Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

bgeoweh schrieb:01.01.2024 steigt auch die CO2-Steuer erneut, auch das dürfte sich flächendeckend preiserhöhend auswirken.

Ich finde das super, das ist am Besten für die Umwelt -> gibt es da weitere Stufen die man eventuell vorziehen könnte?

Abahatschi schrieb:Ich finde das super, das ist am Besten für die Umwelt -> gibt es da weitere Stufen die man eventuell vorziehen könnte?

Bis 2026 sind Steigerungen eingeplant:

Ab Anfang 2024 soll dann ein Preis von 35 Euro gelten, was rechnerisch zu einem zusätzlichen Aufschlag auf den Liter Benzin bzw. Diesel von rund 1,5 Cent führt.

Jahr

Preis CO₂/Tonne
Preisanstieg/Liter Benzin
Preisanstieg/Liter Diesel

2021

25 Euro
ca. 7 Cent
ca. 8 Cent

2022

30 Euro
ca. 8,4 Cent
ca. 9,5 Cent

2023

30 Euro
ca. 8,4 Cent
ca. 9,5 Cent

2024

35 Euro
ca. 9,9 Cent
ca. 11 Cent

2025

45 Euro
ca. 12,9 Cent
ca. 14 Cent

2026

55 Euro
ca. 15,9 Cent
ca. 17 Cent

Quelle: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/auto-kaufen-verkaufen/kfz-steuer/co2-steuer/

@bgeoweh
Kann man doch locker vorziehen, sind Cent Beträge.

militarynerd schrieb:was du jetzt pro khw zahlst

Es handelt sich um die Grundversorgung. Es ist 100% Ökostrom, ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen.

Bisher: bis 15000 kWh/Jahr Arbeitspreis brutto 29,98 Cent. Grundpreis pro Jahr 192,40 Euro.

Ab 15000 kWh: 30,90 Cent AP / 53,66 Euro GP.


Ab 1.6.: AP 49,44 Cent/kWh bis 15000, darüber 50,37 Cent.
GP 152,43 Euro/Jahr bis 15000, darüber 13,69 Euro/Jahr.

Der Grundpreis wird günstiger, der Arbeitspreis sehr viel teurer.
In dem Begleitschreiben steht, dass die Offshore-Netzumlage, Netzengelte, Beschaffung und Vertrieb teurer wurden.
Einige andere Dinge wurden günstiger.

nairobi schrieb:Das gucke ich noch nach. Habe die Rechnung nicht zur Hand.

Hiermit nachgeholt!

Unseren Stromverbrauch kennen wir noch gar nicht, da wir erst im Dezember 2022 da eingezogen sind.

SvenLE schrieb am 04.03.2023:Fehlende Schulbildung zeigt ganz klar die Auswirkungen auf.

Wenn man den Nannystaat feiert definitiv.
Wobei ok.
Es könnte auch eher den fehlenden Verstand und eine fehlende Frustrationstoleranz aufzeigen.
Gemeintes Klientel hält sich offensichtlich ja für sehr gebildet.
Also kann man auch andere Fehler im Stübchen detektieren.

bgeoweh schrieb:01.01.2024 steigt auch die CO2-Steuer erneut, auch das dürfte sich flächendeckend preiserhöhend auswirken.

Ja sehr gut.
Mehr Prozent vom eigenen Geld für Klimaschutz und weniger für Stimmen an gewisse Ideologien.

Abahatschi schrieb:Kann man doch locker vorziehen, sind Cent Beträge.

Wir sind einer Meinung.
Es muss unbedingt mehr für den Klimaschutz geopfert werden von den Wählern.

bgeoweh schrieb am 01.03.2023:Doch, der Stichtag ist eben 2045. Zwischen 2024 und 2045 sollen alle bestehenden Anlagen ausgetauscht werden. Bei 40,1 Mio. Haushalten in Deutschland also rechnerisch 2 Mio. Heizungsumbauten im Jahr im Durchschnitt nur für die Wohngebäude, andere Gebäude kommen noch dazu.

Das finde ich eigentlich ganz ulkig.
Haben wir auch Zahlen wie parallel die Zahl der Monteure und Betriebe dafür sich entwickeln wird.

nairobi schrieb am 02.03.2023:Ich habe schon oft das Gefühl gehabt, dass viele Politiker:innen eigentlich gar nicht richtig wissen, wovon sie reden.

Und zum Schluss:

Glaubst du das bei Studiumsabbrecher, Dauerstudenten sowie Managern die nie selber irgendwas aufgebaut haben überhaupt dass sie sich auf Augenhöhe mit einem Lagerhelfer bei Spedition X der knapp über Mindestlohn malocht oder Oma Erna mit ihren 1000 Euro Rente befinden.

nairobi schrieb:Es handelt sich um die Grundversorgung. Es ist 100% Ökostrom, ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen.

Du bist nicht zufällig bei E.on? Das selbe Thema kam auch in einem anderen Thread auf, während es bei manchen Anbietern wieder günstige Tarife für Neukunden gibt, scheinen bei einigen Anbietern massive Preiserhöhungen erst noch bevor zu stehen bzw. gerade stattgefunden zu haben, eben bei E.on und deinem Anbieter (sofern nicht zufällig auch e.on).

Fichtenmoped schrieb:Komischerweise ist diese Preissteigerung nur in der Grundversorgung. Da rutscht man rein, wenn einem der Stromliefervertrag gekündigt wird.

Ich war so frei die Diskussion hierher zu entführen, zum Thema Grundversorgung:

Stromanbieter dämpfen die Hoffnung auf deutlich sinkende Strompreise. Sie argumentieren, man habe die Preisspitzen des vergangenen Jahres nicht eins zu eins an die Kundinnen und Kunden weitergegeben. Daher könne man jetzt auch nicht die sinkenden Preise im Großhandel komplett an die Endkunden durchreichen. Tatsächlich mussten sich die Unternehmen im vergangenen Jahr bei ihrem Stromeinkauf zum Teil zu sehr hohen Preisen längerfristig eindecken. Das engt nun ihre Spielräume für Preissenkungen ein.

Das räumen auch Verbraucherschützer ein: „Wer teuer eingekauft hat, der muss die Preise natürlich jetzt auch weitergeben“, sagte Ramona Pop, Vorsitzende der Verbraucherzentrale Bundesverband, kürzlich auf dem Handelsblatt Energie-Gipfel.

Quelle: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/strompreisentwicklung-bleibt-strom-2023-teuer/28741584.html

Da die Grundversorger auf dem Höhepunkt der Krise nicht alle Kosten an ihre Kunden weiter gegeben haben, wird das jetzt nachgeholt, das erscheint mir soweit auch alles marktkonform - schlechtes Timing eben, wie es mir privat auch passiert ist.

militarynerd schrieb:Du bist nicht zufällig bei E.on?

Doch, es ist die Firma E.on. Den link werde ich mir morgen mal näher ansehen, danke dafür.

nairobi schrieb:Doch, es ist die Firma E.on.

Habe gelesen, dass auch andere Grundversorger die Preise noch erhöhen werden, die Welle der Preissteigerungen scheint damit noch nicht vorbei, aber aktuell gibt es noch günstige Tarife von anderen Anbietern.

Die Gasgeschichte scheint auch noch nicht ganz ausgestanden:

Entsprechend vorsichtig sind Marktexperten, wenn sie auf die Entwicklung des Gaspreises blicken. Ntv berichtet, dass das Rohstoffanalyse-Team der Investmentbank Goldman Sachs vor einer Verdoppelung des derzeit niedrigen Gaspreises warnt. Man erwarte erst 2025 eine nachhaltige Lösung für die europäische Energiekrise, abhängig von LNG-Produktionskapazitäten, die derzeit noch aufgebaut würden.

Quelle: https://www.merkur.de/wirtschaft/gaspreis-entwicklung-verdoppelung-energierkrise-marktexperten-92173845.html


An den Gaspreisen hängen wiederum auch die Strompreise und die abgeschalten AKW waren wohl immerhin 6% der hierzulande erzeugten Strommenge.

militarynerd schrieb:und die abgeschalten AKW waren wohl immerhin 6% der hierzulande erzeugten Strommenge.

Die Finnen bauen ihre Atomkraft jetzt wohl aus, das absolute Gegenteil von Deutschlands Energiepolitik.

Das fehlen dieser 6 Prozent wird auch die Preise höher treiben. Gas wurde wohl gut gespart über den Winter, die Speicher sollen ja noch ordentlich voll sein. Dafür haben wir jetzt haufenweise überteuertes LNG-Gas, kein Wunder das der "Spaß" weiter teuer bleibt bzw. sich weiter verteuern wird.

PrivateEye schrieb:Die Finnen bauen ihre Atomkraft jetzt wohl aus, das absolute Gegenteil von Deutschlands Energiepolitik.

Naja, die Finnen haben aber vermutlich auch nich so lange Opposition gewählt, bis die Regierung die Laufzeitverlängerung der AKW gestoppt und den erneuten Ausstieg beschlossen hat.

Man muss ja nich immer so tun, als wäre der AKW Ausstieg rein ideologisch von bestimmten Parteien gegen den Willen der Mehrheit durchgesetzt worden, denn so war es nich!
Es letztlich der mehrheitliche Wille des Wählers, der den Ausstieg durchgesetzt hat.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Es letztlich der mehrheitliche Wille des Wählers, der den Ausstieg durchgesetzt hat.

Da gebe ich dir Recht. Letztendlich fand aber diese Entscheidung zu einem Zeitpunkt statt, wo die Mehrheit auch eben diese Einstellung hatte. Und es sich auch finanziell ohne Probleme leisten konnte. Durch die nun andauernde Energiekrise hat sich da sicherlich einiges geändert, siehe die neue Stimmungslage.

Es gibt dazu ein sehr treffendes Zitat aus Star Trek, dass diese Situation gut beschreibt: " It's easy to be a saint in paradise." ;)

PrivateEye schrieb:Und es sich auch finanziell ohne Probleme leisten konnte. Durch die nun andauernde Energiekrise hat sich da sicherlich einiges geändert, siehe die neue Stimmungslage.

Naja, ich glaub ja eher nich, dass der AKW Ausstieg die Strompreise groß nach oben treiben wird. Die werden kurzfristig durch Kohle und langfristig durch EE ersetzt werden, beides nich teurer als AKW Strom.
Da wir ohnehin mehr produziert haben, als verbraucht wurde, sollte es auch keinen Mangel geben. Probleme könnte es vielleicht wieder im Winter geben, falls die Franzosen wieder mal die Hälfte ihrer AKW nich zum laufen bekommen.

mfg
kuno

@kuno7

Dafür dürfte aber der Strom aus den Gaskraftwerken preislich steigen, das LNG ist ja nicht billiger, sondern sogar teurer. Einmal durch die Förderung selber und dann durch den kompletten Neubau der erforderlichen Terminals. Auch diese Kosten werden gewiss nicht vergessen und dezent weitergegeben werden.

Und beim Strompreis wird je eh die teuerste Erzeugung als Maß für die Preisbildung herangezogen. Selbst wenn man billigen Strom hätte, wird man ihn nicht zu dem Preis los. Von daher ist es egal ob die AKW noch produzieren oder nicht.

PrivateEye schrieb:das LNG ist ja nicht billiger, sondern sogar teurer.

Hab gerade mal gesucht, was LNG so grad kostet und das Einzige was ich gefunden hab, sind die Exportpreise der Amis. Wenn ich mich nich beim umrechnen von imperialen auf metrische Einheiten vertan haben sollte, dann kostet US LNG derzeit ca. 35USD/MWh, was sogar günstiger wäre als der europäische Großhandelspreis derzeit.
Kann aber sein, dass wir derzeit noch mehr zahlen, weil wir ja andere überboten haben, um überhaupt LNG zu bekommen. Dies sollte sich aber mit der Zeit anpassen.
Insgesamt macht LNG derzeit aber auch nur 5-10% aus, die preissteigernde Wirkung sollte also sehr gering sein.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Kann aber sein, dass wir derzeit noch mehr zahlen, weil wir ja andere überboten haben, um überhaupt LNG zu bekommen.

Das mag sein. Aber es gibt ja noch die ganzen Baukosten der neuen Terminals usw. Die werden dann ja auch noch in den Endpreis mit einberechnet. Wenn diese Bauten sich mal amortisiert haben, dann wird es wieder etwas billiger.

Auch Fracking-Gas ist ja teurer aufgrund der Förderungsbedingungen vor Ort.

kuno7 schrieb:Insgesamt macht LNG derzeit aber auch nur 5-10% aus, die preissteigernde Wirkung sollte also sehr gering sein.

Das könnte sich im nächsten Winter aber rasch ändern, dann sollten auch mehr Kapazitäten an LNG verfügbar sein.

kuno7 schrieb:Es letztlich der mehrheitliche Wille des Wählers, der den Ausstieg durchgesetzt hat.

Es war der Wille des Wählers vor 20 Jahren, wer weiß wie der Wähler heute entscheiden würde, vor allem wenn man ihm reinen Wein einschenken und nicht mit der Kugel Eis an der Nase herumführen würde.

Aber die Würfel sind gefallen.

militarynerd schrieb:Es war der Wille des Wählers vor 20 Jahren

Es war vor 12Jahren und seitdem hätte man den Wähler ja auch nochmal fragen können, hat aber keiner gemacht und auch keiner vorgeschlagen.
Ein halbes Jahr vor der geplanten Abschslttng der letzten 3 Mohikaner war es dann etwas zu spät.

kuno

kuno7 schrieb am 19.04.2023:Es war vor 12Jahren und seitdem hätte man den Wähler ja auch nochmal fragen können, hat aber keiner gemacht und auch keiner vorgeschlagen.

Vor allem hätte man mal EE ausbauen sollen und nicht wie Altmaier alles blockieren. Wir sind von Deppen regiert worden, aber der Wähler wollte es so. Bloss keine Veränderungen, es ist doch alles so schön billig und den Klimawandel können die Kinder bekämpfen - ist ja Ihr Problem.

SvenLE schrieb:Vor allem hätte man mal EE ausbauen sollen und nicht wie Altmaier alles blockieren. Wir sind von Deppen regiert worden...

Ich glaub nich, dass der Altmaier ein Depp is/war, der hat nur politisch andere Ansichten als du oder ich. Der Ausbau der EE wurde imho möglichst gebremst und die EEG Umlage möglichst hoch gedrückt, um dann zeigen zu können "seht her, AKW Ausstieg is eben keine gute Idee!" So doof war das gar nich.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:So doof war das gar nich.

Sag ich ja, eine politische Agenda, welche von den Lobbyisten diktiert wurde. Ich bin da schon bei Georg Schramm, der meinte, dass ein Politiker bevor er etwas sagt seine Nebentätigkeiten aufzählen sollte, was auf die Redezeit angerechnet wird ;-)