blöd, dann Englisch zu sprechen.


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23.12.2022 um 09:05
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich habe mir in letzter Zeit wirklich schon überlegt, ob ich mein Englisch ausbauen sollte, um auf Englisch umsteigen zu können, wenn mir das gegenderte Deutsch too much wird. :D
Ich spreche ja in der Arbeit viel Englisch und privat eigentlich auch (sehr lustig manchmal an öffentlichen Orten). Es macht tatsächlich vieles einfacher. Deutsch ist einfach an sich eine sehr komplizierte Sprache. Aber auch im Englischen kann gegendert werden, aber es ist leichter. They/them verwenden, schon erledigt.


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23.12.2022 um 09:10
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:aura_Maelle schrieb:
Ich habe mir in letzter Zeit wirklich schon überlegt, ob ich mein Englisch ausbauen sollte, um auf Englisch umsteigen zu können, wenn mir das gegenderte Deutsch too much wird. :D

Du musst es doch nicht anwenden.
Das stimmt nicht ganz. In meinem Arbeitsbereich hat das auch spürbare Folgen. Es hat bereits dazu geführt, mein Arbeitsfeld entsprechend zu verändern, um mit dem Gendern möglichst wenig in Berührung zu kommen. Aber wenn sich das Gendern wirklich in breiter Front durchsetzt, käme ich damit beruflich in Teufels Küche und könnte tatsächlich nur ins Englisch flüchten. Dafür müsste ich aber wirklich noch besser Englisch beherrschen.


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23.12.2022 um 09:14
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Das stimmt nicht ganz. In meinem Arbeitsbereich hat das auch spürbare Folgen. Es hat bereits dazu geführt, mein Arbeitsfeld entsprechend zu verändern, um mit dem Gendern möglichst wenig in Berührung zu kommen. Aber wenn sich das Gendern wirklich in breiter Front durchsetzt, käme ich damit beruflich in Teufels Küche und könnte tatsächlich nur ins Englisch flüchten. Dafür müsste ich aber wirklich noch besser Englisch beherrschen.
was soll das denn für ein Arbeitsbereich sein, wo man dann einfach so ins Englische flüchten kann?


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