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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

313 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sexualität, Asexualität, Enthaltsamkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 15:15
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Ich denke, dass es Menschen mit dieser Veranlagung gibt, die aber nicht danach leben und die gewisse Entscheidungen treffen müssen und handeln müssen, damit es dazu kommt.
und das sind eben zwei verschiedene Dinge. Man ist homosexuell, ob man sich entscheidet, die Homosexualität auszuleben und vor allem wie, ist etwas anderes, ändert aber nichts daran, dass man homosexuell ist. Man tut also nix dafür, homosexuell zu sein, denn man ist es einfach. Du schreibst aber:
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Bei Asexualität muss man vielleicht auch etwas tun, nämlich das bewusst nicht zu wollen. Ansonsten kann es sein, dass man es doch tut, obwohl es einem nichts gibt, obwohl es einen stresst, anstrengt, auslaugt, Zeit und Energie raubt und man nichts davon hat, was der Rede wert wäre, worauf man Lust hätte.



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Yeiru ehemaliges Mitglied

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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 15:18
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Hm, ich möchte da jetzt nichts mehr weiter zu sagen. Hier geht es auch nicht um mich. Wer es bis hierhin nicht versteht, der wird es auch bei weiteren Erklärungen nicht verstehen. Es bleibt eben mein Geheimnis. Und jeder kann das gerne anders beurteilen. Wenn Du meinst, dass ich nicht asexuell bin, ist das halt so. Spielt keine Rolle, weder für mich, dich noch sonstjemanden.
Was ich meine oder nicht meine spielt ja erst einmal keine Rolle. Mir geht es einfach nur darum zu verstehen was dich zu diesen Gedanken bewegt und wieso es dir so wichtig ist. Ich meine das komplett Wertfrei. Ich weis selbst das man manchmal eben bestimmte "Schubladen" braucht um sich irgendwo ein ordnen zu können weil man sonst das Gefühl hat nirgendwo hin zu gehören.

Ich habe das Gefühl da spielt irgendein Leid welches du empfindest eine Rolle. Ich möchte nicht beurteilen sondern verstehen. Denn ich kenne nun mal Asexualität anders, und es wird auch im Internet anders beschrieben und auch von Asexuellen anders dargelegt als das wie du es hier aus deiner Sicht heraus schreibst.

Rein die Fakten betrachtet ist das was du beschreibst eben erst einmal keine Asexualität als solches wobei Asexualität ein Spektrum ist und jeder Mensch eigene Worte benutzt um etwas zu beschreiben. Wenn man sich mit so etwas so sehr beschäftigt dann meistens ja aus einem Leidensdruck heraus.


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Nobody.121212 Diskussionsleiter
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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 15:42
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Man ist homosexuell, ob man sich entscheidet, die Homosexualität auszuleben und vor allem wie, ist etwas anderes, ändert aber nichts daran, dass man homosexuell ist.
Ich sage dazu:
Man ist asexuell, ob man sich entscheidet, die Asexualität auszuleben und vor allem wie, ist etwas anderes, ändert aber nichts daran, das man asexuell ist.

Wo ist der Widerspruch? Ich sehe keinen.
Zitat von YeiruYeiru schrieb:Wenn man sich mit so etwas so sehr beschäftigt dann meistens ja aus einem Leidensdruck heraus.
Ok, ich empfinde Deine Worte als sehr freundlich und angenehm. Du scheinst ein sensibler, feinfühliger Mensch zu sein. Ja, Du hast vollkommen recht, ich habe schon immer darunter gelitten, direkt oder indirekt, bewusst oder unbewusst, wissentlich oder unwissentlich, mehr oder weniger auf ganz unterschiedliche Arten. Und jedes dieser Gegensatzpaare ist eine eigene Sache.

Sexualität war für mich schon immer etwas, das ich eigentlich nicht wollte. Ich wollte es nicht. Es entsprach mir nicht. Und es war mir sozusagen zuwider. Ich habe das mitgebracht in diese Welt als eine seelische Veranlagung. Mit Seele meine ich den tiefsten Teil in mir, mein wahres ich. Nur ich konnte das nicht wissen, dass es so ist. Ich habe auch nicht erkannt, dass ich darunter leide, wie ich darunter leide, das lief lange Zeit unbewusst und wenn man keinen Verstand und die richtigen Informationen hat, ist es auch nicht möglich, das zu begreifen.

Also in meinem innersten Selbst war das von Geburt an etwas, das ich nicht wollte, was ich ablehnte. Das musste ich aber erstmal herausfinden und das hat sehr lange gedauert. Der Körper ist für mich die oberste Oberfläche und zwischen Seele und Körper sehe ich weitere Schichten. Man kann ein Leben führen, das der Seele überhaupt nicht entspricht, weil die Bedürfnisse der Seele völlig unterdrückt werden können, ohne das man es nur erahnt. Das ist etwas sehr subtiles, was einen Menschen begleitet und was erst erkannt werden muss. Was auch ein Reifeprozess ist.

Aber ich nehme an, dass das jetzt dadurch auch nicht wirklich verständlicher für Dich geworden ist, oder vielleicht doch?


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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 15:49
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Wo ist der Widerspruch? Ich sehe keinen.
es geht darum, dass es keine Entscheidung ist, asexuell, homosexuell oder sonst etwas zu sein, auch wenn Du es wiederholt so äusserst.
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Ok, ich empfinde Deine Worte als sehr freundlich und angenehm. Du scheinst ein sensibler, feinfühliger Mensch zu sein. Ja, Du hast vollkommen recht, ich habe schon immer darunter gelitten, direkt oder indirekt, bewusst oder unbewusst, wissentlich oder unwissentlich, mehr oder weniger auf ganz unterschiedliche Arten. Und jedes dieser Gegensatzpaare ist eine eigene Sache.

Sexualität war für mich schon immer etwas, das ich eigentlich nicht wollte. Ich wollte es nicht. Es entsprach mir nicht. Und es war mir sozusagen zuwider. Ich habe das mitgebracht in diese Welt als eine seelische Veranlagung. Mit Seele meine ich den tiefsten Teil in mir, mein wahres ich. Nur ich konnte das nicht wissen, dass es so ist. Ich habe auch nicht erkannt, dass ich darunter leide, wie ich darunter leide, das lief lange Zeit unbewusst und wenn man keinen Verstand und die richtigen Informationen hat, ist es auch nicht möglich, das zu begreifen.

Also in meinem innersten Selbst war das von Geburt an etwas, das ich nicht wollte, was ich ablehnte. Das musste ich aber erstmal herausfinden und das hat sehr lange gedauert. Der Körper ist für mich die oberste Oberfläche und zwischen Seele und Körper sehe ich weitere Schichten. Man kann ein Leben führen, das der Seele überhaupt nicht entspricht, weil die Bedürfnisse der Seele völlig unterdrückt werden können, ohne das man es nur erahnt. Das ist etwas sehr subtiles, was einen Menschen begleitet und was erst erkannt werden muss. Was auch ein Reifeprozess ist.

Aber ich nehme an, dass das jetzt dadurch auch nicht wirklich verständlicher für Dich geworden ist, oder vielleicht doch?
doch, das ist verständlicher, denn da redest Du nicht von einer Entscheidung, die getroffen wurde oder davon, dass die vermeintlichen Vorzüge da eine Rolle spielten.


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Yeiru ehemaliges Mitglied

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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 15:58
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Aber ich nehme an, dass das jetzt dadurch auch nicht wirklich verständlicher für Dich geworden ist, oder vielleicht doch?
Ich habe eine Ahnung wo das aller herkommen könnte, gehört hier aber denke ich mal nicht hin.
Ich versuche das jetzt mal allgemein zu beschreiben und ich entschuldige mich jetzt schon mal dafür - ich bin unglaublich schlecht mit worten.

So etwas komplexes wie Sexualität hat ja sehr viele verschiedene Dinge die zusammen eben die Sexualität ergeben, die die Menschen als Sexualität kennen. Hat man jetzt eine normale Sexualität (und damit meine ich nun Homosexuell, Hetero, etc mit eingeschlossen!) dann kann man Asexualität erst einmal nicht verstehen.

Denn für Menschen mit normaler Sexualität ist eben Sexuelle Erregung/Lust empfinden und Sexuelle Anziehung (also Lust auf Geschlechtsverkehr mit einem Menschen) das selbe. Es ist eins. Inzwischen wissen nun viele die sich damit beschäftigen das es eben doch auch dort unterschiede gibt.

Wenn man jetzt aber sich damit niemals beschäftigt hat, niemals davon gehört hat - wie soll man wissen ob man Asexuell (nur auf sich bezogen) oder normal Sexuell (Sexuelle Anziehung) ist? Das war ja z.B. bei mir der Fall.

Nehme ich jetzt einfach mal an ich hätte eine andere Jugend gehabt, wäre (wieso auch immer) aufgewachsen mit dem glauben ich muss Sex haben, Sex ist normal, das muss jetzt so sein, hätte es ja auch tatsächlich dazu kommen können das ich meine Sexualität mit anderen Menschen ausgelebt hätte. Ich nehme an du bist ein Mann? Ich denke schon das es da auch unterschiede zu Männern gibt, daher kann ich ja gar nicht von mir auf dich schließen.

Nehmen wir also an ein Mann der eigentlich Asexuell ist, hat die erste hälfte seines Lebens Sex weil es eben "normal" ist. Weil er sich durch was auch immer passiert ist dazu genötigt/gezwungen/unter druck gesetzt fühlt. Dann kann es schon sein, das dieser Mensch eben auch Probleme hat sich irgendwie zu erklären.

Aber dann würde er sich eben nicht willentlich gegen Sex entscheiden, sondern hat eigentlich vorher immer willentlich sich für Sex entschieden.

Könnte das vielleicht bei dir zutreffen ?


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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 16:58
Zitat von YeiruYeiru schrieb:Ich denke schon das es da auch unterschiede zu Männern gibt, daher kann ich ja gar nicht von mir auf dich schließen.
Zitat von YeiruYeiru schrieb:Aber dann würde er sich eben nicht willentlich gegen Sex entscheiden, sondern hat eigentlich vorher immer willentlich sich für Sex entschieden.

Könnte das vielleicht bei dir zutreffen ?
Das ist ein sehr guter Punkt, da kommt man der Sache schon ganz nah.

Was bedeutet es, sich für oder gegen etwas zu entscheiden? Eine Entscheidung ist etwas, das einem bewusst ist. Du weißt das, wenn Du eine Entscheidung triffst. Aber wir sind ja auch oft unbewusst. Wir folgen oft einem Instinkt, einem Gefühl, ohne dabei eine richtige Entscheidung zu treffen. Die Dinge geschehen quasi wie von selbst. Kannst Du mir soweit folgen?

Wir tun den ganzen Tag lang Sachen, ohne dass dahinter ein bewusster Entscheidungsprozess steht. Das wird vor allem bei Details sichtbar: Wohin ist mein Blick gerichtet? Mit welchen Fingern nehme ich den Henkel einer Tasse oder halte ich den Autoschlüssel fest? Dein Freund sagt, komm, gehen wir ins Kino. Und Du machst mit. Du hast Dich aber nicht dazu entschieden. Du weißt nicht, was für ein Film das ist. Du hast nicht nachgedacht, pro und contra verglichen, was spricht dafür, was dagegen.. Es bietet sich so an, drängt sich so ein wenig auf, oder wie ein sanfter Schubs. Du willst eigentlich nicht ins Kino und überhaupt magst Du nicht jeden Film. Aber es spricht jetzt auch nichts direkt dagegen. Und wegen diesem Schubs, auch wegen Deinem Freund, wie auch immer, oft ist dann dieser Satz im Raum: Warum nicht? Wie oft in Deinem Leben hast Du etwas gemacht, nachdem Dir diese Frage in den Sinn kam und Du keine Antwort darauf hattest? Also tust Du es einfach.

Ihr geht also ins Kino. Keine Entscheidung. Nichts, was Du gewollt hättest oder willst. Aber Du hast Beine, Augen, Ohren, Geld, ein Kino ist da, ein Film läuft, also Du kannst es machen, alles ist da. Es drängte, schubste Dich dahin, führte Dich dahin, wie auch immer es ist oder man es nennt, eine Entscheidung ist es nicht im eigentlichen Sinne aber Du tust es halt einfach. Ganz einfach.

Du siehst, dass hier Wille und Entscheidung auf bestimmte Art entstehen. Wenn Du ins Kino gehst, war das streng genommen Deine Entscheidung, technisch gesehen. Aber genaugenommen hast Du Dich nur treiben lassen, Du hast einem Druck oder Zug nachgegeben, mangels einem Grund, der dagegen spricht. Da war kein Entscheidungsprozess im üblichen Sinne. Hätte Dein Freund Dich nicht angeschubst, wärst Du garantiert nicht ins Kino gegangen. Du hattest keine Lust darauf. Also es entsprach Dir nicht.

Ok, der Film ist vielleicht ok oder nicht aber Du fühlst danach keinen Drang, das bald zu wiederholen. Es lässt Dich einfach kalt. Auch wenn der Film vielleicht lustig war, Du gelacht hast, aber es bleibt nichts haften, es reizt nicht. Hier rein, da raus. Es passt einfach nicht zu Dir, zu Deinem Wesen, Charakter etc...

Dein Freund aber wollte das, er hatte diesen Gedanken, hatte einen bestimmten Film gesehen, der ihm gut gefallen hat. Er wollte das so und will das auch bald wiederholen. Von sich aus, aus sich selbst heraus. Auch ohne Dich.

So gibt es Paare, die zB jahrelang jedes WE gemeinsam ins Kino gehen. Wo aber der eine eigentlich gar keine Lust darauf hat. Aber man macht es trotzdem. Es ist auch mal nett mal langweilig, je nach Film und Stimmung. Nur da ist eben nichts.
Zitat von YeiruYeiru schrieb:Aber dann würde er sich eben nicht willentlich gegen Sex entscheiden, sondern hat eigentlich vorher immer willentlich sich für Sex entschieden.

Könnte das vielleicht bei dir zutreffen ?
Sofern man ihn in Ruhe lässt, muss er sich auch nicht dagegen entscheiden. Er wird es einfach nicht tun. Drängt es ihn vielleicht dazu und er hat keinen Gegenwillen, mag er es tun, obwohl er es eigentlich nicht will. Damit nun sein Handeln mit seinem wahren Selbst übereinstimmt, muss er dem Drang, Zug etc. etwas entgegensetzen. Er muss dann klar "Nein" sagen. Dann stimmen Veranlagung, Wille und Handeln überein. Sonst nicht.

Vorher hatte er sich nicht willentlich gegen Sex entschieden und deshalb war es auch dazu gekommen. Dann hatte er sich willentlich dagegen entschieden und somit seinen wahren Willen, der ihm entspricht, gegen eine Druck, Drang, Zug etc. durchgesetzt.

Es geht darum, den eigenen (Un) Willen durchzusetzen gegen etwas, das einen zu etwas bringt, was dem eigentlich nicht entspricht.

Wie kommt das bei Dir an? Verständlicher? Oder noch unklar?


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Yeiru ehemaliges Mitglied

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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 17:12
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Was bedeutet es, sich für oder gegen etwas zu entscheiden? Eine Entscheidung ist etwas, das einem bewusst ist. Du weißt das, wenn Du eine Entscheidung triffst. Aber wir sind ja auch oft unbewusst. Wir folgen oft einem Instinkt, einem Gefühl, ohne dabei eine richtige Entscheidung zu treffen. Die Dinge geschehen quasi wie von selbst. Kannst Du mir soweit folgen?
Nun wird es interessant.
Sexuelle Anziehung ist ein Instinkt. Da geht man nicht (nur) bewusst ran. Der Körper reagiert instinktiv.
Wenn du aber keine Sexuelle Anziehung spürst dann ist das eine Sache die du aktiv entscheidest. Ist bei mir jedenfalls so. Sex ist für mich nie etwas unbewussteste, niemals etwas wo ich mir keine Gedanken zu mache.
Ich kuschle mich unbewusst an meinen Partner heran. Das passiert sicher oft unbewusst.

Wo nichts ist, kann nichts unbewusst passieren. Wenn ich einen Porno sehe, könnte ich mir auch eine langweilige Doku über Toilettenpapier ansehen. Beides löst nichts sexuelle aus.

Ein Kind würde sich niemals unbewusst für Sex entscheiden. Niemals, denn das Kind hat keinen Drang nach Sexuellem kontakt mit jemand anderem.

Ich denke du lenkst den Fokus auf etwas falsches. Die Frage ist eigentlich leicht zu beantworten.
Hast oder hattest du jemals Sexuelles Interesse/Erregung/Anziehung bei einem anderen Menschen ? Wenn deine Antwort nein ist, dann könntest du Asexuell sein.

Ich vermute bei dir ein eher Psychologisches Problem, WENN überhaupt ein Problem bestehen sollte - ich will dir da nicht zu nahe treten.
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Sofern man ihn in Ruhe lässt, muss er sich auch nicht dagegen entscheiden. Er wird es einfach nicht tun. Drängt es ihn vielleicht dazu und er hat keinen Gegenwillen, mag er es tun, obwohl er es eigentlich nicht will. Damit nun sein Handeln mit seinem wahren Selbst übereinstimmt, muss er dem Drang, Zug etc. etwas entgegensetzen. Er muss dann klar "Nein" sagen. Dann stimmen Veranlagung, Wille und Handeln überein. Sonst nicht.
Womit wir bei Druck/Zwang wären. Hier geht es nicht um Sexuellen Drang, sondern dem Drang den anderen nicht zu enttäuschen/nicht nein sagen können/ nicht für sich einstehen.


Im übrigen mache ich niemals etwas unbewusst was ich nicht will. Das würde ich selbst als sehr Problematisches Verhalten ansehen.


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07.03.2022 um 17:13
@Nobody.121212
ja und weiter? Das wird doch in den links auch so beschrieben, dass es durchaus auch sexuelle Handlungen geben kann. Dem hat doch nie jemand widersprochen. Wir haben nur dem widersprochen, dass Asexualität eine Entscheidung wäre, das ist es nicht. Man ist asexuell, nicht gleichbedeutend damit, niemals Sex zu haben. Und es ist auch nicht so, dass man sich - wie Du es beschreibst - willenlos treiben liesse, sondern auch mit ins Kino zu gehen ist schlussendlich eine Entscheidung, auch wenn man dieser Entscheidung wenig Wichtigkeit beimisst, weil es einem im Grunde irgendwie egal ist.


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Yeiru ehemaliges Mitglied

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07.03.2022 um 17:16
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ja und weiter? Das wird doch in den links auch so beschrieben, dass es durchaus auch sexuelle Handlungen geben kann. Dem hat doch nie jemand widersprochen. Wir haben nur dem widersprochen, dass Asexualität eine Entscheidung wäre, das ist es nicht. Man ist asexuell, nicht gleichbedeutend damit, niemals Sex zu haben. Und es ist auch nicht so, dass man sich - wie Du es beschreibst - willenlos treiben liesse, sondern auch mit ins Kino zu gehen ist schlussendlich eine Entscheidung, auch wenn man dieser Entscheidung wenig Wichtigkeit beimisst, weil es einem im Grunde irgendwie egal ist.
Genau das wollte ich mit meinem Post ja auch sagen.

Wenn er asexuell ist und sich aber für Sex entschieden hat (wieso auch immer) würde das nichts an der Asexualität ändern.
Wenn er aber sich aktiv gegen Sex mit anderen entscheiden will und dabei gegen seine Triebe/Sexuelle Lust arbeiten muss - ist er nicht Asexuell.


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07.03.2022 um 17:21
..

@Nobody.121212
ich habe jetzt etwas mit mir gehadert, Dir das zu schreiben, aber mal als Tipp: Du hattest sinngemäß geschrieben, dass Du Dich mit Sexualität "nicht identifizierst". Das ist, da spreche ich aus Erfahrung, eine typische Traumafolge. Deshalb riet ich Dir auch, das alles noch einmal in Ruhe zu reflektieren - nur für Dich.

Asexualität ist ein Zustand, der von Geburt an besteht. Der / die Betreffende erlebt das als Normalität und kommt erst durch Kontakt mit Anderen überhaupt darauf, dass es bei anderen Menschen anders ist. Meist ist er dann sehr überrascht. Es ist keine Entscheidung. Es ist nicht einmal ein bewusster Gedankengang, es ist so, als kämest Du ohne Beine zur Welt. Der einzige Unterschied, in diesem Fall siehst Du sofort, dass alle Anderen anders sind und Du kannst nicht laufen. Asexuelle können alles ganz normal und sind nicht sichtbar anders.

LG Mina


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Yeiru ehemaliges Mitglied

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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 17:25
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Das ist, da spreche ich aus Erfahrung, eine typische Traumafolge.
Daran dachte ich auch als ich das hier so gelesen habe. Ich habe mich nur nicht getraut es aussprechen.
Ich lese da eine gewisse Zerrissenheit heraus was für mich ja auch eher gegen Asexualität sprechen würde.

Allerdings muss ich hier auch noch mal betonen das ein Trauma nicht immer zu Sexuellen Störungen führen muss. Aber es ist schon recht häufig das stimmt.


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07.03.2022 um 17:29
@Yeiru
@MarinaG.
ich finde Ferndiagnosen gehören hier nicht hin, egal wie gut gemeint. Wenn @Nobody.121212 ein Trauma haben sollte, dann ist das nichts, was andere hier öffentlich zu thematisieren hätten, zudem es eh nur Spekulation wäre.


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Yeiru ehemaliges Mitglied

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07.03.2022 um 17:30
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ich finde Ferndiagnosen gehören hier nicht hin, egal wie gut gemeint. Wenn @Nobody.121212 ein Trauma haben sollte, dann ist das nichts, was andere hier öffentlich zu thematisieren hätten, zudem es eh nur Spekulation wäre.
Da hast du völlig Recht.

Ich möchte mich dafür entschuldigen @Nobody.121212


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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 17:39
..

@Tussinelda
bitte die Kirche im Dorf lassen. Ein Hinweis ist keine Diagnose. Ich gab nicht einmal eine Spekulation ab, über den Zustand von @Nobody.121212 - sondern schrieb explizit:
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Deshalb riet ich Dir auch, das alles noch einmal in Ruhe zu reflektieren - nur für Dich.
Solche Hinweise können wertvoll sein. Es geht dabei nicht darum, denjenigen bloß zu stellen, sondern einen Hinweis zu geben. Dass @Yeiru
sich dazu ebenfalls äußerte, finde ich gut und es schade, dass sie sich nun meinte entschuldigen zu müssen. In einem Forum schreibt man, um Rückmeldungen zu erhalten. So lange diese nicht in dezidierte Analysen / Unterstellungen ausarten, sehe ich persönlich kein Problem, sondern ein konstruktives Wirken.

LG Mina


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Nobody.121212 Diskussionsleiter
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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 17:44
Zitat von YeiruYeiru schrieb:Ich möchte mich dafür entschuldigen @Nobody.121212
Alles ist gut Yeiru! Ich bin ein spiritueller Mensch und habe daher ein von der Norm abweichendes Menschenbild und eine ebensolche Weltanschauung. Damit es verständlich werden kann, müsste ich (viele) Dinge sagen, die ich hier nicht sagen will. Und ob es dann verstanden wird, ich bezweifle das. Wenn, dann nur mit einem Menschen, der sich ein wenig auskennt mit Spiritualität. Ansonsten wird es nur viele Missverständnisse geben, das bringt nichts. Und es soll hier wie gesagt nicht um mich gehen.

Also ich habe einen ganz normalen Körper mit allem, was dazu gehört. Alles ist soweit funktionstüchtig. Es liegt keine Störung vor, die bedingt, dass ich zu solchen Empfindungen etc. nicht fähig wäre. Auch nicht psychisch. Wenn es das ist, worum es geht, gut, dann bin ich eben nicht asexuell. Letztlich ist das die Definition einer Begrifflichkeit und ich frage mich, ob die überhaupt schon so klar und eindeutig definiert wurde. Ich könnte mir vorstellen, dass das Spektrum noch lange nicht ausreichend erforscht wurde und somit Unklarheiten und unterschiedliche Definitionen dazugehören, dass sich das erst noch weiter entwickeln muss.

Aber vielleicht wurde es ja schon weitgehend erforscht, das weiß ich nicht. Psychologie und Biologie liegen auch bestimmte Modelle und Anschauungen zugrunde, die bei mir vielleicht abweichen und von daher kann es da in meinem Fall vielleicht auch keine richtige Klärung geben.

Somit möchte ich mich nun aus der Besprechung meiner Eigenheiten in diesem Thema entfernen. Ich wollte das nicht und es ist mir nun auch ein wenig unangenehm geworden. (Das soll aber kein Vorwurf sein, auch kein Angriff etc... alles ist gut, alles ist entspannt...) Vielen Dank.


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Yeiru ehemaliges Mitglied

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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 18:04
Zitat von Nobody.121212Nobody.121212 schrieb:Somit möchte ich mich nun aus der Besprechung meiner Eigenheiten in diesem Thema entfernen. Ich wollte das nicht und es ist mir nun auch ein wenig unangenehm geworden. (Das soll aber kein Vorwurf sein, auch kein Angriff etc... alles ist gut, alles ist entspannt...) Vielen Dank.
Gut, dann möchte ich jetzt noch einmal allgemein auf diesen Threat Antworten um nochmal ein paar Informationen bei zu tragen, die ich jetzt selbst ein mal etwas recherchiert habe.

Wie ich bereits einmal hier schrieb ist die Asexuelle Community im englischsprachigen Raum größer und hat viel mehr Informationen.
Ich steige da selbst noch nicht so ganz durch aber neben Asexualität gibt es noch andere Begriffe die sich auf diesen Themenbereich beziehen und das Asexuelle Spektrum besser erklären.


Einige Begriffe werde ich hier mal kurz erwähnen.

Aromantic:
Ebenfalls im asexuellem Spektrum findet man den Gegenpart zur Asexualität nämlich die Aromantik. Anstelle von keiner sexuellen Anziehung fühlen diese Menschen keine romatische Anziehung zu anderen Menschen.

Grey-Asexual/Greyromantic:
Dieses Spektrum der Asexualität beschreibt jeden Menschen der sich irgendwo zwischen Asexuell und normal Sexuell - und/oder Aromantik und normal Romantik aufhält.

Demisexual/Demiromantic:
Diese Untergruppe beschreibt Menschen die sich erst zu anderen Menschen hingezogen fühlen wenn sich eine starke emotionale Bindung aufgebaut hat.


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07.03.2022 um 18:22
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Solche Hinweise können wertvoll sein.
und kann man per pn ja gerne geben. Es muss ja nicht öffentlich sein, das war der Punkt.

@Yeiru
das Problem ist oft, dass der Eindruck entsteht, sich irgendwie festlegen/definieren zu müssen.....also auf eine bestimmte Bezeichnung, dabei sollte das nicht nötig sein, sondern wenn dann gewünscht. Und deshalb auch diverse Abstufungen, denn jede Person ist ja individuell, interpretiert sich/Verhalten/Bedürfnis vielleicht etwas anders, als es eine geläufige Definition hergibt oder definiert sich selbst unterschiedlich, zu unterschiedlichen Zeiten, weil man mittlerweile mehr Wissen hat, auch über sich selbst.


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Yeiru ehemaliges Mitglied

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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 18:29
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das Problem ist oft, dass der Eindruck entsteht, sich irgendwie festlegen/definieren zu müssen.....also auf eine bestimmte Bezeichnung, dabei sollte das nicht nötig sein, sondern wenn dann gewünscht. Und deshalb auch diverse Abstufungen, denn jede Person ist ja individuell, interpretiert sich/Verhalten/Bedürfnis vielleicht etwas anders, als es eine geläufige Definition hergibt oder definiert sich selbst unterschiedlich, zu unterschiedlichen Zeiten, weil man mittlerweile mehr Wissen hat, auch über sich selbst.
Ich selbst sehe das auch etwas zwiegespalten mit diesen ganzen Begriffen. Aber zumindest ist es mal interessant das mal zu lesen und vielleicht hilft es dem ein oder anderen ja doch.

Man muss halt aufpassen das aus so etwas nicht die Identität wird. Das selbe erlebe ich ja auch teilweise bei bestimmten Psychischen Problemen/Diagnosen. Die Menschen identifizieren sich nur noch darüber. Das sehe ich als gefährlich.
Andererseits können solche Begriffe ja einem Menschen schon irgendwo helfen sich selbst besser kennen zu lernen.

Mein persönlicher weg wie ich zum Thema Asexualität gekommen bin war ja auch weil ich einen Namen gesucht habe für das "Problem" welches ich plötzlich in der Beziehung hatte. Habe mich etwas darüber belesen und dann einen "Aha!" Effekt. Dann hatte ich auch Lesestoff für meinen Partner und konnte es ihm besser erklären. Damit war das Thema Asexualität für mich persönlich vorbei und ich habe mich nie wieder so wirklich damit beschäftigt.


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Asexualität - Krank, exotisch, Option oder Jackpot?

07.03.2022 um 19:39
Im mittelalterlichen Europa und dann in der Renaissance, unter dem gemeinen Volk war es eine besondere Kategorie der Keuschheit. Vor der Ehe wurden jede intime Beziehung ausgeschlossen. Überraschender sieht ungewöhnliche Tradition, die in Irland und Wales im XVII Jahrhundert entstand, als die Eltern Liebhaber schlafen im selben Bett erlaubt waren. Der Mann und das Mädchen hatte zu beweisen, dass beide sind bereit, zusammen zu heiraten und leben. Es war nur ein Tabu - für Sex.
Quelle: https://de.congo-mbclub.org/post/1384792/

Nichts für heute, damals aber attraktiv. Man wollte halt Kinder vermeiden. Aber das ist keine Asexualität.


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07.03.2022 um 20:08
..
Zitat von YeiruYeiru schrieb:Die Menschen identifizieren sich nur noch darüber. Das sehe ich als gefährlich.
Da sagst Du was. Ich habe mich Jahre lang um das Diagnostizieren meiner Psychopathie gedrückt. Als ich dann amtlich "ein Monster" war, durfte ich mit der Differenzierung anfangen. Das war ein hartes Brot und ist es bis heute. Andererseits erlebte ich bei meiner Synästhesie genau das Gegenteil. Damit wird sich häufig geschmückt. Man ist "etwas Besonderes", ähnliches Phänomen wie bei "hochsensibel", was von den Betroffenen gerne mal mit Hochintelligenz assoziiert wird und mit Feingefühl. Meiner Erfahrung nach ist das alles viel zu pauschal und erzeugt nur Chaos. Das Beste ist, man beobachtet sich selber genau und schaut, was einem gut tut; auch im Kontext Umgang mit anderen Menschen.

Asexualität gilt als nicht erworben, ähnlich wie auch Autismus. Vermutlich zählte es ebenfalls zu den sogenannten Spektrumsstörungen, wollte man das, was Du hier an Unterteilungen eingebracht hast, mit einbringen. Indes es bisher, wie gesagt, keinen Diagnoseschlüssel (im psychopathologischen Bereich) dafür gibt; nicht als von Geburt an vorhandener Zustand.

LG Mina


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