Gendern zur Pflicht machen?
16.12.2022 um 06:20Optimist schrieb:Bäckerin" ist eine Frau, aber das angehängte "innen" an "Bäcker" ist halt keine Frau, sondern eben nur ein Anhängsel am Wort "Bäcker".Das sehe ich auch so.
Genauso wie eben auch der Doppelpunkt nicht wirklich einen diversen Menschen bezeichnen kann, sondern dies nur eine Vereinbarung ist, dass sich Diverse dadurch gesehen fühlen sollen.
Hingegen braucht man bei "Bäcker" weniger Fantasie um sich darin einen männlichen Bäcker vorzustellen.
So hatte ich das gemeint.
Ich komme außerdem langsam zu dem Schluss, dass aus der vormals positiv anvisierten Genderei mehr oder weniger ein Desaster werden könnte.
Wenn ich zB eine diverse Person "wäre", die sich all die ungegenderten Jahre mit der m/w Formgebung zumindest arrangiert hat, jetzt mit einem Doppelpunkt gewürdigt werden soll, damit ich mich in einer Berufsbezeichnung wiederfinden "darf", verschlägt es mir glattweg die Sprache. Es gibt Facharbeiter und Facharbeiterinnen schon ewig.
Jetzt also links Männer, rechts Frauen und ich ein Doppelpunkt. Facharbeiter:Innen.
MMn ist das Fazit des Genders "reine" mündliche und schriftliche Bequemlichkeit, hier wird aus "Sehr geehrte Kollegen und sehr geehrt Kolleginnen" eine Kurzform, "Kolleg:Innen" erschaffen, die eben NICHT bei jedem Leser das Ergebnis erzielt, dass damit Alle gemeint sind. Es hängt ganz alleine vom Leser und vom Sprecher ab, wie er das Wort interpretiert.
Und ich habe jetzt ganz bewusst nur den Leser und den Sprecher angeführt, es könnte auch die Leserin oder die Sprecherin betreffen oder die lesende oder sprechende Person, letztere vereint sogar alle.