Wie könnte das Fehlverhalten im Straßenverkehr vermieden werden?

Lupo54 schrieb:Am zweiten Weihnachtfeiertag hatte ich ein denkwürdiges Auto-Erlebnis:

Wir haben sowas ähnliches vor ein paar Jahren auf einer Autobahn erlebt. Es handelte sich um einen Streckenabschnitt mit Baustelle (einspuriger Abschnitt, Kolonnenverkehr). Hinter uns ein LKW, der die ganze Zeit dicht auffuhr und immer wieder die Lichthupe betätigte. Aufgrund der Situation war für uns aber weder ein schnelleres Tempo noch ein Ausweichen möglich. Nach dem Ende der Baustelle setzte der LKW sofort zum Überholen an und versuchte sogar noch, uns seitlich abzudrängen. Wir haben nie erfahren, was der Fahrer für ein Problem gehabt hat.

martenot schrieb:Wir haben sowas ähnliches vor ein paar Jahren auf einer Autobahn erlebt. Es handelte sich um einen Streckenabschnitt mit Baustelle (einspuriger Abschnitt, Kolonnenverkehr). Hinter uns ein LKW, der die ganze Zeit dicht auffuhr und immer wieder die Lichthupe betätigte. Aufgrund der Situation war für uns aber weder ein schnelleres Tempo noch ein Ausweichen möglich. Nach dem Ende der Baustelle setzte der LKW sofort zum Überholen an und versuchte sogar noch, uns seitlich abzudrängen. Wir haben nie erfahren, was der Fahrer für ein Problem gehabt hat.

Ich tippe auf "Geschwindigkeit halten" oder aufbauen weil es entweder leicht bergauf ging oder ein Anstieg naht... da zählt bei LKWs jeder Kmh auch wenn es mal drüber ist. Wir können im Auto easy beschleunigen und alles aufholen, Lkws nicht, dort schlägt sich jeder Anstieg auf die Ankunftszeit nieder.

behind_eyes schrieb:Ich tippe auf "Geschwindigkeit halten" oder aufbauen weil es entweder leicht bergauf ging oder ein Anstieg naht...

Und wie soll man reagieren, wenn man in der Kolonne Auto an Auto fährt? Geschwindigkeit aufzubauen hätte bedeutet, dem Vordermann draufzufahren.

martenot schrieb:Und wie soll man reagieren, wenn man in der Kolonne Auto an Auto fährt?

wenns nicht geht, geht's nicht, klar.
Der erwartet aber das man Platz macht, ich löse das meistens mit Ignorieren oder wenns geht Spurwechsel. Da hab ich Ruhe und er seinen Willen. Wobei mir meine Ruhe mehr wert ist. Alle Spiegel wegklappen schafft auch Ruhe :-)

behind_eyes schrieb:Der erwartet aber das man Platz macht, ich löse das meistens mit Ignorieren oder wenns geht Spurwechsel.

Naja, Spurwechsel hätte bedeutet, in die Baustellenabsperrungen zu fahren. Hätte wahrscheinlich am Ende viel mehr Probleme gemacht als einfach in der Kolonne weiterzufahren.

martenot schrieb:Naja, Spurwechsel hätte bedeutet, in die Baustellenabsperrungen zu fahren.

Na wenns einspurig ist, hilft nur tot stellen.

behind_eyes schrieb:Na wenns einspurig ist, hilft nur tot stellen.

Ja, das war damals etwas stressig, weil der LKW unablässig immer wieder die Lichthupe betätigt hatte, und wir wussten beim besten Willen nicht, was wir hätten tun sollen.

@martenot
Das Problem in solchen Situation ist die sich aufbauende Drohkulisse imo. Man muss aufpassen in dem sich dadurch aufbauenden Stress keinen Fehler zu machen.

Ich hab es da irgendwie aber auch aufgegeben herausbekommen zu wollen was denn nun falsch lief.
Manche rasten aus und du weißt nicht warum. Möglich das ich selber einen Fehler gemacht hab, möglich das ich den sogar weiß aber nicht so groß einschätze oder der andere ist mit dem falschem Fuß aufgestanden oder interpretiert irgendwas falsch, so what... Solange nicht irgendein Brief kommt wegen Verhalten im Straßenverkehr etc... Muss man auch aufpassen, viele Hauptnutzer der Autobahn haben Kameras drin, hab selber noch nie eine gebraucht und den Einsatz einer cam auch verworfen... Wollte es mal als Gadget, hab es dann verworfen, kam mir Stasi-Like vor.

behind_eyes schrieb:Ich hab es da irgendwie aber auch aufgegeben herausbekommen zu wollen was denn nun falsch lief.

wenn ich mir keines Fehlers bewusst bin, denke ich immer zuerst daran dass beim Kofferraum etwas sein könnte, oder eine Türe einen Spalt offen usw..

Hatte es selbst mal bei Einem erlebt, da war der Kofferraum sperrangelweit offen, hatte der nicht gemerkt, ich hatte gehupt und Zeichen gegeben, aber leider keine Reaktion...

Optimist schrieb:wenn ich mir keines Fehlers bewusst bin, denke ich immer zuerst daran dass beim Kofferraum etwa sein könnte, oder eine Türe einen Spalt offen usw..

Ich hatte mal ne Lichtorgel bekommen als ich vom Rasthof auf die Autobahn aufgefahren bin.
Bei der nächsten Pause sah ich ne Kaffespur auf meinem Dach... da war wohl noch der Cup auf dem Dach beim Losfahren :-)

Bei uns gibts ein Sebstmordzebrastreifen - also für Fußgänger, die nicht aufpassen oder es darauf anlegen.

Todesmutig wie ich bin, quere ich den Zebrastreifen mehrmals die Woche. Aber nicht ohne explizit darauf zu warten, das die Autofahrer auch anhalten, wenn ich am Straßenrand stehe. Denn in 50% der Fälle, ignorieren die Autofahrer diesen Übergang. 50% Klingt viel. Ist es auch! Wenn ich wollte (und ich hab auch schon darüber nachgedacht) könnte ich mir eine Kamera schnappen und diese Situationen Aufnehmen (ohne darauf lange warten zu müssen).

Man könnte vielleicht behaupten, das dieser Zebrastreifen sich an einer ungewöhnlichen Stelle befindet. Aber die Beschilderung ist gut einsehbar. Mit etwas Aufmerksamkeit, bekommt man das schon mit.

Als Autofahrer:
Ich hab den Führerschein gemacht. Aber das Autofahren mochte ich noch nie. Zu viele Möglichkeiten, zu undurchsichtig. Vielleicht geh ich auch zu streng mit mir um aber mir sind meine eigenen Fehler am meisten abgefallen und ich hatte auch ständig Kopfkino - was wäre wenn.
Seit Jahren brauchte ich kein Auto mehr und ich bin froh drum...

Negev schrieb:Aber nicht ohne explizit darauf zu warten, das die Autofahrer auch anhalten,

müssen die wirklich erst anhalten oder reicht es, damit du losläufst, wenn der Autofahrer erkenntlich und massiv sein Tempo drosselt?

So mache ich das oft und dann winke ich dem Fußgänger, dass er schon los laufen kann.
Er weiß dass ich ihn gesehen habe und beachte.
Auf diese Weise muss ich nicht erst anhalten, sondern kann langsam diese Stelle passieren, weil ja der Fußgänger inzwischen schon weg ist.

Negev schrieb:Ich hab den Führerschein gemacht. Aber das Autofahren mochte ich noch nie.

das ist auch eine schlechte Voraussetzung ... oder wenn jemand Angst beim Fahren hat.

Meiner Mutter gings auch so, bis sie mal mit dem Moped Gas und Bremse verwechselt hatte ... danach hatte sie es dann verkauft. Das Fahren war nichts für sie.

Bei mir war es das blanke Gegenteil - je komplizierter eine Verkehrssituation, desto mehr gefällt mir das. Weil ich mich dann konzentrieren und aufpassen muss (nicht so langweilig, als z.B. bei einer schnurgeraden Straße wo kein Verkehr ist...) :)

Optimist schrieb:Das Fahren war nichts für sie.

Geht mir auch so. Autofahren ist nichts für mich, weil es gleichzeitig anstrengend und irgendwie doch langweilig ist (zumindest für mich). Ich habe nie selbst nachvollziehen können, was daran (oder an Autos) interessant sein soll.

Optimist schrieb:müssen die wirklich erst anhalten oder reicht es, damit du losläufst, wenn der Autofahrer erkenntlich und massiv sein Tempo drosselt?

Entscheide ich von Fall zu Fall aber bei diesem Übergang gehe ich mittlerweile auf Nummer sicher. Und bei LKWs warte ich in jedem Fall, bis diese angehalten haben - oder drüber gefahren sind.

Aber allgemein fühl ich mich als Fußgänger/Fahrradfahrer nicht wirklich sicher in meiner Großstadt...

martenot schrieb:Ich habe nie selbst nachvollziehen können, was daran (oder an Autos) interessant sein soll.

so unterschiedlich sind die Geschmäcker :)
Ich hatte schon als Kind Freude an jeglichem fahrbaren Untersatz - mir konnte es immer nicht schnell genug gehen.
Und ich hatte als Kind mal gesagt, dass ich Rennfahrerin werden will ...das hatte dann nicht geklappt :D

Negev schrieb:Todesmutig wie ich bin, quere ich den Zebrastreifen mehrmals die Woche. Aber nicht ohne explizit darauf zu warten, das die Autofahrer auch anhalten, wenn ich am Straßenrand stehe. Denn in 50% der Fälle, ignorieren die Autofahrer diesen Übergang. 50% Klingt viel. Ist es auch! Wenn ich wollte (und ich hab auch schon darüber nachgedacht) könnte ich mir eine Kamera schnappen und diese Situationen Aufnehmen (ohne darauf lange warten zu müssen).

Man könnte vielleicht behaupten, das dieser Zebrastreifen sich an einer ungewöhnlichen Stelle befindet. Aber die Beschilderung ist gut einsehbar. Mit etwas Aufmerksamkeit, bekommt man das schon mit

Das ist auch so typisch deutsch das man sich als Fußgänger versichern muss. Ich kenne es aus dem asiatischen Bereich als auch Südamerika das dort der Zebrastreifen gelebtes Gesetz ist. Dort gehen die Fußgänger ohne zu Gucken einfach drüber und die Autofahrer sind sehr diszipliniert.

martenot schrieb:Ich habe nie selbst nachvollziehen können, was daran (oder an Autos) interessant sein soll.

Für mich ist das Automobil meine persönliche ultimative Mobilität, ein großes Stück Freiheit welches ich nicht mehr missen möchte.

behind_eyes schrieb:Dort gehen die Fußgänger ohne zu Gucken einfach drüber und die Autofahrer sind sehr diszipliniert.

Vielleicht ist das als deutscher Fußgänger schon ein Automaitischmus aus Selbstschutz. Man schaut halt nochmal. Blind würd ich nie auf die Straße rennen. Egal ob Ampel, Zebrastreifen oder sonst wo. Man ist immer der Schwächere...

Ich bin jetzt auch nicht so oft in gefährlichen Situationen gekommen. Aber bei diesem einen Zebrastreifen ist es schon extrem auffällig!

behind_eyes schrieb:Für mich ist das Automobil meine persönliche ultimative Mobilität, ein großes Stück Freiheit welches ich nicht mehr missen möchte.

So wie für mich meine Bahncard 100. Und mir persönlich ist wichtig, so wenig wie möglich abhängig zu sein von einem Auto.

martenot schrieb:So wie für mich meine Bahncard 100. Und mir persönlich ist wichtig, so wenig wie möglich abhängig zu sein von einem Auto.

schafft nicht Beides Unabhängigkeit statt Abhängigkeit?