Rauchen - Rücksichtnahme oder nicht?

Kältezeit schrieb am 14.12.2022:Ich glaube, die Schwere des Aufhören bemisst sich auch darin, in welchen Situationen man gerne raucht. Ich belohne mich oft selbst damit, überbrücke Wartezeiten, etc.
Mich würde erheblich viel triggern.

Ich habe vor gut 10 Jahren aufgehört , habe aber auch nur 4,5 Jahre geraucht - während einer sehr stressigen und schweren Zeit. Jetzt denke ich mir, ab und an könntest du mal wieder... gerade nach einem sehr belasteten Arbeitstag, einfach gemütlich da sitzen und eine rauchen. Ich hab es mit einer E-Shischa probiert, aber das ist nicht das.... Im Moment , bzw die letzten zwei Jahre, haben sich die "Gefühle" verstärkt wieder eine zu rauchen, psyschischen Stress auf der Arbeit, Druck, Gedanken, sich selbst Belohnen.

Im Moment bin ich noch tapfer, aber es kribbelt mächtig.

Zu den Zeiten, als ich noch rauchte, habe ich stets Rücksicht auf Nichtraucher genommen.
Wenn sich jemand beklagte, er würde den Rauch riechen, so nahm ich Rücksicht drauf und rauchte da, wo die Person es nicht mehr gerochen hat.

Ich habe bis vor knapp 7 Jahren geraucht und in meiner Umgebung waren auch fast nur Raucher.
Einzig meine Mutter und eine Freundin waren damals Nichtraucher, in deren Gegenwart habe ich es dann gelassen.
Jetzt wo ich nicht mehr rauche, mich stört der Geruch davon schon, ja. Aber wenn jemand neben mir raucht, hinter mich ja auch nichts daran, selbst ein paar Schritte wegzugehen.
In meiner Wohnung darf nicht geraucht werden. Von früher fast nur Rauchern ist es jetzt aber in fast nur noch Nichtraucher umgeschwankt. Viele haben aufgehört und man muss sich so keine Gedanken mehr darum machen.

Mindslaver schrieb:so nahm ich Rücksicht drauf und rauchte da, wo die Person es nicht mehr gerochen hat.

Ehrlich gesagt, man riecht es ja bereits an der Person selbst.

joleen schrieb:Aber wenn jemand neben mir raucht, hinter mich ja auch nichts daran, selbst ein paar Schritte wegzugehen.

Das kommt darauf, wo Du Dich gerade befindest. In einem Restaurant zB geht das nicht, wenn jemand am Nebentisch anfängt, zu pofeln, oder gar Dir gegenüber (ich erinnere mich mit Grausen an diese Zeit, in der das tatsächlich mal üblich war).

Es ist richtig schön, zu sehen, wie mittlerweile kaum noch öffentlich geraucht wird. Und keiner der jammernden Raucher ist deswegen eingegangen. ;)

off-peak schrieb:Das kommt darauf, wo Du Dich gerade befindest.

Das stimmt allerdings.
Bei mir auf Arbeit verbringen wir unsere Pausen meist draußen. Da ist so ein kleiner Holzpavillion, und da sind eben auch die Raucher. Wenn mir da was ins Gesicht kommt, wegen dem Wind, stelle ich mich halt um.
Das mit den Restaurants hatte ich vorhin gar nicht in Betracht gezogen.

off-peak schrieb:Es ist richtig schön, zu sehen, wie mittlerweile kaum noch öffentlich geraucht wird.

Da muss ich aber sagen, das mochte ich damals selbst bei mir nicht. Also auf Arbeit in den Pausen schon, zu Hause damals vor der Tür. Aber sonst vermied ich es.

Mal eben aus der Raucherecke rübergeholt:

Ich habe schon vor vielen Jahren aufgehört, weil es mir einfach zu nervig wurde: Habe ich Kippen dabei? Habe ich Feuer dabei? Kann ich hier rauchen? Wohin mit der Asche?

Da kommt man sich ja schon vor wie ein Junkie.

Ich bin heute nur noch äusserst seltener Gelegenheitsraucher. Wenn auf Parties viel gequalmt wird, dass mir die Augen brennen, dann schnorre ich mir, je nach Dauer des Abends, ein, zwei Zigaretten von meiner Frau. Das passiert immer seltener, erst recht, seit nahezu überall Rauchen in Kneipen verboten ist. So komme ich vielleicht auf ein halbes Dutzend Zigaretten im Jahr.

Für das Laster halte ich mir meine Frau. Die darf aber auch nur auf der Terrasse rauchen.

@joleen

Also, die Sache mit der Arbeit hatte ich jetzt schon fast vergessen. Ist schon so lange her, dass bei uns Rauchen erlaubt war. Aber gerade in Besprechungen oder der Kantine hast Du eben Rauchern nicht ausweichen können.
Damals wurde doch tatsächlich Beschwerden übers Rauchen als Belästigung angesehen, aber nicht das Rauchen.
Änderungen brachten wirklich erst die ersten medizinischen Erkenntnisse übers Passivrauchen.

off-peak schrieb:Aber gerade in Besprechungen oder der Kantine hast Du eben Rauchern nicht ausweichen können.

Da ich seit vielen Jahren in einem Pflegeheim arbeite, ist dass bei uns gar kein Thema, weil es generell verboten ist.
Wir haben allerdings einen Bewohner, der das gerne mal heimlich im Zimmer macht. >.>
Man riecht das dann schon stark.

Oder ich hatte als Passivraucher auch mal eine Situation in meiner Schwangerschaft. Musste mich draußen warten, weil ich viel zu früh war. Etwa 4 bis 5 Meter entfernt standen 2 Raucher, das zog eigentlich gar nicht so zu mir.
Aber oben in der Praxis meinte dann die Praxisangestellte, ob ich rauche. Also manche nehmen das schon mehr wahr, als man denkt.

joleen schrieb:Wir haben allerdings einen Bewohner, der das gerne mal heimlich im Zimmer macht. >.>
Man riecht das dann schon stark.

Und nicht ungefährlich. Der muss nur mal mit de Zigarette einschlafen oder eine brennende zu verstecken suchen ...

@joleen
Bei euch ist rauchen verboten? Unsere Bewohner lieben es gemeinsam zu rauchen auf den Balkon.

Wir bedienste haben auch Ecken...

Dini1909 schrieb:Bei euch ist rauchen verboten?

Im Haus ist es natürlich verboten! Brandschutz.
Einen Balkon haben wir nicht, aber draußen ist es natürlich erlaubt.

Doors schrieb:Ich bin heute nur noch äusserst seltener Gelegenheitsraucher. Wenn auf Parties viel gequalmt wird, dass mir die Augen brennen, dann schnorre ich mir, je nach Dauer des Abends, ein, zwei Zigaretten von meiner Frau.

Hut ab das dies nicht dazu führt, wieder einzusteigen.

off-peak schrieb:Und nicht ungefährlich. Der muss nur mal mit de Zigarette einschlafen oder eine brennende zu verstecken suchen

ist angeblich mit deutschen Ziggis nicht mehr so leicht möglich... die gehen sehr schnell aus.

ab 17. November dürfen EU-weit nur noch Zigaretten mit vermindertem Zündpotential verkauft werden. Die Vorschrift soll Brände durch vergessene Glimmstängel verhindern. Viele Raucher haben die neuen Zigaretten bereits kennengelernt: Sie gehen aus, wenn man nicht ständig an ihnen zieht

Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/eu-vorschrift-brandschutz-zigarette-soll-hunderte-leben-retten-a-797674.html

Das war 2011.

@behind_eyes

Wieder was dazu gelernt.

behind_eyes schrieb:ist angeblich mit deutschen Ziggis nicht mehr so leicht möglich... die gehen sehr schnell aus.

Richtig, dennoch bleibt es gefährlich. Bei uns dürfen die Bewohner zb eigentlich NICHT auf den Zimmern rauchen aber es gibt zwei drei Bewohnern da wird es geduldet und damals hatten wir einen, der konnte das Bett nicht mehr verlassen , aber hat geraucht wie eine Dampflock :D nebendran stand übrigens ein Sauerstoffgerät ^^

@Dini1909
Es ist halt noch eine Art letzter Genuss.
Erstmal ist es ja sehr schwer nach oft jahzehntelanger Sucht das loszuwerden. Und dann kommt man schon in eine Einrichtung, was ja selten zu Begeisterung führt, und dann auch noch darauf verzichten.
Die fragen sich zu Recht, wozu.

Also das kamm ich gut nachvollziehen, ob mit oder ohne Sauerstoffgerät.

Bundeskanzleri schrieb am 06.04.2022:Wie handhabt ihr das, wenn ihr Raucher und Nichtraucher im Umfeld habt?

Ich nehme ganz viel Abstand, sitze es aber höflich aus. Von den meisten Rauchern kommt eh kein Verständnis. Und ich will mich nicht mehr sozial isolieren, als ich es sowieso schon mache. Ein soziales Netz ist wichtig.
Demnächst fängt meine Ausbildung an, da rauchen sicherlich auch fast alle. Vor den Pausen graut es mich jetzt schon. Aber das überlebt man schon.

Ich bin genauso empfindlich, wie die TE. Mein Vater hat zu seinen Lebzeiten 2 große Packungen Camel an einem Tag geraucht. Natürlich auch, wenn wir Kinder im Auto saßen. Das war halt damals so...
Heutzutage und vor allem nach meinen Schwangerschaften kann ich schon einzelne Moleküle an Zigarettenrauch in der Luft wahrnehmen. Das geht seit Jahren nicht mehr weg.

BesucherIn schrieb:einzelne Moleküle an Zigarettenrauch in der Luft wahrnehmen. Das geht seit Jahren nicht mehr weg.

Ja, kenn ich 😑
Es gibt aber auch Unterschiede, zwischen selbstgedreht und Filter z B.

Stimmt aber auch nicht immer.

BesucherIn schrieb:kann ich schon einzelne Moleküle an Zigarettenrauch in der Luft wahrnehmen

Neulich war ein Vertreter meines Internetanbieters bei uns. Der Mann war wohl Raucher. Ich hab das total stark gerochen, obwohl ich seit meiner Coronaerkrankung vor fast 2 Jahren da immer noch eingeschränkt bin.
Als Nichtraucher nimmt man diesen Geruch extrem stark wahr kommt mir vor.

Bundeskanzleri schrieb:Es gibt aber auch Unterschiede, zwischen selbstgedreht und Filter z B.

Dass es da Unterschiede gibt, nehme ich auch war. Am "angenehmsten" ist für mich noch der Geruch von Zigarren.

@EnyaVanBran
Vermutlich ist das ein Schutzmechanismus. Das Nikotin u.a. ist vielleicht gerade für uns nicht besonders gesund. Andere, die das nicht so stark wahrnehmen, können das dann physisch besser wegstecken.

EnyaVanBran schrieb:Neulich war ein Vertreter meines Internetanbieters bei uns. Der Mann war wohl Raucher. Ich hab das total stark gerochen, obwohl ich seit meiner Coronaerkrankung vor fast 2 Jahren da immer noch eingeschränkt bin.
Als Nichtraucher nimmt man diesen Geruch extrem stark wahr kommt mir vor.

Das kann ich bestätigen. Ich habe schon seit Jahren, unabhängig von irgendeiner Viruserkrankung, einen eingeschränkten Geruchssinn. Manches rieche ich gar nicht, vieles nur schwach bzw. wenn ich mit der Nase direkt ran gehe.

Aber wehe, ein starker Raucher steht neben mir. Im schlimmsten Fall noch einer, der z.B. nach dem Rauchen nicht regelmäßig in die Waschmaschine schmeißt. So jemanden erschnuppere ich auf zehn Metern gegen den Wind. Genauso kann ich z.B. an der Haltestelle die Zigarette, die vier Meter neben mir qualmt, noch dann deutlich riechen, wenn ich längst meine FFP2-Maske aufgezogen habe.

Ich frag mich tatsächlich regelmäßig, woran das liegen könnte. Eine Zeitlang hatte ich den Verdacht, dass mein Gehirn den Geruch verstärken könnte, weil er mich triggert. Mein Vater war Kettenraucher, zwei Packungen wahlweise Lord oder Camel hat er pro Tag verraucht und ich habe das schon als Kind negativ wahrgenommen.

Da mein Vater allerdings auch ein deutliches Alkoholproblem hatte und ich die Fahne eines Alkis nicht mal riechen kann, wenn mir dieser direkt gegenüber steht, kann es das eigentlich nicht sein.