Machtmissbrauch durch Vorgesetzte und Andere

EnyaVanBran schrieb:Aber hier geht es nicht um Arbeitslose, sondern eben darum, dass nicht immer nur der Arbeitgeber der mit der Macht ist.

Der Threadtitel sagt eigentlich dass es um Machtmissbrauch Vorgesetzter geht, nicht um den der Arbeitnehmer..

Aber ich kann verstehen wenn du aus eigener Erfahrung mitbekommen musstest wie Arbeitnehmer ihren Hebel ausnutzen wollen, dass du das hier mitteilen möchtest. ist aber nicht Threadthema..

und hat ja auch keiner behauptet dass nicht auch Arbeitnehmer in bestimmten Situationen eine Art Hebel benutzen wollen um irgendwas durchzusetzen..

@EnyaVanBran
Das sieht man ja auch sn unserer Impfpflichtdebatte.
Die Betroffenen kündigen dann, wenn sie sich nicht impfen lassen wollen.

Tja, der Schuss kann echt nach hinten losgehen, weil man die Pflegekräfte braucht.

EnyaVanBran schrieb:Natürlich, was wirft es denn für ein Licht auf die Heimleitung, wenn man solche Dinge womöglich jahrelang nicht mitbekommt. Wenn die nicht selber mit drin stecken.

Ich glaube man befürchtet schlechte Publicity. Dass Kunden, Patienten, Sponsoren abspringen. Da geht es ums Geld.
Ich habe mal mitbekommen, dass eine Freundin in ihrer Aushilfstätigkeit von einem Vorgesetzten sexuell belästigt wurde.
Sie beschwerte sich. Kurz darauf entfernte man sie einfach stillschweigend von der Filiale. Die Kündigung flatterte auch wenig später ins Haus. Man versprach ihr mit dem Typen zu reden, aber anscheinend kam nichts dabei rum. Außer eben dass sie gekündigt wurde.
Sie rief nochmal an und man wimmelte sie entnervt ab.. sie solle keine Welle machen, sondern die Sache einfach vergessen.

RayWonders schrieb:Der Threadtitel sagt eigentlich dass es um Machtmissbrauch Vorgesetzter geht, nicht um den der Arbeitnehmer..

@EnyaVanBran

oh sorry ich hab den Threadtitel nich zu Ende gelesen "und Andere".. lass dir nicht den Mund verbieten.. :)

RayWonders schrieb:Der Threadtitel sagt eigentlich dass es um Machtmissbrauch Vorgesetzter geht, nicht um den der Arbeitnehmer..

durch Arbeitgeber UND ANDERE.

Bundeskanzleri schrieb:Tja, der Schuss kann echt nach hinten losgehen, weil man die Pflegekräfte braucht.

Das so wie so. Im Pflegebereich das Messer anzusetzen ist ohnehin extrem, denn am Ende leiden die Patienten drunter, die ja eigentlich am wenigsten dafür können.

kittyka schrieb:Ich habe mal mitbekommen, dass eine Freundin in ihrer Aushilfstätigkeit von einem Vorgesetzten sexuell belästigt wurde.
Sie beschwerte sich. Kurz darauf entfernte man sie einfach stillschweigend von der Filiale. Die Kündigung flatterte auch wenig später ins Haus. Man versprach ihr mit dem Typen zu reden, aber anscheinend kam nichts dabei rum. Außer eben dass sie gekündigt wurde.
Sie rief nochmal an und man wimmelte sie entnervt ab.. sie solle keine Welle machen, sondern die Sache einfach vergessen.

Na gut, das ist ein Witz. Sowas gehört knallhart angezeigt. Da würde ich mich auch gar nicht an der Arbeitsstelle selber beschweren, sondern gleich zur Polizei gehen. Dann wird das zumindest verfolgt. Aber als Frau hat man es da oft nicht leicht, das überhaupt zu beweisen. Aber wie gesagt, nachgehen müssen die dem schon erst mal.

oh sorry ich hab den Threadtitel nich zu Ende gelesen "und Andere".. lass dir nicht den Mund verbieten.. :)

Alles gut :D Ich habs jetzt eh nicht so arg persönlich genommen :)

EnyaVanBran schrieb:durch Arbeitgeber UND ANDERE

ja sorry, dennoch hab ich nicht behauptet dass der Machtmissbrauch AUSSCHLIEßLICH durch Vorgesetzte stattfindet..

wenn ich ein guter Programmierer bin dann versuche ich meinem Vorgesetzten vielleicht auch klarzumachen dass er mich unbedingt braucht und eine Gehaltserhöhung notwendig ist um mich als Arbeitnehmer zu behalten..

EnyaVanBran schrieb:Aber als Frau hat man es da oft nicht leicht, das überhaupt zu beweisen. Aber wie gesagt, nachgehen müssen die dem schon erst mal.

Meinst du da kommt bei der Polizei was rum?
Die meisten Fälle werden mangels Beweise wahrscheinlich eingestellt.

kittyka schrieb:Meinst du da kommt bei der Polizei was rum?
Die meisten Fälle werden mangels Beweise wahrscheinlich eingestellt.

Das meinte ich ja, als ich sagte, man hat es da nicht leicht, weil man es schwer bis gar nicht beweisen kann. Aber sie werden der Sache zumindest einmal nachgehen. Sich lediglich in der Firma zu beschweren hilft ja noch weniger wie man gesehen hat :|

EnyaVanBran schrieb:Das meinte ich ja, als ich sagte, man hat es da nicht leicht, weil man es schwer bis gar nicht beweisen kann. Aber sie werden der Sache zumindest einmal nachgehen. Sich lediglich in der Firma zu beschweren hilft ja noch weniger wie man gesehen hat :|

Vielleicht reicht es ja auch schon. Das bekommt man ja in der Regel mit und getuschelt wird auf jeden Fall. Ob das Arbeiten dann da noch angenehm ist, wage ich zu bezweifeln. Im Sinne von den Ruf weghaben.

kittyka schrieb:Vielleicht reicht es ja auch schon. Das bekommt man ja in der Regel mit und getuschelt wird auf jeden Fall. Ob das Arbeiten dann da noch angenehm ist, wage ich zu bezweifeln. Im Sinne von den Ruf weghaben.

Kommt wohl auf das gesamte Umfeld an und wie die Leute dort so drauf sind. Fakt ist, dass es von Seiten der Firmenleitung voll daneben ist, SO zu reagieren. Denn das ist Machtmissbrauch, wie er im Buche steht. Du machst Ärger? Dann weg mit dir. Solche Dinge sollten nicht passieren :|

kittyka schrieb:Meinst du da kommt bei der Polizei was rum?
Die meisten Fälle werden mangels Beweise wahrscheinlich eingestellt.

Das denke ich auch. Es sei denn, derjenige hat das schon öfter gemacht oder macht es in Zukunft (was man natürlich niemandem wünscht). Wenn sich solche Fälle summieren, muss eher was getan werden.

Hummli schrieb:Das denke ich auch. Es sei denn, derjenige hat das schon öfter gemacht oder macht es in Zukunft (was man natürlich niemandem wünscht). Wenn sich solche Fälle summieren, muss eher was getan werden.

Das ist ja gerade die Krux an sexuellen Delikten. Sie geschehen eben im Verborgenen. Kaum ein Täter wird laut rausposaunen:
Der Alten tatsch ich jetzt mal an die Brüste etc. Wenn es nicht gerade Vergewaltigung ist, wo man ja immerhin das Sperma als Beweis hat und ggf Verletzungen im Intimbereich steht eben Aussage gegen Aussage.
Für den Täter ist es einfach zu sagen: Ach die Müller (Name erfunden) spinnt da rum, die war ja schon immer komisch oder
die stand doch voll drauf - ich habe hier einen Kollegen/Mitarbeiter als Zeugen - die hat sogar mitgelacht als ich über ihren Po gewitzelt hab!

Was einer Freundin passiert ist (anonymisiert): Bossing. Sie arbeitet seit 20 Jahren in einem kleinen Betrieb, familiäre Strukturen, wohnt zwei Minuten vom Betrieb. Stieg dort ein und stieg sofort auf - genoss das Vertrauen des Chefs, bekam eine Leitungsstelle angeboten. Sie wollte aber Familie nach klassischem Modell - und lehnte diese Leitungsstelle ab und handelte ein super Arbeitskonzept für sich heraus: 50% Präsenz am Arbeitsplatz, 50% Remote. Das passte super zu den Kindergartenzeiten, gab es viel zu tun, klotzte sie Samstag richtig ran, während ihr Mann die Kinder bespaßte. So arbeitete sie und war für die Kinder da - und achtete immer darauf, im Job mindestens 120% zu geben, weil sie hier mehr an eine vergleichbare Stelle kommt.

Dann Besitzerwechsel des Arbeitsplatzes. Neuer Besitzer war vom Inhaber der Leitungsstelle nicht angetan und suggerierte einen Umbau dieser Führungsposition: Da fing es an, für meine Freundin richtig böse zu werden - ihre Kinder sind nun "groß", sie ist eine gute Kandidatin, hat viel Erfahrung, ist bei den Kunden und Mitarbeitern geschätzt - war also eine böse Konkurrenz. Sie hat in kurzer Zeit zwei Abmahnungen kassiert (von besagtem Vorgesetzten) und es wurde auch einiges an Arbeitsergebnissen manipuliert. Die Abmahungen hat der Betriebsrat sofort kassiert (war auch ziemlich klar, was da gespielt wird). Aber: sie wurde beim Umbau der Leitungsposition umgangen und das Verhältnis zu den neuen Vorgesetzten ist abgekühlt - die haben Zweifel, wo das Problem war.

Meine Freundin sah sich eigentlich bis zum Renteneintritt im Unternehmen - nun geht sie immer mit der Angst, dass noch mal eine Manipulation stattfindet, dass es eine neue Intrige gibt, ... Leider sind bei uns (ländliche Strukturen) derartige Arbeitsstellen sehr rar gesäht und sie denkt nun darüber nach, dass, wenn Kinder fertig studiert haben und das Haus abbezahlt ist, sie ihre Position dort aufgibt und bei einer Verwandten in die kleine Selbstständigkeit mit einsteigt - mit wesentlich schlechteren Bedingungen und Bezahlung.

Ich kenne solche Fälle auch.
In der Corona Pandemie sind häufig E-Mails an die Mail-Adressen geschickt worden, die nicht die Standard-Mailadresse war und sofern man die 5-10 Mail-Adressen nicht auch daneben noch abgerufen hat, wurde man fertig gemacht (insb. von Vorgesetzten, da dieser zB dadurch an Ärger mit Geschäftspartnern hatten).
Zudem gab es jeden 2. Tag Drohanrufe, in welchem einem gesagt worden ist, dass der Wirkungsgrad wie bei einem Verbrenner sei und nun endlich etwas rumkommen müsse. Als Arbeitnehmer hatte man so natürlich auch nichts in der Hand... da ja nur Anrufe...
Durch die Nutzung des privaten Handys als Diensttelefon, konnte man dann auch noch spät abends oder sogar nachts mit Arbeitskollegen schreiben, die einem mitgeteilt haben, dass sie in Boxershorts auf dem Sofa liegen...
Daneben läuft jetzt bei MS Teams bei meiner Bekannten ein System mit, was alles aufzeichnet, was man dort wann macht...
Die Welt ist durch die Pandemie nicht besser geworden.

@jadegreen Vielleicht sehe ich das zu verklärt, aber insgesamt finde ich, ist das Betriebsklima einfach rauer geworden. Oder ich kenne nun mehr solcher Fälle.

Hier vor Ort gibt es ein großes Hotel/ Landgasthof/ Biergarten/ Eventlokal, das ständig Mitarbeiter sucht - und die, die es hat, genauso schnell wieder vergrault. Ich kenne jemanden, der landet immer wieder dort (ist aber nicht sein Hauptjob) und was mir massiv aufstößt:

(1) Es wird auf den Pfennig nur der Mindestlohn bezahlt
(2) Unter 18 Jährige bekommen nicht mal Mindestlohn
(3) Trinkgeld wird großzügig auf alle umgelegt
(4) Die Stechuhr erfasst nur volle Stunden, d.h. die Minuten verfallen
(5) Es werden Pausen abgezogen, die in der Realität gar nicht gemacht werden können
(6) Stechuhr loggt einen bei Betriebsschluss automatisch raus - danach ist aber noch mindestens 40 Minuten Arbeit angesagt (Abrechnen, Putzen, Auffüllen)
(7) Lohn vom Vormonat trifft oft zwischen dem 5ten und 7ten ein - ohne Erklärung

Der Job ist gut, um mal zwischendurch Geld zu bekommen und die Kasse aufzufüllen - und man bekommt immer eine Stelle. Man kann auch so oft kündigen, wie man will - hat man einen guten Eindruck hinterlassen, darf man wieder anheuern.

Nach Corona gab der Inhaber ein langes Interview *sob*, wie sein Personal ihn im Stich gelassen hat, was für ein wichtiger Arbeitgeber in der Gegend er doch sei und wie es ihm und seinem Unternehmen nun schade, dass er kein Personal mehr für siebentägige Öffnung habe.

@MissMary
Den Staat interessiert es offenbar einen Scheiß.
Gemacht wird dagegen so gut wie nix, obwohl es ähnliche Skandale seit Jahrzehnten gibt und jeder weiß, dass es viel zu viele Unternehmen nicht so genau nehmen

Yooo schrieb: Den Staat interessiert es offenbar einen Scheiß. Gemacht wird dagegen so gut wie nix, obwohl es ähnliche Skandale seit Jahrzehnten gibt und jeder weiß, dass es viel zu viele Unternehmen nicht so genau nehmen

Das Problem ist, dass viele hiesigen Familien diesen Hof als Plan B, C oder D ansehen, falls sie in eine Finanzkrise geraten. Es gibt dort viele ungelernte Jobs bzw. die lernen dich an einem Vormittag als Hilfszimmermädchen an oder geben dir eine 10 Minuten Einführung ins Geschirrspülen, daher haben viele den Eindruck, sie sägen sich selbst einen Notfallplan ab, nach dem Motto "besser dort 100€ an einem Sonntag verdient, als keine Chance drauf". Da wird praktisch mit der Not der Leute gespielt.

Tatsächlich ist die Haltung glaube ich oft so "selbst Schuld!". Ich war zwei Sommer lang Zimmermädchen in einem sehr noblen Hotel in Schottland und bekam dort auch keinen Mindestlohn (allerdings freie Unterkunft, was das wieder ausglich) - den Leuten (Kunden) ist das total egal - kann mich noch gut an eine Mutter erinnern, die ihr Kind in ein offenes Zimmer zerrten, das wir gerade putzten, es zwang, uns zuzusehen und übertragen zum Kind sagte "wenn du in der Schule faul bist, endest du wie diese Ladies hier". Übrigens war keiner in dem Zimmer in der Schule faul - aber das interessierte nicht, das war ihr Weltbild. Es war ihr auch nicht peinlich, für sie war einfach klar, dass wir selbstverschuldet zu einer anderen gesellschaftlichen Schicht gehören.

Wird ja auch oft gesagt "wer zu doof in einem Land wie Deutschland, das so viele Möglichkeiten bietet, mehr als den Mindestlohn zu verdienen, ist selbst Schuld". Und ich glaube, du hast vor Zurückweisung (wie im letzten Abschnitt) letztendlich auch Angst. Ist vermutlich off-topic: Aber - ich habe mein Studium selbst finanziert und geriet ziemlich am Anfang in eine totale Schieflage und musste ein paar Tage überbrücken. Ich wusste mir echt nicht anders zu helfen und ging zu einer Tafel und schilderte dort ehrlich, dass ich finanziell blank war und vier Tage zur nächsten Lohnzahlung warten musste. Es hätte mir geholfen, wenn ich zwei Äpfel und eine Packung Nudeln bekommen hätte - irgendwas. Stattdessen bekam ich so einen Anschiss, was mir einfällt mich für bedürftig zu halten, wo ich doch eines Tages viel mehr als das Durchschnittseinkommen verdienen würde, etc. etc. Ich schämte mich so, dass ich die restliche Studienzeit noch nicht mal durch die Straße radelte, wo die Tafel war, es war, wie beim Diebstahl erwischt zu werden. Ich denke, so geht es auch vielen, die das mitmachen.

Ich denke, das Schlimme ist, dass die Leute, die ganz oben sind, entweder nie arm waren oder ziemlich schnell gelernt haben, durch Sozialisation in den höheren Kreisen, dass diese Menschen „dort unten“ es nicht wert sind und man diese schlecht behandeln muss, damit man selbst oben bleibt. Es hat viel mit Macht zu tun und dadurch, dass Macht in Deutschland ungerecht verteilt ist. Das sieht man in der Pandemie an jeder Ecke. Vorgesetzte dürfen den Gesundheitsstatus der Mitarbeiter in Erfahrung bringen. Diese erfahren nun Dinge, die Mitarbeiter selbst in der Familie geheim halten und ggf niemandem sagen. Mitarbeiter werden gegeneinander ausgespielt, wenn sich der eine krank meldet, muss sein Kollege seine Aufgaben auch noch übernehmen... Dadurch entsteht ein enormer Hass auch unter der Belegschaft, da aktuell aufgrund vieler unbesetzter Stellen die Arbeit eh zu viel ist. Aus der Praxis ein konkretes Beispiel: Ein Projekt, was normalerweise aus 5 Leuten bzw Mitarbeitern besteht, muss zB jetzt vom Projektleiter ganz allein bearbeitet werden... Inhalte rausgestrichen werden dabei nicht, stattdessen muss durch Corona noch mehr berücksichtigt werden, damit es „erfolgreich“ wird. Chance auf Verlängerung? Fehlanzeige! Auch die ganzen Wissenschaftler an Unis werden aktuell so extrem ausgebeutet. Die bekommen zwar einen guten Lohn, aber der wiegt die emotionale Belastung und die unzählige Mehrarbeit am Wochenende nicht mehr auf. Auch hier: Befristung. Promotionen werden nicht mehr fertig gestellt und man wird nach 3 oder 6 Jahren rausgeworfen. Rücksicht oder Verständnis durch Vorgesetzte? Fehlanzeige! Konferenzen gibt es jetzt ja online... Forschung geht dennoch weiter... Dass man nicht forschen kann, weil man nirgends hinkommt oder nur unausgefüllte Befragungen zurückbekommt, interessiert einfach niemanden...
Ich denke wir machen uns alle kaputt... Kreative Zerstörung der Gesellschaft, die auch gewollt ist...

@MissMary
Ich denke, man sollte anonyme branchenbezogene Fragebögen an Mitarbeiter schicken, damit man auch klar sehen kann, auf welche Fehlverhalten man die Unternehmen abklopfen muss. Erst mal die Klassiker, Stempelzeit, Pausen, Arbeit in der Pause (btw zählt dazu, ALLES das etwas mit der Arbeit zu tun hat :D), Umkleide abfragen.
Ich glaube, dann würde man schon ganz schnell Grund rein bekommen können.

Man muss halt nur wollen.
Entweder man hat halt ein Arbeitsrecht und das gilt für alle oder man schafft diese Regeln ab und die gelten für niemanden.
Null Verständnis für.


Und davon mal abgesehen, gehen manche Branchen eben unter.
Verstehe sowieso nicht, warum man untote Unternehmen wie Kaufhof mit Millionen retten will.
Wenn ich die sehe, dann sehe ich die Vergangenheit :D das Geld wäre aber in die Zukunft besser investiert.

MissMary schrieb:Tatsächlich ist die Haltung glaube ich oft so "selbst Schuld!". Ich war zwei Sommer lang Zimmermädchen in einem sehr noblen Hotel in Schottland und bekam dort auch keinen Mindestlohn (allerdings freie Unterkunft, was das wieder ausglich) - den Leuten (Kunden) ist das total egal - kann mich noch gut an eine Mutter erinnern, die ihr Kind in ein offenes Zimmer zerrten, das wir gerade putzten, es zwang, uns zuzusehen und übertragen zum Kind sagte "wenn du in der Schule faul bist, endest du wie diese Ladies hier". Übrigens war keiner in dem Zimmer in der Schule faul - aber das interessierte nicht, das war ihr Weltbild. Es war ihr auch nicht peinlich, für sie war einfach klar, dass wir selbstverschuldet zu einer anderen gesellschaftlichen Schicht gehören.

Wird ja auch oft gesagt "wer zu doof in einem Land wie Deutschland, das so viele Möglichkeiten bietet, mehr als den Mindestlohn zu verdienen, ist selbst Schuld". Und ich glaube, du hast vor Zurückweisung (wie im letzten Abschnitt) letztendlich auch Angst.

Die Mutter ist wie viele einfach nur extrem kurzsichtig. Wäre sie weitsichtig, würde sie erkennen, dass auch ihr Zimmermädchen unverzichtbar für Wirtschaft und Gesellschaft seid und eine systemrelevante Arbeit macht. Dann würde sie Zimmermädchen auch mehr wertschätzen.

Ich bin mir sicher, würde es niemanden mehr geben, der Zimmer reinigt, wäre diese Mutter die erste, die sich sofort beschweren würde bzw. laut am Jammern wäre.


Irgendwie freut es mich auch, dass der Fachkräftemangel in verschiedenen Branchen immer mehr zunimmt. Es muss so richtig im übertragenen Sinne wehtun. Nur so wachen einige Unternehmen und die verwöhnte gehobene Gesellschaft auf und begreifen endlich, dass Mitarbeiter unverzichtbar für ein erfolgreiches Unternehmen sind, man sie gut behandeln und fair mehr leistungsgerecht entlohnen sollte und dass niemandem auf lange Sicht damit geholfen ist, wenn die Menschen entweder nur noch studieren gehen oder sie es per Ausbildung nur noch ins gemütliche Büro zieht.