Röhrich schrieb: Nur das traut sich eben kein Politiker anzusprechen, Millionen von Hunde- und Katzenhalter sind nun mal nicht erfreut bei solchen Äußerungen.
Das stimmt - ich selbst bin auch kein Fan, v.a. nicht von freilaufenden Katzen (unser Nachbar hat eine, die regelmäßig in unseren Garten uriniert und ständig tote Vögel anschleppt, schon alleine das eine Vieh sorgt echt für Verdruss). Aber: Die haben für viele Leute halt auch eine soziale Funktion: Wer würde der 50kg Omi die Hauskatze oder den Hund verbieten wollen, nachdem sie auf der Gassirunde die meisten Sozialkontakte des Tages hat? Und: Wie relativiert sich das wieder zur 100kg Fastfoodnachbarin, die jede Menge Lebensmittel entsorgt, weil sie es nicht gebacken bekommt, vernünftig zu planen und vermutlich eh 4x so viel am Tag isst wie die 50kg Omi?
Röhrich schrieb:Das kommt von der Entwicklungsministerin, vorherige Bundesumweltministerin, die hat in Deutschland letztes Jahr rund 8% der Ackerfläche quasie zur unproduktiven Fläche gemacht per Gesetz.
Es gibt total viele solche irren Bestimmungen. Bei uns gab es die Bestrebung eines Gemeinschaftsackers: Ein Bauer wollte einfach Teile seiner Ackerfläche an Privatpersonen verpachten, damit diese da ihr Obst und Gemüse anbauen - ist durchgefallen. Oder es gab eine Gruppe, die einen Teil des Stadtparks mit Obst- und Gemüse für alle bestücken wollte - ging auch nicht ... da liegt noch viel im Argen. Wenn die Leute wieder aktiver an der Aufzucht ihrer Nahrungsmittel beteiligt wären, dann würde es vielleicht auch ein anderes Bewusstsein geben.
Bundeskanzleri schrieb:Allerdings finde ich es sehr positiv, wenn überhaupt mal in diese Richtung gedacht wird. Und wenn man es als vernünftigen Weg ansieht, kann man sehen, wie man es macht.
Das stimmt, wobei viele Leute vernünftig tun und unvernünftig handeln: An der Schule, wo ich arbeite, gibt es für 4€ ein gesundes Mittagessen: In der Mittagpause strömen die Schüler aber in die Dönerbude oder in den Supermarkt, wo sie Haribo, Eistee oder Chips kaufen. Dass Alkohol nicht gesund ist, weiß ja auch jeder und trotzdem wird heftig konsumiert. Als der Veggitag verpflichtend eingeführt werden sollte, haben sich Leute aufgeregt, dass sie nicht mehr selbst entscheiden können. Warum man McDonalds etc nicht mal bei den In House Verkäufen dazu bringen kann, Mehrweggeschirr zu nehmen, wird auch ein Rätsel bleiben - das unterstützen ja auch jede Menge Leute.
H.W.Flieh schrieb:Man kann aber auch weiter denken, und überlegen, auf was man verzichten könnte, wenn es der Krieg erfordert. Generationen vor mir sind ohne täglich Fleisch auf dem Teller ausgekommen, ich denke, das schaffe ich auch.
Ja, da hat es aber der Preis geregelt. Da gab es weder Massentierhaltung noch Billigfleisch und dementsprechend war der Sonntagsbraten etwas Besonderes. Heute ist Fleisch ja sogar widerlich billig ... viel viel billiger als das gesunde Gemüse. Die Fleischmengen, die konsumiert werden, sind deshalb ja eh nicht gesund. Aber wir haben uns daran gewöhnt - das ist ein Teil des Problems.