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Onlinekontakte VS. reale Freundschaften

731 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Internet, Freundschaft, Onlinekontakte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Onlinekontakte VS. reale Freundschaften

17.03.2022 um 10:13
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Kann ich machen. :) Allerdings erst später, nicht wundern. Nach meiner Tasse Kaffee muss ich wieder weiter. Heute Abend aber, versprochen
Kein Ding. Thread läuft nicht weg und mein Interesse an deinen Antworten dazu auch nicht :)


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17.03.2022 um 10:28
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Du merkst doch schon hier im Diskussionsverlauf, dass deine persönliche Definition von Freundschaft von vielen nicht geteilt wird.
Das heißt nichts.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Freund:innen und Bekannte nicht.
Ich würde mich jetzt gerne räuspern, aber das klappt online leider nicht. Ich leg dir das dann einfach trocken so hin, ist das ok?
Bedeutung/Definition

1) eine weibliche Person, die jemand kennt und die ihn kennt, ohne dass beide befreundet sind
2) veraltet: Partnerin in einer Liebesbeziehung
Quelle: https://www.wortbedeutung.info/Bekannte/

Es gibt doch eine Definition.
Was die Freundschaften betrifft, hast du Recht, was verschiedene Kulturen betrifft. Aber ich rede von der westlich geprägten Freundschaft, also unserer Kultur.
Und auch da gibt es ein Modell, Merkmale und Regeln. Soll ich die Links noch einmal platzieren oder hast du sie noch im Hinterkopf?
Ich sag es noch einmal. Wenn du jemanden als Freund siehst, muss er noch lange nicht dein Freund sein. Warum? Das siehst du anhand von Merkmalen, die für eine Freundschaft definiert wurden. Wie wurden diese definiert? Richtig, mit der Forschung von (huch?) Menschen.
Mir ist das Gesamtbild einer Forschung doch lieber als hier ein paar Einzelmeinungen, die nicht mal wissen, was Bekannte und Arbeitskollegen sind. Nur um es jetzt mal etwas konkreter zu sagen.


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Onlinekontakte VS. reale Freundschaften

17.03.2022 um 10:35
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Soll ich die Links noch einmal platzieren oder hast du sie noch im Hinterkopf?
Ich hab sie im Kopf.
Es waren irgendwelche Online Artikel, das sind keine Definitionen, die für alle zu gelten haben.
Es gibt keine "Regeln" für Freundschaften, außer denen, die das jeweilige Freund:innenpaar für sich definiert.

Du verrennst dich grad in Rechthaben wollen.

Und was empirische Sozialforschung angeht, hast du ganz offensichtlich einiges falsch verstanden.

Aber es dreht sich jetzt hier ohnehin nur noch im Kreis und @Bundesferkel hat es schön zusammengefasst
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:wie eine einzige Person es schafft, über mehrere Tage lang durch Beiträge alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und auf diese Weise den gesamten Diskussionsverlauf zu steuern.



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17.03.2022 um 10:36
@Selektiv
vielleicht hilft das:
Freundschaften sind die einzigen menschlichen Beziehungsformen, die ohne gesetzliche Regelungen, offizielle Gründungsriten und gegenseitige Verbindlichkeiten auskommen. Wie eine Freundschaft aussieht, warum und wie lange sie funktioniert, wird einzig zwischen den Beteiligten ausgehandelt.
Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/freundschaft-in-der-modernen-gesellschaft-eine-seele-in-100.html
„Historisch betrachtet, seit Erfindung des Briefverkehrs waren Freundschaften die meiste Zeit über Distanz-Freundschaften. Es gibt Tausende von Freundschaften von Menschen, die sich nie persönlich in ihrem Leben getroffen haben, deren Freundschaft nur im Briefaustausch bestand, und gerade darin eine Nähe und Intensität gefunden haben, die sie in keiner anderen sozialen Beziehung gefunden haben. Dafür gibt es zahlreiche Zeugnisse. Insofern muss man da sehr vorsichtig sein, wenn man atavistisch auf die real-life-Begegnung setzt, und damit jede Virtualität und digitale Situation zu verdammen können meint.“
Quelle: s.o.


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17.03.2022 um 12:17
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Aber ich rede von der westlich geprägten Freundschaft
Im Atlas blätternd stelle ich mir die Frage: Wo fängt das "westlich Geprägte" geografisch an - und wo hört es auf? Verläuft die Trennung längs der ehemaligen DDR-Grenze? Das war jedenfalls für meine Generation jahrzehntelang die Nahtstelle zwischen "Westkultur" und "Ostbarbarei". Oder hat sich das irgendwie verschoben und endet nun an den Aussengrenzen von EU und NATO? Wie schnell geht "westliche Prägung" in der Definition von schwammigen und individuellen Begriffen wie "Freundschaft". Was prägt die Menschen?
Kennen Menschen östlich einer imaginären Grenze überhaupt so etwas wie Freundschaft? Wie sieht deren Freundschaft aus? Wer hat die wie geprägt?

Ach, immer so viele Fragen, die sich aus locker dahin getippten Halbsätzen ergeben.


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17.03.2022 um 13:31
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Da hast du auch noch viel mehr Energie ... Meine Tochter (20) kann auch bis in die Morgenstunden feiern
Vor allem meine jüngere Tochter ist so eine Partymaus, da kommt es oft vor, dass sie erst um halb sechs/sechs nach Hause kommt 😂.
Das würde mir heute echt schwer fallen, und wenn ich mal einen Nachtdienst habe, was zum Glück nur noch selten der Fall ist, dann mache ich 3 Kreuze, wenn der rum ist und ich nach Hause kann.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:ein Paar wurde total kreuzfahrtverrückt, was dazu führte, dass sie sich mit anderen Freunden meiner Eltern zerstritten, die sich total für den Umweltschutz einsetzten - das war auch krass, da ist man viele Jahrzehnte befreundet und es scheitert dann an sowas.
Das sind natürlich ziemlich konträre Positionen, ist auch schwer, da Kompromisse zu finden.
So kann man sich im Laufe der Zeit auch auseinander entwickeln und dadurch kommt es, dass Jahrzehnte alte Freundschaften zerbrechen. Habe ich auch schon erlebt, daher ist das für mich nichts Neues.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Kinder entwickeln sich nochmal wahnsinnig weiter und machen total die biografischen Brüche. Von meiner ehemaligen Klasse sind auch die meisten Leute irgendwo in die Großstadt abgewandert.
Ist bei mir nicht anders gewesen. Alleine zum Studieren gingen viele weg, einige sogar ins Ausland. In einer Kleinstadt hat man da eher wenig Möglichkeiten.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Erst mal hast du auch Freunde, die mit Kindern so gar nichts anfangen können. Null. Die sind dann erst mal weg - so war es bei uns.
Oh ja. Kinderlose finden es oft nicht so gut, wenn das Baby sabbert oder heult/brüllt oder einen dicken Haufen in die Windel drückt. Die Eltern reagieren da natürlich nachsichtig drauf.
Und es muss alles auf das Kind abgestimmt sein.
Ich habe eine Freundin auch nicht mehr besucht. Ihre Wohnung war nicht kindersicher. Kinder sind neugierig, wollen alles erkunden. Sie fragte mich empört, ob ich meine Tochter nicht festhalten könne. Tja, halte mal ein mobiles Kleinkind eine Stunde gegen seinen Willen fest - unrealistisch.
Oder das Kind fremdelt bei dem Freund.

In der Theorie ist sehr vieles anders als in der Praxis. Aber das merkt jede/r irgendwann selbst...
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:och, weil Du zum Beispiel todmüde bist, das Baby kränkelt, Dein bester Freund dann doch nicht auf Dauer gagagugu so doll findet, weil er ja was erleben will und so....
Auch alles sehr gute Beispiele!
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Außerdem lernst du ja jede Menge Leute mit Kindern kennen. Manche Kontakte sind da einfach einfacher ... z.B. man verabredet sich auf dem Spielplatz. Da fallen oft "frühere Freunde" hinten runter.
Richtig, man knüpft neue Beziehungen, vor allem, wenn die Kinder untereinander gut klar kommen.


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17.03.2022 um 14:09
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Und was empirische Sozialforschung angeht, hast du ganz offensichtlich einiges falsch verstanden.
Hab ich auch schon versucht klarzumachen.

Freundschaft ist ein soziales Konstrukt, daher kann man es nicht wie einen Stein oder eine Giraffe erforschen.

Man kann aber über die Empirie herausbekommen, wie das Konstrukt Freundschaft in dieser unserer Gesellschaft (oder wo man diese betreibt) wahrgenommen, erlebt und bewertet wird.

Aber @Bundesferkel hat es perfekt auf den Punkt gebracht :Y:


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17.03.2022 um 14:31
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Freundschaft ist ein soziales Konstrukt, daher kann man es nicht wie einen Stein oder eine Giraffe erforschen.
Vor allem kann es sich ja jeder Zeit ändern. Mal hat man engeren Kontakt, mal etwas lockeren.
Und je länger man einen Menschen kennt, desto größer wird das Vertrauen.
Es wäre auch traurig, würde Freundschaft nach einem vorgelegten Muster gelebt werden müssen.


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17.03.2022 um 17:38
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb am 13.03.2022:Bsp. 1

Person A und Person B sind zusammen aufgewachsen, nannten sich immer (beste) Freunde... Vllt übernimmt man sogar Patenschaft fürs Kind des anderen usw. Irgendwas was einen SEHR NAH zusammen wachsen lässt. Plötzlich kriegt Person B ein Jobangebot in einer anderen Stadt, oder einem anderen Land - oder zieht der Liebe wegen weg.
Man sieht sich nur noch sehr selten, evtl sogar real gar nicht mehr... Folgt dann der Umbruch von Freundschaft zu Online-Kontakt? Obwohl es weiterhin gefühlsmäßig keinen anderen gibt, der beinahe soo nahe kommen könnte wie Person B, weil man eben eine sehr intensive Vergangenheit hat? Obwohl Kontakt weiterhin online, telefonisch etc bestehen bleibt, würdest du die Person nicht mehr zu deinen Freunden zählen?
Natürlich zähle ich ihn zu meinem besten Freund, aber dieser beste Freund existiert nur noch am Telefon und Whatsapp.
Die Freundschaft wurde digitalisiert und findet auch nur noch online statt. Eine Ära hat sich verändert. Wenn er mit seiner Frau im Ausland ein Kind kriegt, erfahre ich das durchs Telefon. Ich seh das Kind nur per Übertragung oder Video. Halten kann ich es nicht. Mit meinem besten Freund drauf anstoßen geht auch nicht. Beglückwünschen ist nur per Telefon oder online möglich. Dasselbe mit dem Heiraten. Auf meiner Hochzeit wäre er auch nicht dabei. Was erleben wir denn in der Gegenwart, was uns weiterhin bindet?
In einer anderen Stadt kann es ähnlich ablaufen. Kommt immer darauf an, wie weit diese Stadt weg ist.
Wenn ich aber alles genau einplanen muss und jegliche Spontanität nicht mehr gegeben ist und Termine sich verschieben, dann habe ich tatsächlich das Gefühl, dass es nur noch ein Onlinekontakt ist. Darauf kommt es für mich an: das Leben nur noch auf dem Display zu haben, treffen zu wollen, aber nicht zu können (Stichwort: sehr, sehr fern) verändert schnell die Dynamik.
Egal wie verschweißt man ist, es kann nachlassen, wenn man den Wert nicht täglich auffrischen kann. Man kann sich dadurch auch wieder entfernen. Man geht jetzt verschiedene Wege. Das ist leider so.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb am 13.03.2022:Bsp. 2
Person B ist jemand aus deiner Familie. Ist es dann aucz nur noch ein Online-Kontakt, weil die Familie nur noch an Weihnachten zusammen kommen kann?
Familie ist ja sowieso etwas, was durchs Blut verbunden ist. Es gibt aber keine Garantie, dass man sich versteht und einen sonst etwas bindet. Familienkonflikte. Ich kann einen Bruder haben, aber das heißt nicht, dass wir auch zusammenhalten und füreinander da sind. Ich kann Eltern haben, das heißt aber nicht, dass sie sich gut kümmern. Es heißt nicht, dass da emotional viel im Gange ist. Familie kann man sich nicht aussuchen, die hat man. Ein Versprechen für eine Bindung ist es allerdings nicht.
Wenn man jetzt jedes Jahr einmal Besuch bekommt, dann heißt es nicht, dass sie mir auch richtig am Herzen liegen. Das Blut ist dennoch da. Aber das heißt ja erst mal nichts. Familie ist für mich ein Wort, das Zusammengehörigkeit und Bindung aussagt. Wenn es bei gleichem Blut nicht so ist, nenne ich es ganz trocken Verwandtschaft.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb am 13.03.2022:Bsp 3 Person B ist dein Kind.
Dann plötzlich nicht mehr? Verliert es den Status als Kind weil es sein eigenes Leben, vermutlich erfolgreich und glücklich, führt ohne ständig bei dir auf der Mattr zu stehen?
Es gibt tatsächlich so was wie Entfremdung und mangelnde Bindung. Keine Kontakte pflegen und sich nicht sehen wirkt sich auch auf die Familie aus. Aber das würde jetzt zu weit führen. Aber generell ist es dasselbe Spiel wie bei Bsp. 2.
Blut ändert sich nicht und Kinder werden irgendwann selbständig.
Meine Erfahrung ist definitiv: Haben welche Kinder, sind Oma und Opa ständig auf der Matte. Die wird man nicht wieder los. :D
Und in einer intakten Familie ist man doch sowieso einmal in der Woche bei den eigenen Eltern und isst zusammen, nicht wahr?
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wie sieht deren Freundschaft aus? Wer hat die wie geprägt?
Keine Ahnung und spielt für unsere Kultur auch keine Rolle.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Es waren irgendwelche Online Artikel, das sind keine Definitionen, die für alle zu gelten haben.
Es gibt keine "Regeln" für Freundschaften, außer denen, die das jeweilige Freund:innenpaar für sich definiert.
Diese Artikel beziehen sich auf Forscher, die eben genau der Frage nachgegangen sind, was Freundschaft eigentlich ist.

Freundschaft Definition:
Worttrennung
Freund|schaft

Bedeutungen (2) ⓘ

auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander
Quelle: https://www.duden.de/rechtschreibung/Freundschaft

Natürlich hat Freundschaft Regeln.
Wenn du als Freund mit der Freundin oder Exfreundin deines Freundes schläfst, für die noch Gefühle da sind, hast du eine Regel gebrochen.
Wenn du dir ständig helfen lässt, deinen Freund aber immer alleine dastehen lässt, brichst du die Regel der Unterstützung und so definiert sich auch ein Freund nicht.


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Onlinekontakte VS. reale Freundschaften

17.03.2022 um 18:01
@Selektiv

Danke erstmal für die ausführliche Antwort.
Ich stelle fest, dass wir das komplett unterschiedlich sehen und händeln (keine Wertung, nur eine Auffälligkeit für mich)

So habe ich zB eine Cousine die seit einigen Jahren in Australien lebt. Seitdem sie dort hingezogen ist, sehen wir uns real gar nicht mehr. Es gab vorher, in 30 Lebensjahren, nicht ein einziges Weihnachten was wir nicht gemeinsam verbracht haben (mit anderen Teilen der Familie).
Sie ist Virulogin und Doktorin - Australien ergab sich aus einer weltweiten Massenbewerbung heraus. Wir waren natürlich alle geschockt weil klar war, dass wir uns so gut wie gar nicht mehr sehen werden. Aus "so gut wie.." wurde dank Corona dann auch noch "wirklich GAR NICHT" - außer via Videotelefonie und einem Familien-Gruppenchat gibt es keine Möglichkeit sich zu sehen.
Und trotzdem ist sie für mich nicht "nur" Verwandtschaft sondern meine, mir nahestehende, Cousine.
Sie ruft übrigens auch meine Kinder, unabhängig von mir an. Also spricht mit denen ebenfalls sehr oft... Bringt ihnen Englisch, Bio und Chemie bei (richtig, nicht nur Larifari) - meine Kinder ihr hingegen Deutsch, was sie langsam verlernt.
Ich würde fast sagen unsere Bindung ist immernoch genauso eng wie damals, nur das wir uns jetzt nicht mehr real sehen.
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Wenn ich aber alles genau einplanen muss und jegliche Spontanität nicht mehr gegeben ist und Termine sich verschieben, dann habe ich tatsächlich das Gefühl, dass es nur noch ein Onlinekontakt ist.
Das wirst du so oder so müssen, sobald Kinder im Haus sind. Da ist Schicht im Schacht mit Spontanität. Egal wie "offen" man seinen Lifestyle gestaltet... Wenn Kind krank> Kind krank. Wenn Eltern müde > dann Eltern müde... Wenn Kind müde > Kind müde... Wenn Kind Bockphase > glaub mir, du willst mit nem Bockanfall nicht im Restaurant sitzen.
Und deine Freunde wollen das (regelmäßig) sicherlich erst recht nicht ^^

Umso älter man wird, desto weniger Zeit hat man irgendwie. Mit Freunden um die Häuser ziehen wird meistens immer seltener weil man einfach anderes zu tun hat.
Und meiner Meinung nach werden die seltenen Treffen mit Freunden dann auch nur umso wertvoller, als wenn sie gewöhnlich 2 Stunden in den Alltag gequetscht werden.
Ich verbring dann lieber gleich mal ne Woche bei Freundschaften, die weiter weg wohnen. Ich mache da URLAUB... Mit ihnen. Oder auch mal nur ein Wochenende. Dafür gehören die anderen 80% meiner Wochenenden dann mir und meiner Familie. Finde ich viel entspannter als wenn ich mir 3x die Woche n Kopf machen müsste wie ich meine beste Freundin da jetzt noch füe 2 Stunden einplane. Hab ich persönlich gar keinen Bock drauf (und das obwohl ich sie liebe)


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17.03.2022 um 18:10
Ich finde dieses ganze Erklären und Rechtfertigen total unnötig und es nervt mich, das überhaupt gemacht zu haben. Festzuhalten ist, dass niemand die Freundschaften anderer beurteilen kann, sich ein Urteil bilden kann, dass jeder das unter Freundschaft versteht und es so lebt, wie er möchte und damit zufrieden ist. Es ist anmaßend und überheblich, die Freundschaften anderer nach den eigenen Kriterien zu bewerten und dann einfach zu unterstellen, dies seien keine Freundschaften, sondern "Kontakte". Freundschaft kann, darf, muss, soll für jeden genau das sein, was für die jeweilige Person das Richtige ist und da muss man nicht meinen, es besser zu wissen als die, die diese Freundschaften tatsächlich führen. Was interessiert es überhaupt jemand anderen, wie andere ihre Freundschaften handhaben oder definieren? Ich kann nur sagen, dies und das wäre für MICH keine Freundschaft oder dies und das macht für MICH eine Freundschaft aus, für andere kann ich das nicht. Wer das glaubt überschätzt sich gehörig.


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17.03.2022 um 18:15
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Was interessiert es überhaupt jemand anderen, wie andere ihre Freundschaften handhaben oder definieren?
Das könnte man auch auf Beziehungen übertragen. Da gibt es ganz viele Modelle...Hauptsache, die Personen, die es betrifft, sind sich einig!


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17.03.2022 um 21:11
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Das wirst du so oder so müssen, sobald Kinder im Haus sind. Da ist Schicht im Schacht mit Spontanität.
Das sehe ich anders. Ich bin aber auch in einer Familie aufgewachsen, in der wir ständig Besuch hatten. Ich war als Kind auch bockig, da musste aber der Besuch nicht verschwinden. Auch wenn ich krank war, musste der Besuch nicht gehen. Wir saßen auch mit versammelter Mannschaft in Lokalitäten. Alles keine Hinderungsgründe. Das wird es bei mir auch nicht geben.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich würde fast sagen unsere Bindung ist immernoch genauso eng wie damals, nur das wir uns jetzt nicht mehr real sehen.
Ich wünsche dir, dass das so bleibt.


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17.03.2022 um 22:03
Zitat von nairobinairobi schrieb:.Hauptsache, die Personen, die es betrifft, sind sich einig!
Endlich ein vernünftiger Satz! Danke dafür.


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18.03.2022 um 13:16
Zitat von SelektivSelektiv schrieb:Keine Ahnung und spielt für unsere Kultur auch keine Rolle.
Nun ja, für Dich offenbar, denn Du hattest die "westliche Definition" in die Diskussion eingebracht. Da wüsste ich schon gern mal, wodurch sich Ost und west da unterscheiden. Mir fiele nämlich dazu nichts ein, aber offenbar Dir. Da will ich doch gern von Dir noch etwas lernen.


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18.03.2022 um 14:19
Zitat von DoorsDoors schrieb:Nun ja, für Dich offenbar, denn Du hattest die "westliche Definition" in die Diskussion eingebracht.
Wenn ich die westliche Kultur heranziehe, dann will und kann ich über die westliche Kultur sprechen. Wenn ich die östliche Kultur oder die südliche eingebracht hätte, könnte ich deinen Gedankengang folgen. So ist dein Post für mich aber wenig bis gar nicht nachvollziehbar.


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18.03.2022 um 16:42
@Selektiv

Und was macht Deiner Meinung die "westliche Freundschafts-Kultur" aus? Vielleicht finden wir ja so den Unterschied zu den anderen Himmelsrichtungen.


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18.03.2022 um 17:35
@Doors
Das Thema ist durch. Ich habe meinen Standpunkt dargelegt und die anderen auch. Wir haben fertig.


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18.03.2022 um 21:46
Im Laufe meines Lebens waren mir Freundinnen und Freunde immer WegbegleiterInnen für ein Stück meines Lebensweges - aber nie für die Gesamtdauer der Reise.

Die grosse lebenslängliche Freundschaft ist ebenso eine Illusion wie die grosse lebenslängliche Liebe. Das zu erkennen ist schon mal ein wesentlicher Schritt ins Erwachsenendasein.


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18.03.2022 um 21:59
Zitat von DoorsDoors schrieb:Die grosse lebenslängliche Freundschaft ist ebenso eine Illusion wie die grosse lebenslängliche Liebe. Das zu erkennen ist schon mal ein wesentlicher Schritt ins Erwachsenendasein.
nur, weil es bei dir so war?

in die zukunft kann sowieso keiner sehen. aber wenn eine freundschaft oder liebe schon sehr lange dauert, mehr als die hälfte des bisherigen lebens, und länger als alle vorherigen, dann stehen zumindest die chancen nicht schlecht, dass sie auch weiter bestehen bleibt.


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