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Triggerwarnungen

144 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Warnung, Trigger, Inhalte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Triggerwarnungen

07.12.2024 um 15:04
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Ich glaub das ist meistens einfach nur zur rechtlichen Absicherung. Damit niemand hinterher klagen kann.
Aber wer um Himmelswillen klagt denn?

Auf der einen Seite klingt das schlüssig. Auf der anderen Seite, wohin soll das noch führen? Kann man nicht schon in den AGBs davor warnen, das Filme und Serien etwas erzählen könnten, welches das Leben abbilden könnten?

Und sind Inhaltswarnungen nun Gesetzlich vorgeschrieben? Sodas überhaupt juristisch dagegen vorgegangen werden kann? Ich denke nicht...

Da reicht dann die Alterseinstufung aus.

Und wie sieht Content aus, der mit keiner Inhaltswarung belegt ist? Wäre das dann Inhaltsleer?


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07.12.2024 um 15:13
Zitat von NegevNegev schrieb:Auf der anderen Seite, wohin soll das noch führen? Kann man nicht schon in den AGBs davor warnen, das Filme und Serien etwas erzählen könnten, welches das Leben abbilden könnten?
Sonst könnte man ja wegen allem 'Vorwarnungen' geben...

- Achtung, es kommen nackte Menschen
- Vorsicht, es kommt zum Schusswechsel
- Achtung, es kann vorkommen das sich einer übergibt oder weiß der Geier, das würde den ganzen Film verfuschen.

Bei Netflix steht am Anfang zb es zu Produktpräsentationen kommt oder zu schnellen Lichtreflexen oder Gewalt etc... Das reicht vollkommen aus


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07.12.2024 um 15:15
@Negev
Ja gut. Hier klagt wahrscheinlich keiner.
Wüsste nichtmal ob das hier möglich wäre.
In den USA könnt ich mir vorstellen. Weiß es aber nicht.
Aber so im großen und ganzen ist das 'Klagen' auch auf Social Media gemeint.
Oft ist es ja so dass dieses Urteil der Leute großes Gewicht hat.
Mit dem steht und fällt fast alles.
Kommt mir zum so vor.
Heutzutage liest doch keiner die AGB's?
Mir reicht ne Altersbegrenzung auch.
Aber wie das so ist....


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07.12.2024 um 15:20
Zitat von NegevNegev schrieb:davor warnen, das Filme und Serien etwas erzählen könnten, welches das Leben abbilden könnten?
Sorry doppelpost...
Die meisten Filme bilden das Leben ab.
Heutzutage fühlen sich soviele von jedem Kramzeug angegriffen, verletzt, nicht genannt..usw
Ich bräuchte diese Triggerwarnungen nicht.
Meist lese ich vorher kurz die Zusammenfassung bzw das Vorwort.
Dann weiß ich in etwa was vorkommen könnte.


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07.12.2024 um 15:22
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Die meisten Filme bilden das Leben ab.
Genau. Ich fordere eine Triggerwarnung: Leben


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07.12.2024 um 15:26
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Heutzutage liest doch keiner die AGB's?
Hat das überhaupt jemand, gerade bei Computerspiele damals, die man sich auf den PC gezogen hat *lach* . Glaube auch nicht das darüber was in den AGBs steht.

Ich weiß gar nicht wie das die USA so sieht mit der Altersbeschränkung bei Filmen etc. Wobei, da darf man ja schon mit 16 Auto fahren...lassen wir das, das würde ins OT führen
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Heutzutage fühlen sich soviele von jedem Kramzeug angegriffen, verletzt, nicht genannt..usw
Das stimmt. Interessant wäre es doch mal zu hören/ wissen, gab es das ganze "Triggern" schon früher?

Ich arbeite im Altenheim, vor gut 10 Jahren wie ich angefangen habe, hatten wir noch viele Frauen die während dem 2.Weltkrieg Vergewaltigung, Gefangenschaften etc bewusst wahrgenommen haben, dort stand in der Biographie das man dieses Thema eben nicht ansprechen sollte, also Triggerwörter... Jetzt mittlerweile haben wir eine andere Generation die entweder zum Ende des Krieges geboren sind oder eben danach.

Ich frage mich was wären in 30 Jahren unsere Triggerwörter, an die man nicht erinnert werden will ? 9/11? , Corona? oder doch 2023 die verlorene Meisterschaft des BVBs in letzter Sekunde?


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07.12.2024 um 16:21
@Dini1909
Ja eben. Bei Dingen wie im Altersheim, was du erklärst hast, vollkommen nachvollziehbar denk ich.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:frage mich was wären in 30 Jahren unsere Triggerwörter, an die man nicht erinnert werden will ? 9/11? , Corona? oder doch 2023 die verlorene Meisterschaft des BVBs in letzter Sekunde?
Zitat von NegevNegev schrieb:Genau. Ich fordere eine Triggerwarnung: Leben
Genau darauf läuft es wahrscheinlich raus.
Vorsicht, Leben.
Die hier im Film dargestellten Situationen sind rein fiktiv.
Evtl Überschneidungen mit ihrem persönlichen Leben sind nicht absichtlich.
Wir entschuldigen uns daher schon im Vorfeld bei ihnen.


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07.12.2024 um 16:38
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Ich arbeite im Altenheim, vor gut 10 Jahren wie ich angefangen habe, hatten wir noch viele Frauen die während dem 2.Weltkrieg Vergewaltigung, Gefangenschaften etc bewusst wahrgenommen haben, dort stand in der Biographie das man dieses Thema eben nicht ansprechen sollte, also Triggerwörter...
Da verstehe ich das Bedürfnis nach seichten und inhaltsleeren Heimatfilmen.

---

Ich verstehe tatsächlich, das man vor einigen Inhalten warnen möchte. Das tragische ist, in "Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai" wird Mobbig und Depression thematisiert. Am Ende wird sogar Kindstod behandelt (nochmal: was für ein bescheuerter Titel für diese Serie 🤨).

Alles was stört, soll dann aber angebliche Gewalt, normaler Ausdruck von Gefühlen (hier beschrieben als sexualisierte Bildsprache) sein?

Setzen 6. Thema verfehlt? (Gilt auch für den Titel lieber Autor. Punkt Abzug 😀)


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07.12.2024 um 16:55
Zitat von NegevNegev schrieb:Kindstod
Ist der falsche Begriff. Tod im Kindesalter passt besser.


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07.12.2024 um 20:55
Zitat von NegevNegev schrieb:Nichts kommt darin vor, das auch nur im entferntesten daran erinnern könnte. Man mag zu solchen Inhaltswarnungen stehen, wie man will. Aber wem nützen solche Beschreibungen, wenn das überhaupt nicht stimmt?
Diese Serie geht in eine völlig andere Richtung. Wenn man warnen wollte, müsste man vor Verlust, Trauer, traumatischen Ereignissen oder Tod (also dem natürlichen Tod) warnen - also vor Leben...

Abschließend wurde hier die Frage noch nicht geklärt, von wem solche Inhaltswarnungen kommen. Vom Studio? Warum würden die ihr Werk mit so einem Quatsch beschreiben? Das Streaming-Portal? Aber warum?
Ich will keinen Anime sehen, in dem Frauen als Sexualisierte Objekte dargestellt werden. Was nützt es mir als Kunden, wenn unter jedem Anime davor gewarnt wird und es oft absolut nicht zutrifft?
Auf welcher Plattform schaust du dir das an? Ist das eine amerikanische Streaming-Plattform?

Dann greift das, was ich schon vor einigen Seiten ausführlicher erklärt hatte. Und es kann sich auch auf die englische Synchro beziehen.

In den US gilt schon ein "damn" oder ein "hell" als vulgäre Sprache. Von "shit" oder "fuck rede ich da gar nicht erst.
Nacktheit kann hier bereits als sexualisierte Darstellung zählen und wenn Mobbing darin vorkommt, dann kommt auch
eine Form von Gewalt darin vor.

Sowas sind eben der amerikanische Jugendschutz und die entsprechenden Vorgaben.


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07.12.2024 um 23:05
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:In den US gilt schon ein "damn" oder ein "hell" als vulgäre Sprache. Von "shit" oder "fuck rede ich da gar nicht erst.
Nacktheit kann hier bereits als sexualisierte Darstellung zählen und wenn Mobbing darin vorkommt, dann kommt auch
eine Form von Gewalt darin vor.
Kann ich bestätigen. Als ich in den USA war, wurde in der Bedienungsanleitung einer Microwelle ausführlichst und in greller Farbe davor gewarnt, das Gerät zur Felltrocknung nasser Haustiere zu nutzen. Ebenso steht auf nahezu jedem Rückspiegelglas von PKW der Hinweis, dass Objekte im Spiegel näher erscheinen können, als sie sind (Engl.: Objects in the rear view mirror may appear closer than they are). Auf Tonträgern wird auf vulgäre Sprache in den Songtexten hingewiesen, auf Kaffeebechern steht das der Inhalt ggf. heiß ist usw. usf. Schrecklich. Das liegt aber mMn am Rechtssystem wo es Präzedenzfälle mit utopischen Entschädigungen in Millionenhöhe gibt. Hier braucht es ein solches System scheinbar nicht, um solchen Wahnsinn -wenn auch in kleinerem Rahmen- dennoch zu betreiben.

Für mich verhält es sich bei Triggerwarnungen ähnlich. Nur wo wirklich ein hohes Risiko für eine heftige Reaktion besteht kann sowas ggf. und in minimaler Dosis sinnvoll sein. Ansonsten halte ich es für überflüssig.


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07.12.2024 um 23:24
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Kann ich bestätigen. Als ich in den USA war, wurde in der Bedienungsanleitung einer Microwelle ausführlichst und in greller Farbe davor gewarnt, das Gerät zur Felltrocknung nasser Haustiere zu nutzen. Ebenso steht auf nahezu jedem Rückspiegelglas von PKW der Hinweis, dass Objekte im Spiegel näher erscheinen können, als sie sind (Engl.: Objects in the rear view mirror may appear closer than they are). Auf Tonträgern wird auf vulgäre Sprache in den Songtexten hingewiesen, auf Kaffeebechern steht das der Inhalt ggf. heiß ist usw. usf. Schrecklich. Das liegt aber mMn am Rechtssystem wo es Präzedenzfälle mit utopischen Entschädigungen in Millionenhöhe gibt. Hier braucht es ein solches System scheinbar nicht, um solchen Wahnsinn -wenn auch in kleinerem Rahmen- dennoch zu betreiben.
Jein. Hier geht es eher, wie ich schon einige Seiten zuvor erklärt hatte, um Jugendschutz und um
"Familiäre Werte" und "Christliche Werte". Wenn ein Charakter auch nur "damn" sagt, dann ist
eine Sendung eben nicht mehr "family friendly".
Oder wenn es Anspielungen auf Alkohol gibt, was eben erst ab 21 ist.
Oder wenn es Nacktheit und Anspielungen auf Sexualität gibt, denn laut allgemeiner Meinung und
teilweise auch im Schulunterricht beigebracht, sollte kein Sex unter 18 passieren.

Und auch unter Erwachsenen gibt es eben welche, die sowas nicht sehen wollen, da sie z.B.
Alkohol oder Schimpfworte oder Nacktheit falsch finden. Unter anderem auch aufgrund von
ihrer Religion.

Hat man ja selbst schon in YouTube-Kommentaren. Da hatte ich schon gelesen, dass es einigen das Video
verdorben hat, weil die z.B. im Video einmal "damn" sagen und nun können die das Video nicht mehr mit
ihren Kindern gucken.

Oder bei einem Video über Essen hat eine Person einmal Bier erwähnt oder getrunken (ging glaub ich sogar
um deutsches Essen) und da meinten welche in den Kommentaren, dass sie das Video ja jetzt nicht mehr mit
ihren Kindern gucken können, weil da Alkohol drin vorkommt.


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08.12.2024 um 00:23
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Hier geht es eher, wie ich schon einige Seiten zuvor erklärt hatte, um Jugendschutz und um
"Familiäre Werte" und "Christliche Werte".
Hat es den erhofften Effekt? Nein. Diese Gesetze werden für die Erwachsenen, also die potenziellen Wähler gemacht. Die Jugend nimmt doch Warnaufkleber auf Tonträgern nicht ernst und in vielen Familien werden besagte Werte überhaupt nicht oder unzureichend vermittelt. Wird auf deutschen Schulhöfen Gewalt verübt, höre ich sehr oft, dass andere Eltern von "amerikanischen Verhältnissen" sprechen. Wohl nicht ohne Grund. Denn während vor expliziter Sprache in Liedtexten gewarnt wird, kann sich (fast) jeder in den USA problemlos und preiswert legal eine Waffe beschaffen und diese teilweise auch offen tragen.

Der Sachverhalt ist ja allgegenwertig. Welche Werte vermittelt der Warnhinweis auf dem Kaffeebecher oder der Hinweis in der Bedienungsanleitung? Wer wird da geschützt? Hält man die eigenen Bürger tatsächlich für so bildungsfern, dass man ihnen unterstellt nicht zu wissen, dass der Kaffee im Becher heiß sein könnte oder der Hund nicht in die Microwelle gehört? Hält man deshalb das Risiko der Selbstgefährdung und/oder Gefährdung anderer Individuen für so hoch, dass man vor sämtlichen, noch so logischen Alltagsrisiken mit diversesten Hinweisen warnen muss?

Ich persönlich denke, hier macht die Dosis letztenendes das Gift. Es kann durchaus sinnvoll sein, vor einem hohen Risiko zu warnen. Das betrifft hohe und gefährliche Risiken für die Gesamtgesellschaft sowieso, in Einzelfällen aber auch einzelne, jedoch deutlich wahrnehmbare Teile der Gesellschaft wie z.B. Kinder und/oder Opfer von Gewalt. Aber man sollte eben bewerten und festlegen, wie hoch das entsprechende Risiko sein muss, um eine entsprechende Warnung vorzuschreiben. Eine zu niedrige Schwelle oder zu kleine Gruppe von Betroffenen muss dann eben im Zweifel ohne Warnung auskommen, die Gesellschaft die entsprechend mögliche Schädigung der Zielgruppe zu einem gewissen Prozentsatz schlichtweg hinnehmen.

Kurz: Es macht in meinen Augen keinen Sinn, alles mit Hinweisen, (Trigger-)Warnungen oder dergleichen voll zu tapezieren, nur um Rechtssicherheit und/oder vermeintliche Sicherheit für mögliche Betroffene herzustellen. Das führt eher dazu, dass solche Warnungen nicht mehr ernst genommen werden, was am Ende sogar das Risiko erhöhen kann.


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08.12.2024 um 01:06
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Denn während vor expliziter Sprache in Liedtexten gewarnt wird, kann sich (fast) jeder in den USA problemlos und preiswert legal eine Waffe beschaffen und diese teilweise auch offen tragen.
Das sind aber meistens die gleiche Sorte Mensch, die sich sowohl über Fluchen beschwert, für christliche Werte einsteht
und trotzdem das Recht auf Waffen verteidigt. Ja, das ist bigott, aber es ist so.
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Der Sachverhalt ist ja allgegenwertig. Welche Werte vermittelt der Warnhinweis auf dem Kaffeebecher oder der Hinweis in der Bedienungsanleitung? Wer wird da geschützt? Hält man die eigenen Bürger tatsächlich für so bildungsfern, dass man ihnen unterstellt nicht zu wissen, dass der Kaffee im Becher heiß sein könnte oder der Hund nicht in die Microwelle gehört?
Das mit dem Kaffee geht ja auf einen realen Fall zurück. Da erlitt eine ältere Dame schwere Verbrennungen dritten Grades, da der
Kaffee extrem heiß war.

Hier ist der Fall von Stella Liebeck auf Wikipedia
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Kurz: Es macht in meinen Augen keinen Sinn, alles mit Hinweisen, (Trigger-)Warnungen oder dergleichen voll zu tapezieren, nur um Rechtssicherheit und/oder vermeintliche Sicherheit für mögliche Betroffene herzustellen. Das führt eher dazu, dass solche Warnungen nicht mehr ernst genommen werden, was am Ende sogar das Risiko erhöhen kann.
Das sieht du so, weil du dich vielleicht nicht in die Kultur dort einfühlen kannst. Content Warnings werden in den USA eben
sehr ernst genommen. Und da geht es eben ganz einfach darum, dass nicht jeder Sex, Drogen oder Gewalt sehen will.


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08.12.2024 um 10:31
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:dass sie das Video ja jetzt nicht mehr mit
ihren Kindern gucken können, weil da Alkohol drin vorkommt.
Ich muss gerade an die Serie "Dallas" denken, die Anfang/Mitte der 1980er Jahre lief, natürlich erst am späteren Abend. Ich habe da oft gestaunt, wie häufig sich da quasi zu jeder Tageszeit die Schauspieler:innen an der Whiskeykaraffe bedienten.


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08.12.2024 um 10:36
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Das sind aber meistens die gleiche Sorte Mensch, die sich sowohl über Fluchen beschwert, für christliche Werte einsteht
und trotzdem das Recht auf Waffen verteidigt. Ja, das ist bigott, aber es ist so.
Ja absolut. Während meines Aufenthaltes dort war es nicht anders. Eine kleine Anekdote aus meiner Erfahrung dazu: Damals als ich dort war, bekam eine Person während der Sonntagsmesse einen epileptischen Anfall und brach in der Kirchenbank krampfend zusammen. Der Priester welcher eben noch das "Miteinander" und die "Gemeinschaft" wo jeder jedem hilft angepriesen und eingefordert hatte, ignorierte jedoch den Vorfall. Er sprach einfach lauter, versuchte sogar abzulenken, war sichtlich genervt. Auch die Personen in unmittelbarer Nähe reagierten zunächst nicht und taten so, als würde das alles überhaupt nicht stattfinden. Erst nach einigen Minuten griff schließlich ein Mann ein, indem er den Patienten recht grob ergriff und einfach aus der Kirche zog (ein -im Nachhinein betrachtet- völlig falsches Vorgehen, jedoch bei einem Laien vielleicht noch verzeihlich). Das tat er jedoch weniger aus Fürsorge oder Nächstenliebe um sich um die Person zu kümmern. Er tat es, weil dieser Krampfanfall die Messe störte und er davon genervt war. Diese seine Beweggründe habe ich tatsächlich kurz nach dem Vorfall erfahren.

Dies ist nur ein kleines Beispiel von vielen Anderen die ich damals in den USA wahrgenommen habe, welches das angesprochene Problem -zumindest im Kleinen- verdeutlicht und hier ganz gut passt, weil ja christliche Werte angesprochen wurden. Einerseits werden Werte nach außen hochgehalten, tatsächlich jedoch von sehr vielen Bürgern intern weder merklich gelebt noch in ausreichendem Umfang vermittelt. In manchen Fällen sogar mit Füßen getreten. MMn ein Grund mehr, diesen ganzen Warnwahnsinn aus den USA nicht so ernst zu nehmen und schon gar nicht zu kopieren, da er vor allem politischer Natur ist und nicht ausschließlich zu Schutzzwecken angewandt wird, so wie es sein sollte.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Das mit dem Kaffee geht ja auf einen realen Fall zurück. Da erlitt eine ältere Dame schwere Verbrennungen dritten Grades, da der
Kaffee extrem heiß war.
Ja das ist mir in dem Fall bekannt. Auch der Warnhinweis bzgl. der Microwelle soll -wie ich mal hörte- einen tatsächlichen Vorfall zugrunde liegen haben. Ob das tatsächlich so ist, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis. Ich habe dazu nie eine belastbare Quelle gefunden. Was solche Beispiele jedoch verdeutlichen ist, dass es hier nicht wirklich um Unfallprävention/Gefahrenabwehr geht, sondern viel mehr um Rechtssicherheit.

Es gibt demzufolge zwei Typen von Hinweisen/(Trigger-)Warnungen: Die scheinbar Werteorientierten, tatsächlich jedoch politischen Warnungen und diejenigen die vor Verletzungs- und/oder Lebensgefahr warnen, tatsächlich aber mögliche Gerichtsprozesse und nicht die Gefahren an sich abwehren sollen. Dieser Umstand führt dann dazu, dass vor völlig unsinnigen Kleinigkeiten, bekannten Alltagsgefahren oder Umständen gewarnt wird, die nur bei konsequenter Nichtnutzung jeglichen Verstandes ggf. zu einer Gefahrensituation führen könnten und damit genauso blödsinnig wie überflüssig sind.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Das sieht du so, weil du dich vielleicht nicht in die Kultur dort einfühlen kannst. Content Warnings werden in den USA eben
sehr ernst genommen. Und da geht es eben ganz einfach darum, dass nicht jeder Sex, Drogen oder Gewalt sehen will.
Ich war selbst länger in den USA, habe auch entfernte Verwandte dort bei denen ich damals gewohnt habe, als ich zugegen war. Sie waren später auch auf Gegenbesuch in Deutschland. Ich habe also die USA außerhalb des Tourismus kennengelernt und sehr guten und ehrlichen Kontakt zu den "normalen" Durchschnittsbürgern gehabt. Insofern kann ich mich sehr gut in die Kultur einfühlen, was meine Sichtweise sogar verstärkt.

Ich habe dort zu der Zeit niemanden ernsthaft wahrgenommen, der diese Warnungen tatsächlich "sehr ernst" genommen hätte und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass man diese Warnungen für unverzichtbar gehalten hätte. Allerdings muß ich einräumen, dass ich nicht in den bekannt religiösen Staaten im Süden weilte und meine Gastgeber den Demokraten und nicht den Republikanern zuzuordnen sind. Möglicherweise wurden einige "Content Warnings" deshalb eher belächelt als befolgt, zumindest solche welche die Werte betreffen. Am Ende des Tages halte ich es für ein Gerücht, dass eine große, überwiegende Mehrheit in den USA nichts sehen oder überhaupt in irgendeiner Form wahrnehmen will, was auch nur entfernt mit Sex, Drogen und/oder Gewalt zu tun hat. Nebenbei bemerkt sind amerikanische Jugendliche nicht besonders prüde, so wie es die Welt in den 50ern war wo ein entblößtes weibliches Knie schon für einen Skandal sorgen konnte. Die kennen sich schon erstaunlich gut aus und praktizieren die Liebe sehr oft auch schon vor dem 18. Lebensjahr, genauso wie auch Drogen ausprobiert werden und Gewalt eine Rolle spielt. Die Liedtexte kommen ja nicht von ungefähr.

Natürlich gibt es Ausnahmen. Sehr viele sogar. Aber das allein rechtfertigt nicht die Flut an bunten und genauso hässlichen wie überflüssigen Warnhinweisen und Triggerwarnungen. Diese Gruppe hat ihre "anständige" und eher zurückhaltende Lebensweise nämlich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht den Hinweisen/Warnungen zu verdanken, die sie vor "Unheil" bewahrten und den Seelenfrieden garantierten. Das lag vor allen Dingen schlicht an ihrem Umfeld, der Familie, der Erziehung ggf. mehrheitlich gleichgesinnten Freunden/Bekannten/Mitschülern. Dazu braucht es keine "Content Warnings".

Ich bleibe also dabei. Als Schutz vor tatsächlich hohem Risiko von Verletzung und/oder Gefahr für Leib und Leben sind Warnungen absolut gerechtfertigt und absolut sinnvoll. Triggerwarnungen können ebenfalls ihre Daseinsberechtigung haben, wenn sie unter ähnlichen Voraussetzungen (hohes Risiko von Traumata für eine deutlich wahrnehmbar große Gruppe der Gesamtgesellschaft) angewendet/vorgeschrieben werden. Von Warnungen vor Schimpfworten, heißen Heißgetränken, Trocknungsversuchen mittels Microwelle oder plätscherndem Wasser als möglichem Trigger für Ertrinkungsängste würde ich aber dringend absehen. Das ist überflüssig. Hier stehen Aufwand und Nervigkeit in keiner vernünftigen Relation zu Sinn und Notwendigkeit.


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08.12.2024 um 14:37
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Das mit dem Kaffee geht ja auf einen realen Fall zurück. Da erlitt eine ältere Dame schwere Verbrennungen dritten Grades, da der
Kaffee extrem heiß war.
Möglicherweise wäre bei uns eine Anzeige wegen Körperverletzung drin gewesen. Der Kaffee muss ja siedend heiß gewesenes sein. Das macht man nicht...
Aber deswegen nun diese Warnung überall drauf packen? Das ist doch auch der falsche Ansatz.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Und da geht es eben ganz einfach darum, dass nicht jeder Sex, Drogen oder Gewalt sehen will.
Dieses Label "sexualisierte Bildsprache" ist doch komplett schwammig. Alleine Werbung. Ich hab ehwig keine Werbung im TV mehr gesehn und noch weniger Amerikanische. Ich denke gerade an Bacardi Werbung oder an Werbung für Bounty. Wird deswegen das ganze TV mit dem Label "sexualisierte Bildsprache" belegt?

Also man das zuende denkt und alles Zensiert (es könnten immerhin Kinder am TV sitzen) woran sich XY reibt, das wäre doch ein echt freudlose Gesellschaft.

Wäre ich Mormone (oder dar gleichen) wäre das erste, TV, Smartphone und PC aus meinem Umfeld zu verbannen...


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08.12.2024 um 14:40
Zitat von NegevNegev schrieb:Möglicherweise wäre bei uns eine Anzeige wegen Körperverletzung drin gewesen. Der Kaffee muss ja siedend heiß gewesenes sein. Das macht man nicht...
Also frischer Kaffee ist doch immer gleich heiß.
Der Fehler lag am Deckel, der nicht korrekt geschlossen war.

https://www.stern.de/wirtschaft/news/schadenersatz-frau-verklagt-mcdonald-s-wegen-losen-deckels-auf-heissem-kaffee-3129004.html


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08.12.2024 um 14:50
Zitat von nairobinairobi schrieb:Der Fehler lag am Deckel, der nicht korrekt geschlossen war.
Der Fehler lag dann beim Verkäufer. Würd ich sagen. Eingenlicht müsste ein Schild vor einem Personal warnen, das menschlich ist.

---

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Hier hab ich mehr Nackte Haut gesehen als in der Kompletten Staffel "Rascal Does Not Dream of Bunny Girl Senpai".


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08.12.2024 um 14:55
Zitat von NegevNegev schrieb:Der Fehler lag dann beim Verkäufer.
Ja, sie hat ja auch Schmerzensgeld erhalten. Allerdings steht weiter in dem Link, und das ist wohl der berühmtere/bekannteren Fall, der zu der Warnaufschrift geführt hatte:
Doch Carrs Klage fällt mit dem 20-jährigen Jubiläum eines ganz ähnlichen Falls zusammen - eines wahren Klassikers im Schmerzensgeld-Business: 1994 wurden Stella Liebeck aus New Mexico in erster Instanz fast drei Millionen Dollar zugesprochen. Die Frau hatte versucht, auf dem Beifahrersitz Milch und Zucker in ihren McDonald's-Kaffee zu schütten, den sie zwischen ihre Beine geklemmt hatte. Doch die heiße Brühe schwappte aus dem Becher, Liebeck zog sich Verbrennungen an den Oberschenkeln zu.

Selbst schuld, könnte man sagen. Doch im Verfahren wurde bekannt, dass McDonald's absichtlich sehr heißen Kaffee servierte, ohne die Kunden ausreichend zu informieren. Außerdem hatte die Kette sich vor Liebeck schon mit rund 700 anderen Kaffee-Opfern außergerichtlich geeinigt. Seitdem muss in den USA auf Pappbechern für Kaffee der Hinweis stehen: Vorsicht heiß. Stella Liebeck wurde vor 20 Jahren trotzdem als "gieriger Raffzahn" beschimpft, mehrere Fernsehserien parodierten ihren Fall und in einem zweiten Verfahren wurde ihr Schmerzensgeld auf 640.000 Dollar reduziert.
Quelle: https://www.stern.de/wirtschaft/news/schadenersatz-frau-verklagt-mcdonald-s-wegen-losen-deckels-auf-heissem-kaffee-3129004.html


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