Wie könnte das Fehlverhalten im Straßenverkehr vermieden werden?

So mal allgemein eingeworfen: Kann es sein, dass Menschen sich zu sehr auf die Technik verlassen und nicht mehr selbst denken?

Mir kommt das nämlich oft so vor. Dem Navi wird blind gefolgt, egal, ob die Angabe Sinn ergibt oder nicht. Auch auf Sensoren wird sich blind verlassen.

violetluna schrieb:Dem Navi wird blind gefolgt

Da hast du allerdings recht. Das liest man ja hin und wieder, dass Autos in Hafenbecken landen oder im Schlamm einer Wiese stecken bleiben, "weil der Navi das gesagt hat".

Andererseits, wenn man irgendwo fremd ist, hilft der Navi enorm. Und oft dachte ich, das kann einfach nicht stimmen, aber es hat gestimmt.
Ob man da parallel "mitdenkt", schwierig bei einer neuen Route.

Ich mache den Navi fast immer an, weil ich über Staus informiert sein möchte. Aber auch da benutze ich gerne Radio plus Navi, weil er da auch schludert.

violetluna schrieb:Kann es sein, dass Menschen sich zu sehr auf die Technik verlassen und nicht mehr selbst denken?

Mir kommt das nämlich oft so vor. Dem Navi wird blind gefolgt, egal, ob die Angabe Sinn ergibt oder nicht.

Da hast du sicher nicht unrecht. Wieviele Menschen haben schon auf der Autobahn umgedreht, weil das Navi: bitte wenden gesagt hat? Genug.
Moa, da fällt mir ein Bekannter meines Vaters ein... damals, als die Navis aufkamen, hat der echt gedacht, da sitzt irgendwo jemand in einer Zentrale und sagt einem den Weg an :lolcry: DAS sind aber dann die Menschen, die Gegen eine Hauswand fahren, wenn die Straße aus ist, denn das Navi hat ja gesagt, 150 m gerade aus....

kleinundgrün schrieb:Als hätte es früher keine Unfälle bei Nässe gegeben.

Doch, aber auf den mehr als 1 mio. selbstgefahrenen Kilometern (davon sicher 80-90% auf der Autobahn), habe ich noch keine drei Unfälle auf so einem kurzen Stück gesehen. Und es hat weder extrem Geregnet, noch war viel Verkehr. Geschwindigkeitbeschränkung wechselten, da auch drei Baustellen auf dem Stück sind, allerdings alle Unfälle außerhalb dieser.

Bundeskanzleri schrieb:Andererseits, wenn man irgendwo fremd ist, hilft der Navi enorm. Und oft dachte ich, das kann einfach nicht stimmen, aber es hat gestimmt.
Ob man da parallel "mitdenkt", schwierig bei einer neuen Route.

Ich kenne das Gegenteil. Das Navi hat meinen Mann über eine "Abkürzung" durch eine Kiesgrube geschickt. 🙄

Mir war sofort klar, dass das nicht stimmen kann, aber mein Mann wollte ja nicht auf mich hören. Also hab ich ihn einfahren lassen. Der Tank war voll, es war nicht eiskalt, es konnte somit nicht viel passieren. Nach einer Stunde des Herumgurkens in der Kiesgrube, habe ich ihn dann wieder hinausgelotst. Meine Orientierung ist nämlich sehr gut, weil ich mir Landmarken merke. Zu diesem Zeitpunkt war er verzweifelt genug, dann doch auf mich zu hören. 🤷 Manche lernen es eben nur auf die harte Tour. Wenn er wieder stur ist, erwähne ich die Kiesgrube. Läuft! 😂

Bundeskanzleri schrieb:Andererseits, wenn man irgendwo fremd ist, hilft der Navi enorm.

Es ist nicht nur angenehmer, es ist viel sicherer.
Ich bin noch mit dem Autoatlas gefahren und habe in Städten oft genug geflucht, weil die Beschilderung beschissen war. Aber ohne Beifahrer war das echt ein Problem. Man war abgelenkt, weil man die Aufmerksamkeit auf die "Zielführung" und nicht den Verkehr gelegt hat (und nein, man kann nicht beides gleichzeitig gleich gut).

Der Preis dafür ist allerdings nicht ohne. Und dabei meine ich nicht diese schrägen Anekdoten, bei denen die Leute das Hirn ausschalten. Das sind krasse Einzelfälle.
Ich meine damit den Verlust der Orientierung. Ich war schon recht gut darin, mich zurecht zu finden. Aber heute steige ich ins Auto, gebe das Ziel ein und fahre los. Würde das Navi versagen, wäre das durchaus ein Problem. Nicht unlösbar, aber auf jeden Fall schlechter als "früher".

kleinundgrün schrieb:Ich meine damit den Verlust der Orientierung

Das ist richtig, das bleibt auf der Strecke.
Ich verschaffe mir immer eine grobe Orientierung, aber das hält nicht sehr lange.

Ich habe auch eine ganz gute Orientierung, wenn ich aber bei ebay Kleinanzeigen was kaufen will und durch kleine Gässchen gurke, nützt mir das nichts.

EnyaVanBran schrieb:Da hast du sicher nicht unrecht. Wieviele Menschen haben schon auf der Autobahn umgedreht, weil das Navi: bitte wenden gesagt hat? Genug.
Moa, da fällt mir ein Bekannter meines Vaters ein... damals, als die Navis aufkamen, hat der echt gedacht, da sitzt irgendwo jemand in einer Zentrale und sagt einem den Weg an :lolcry: DAS sind aber dann die Menschen, die Gegen eine Hauswand fahren, wenn die Straße aus ist, denn das Navi hat ja gesagt, 150 m gerade aus....

Wo neue Technik ist, kommen auch neue Probleme.
Es müssen halt nur mindestens so viele gelöst werden wie neue entstehen, dann passt es.😄

Vor den Navis gab es bestimmt genug Unfälle weil der Fahrer in seinen Wälzer rum geblättert hat- beim Fahren versteht sich.^^

Yooo schrieb:Vor den Navis gab es bestimmt genug Unfälle weil der Fahrer in seinen Wälzer rum geblättert hat- beim Fahren versteht sich.^^

Bestimmt. Und das ist ebenfalls ein echt dummes Verhalten. Aber ich finde, auf der Autobahn zu wenden, weil es das Navi sagt, ist durch nichts so schnell zu toppen. Da muss man schon sehr, sehr hohl im Kopf sein, um das zu tun.

EnyaVanBran schrieb:Bestimmt. Und das ist ebenfalls ein echt dummes Verhalten. Aber ich finde, auf der Autobahn zu wenden, weil es das Navi sagt, ist durch nichts so schnell zu toppen. Da muss man schon sehr, sehr hohl im Kopf sein, um das zu tun.

Wir haben hier eine Stelle da fängt zwischen den Fahrbahnen eine Mauer an.
Da sind schon viele rein gefahren, weil die Navis (polizei hat das mal geprüft, weil denen das komisch vorkam) dort immer "links abbiegen" sagen. Aber da es eine ausfahrt ist, muss man nach rechts fahren, links donnert man eben entweder vor die Mauerspitze oder in den Gegenverkehr.

Worum die, die Mauer mittlerweile nicht einfach 10 Meter länger gemacht haben, weiß ich allerdings auch nicht.
Knallt vielleicht immer so schön. :D

@Yooo
Ja aber mal ehrlich, wenn man guckt, sieht man das doch. Man kann doch net blind drauf vertrauen, was einem das Navi sagt :palm: :D
Auch wenn man mich jetzt wieder verteufeln wird, aber grad zu Beginn der Navi-Zeit waren es doch oft die älteren Fahrer*innen, die da immer genau den Anweisungen gefolgt sind und dabei einen riesen Blödsinn gemacht haben. Man sollte die Leute da einfach besser einschulen.

EnyaVanBran schrieb:Ja aber mal ehrlich, wenn man guckt, sieht man das doch.

Wenn man es weiß, ist alles einfach.
Mein Navi sagt bei einer 3 spurigen Straße dass ich eine der beiden rechten Spuren nehmen soll um links abzubiegen. Logisch klingt das nicht.
Wenn man sich da nicht auskennt, oder so weit hinten steht um dann kein Überblick zu haben, da kommt man schon in`s Grübeln.

Es gibt aber meines Wissen nach in Österreich oder Deutschland keine Autobahnabfahrt links. In den USA habe ich das tatsächlich schon mal gesehen.

@onceuponatime
Das leuchtet mir alles ein. Man kann sich dank Navi auch total verfahren. Aber gegen Wände fahren? Oder so lange einen Feldweg entlangholpern, bis man stecken bleibt? An dieser Stelle sollte der klare Menschverstand einsetzen, aber manche besitzen den wohl nicht.

EnyaVanBran schrieb:Aber gegen Wände fahren? Oder so lange einen Feldweg entlangholpern, bis man stecken bleibt? An dieser Stelle sollte der klare Menschverstand einsetzen, aber manche besitzen den wohl nicht.

Hausverstand war beim Billa ausverkauft (Österreich-Insider) 😂😂😂

violetluna schrieb:Hausverstand war beim Billa ausverkauft (Österreich-Insider) 😂😂😂

Ja scheint oft wirklich so .. Sa muss ich sn eine Situation mit meinem Papa (er war Fahrer) denken. Mitten in Wien, eine T-Kreuzung und das Navi sagt, in 200m links abbiegen... er meinte damals: ob fa schon leute überlegt haben, gerade zu fahren?
Ist halt oft sehr gefährlich, wenn sich Leute blind auf die Technik, in dem Fall aufs Navi, verlassen.

EnyaVanBran schrieb:Aber gegen Wände fahren? Oder so lange einen Feldweg entlangholpern, bis man stecken bleibt?

Großes Problem, wenn man Kundenkontakt kennt - egal, was man sagt oder schreibt, irgendwer wird es so brutal falsch verstehen, dass du denkst, du sprichst eine fremde Sprache. Und man fragt sich, ob die Leute wirklich so dumm sind. Und ja, sie sind es.

EnyaVanBran schrieb:Ist halt oft sehr gefährlich, wenn sich Leute blind auf die Technik, in dem Fall aufs Navi, verlassen.

Und auch nicht auf Schilder achten, die auf eine vielleicht kurzfristige Änderung hinweisen (Umleitung, Sperrung oder Ähnliches).

Oder die darauf hinweisen, dass nur Fahrzeuge mit einer bestimmten Höchstbreite/-höhe da lang fahren können.

Es hat sich schon so manches Großfahrzeug total festgefahren und musste aufwendig abgeschleppt/geborgen werden 🙄
Einfach immer weiter gefahren....manchmal einen Weinbergsweg entlang und ähnliche Dinge....

kleinundgrün schrieb:Bei manchen muss man wohl die Nanny spielen, leider.

Also ich sehe mich dazu weder berufen noch verpflichtet.
Wenn überhaupt, dann sehe ich mich eher in der Pflicht, dass jeder der ohne Helm fahren will das auch machen darf usw.
C'est la vie😄

Luminita schrieb:Großes Problem, wenn man Kundenkontakt kennt - egal, was man sagt oder schreibt, irgendwer wird es so brutal falsch verstehen, dass du denkst, du sprichst eine fremde Sprache. Und man fragt sich, ob die Leute wirklich so dumm sind. Und ja, sie sind es.

Das ist ein generelles Problem, das bei jeder Kommunikation entstehen kann. Man kann Gesagtes oder Geschriebenes unterschiedlich interpretieren. Sowas ist mir schon oft begegnet, auch bei den Diskussionen im Forum hier.