Hallo Jada,
jada schrieb:Hallo Ihr Lieben,
ich rege eine Diskussion über die Rentenproblematik der Frauen/ bzw. Mütter an.
Das Problem ist ja bekannt und taucht immer wieder in den Medien auf. Beachtung gibt es in der Politik auch. Zuletzt ging der Bericht von fehlenden und "mangelhaften" KITA-Plätzen durch die Presse. (u.a. https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/kita-mangel-fachkraefte-studie-101.html)
In der Doku werden Frauen aus verschiedenen Generationen vorgestellt und geben Einblick in ihre persönliche Situation.
Ich möchte die Diskussion nicht groß wissenschaftlich ausführen, sondern freue mich über eure Gedanken, Ängste, Planungen und Überlegungen.
Macht sich das männliche Geschlecht über solche Thematik überhaupt Gedanken?
Macht sich das weibliche Geschlecht über solche Thematik Gedanken?
Falls ihr euch Gedanken macht, was könnte und/ oder sollte sich eurer Meinung nach ändern?
Ich sehe viele Dinge wie so mancher Forenkollege und manche Forenkollegin.
Rhapsody3004 und Co. haben es schon ziemlich genau auf den Punkt gebracht.
Dennoch möchte ich nicht nur meinen Senf aus erster Hand beimischen, sondern eben aufgrund der Tätigkeit als Betreuer, Beistand, Pädagoge usw. direkt von der Front berichten. Da ich auch politisch ein bisschen "interne" Einblicke habe und zudem logisch agiere, werde ich dazu auch etwas schreiben.
Nun gut, wie immer langsam der Reihe nach und chronologisch:
Gedanken, Ängste, Planungen, Überlegungen, Erfahrungen und Co.
1.)
Ich bin ein junger Mann (Mittzwanziger) und habe weder Kinder noch Frau.
Nichtsdestotrotz habe ich diverse Dinge schon bei meinen Großeltern, Eltern, Bekannten, Verwandten, NAchbarn und Freunden mitbekommen. Zudem liest man ja und informiert sich "neutral", sodass man diverse Themen sowieso mitbekommt, auch wenn man die Augen verschließen würde oder gar (noch) nicht betroffen ist.
2.)
(Ehe-)Frauen/Mütter werden bezüglich Rentenpolitik leider benachteiligt.
Das habe auch ich schon mitbekommen und erlebt (Eltern und Großeltern).
Allerdings geht es generell bei der Rentenpolitik nicht nur um "Ehefrauen/Mütter", sondern um alle Menschen. Ich denke da als Betreuer, BEistand und Pädagoge auch an Minijobber, Kranke, Arme, Behinderte oder all die Menschen, die entweder zu wenig verdient oder wenig Jahre "eingezahlt" haben.
Klar, die lapidare Aussage, man könne ja "selbst" zusätzlich Geld ansparen oder eine Zusatzversicherung abschließen, kommt nur von Dummschwätzern und gilt gerne als verbale Totschlagargumentkeule. Besagtes Klienten kann kaum sparen, da nichts vorhanden ist, und soll sich dann noch selbst kümmern?
Generell sind "fast" alle Versicherungen risikobehaftet. Mensch A braucht es, Mensch B nicht. Eine eigene Versorgung ist oft besser, da man das, was man einbezahlt hat, niemals 1:1 zurückbekommt. Vorab weiß man das selten. Tragisch sehe ich es auch, dass das Rentenalter stets erhöht wird und die Leute (Masse) wohl fast bis kurz vor dem Eintritt der regulären Altersrente sterben. Das macht der Staat/die Politik schon schlau, denn so lässt sich auch prima Geld sparen.
Ja, Rentenkalkulation und Steurrecht sind komplex. Ohnehin finde ich es Unsinn, wenn man eine Mindestanzahl an Jahren gearbeitet haben muss oder Beitrag x einbezahlt hat, damit man xyz erhält. Diesbezüglich hatte ich auch schon die Rentenversicherung angeschrieben und bei der Formel selbst ein wenig jongliert. Denn, wenn man z.B. das Doppelte oder Vierfache verdient bzw. einzahlt, müssten doch die "Mindestjahre" sinken.
Kurzum: Verdient man gut, kann man selbst etwas auf die Seite legen.
Dummerweise ist auch die Rentenversicherung "verpflichtend".
Es kann sich ja jeder Mensch einmal selbst ausrechnen wie viel dieser bis zur Rente einbezahlt hat und was er dann effektiv "rausbekommt".
Also wenn ich mir meinen Bescheid so anschaue, dann wird mir schlecht.
Ich muss wohl bis 70 oder gar 75, 80 (wer weiß, was die Politik noch so erfindet) arbeiten.
Als generelle Lösung finde ich ein Mischprinzip perfekt. Menschen, die behindert, arm, krank usw. sind oder gar zu wenig verdienen, sollten eine "Mindestrente" erhalten.
Andere Menschen, die z.B. "gut" verdienen, sollten frei entscheiden können, ob eine "Versicherung" vonnöten ist. Mir ist klar, dass dies je nach Situation und Einkommen unterschiedlich ist. Aber eine generelle Pflicht finde ich "generell" schlecht.
Ich als freier Mensch möchte selbst und frei entscheiden, ob ich eine private Haftpflicht-, Lebens-, Berufsunfähigkeits-, Kranken- und/oder Rentenversicherung haben möchte.
3.)
Vielleicht war die Intension der Politik "damals", dass ein Ehepaar sich gegenseitig hilft?
Wenn die Ehefrau oder gar Mutter "kurz" Verluste (Einkommen, Rente, Steuerklasse?) hinnehmen muss, kann der gut arbeitende Mann das kompensieren oder ist zwecks Sinn und Zweck in einer Ehe für die Frau da? Keine Ahnung, was sich die Politik dabei gedacht hat.
Heute ist es zum Glück offener, moderner und besser. Frauen und Männer können sich die Erziehungsjahre teilen, verzichten oder frei entscheiden.
Damals hatten Mütter nicht immer automatisch Nachteile. Ich kenne z.B. viele Mütter, die kurz vor der Geburt zu Hause waren und danach noch ein paar Wochen. Viele Menschen müssen danach wieder arbeiten gehen, da "ein" EInkommen kaum ausreichend ist usw.
Da gibt es dann kaum/selten Nachteile zwecks "Rente".
Und einmal ehrlich, wenn ich mir jetzt 1-2 Jahre "frei" nehmen würde, würde sich das auf die Rente nicht wirklich extrem auswirken. Denn, wenn man ohnehin wenig verdient, macht das in 1-2 Jahren auch keinen großen Unterschied. Und wer viel verdient hat, konnte vorher einen Teil ansparen oder durch das hohe Einkommen in Relation zur Mindestarbeitsleistung zwecks Berechnung kompensieren. Also anstatt 45 Jahre 1000 € eben 22,5 Jahre 2000 €.
Versteht Ihr?
Daher ist mir das nicht ganz klar bzw. unverständlich.
4.)
Trickreich ist allemal, dass sich viele Frauen scheiden lassen und dann einen Rentenausgleich bekommen. Eben für die ganzen Jahre der Kindererziehung und Elternzeit am Anfang. Denen geht es auch nicht schlecht.
Ich habe z.B. Klientinnen, die eine Rente von 500-600 € bekommen würden, durch die Scheidung aber eine Rente von 1200 € haben. So kann man das auch machen^^
5.)
Generell ist das Rentensystem altbacken und somit nicht modern korrekt.
Aber, welche Versicherung ist das denn schon?
6.)
Problematischer als bei Müttern sehe ich dies eben bei Mini- und Midijobbern.
Jahrelang wurde da "NICHTS" in die Kasse einbezahlt. Ich habe Klienten, die eine Altersrente von 100 € haben werden. So schaut es aus!
7.)
Und ja, es liegt an der Masse und eben den Menschen, die alles machen und mit sich machen lassen. Das System kann man nur kippen, wenn Menschen schlau agieren und nicht mehr für Lau arbeiten oder Mini- und Midijobs erledigen. Nur dann.
Dass dieses perfide System funktioniert, sieht man ja seit Dekaden!
Und der Staat nebst Wirtschaft werden doch einen Teufel tun, um Lohndumping abzuschaffen. Firmen verdienen sich eine goldene Nase damit und der Staat ist wirtschaftstreu und -hörig.
8.)
Nun, auch als Mann mache ich mir um fast alles Gedanken bzw. interessiere und informiere mich.
Ich weiß nur, dass ich nicht so wie die Masse bin und mir diverse Dinge gegen den Strich gehen. Nur, wenn man eben ein Einzelgänger und -kämpfer ist, wird sich nie etwas ändern.
Ich positioniere mich, beziehe Stellung, verkaufe mich nicht unter Wert und gehe gegen Diskriminierung und Abzocke jeglicher Art vor.
Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, da viele dumme Leute jeden Dreck machen.
Und die Ausrede, dass man das Geld (welches Geld?) brauchen würde, stinkt zum Himmel, da nichts übrig bleibt und der Arbeits- und Zeitaufwand ohnehin "größer" ist.
Abgesehen von Rechtsbrüchen!
Und zwecks Politik sei noch abschließend gesagt, dass wohl jede Partei bescheiden ist. Parteien dienen ausschließlich sich selbst. Ob es SPD, CDU/CSU, Linke, Grüne, FDP wird, ist unterm Strich egal.
Schaut doch einmal wie viele Gesetzesänderungen/-anpassungen es durch die Ausreden "Terroranschläge" und "Corona" gab. Da werden nach und nach Grundrechte abgeschafft und hier und da eingeschränkt, aber der "Bürger" bekommt das ja nicht mit.
Auch jetzt vor der "neuen" Wahl wurden fix neben der vierten Welle ein paar neue Änderungen durchgeboxt.
Es ist düster und wird noch viel düsterer werden. Solange es den Menschen in Deutschland noch zu gut geht, herrscht eben der Egoismus vor.
Da lobe ich mir andere Staaten, in denen nicht so lange gefackelt, aber dann gleich "gefackelt" wird (nettes Wortspiel). Aber in Weicheideutschland ist ja alles toll.