Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

Nemesis59 schrieb:Verstehst du mich was ich meine ?

Klar, sowas passiert mir auch hin und wieder. Da bin ich dann auch0 froh, wenn ich mich möglichst einfach aus dem Staub machen kann. Meistens zeichnet sich ziemlich bald ab, ob sich ein netter Austausch ergibt, oder ob jemand ein einen Monolog verfällt.

Letzteres hatte mein Partner mal im Flugzeug erlebt: neben ihm saß ein Amerikaner (die ja generell eher zur Konversation neigen), der ihn fast den ganzen Flug über zutextete. Mein Partner versuchte es mit schlafen, lesen, Musik hören, nichts half. Das war schon etwas grenzwertig - der Mann war zwar nett, aber nach einer Weile wiederholten sich seine Erzählungen, und er konnte trotzdem irgendwie nicht aufhören zu reden.

Wie gesagt, ich unterhalte mich gern, aber wenn jemand in einen Monolog verfällt und nur seine eigenen Ansichten an den Mann bringen will, dann wird es meistens doch anstrengend.

nairobi schrieb:Ich finde die neueren Spender für Papierhandtücher auf der Arbeit doof. Da muss man oft so rumfriemeln, bis man ein Blatt geangelt hat. Das vorige System fand ich besser (nicht nur ich).

Handtrockner beinhalten viele baktieren.

https://www.welt.de/wissenschaft/article154509595/Handtrockner-1300-mal-keimiger-als-Handtuecher.html

Die gute alte Zeit....manches kommt ja wegen der "Nachhaltigkeit usw." wieder.

Damals hatte man seine Sachen, die man so brauchte über den Arbeitstag, dabei....Korb mit Essen und Trinken, etwas zum Waschen und T-Shirt zum Wechseln wenns zu heiß ist und auch ein Handtuch. Wo ist das Problem? Billiger ist es obendrein statt Essen kaufen , die Zeiten des Papierhandtuches sollten wirklich vorbei sein und Handlufttrockner? igitt,das geht wirklich nicht

klompje1 schrieb:Handtrockner beinhalten viele baktieren.

Vorher war es auch mit Papiertüchern, aber die kamen besser heraus.

Nemesis59 schrieb:die Zeiten des Papierhandtuches sollten wirklich vorbei sein

Wir hatten vor Corona noch normale Handtücher auf Arbeit in den WCs hängen, die dann 2x die Woche gewechselt wurden. Zusätzlich wurde dann ein Papierhandtuchspender angeschafft, da aus arbeitsschutztechnischer Sicht normale Handtücher zu unhygienisch sind. Durch Corona durften wir dann gar keine normalen Handtücher mehr benutzen und es gibt nur noch Papierhandtücher. Dabei ist es bis heute geblieben.

lapis_lazuli schrieb:Wir hatten vor Corona noch normale Handtücher auf Arbeit in den WCs hängen, die dann 2x die Woche gewechselt wurden. Zusätzlich wurde dann ein Papierhandtuchspender angeschafft, da aus arbeitsschutztechnischer Sicht normale Handtücher zu unhygienisch sind. Durch Corona durften wir dann gar keine normalen Handtücher mehr benutzen und es gibt nur noch Papierhandtücher. Dabei ist es bis heute geblieben.

Kennst du die Handtuchspender wo man sich erstmal ein Stück sauberes Stofftuch runterzieht ? Vll. kannst du das vorschlagen.

Nemesis59 schrieb:Kennst du die Handtuchspender wo man sich erstmal ein Stück sauberes Stofftuch runterzieht ? Vll. kannst du das vorschlagen.

Ja, das stand schonmal zur Diskussion. Leider wenig praktikabel, da wir bei uns 7-8 Toiletten damit ausstatten müssten und das ist dann doch deutlich teurer mit Miete und Reinigung als die Papierhandtücher :|

Ich vermisse übrigens noch was von früher - meine Uroma hatte immer eine Schachtel rote TicTacs für meinen Bruder und mich... die lagen (zusammen mit ihrem Portemonnaie) in ihrer Besteckschublade :D oh und ich durfte immer als erste von ihrem selbstgekochtem Rotkraut probieren. Keiner hat das je so hinbekommen wie sie damals....

lapis_lazuli schrieb:selbstgekochtem Rotkraut probieren. Keiner hat das je so hinbekommen wie sie

Ah, das gibts jedes Jahr bei mir...so richtig mit Speck, einige Gewürze, Apfel und einen guten süßlichen Essig

Meine Familie besteht darauf.

Erst heute ist mir beim Einkaufen wieder aufgefallen, wie langweilig alles ist. Jeder Rewe/Aldi/Lidl/K&K usw. ist irgendwie gleich. Da kam die Erinnerung an die kleinen bis mittleren Kaufmannsläden in den 80´ern bis Anfang 90´er hoch. Die waren ja alle individuell. Sowohl in Größe, als auch Design, Sortiment und Preisgestaltung. In jeder Stadt -ja sogar Stadtteil- gab es einen neuen Kaufladen zu entdecken. Heute sind alle Innenstädte irgendwie gleich. Überall die selben großen Ketten, mit dem selben Sortiment/Preisen/Design. Laaaangweilig.

Auch Fachhändler sterben komplett aus. Wärend meiner Jugend gab es noch einige "Plattenläden" oder "Hifiläden". Heute ist alles nur noch Mediamarkt/Saturn etc., ich erspare mir den Rest. Viel zu groß, viel zu schlechte Beratung durch unqualifizierte Mitarbeiter ohne Fachkenntnis. Wir hatten sogar ein Fachgeschäft für Modelleisenbahnen und ein Fachgeschäft für Lego in unserer Stadt, die heute längst weg sind. Heute kaum noch vorstellbar, dass es sowas überhaupt gegeben hat. Sogar ein Fachgeschäft für Funktechnik gab es. Das war für mich ein zweites Zuhause, da ich CB-Funk betrieben habe. Das waren noch die guten analogen Zeiten. :D

Wenn ich ganz ehrlich bin, vermisse ich auch die Fremdwährungen im europäischen Ausland und sogar die Grenzkontrollen. Kein Scherz. Irgendwie war da mehr Urlaubsfeeling, wenn man bewusst und irgendwie mit Schiss die Grenze passierte, Geld umtauschen und umrechnen mußte. Es war auch spannend die fremden Banknoten zu sehen und damit umzugehen. Schilling, Peseten, Lira....Irgendwie vermisse ich das. Da war ein Urlaub auch noch irgendwie ein Abenteuer, wenn auch nur im Kleinen. Es war intensiver. Die Unterschiede sind doch der Reiz. Deswegen fährt man doch weg. Damit es nicht wie daheim ist. Auch das geht mehr und mehr verloren. Gleiche Währung, gleiche Ladenketten überall. Ob München, Barcelona oder Salzburg. Überall das Gleiche. Selbst die Hotels sind überall gleich. Schrecklich.

@Slaterator
Und woran liegt es Deiner Meinung nach, dass Urlaube & Abenteuer intensiver gewesen waren?

pRäAstronaut schrieb:Und woran liegt es Deiner Meinung nach, dass Urlaube & Abenteuer intensiver gewesen waren?

Na daran das es ein deutlicher Unterschied war, dies- oder jenseits der Landesgrenze zu sein. Es war eben noch viel mehr "anders" als es heute ist. Man mußte sich mehr umstellen. Das alles machte einen Aufenthalt dort eben intensiver und abenteuerlicher. Wenn ich in den Großstädten Europas die selben Läden, die selbe Währung, die selben Vorgehensweisen habe, ist doch kaum ein Unterschied zu spüren. Dann ist ja alles wie daheim, nur eben kälter/wärmer maximal mit einer anderen Sprache.

Slaterator schrieb:Es war eben noch viel mehr "anders" als es heute ist. Man mußte sich mehr umstellen. Das alles machte einen Aufenthalt dort eben intensiver und abenteuerlicher. Wenn ich in den Großstädten Europas die selben Läden, die selbe Währung, die selben Vorgehensweisen habe, ist doch kaum ein Unterschied zu spüren.

Nuja. Der Konsum gleicht sich an. Aber es bleibt doch noch die Sprach(barrier?)e, die After work time, die Kultur, halt. Wenn die Läden geschlossen und die Kneipen offen sind. Oder am Strand, am Berg, im Wald, whatever. Is doch egal, obs da H&M und 7/11 gibt. Du verbringst deinen Urlaub doch nicht in Läden und beim Geld ausgeben.

lapis_lazuli schrieb:Wir hatten vor Corona noch normale Handtücher auf Arbeit in den WCs hängen, die dann 2x die Woche gewechselt wurden.

Ich arbeite in einer großen Behörde. Da gab es immer nur Papiertücher.
Ich kenne das nicht anders. Früher gab es Toilettenpapier auf Rollen. Das wurde aber auch schon vor langer Zeit auf solche Spenderboxen mit "losen Blättern" umgestellt.

Slaterator schrieb:Dann ist ja alles wie daheim, nur eben kälter/wärmer maximal mit einer anderen Sprache.

Naja, versuch mal in Holland ein Hemd zu kaufen...
(die haben einen schrecklichen Hemden-Geschmack, das Hemden-Angebot ist definitiv nicht wie daheim).

Slaterator schrieb:Wenn ich ganz ehrlich bin, vermisse ich auch die Fremdwährungen im europäischen Ausland und sogar die Grenzkontrollen

Das vermisse ich ganz sicher nicht. Weder noch.
Im Gegenteil.

Slaterator schrieb:Da kam die Erinnerung an die kleinen bis mittleren Kaufmannsläden in den 80´ern bis Anfang 90´er hoch. Die waren ja alle individuell. Sowohl in Größe, als auch Design, Sortiment und Preisgestaltung.

Ach naja, das habe ich anders in Erinnerung - jedenfalls, was das Sortiment betrifft.
Die kleinen Läden gehörten ja auch damals schon zu irgendeiner Kette (meist Spar oder Edeka) und die hatten dann je nach Kette auch ziemlich identische Angebote.

Aber was super war, in unserem konnte ich schon als Kind anschreiben lassen.

Slaterator schrieb:Heute sind alle Innenstädte irgendwie gleich. Überall die selben großen Ketten, mit dem selben Sortiment/Preisen/Design. Laaaangweilig.

Mir fällt die Angleichung hier in Deutschland auch in der Gastronomie auf. Die regionalspezifischen Gasthäuser werden immer weniger und stattdessen durch immergleiche Burger-Restaurants, Pizza, China-Imbiss, Döner etc. ersetzt. Eigentlich finde ich es schön, auf meinen Deutschlandreisen die regionalspezifische Küche zu probieren, aber in vielen Städten muss man inzwischen gezielt danach suchen, um noch so ein Restaurant zu finden.

martenot schrieb:Eigentlich finde ich es schön, auf meinen Deutschlandreisen die regionalspezifische Küche zu probieren, aber in vielen Städten muss man inzwischen gezielt danach suchen, um noch so ein Restaurant zu finden.

Ja, das ist schade. Auch wenn man eines findet und der Koch verhunzt alte Gerichte mit irgendwelchen abartigen Gewürzen, weil er "modern" kochen will, ohne das auf der Karte stehen zu haben. Aber, das ist wohl auch der Gäste wegen, sonst würden sie es ja nicht machen.

Noch etwas, was mir als moderne Entwicklung weniger gut gefällt:

Ich gehe eigentlich gern in Museen. Dabei fällt mir auf, dass mich moderne Museumsdidaktik oft nicht besonders anspricht. Beispielhaft denke ich an das "Haus der Bayrischen Geschchte" in Regensburg, das ich trotz des imposanten Gebäudes für eher langweilig halte. Ich finde die Ausstellung nicht besonders gut gemacht und zu wenig "sachlich". Viele Themen der bayrischen Geschichte werden meiner Erinnerung nach gar nicht behandelt, sondern man beschränkt sich auf wenige Aspekte (z.B. das Königreich ab 1806), die aber recht plakativ präsentiert werden (z.B. der immergleiche Schwerpunkt auf König Ludwig II). Auch das Video im Eingangsbereich des Museums (in dem ein Schnelldurchlauf der geschichtlichen Abläufe präsentiert wird) ist meines Erachtens zu sehr auf "Fun" getrimmt, aber eigentich weder besonders unterhaltsam noch wirklich informativ.

Frühere Museumsgestaltungen waren natürlich oft etwas dröge, mit langweiligen Texttafeln und aufgereihten Exponaten in verstaubten Vitrinen. Aber trotzdem habe ich in solchen klassischen Museen eher das Gefühl gehabt, etwas zu lernen und wissenswerte Sachen zu erfahren. Gut wäre vielleicht ein Mittelweg: schöne ansprechende Präsentationen mit sinnvollem Einsatz moderner Medien, aber Beibehaltung eine sachbezogenen Darstellung und Präsentation.

Holzer2.0 schrieb:Nuja. Der Konsum gleicht sich an. Aber es bleibt doch noch die Sprach(barrier?)e, die After work time, die Kultur, halt. Wenn die Läden geschlossen und die Kneipen offen sind. Oder am Strand, am Berg, im Wald, whatever. Is doch egal, obs da H&M und 7/11 gibt. Du verbringst deinen Urlaub doch nicht in Läden und beim Geld ausgeben.

Das war ja damals auch vorhanden. Das ist ja jetzt kein "Ersatz" für das Verschwundene. Das Gesamtpaket war deshalb damals spannender als es heute ist. Alles wird leicht gemacht. Keine große Herausforderung. Ok, die Fremdsprache bleibt natürlich. Aber auch dafür hat die digitale Welt eine Antwort parat. Mit einer entsprechenden Übersetzungs-App ist auch das kein großes Problem mehr.

Groucho schrieb:Naja, versuch mal in Holland ein Hemd zu kaufen...
(die haben einen schrecklichen Hemden-Geschmack, das Hemden-Angebot ist definitiv nicht wie daheim).

Echt ? Ich wohne ja nicht unweit der Grenze und bin öfter mal dort. Ich hatte nicht den Eindruck, dass sich das Angebot an Oberhemden signifikant von denen in der BRD unterscheidet... Aber gut. Wo wolltest Du denn ein Hemd kaufen ?

Groucho schrieb:Das vermisse ich ganz sicher nicht. Weder noch.
Im Gegenteil.

Nein ? Ich fand das spannend. Andere Scheine, Münzen usw. Und auch wenn man nichts zu befürchten hatte, der Grenzübertritt war immer mit einem Nervenkitzel verbunden. Ich mochte das.

Groucho schrieb:(...) Die kleinen Läden gehörten ja auch damals schon zu irgendeiner Kette (meist Spar oder Edeka) und die hatten dann je nach Kette auch ziemlich identische Angebote. (...)

Also bei mir in der Region waren das alles Einzelkaufleute ohne Kette. Kann aber durchaus sein, dass es woanders eben anders war.

martenot schrieb:Mir fällt die Angleichung hier in Deutschland auch in der Gastronomie auf. Die regionalspezifischen Gasthäuser werden immer weniger und stattdessen durch immergleiche Burger-Restaurants, Pizza, China-Imbiss, Döner etc. ersetzt. Eigentlich finde ich es schön, auf meinen Deutschlandreisen die regionalspezifische Küche zu probieren, aber in vielen Städten muss man inzwischen gezielt danach suchen, um noch so ein Restaurant zu finden.

Ja das finde ich auch schlimm. Die wirklich guten Gasthäuser alten Schlages verschwinden und immer mehr Restaurantketten erobern die Innenstädte. Lokale Küche findet man selbst in den verbliebenen Gasthäusern kaum noch. Da werden dann in einem 300 Jahre alten Gasthaus in Schwaben nicht etwa Maultaschen, sondern Döner serviert, weil der Laden längst verpachtet und damit zur Imbisbude verkommen ist. Grauenhaft.

Slaterator schrieb:Lokale Küche findet man selbst in den verbliebenen Gasthäusern kaum noch.

Ja genau, es wird immer schwieriger, noch lokale Küche zu probieren. Wie du schon schreibst, selbst traditionelle Gasthäuser werden neu verpachtet, und statt der klassischen "Hausmannskost" bekommt man indisches Tandoori, die allgegenwärtige Pizza oder Burger. Wobei ich nichts gegen indische oder italienische Küche habe, sofern sie nicht die regionale Küche weitgehend verdrängt.

In Großstädten scheint mir übrigens der Trend stark zum Burger-Restaurant zu gehen, wobei man versucht, den Burger aus der Imbiss-Ecke zu holen. Im gestylten Ketten-Restaurant werden dann 15 Euro oder mehr für einen blanken Burger ohne alles verlangt (Salat oder andere Beilagen gegen Aufpreis erhältlich).

Da wünsche ich mir manchmal die "alten Zeiten" mit den traditionellen Gasthäusern zurück, wo man die Speisen aus der jeweiligen Region bekam (Maultaschen oder Spätzle in Schwaben, Schweinsbraten oder Knödel mit Schwammerl in Bayern, Labskaus in Norddeutschland, etc.), obwohl die damals manchmal etwas dröge wirkten oder mit mürrisch-desinteressiertem Personal ausgestattet waren.

Slaterator schrieb:Ich hatte nicht den Eindruck, dass sich das Angebot an Oberhemden signifikant von denen in der BRD unterscheidet... Aber gut. Wo wolltest Du denn ein Hemd kaufen?

So wie ich es beobachtet habe, haben die ganz andere Designs.
Geschaut habe ich in diversen Läden, in diversen Städten.

Slaterator schrieb:Also bei mir in der Region waren das alles Einzelkaufleute ohne Kette. Kann aber durchaus sein, dass es woanders eben anders war.

Oder eine andere Zeit?
Ich rede von den 70ern.
Da gehörten alle kleinen "Tante Emma" Läden in meiner Region entweder zu Spar oder Edeka.

Aber wo ich dir zustimme, sind die Innenstädte, die sich immer mehr angleichen, wo kleine Inhaber geführte individuelle Läden zunehmend selten werden.