Jorkis schrieb:Wenn ein rothaariger in einer Schule Amok läuft, würde ja kein vernünftiger Mensch fordern, dass sich alle Rothaarigen explizit distanzieren - weil das Attribut der Haarfarbe irrelvant ist.
Das wäre auch das falsche Attribut in diesem Fall. Hier wäre das passende Attribut "Schüler" oder möglicherweise auch "männlicher Schüler".
Es gibt wenig weibliche Amokläuferinnen. Mir fällt da spontan nur Brenda Ann Spencer ein, wegen der das Lied "I don't Like Mondays" geschrieben wurde.
Maria78 schrieb:Bitte eines nicht vergessen. Frauen verdienen idR weniger als Männer. "Typische" Frauenberufe werden leider immer noch schlechter bezahlt als typische Männerberufe.
Das trägt maßgeblich zur Entscheidung bei, wer Zuhause bleibt und wer arbeiten geht.
Drum muss Arbeit auch anders bewertet werden. In unserem Partriarchat ist es ziemlich auffällig, dass typische Männerberufe besser bezahlt werden als typische Frauenberufe. Als ob Trader an der Börse für die Gesellschaft wichtiger wäre als Krankenschwester. Das liegt an der toxisch männlichen Sicht auf Arbeit.
Die Lösung, die dann propagiert wird, ist auch wieder typisch toxisch männlich: "Dann macht halt was anderes, liebe Frauen. Ergreift doch einfach einen Männerberuf, dann ist alles gut!"
Ist es eben nicht. Wir brauchen auch die typischen Frauenberufe.
DalaiLotta schrieb:Es muss reichen, dass Frauen mehr soziale Aufgaben zum Broterwerb übernehmen.
Ich finde, dass auch das geändert werden muss. Männer sollten genauso die Hälfte der sozialen Aufgaben übernehmen (ich meine jetzt die unbezahlte Care-Arbeit und nicht die berufliche Tätigkeit). Ich sehe nämlich überhaupt nicht ein, wieso das an den Frauen hängen bleiben sollte. Männer können das genauso gut.
sacredheart schrieb:Papa hingegen muss arbeiten wie bekloppt, auch um den Unterhalt für 3 Kinder zu zahlen. Und dafür fallen durchaus Rentenpunkte an.
Diese Blauäugigkeit mancher Männer habe ich auch noch nie verstanden. Wieso bitte setzen Männer so viele Kinder in die Welt, wenn sie sich den Unterhalt gar nicht leisten können und dann hackeln müssen bis zum Umfallen?
Man muss doch damit rechnen, dass eine Ehe/Beziehung scheitern kann. Wie viele Ehen werden geschieden, 40 %? Wieso denken diese Männer, genau ihre Ehe würde das nicht treffen?
Speziell dann, wenn sie sich auch noch so verhalten, dass klar ist, dass die Ehe in die Brüche geht. Manche Männer gehen fremd, manche ziehen sich aus der Ehe zurück und machen ihr eigenes Ding. Kein Wunder, dass sich die Ehefrauen das nicht ewig bieten lassen.
Und selbst wenn sich die Ehemänner vorbildlich verhalten, kann auch die Frau diejenige sein, die die Ehe kaputt macht.
Dann trennen sie sich, nehmen sich neue Partnerinnen und kriegen wieder Kinder! Warum macht man das, wenn man sich die aus der ersten Beziehung schon nicht leisten kann?
Es gibt da ein Zauberwort namens "nein", selbst wenn die Partnerin mit Kinderwunsch noch so nett mit den Wimpern klimpert. Und es gibt die Vasektomie, wenn es einem wirklich ernst ist.
Da sind die Männer wirklich oft selbst schuld, weil sie es nicht schaffen, selbst die Verantwortung über ihre Verhütung zu übernehmen und das komplett den Frauen überlassen. Und sich dann wundern, wenn die Frau die Pille "vergisst" (was ich übrigens als toxisch weiblich empfinde und mich von einem solchen Verhalten klar distanziere).