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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

125 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frauen, Mütter, Altersarmut ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Bauli ehemaliges Mitglied

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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 22:40
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb:Das Rentenloch habe ich, nicht mein Exmann.
Er muß dir doch einen Ausgleich zahlen und dir die Kindererziehungszeiten zuerkennen.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 22:42
@Bauli
Ich habe viele Jahre vieles hingenommen, was ich heute nicht mehr tun würde. Und auch aktuell nicht mehr mache. Ich bilde mir heute gern meine eigene Meinung und sage das dann auch.

Aber bis dahin war es ein weiter Weg.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 22:43
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb:Ich war jung u habe viele Dinge nicht in Frage gestellt, es klang für mich plausibel und logisch, die Kombi so zu wählen. Aber im Nachhinein war es nicht schlau von mir. Das Rentenloch habe ich, nicht mein Exmann.
Die Kombi wählen ja viele, sehr viele Familien - unabhängig vom Alter....

Ist ja auch erstmal logisch -mehr oder weniger. Es ergibt aber auch die Probleme, die wir hier diskutieren.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 22:47
@Bauli
Ausgleich und zuerkennen, nun ja… lange Geschichte. Ohne ins Detail zu gehen war das etwas schwierig, aber wir haben uns finanziell bei oder eher schon vor der Scheidung geeinigt.

Aber ich hab da jetzt keine Ausgleichszahlungen oder so was erhalten.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 22:56
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb:Ausgleich und zuerkennen, nun ja… lange Geschichte. Ohne ins Detail zu gehen war das etwas schwierig, aber wir haben uns finanziell bei oder eher schon vor der Scheidung geeinigt.
Das ist dann etwas anderes. Ich will dich hier auch gar nicht öffentlich löchern.

Aber ich kann dir sagen, an der Lstkl5 trägt man schwer. Der Partner sollte das mittragen, bei der Umlegung der Kosten und für die Vorsorge.

Mein Mann sagte einmal zu mir: "Du bist eiskalt" :D Aber er trug es mit.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 22:56
@jada
Ich fand auch Deinen Zeitungsartikel im Eingang so klasse- betrifft mich auch, da Erzieherin mein Job ist und ich das Problem fehlender Fachkräfte jeden Tag sehe und spüre…

Leider wählen prozentual sehr wenige Männer diesen „Frauenberuf“, oft mit der Begründung, damit könne man ja keine Familie ernähren oder der Job würde viel zu schlecht bezahlt. Was ja auch stimmt.

Und damit beißt sich die Katze für mich in den Schwanz. Wir brauchen auch Männer in dem Beruf, aber denen passen oft die Verdienstmöglichkeiten nicht.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 23:00
@Bauli
Nö. Du bist nicht eiskalt, sondern schlau. Ich war doof und trage heute schwer daran, genau wie Du das sagst. Und das ist auch wieder nicht ironisch gemeint.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 23:03
Ein Lösungsvorschlag m.M.n.:

Die Betreuungszeiten für die Kids müssen den Arbeitszeiten angepasst werden.

D.h. auch eine Kita muss 24 h am Tag Betreuung anbieten. Es könnten alle Arbeitsschichten abgedeckt werden. Beispiele: Die(der) Kranken(pfleger)schwester, die(der) Nachtdienst hat. BäckereiverkäuferInnen, die/der Frühdienst schieben oder auch SupermarktverkäuferInnen, die/der Spätdienst bis 23 Uhr haben.

Die Versorgung mit Fachpersonal wäre viel besser.
Das Gehalt wäre für die Erziehenden besser, weil sie nicht mehr so eingeschränkt sind.
Ich glaube, den Kids geht es nicht schlechter, wenn sie Nachts oder Tagsüber in der Kita sind. Die Aufenthaltsdauer ändert sich kaum.
Der mentale Stress zur Orga der Kinderbetreuung fällt weg.
Erziehende sind entspannter, weil mehr Einkommen (und Rente) und keine Ängste über die Betreuung... Entspannte Erziehende sind natürlich gut für die Kids....


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 23:07
Zitat von jadajada schrieb:Die Betreuungszeiten für die Kids müssen den Arbeitszeiten angepasst werden.
Ich kenne mich da jetzt nicht so gut aus, meine aber, dass es da mal einen Bericht gab, bei dem es sowas schon gab, aber die KITA teurer wäre. Ist halt die Frage, inwieweit das leistbar ist.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 23:13
@jada
Ich hab generell ein Problem mit dem wegorganisieren der Kinder. Wir arbeiten im Kindergarten erziehungsergänzend. Die Eltern sollten sich schon auch noch um ihre eigenen Kinder kümmern dürfen. Hat jemand Nachtschicht, holt er oder sie das Kind wohl kaum nach Arbeitsende, sondern müsste eigentlich erst einmal vielleicht sechs Stunden schlafen? Wann sehen die Eltern dann ihr Kind?


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

30.08.2021 um 23:20
Zitat von BauliBauli schrieb:Ich kenne mich da jetzt nicht so gut aus, meine aber, dass es da mal einen Bericht gab, bei dem es sowas schon gab, aber die KITA teurer wäre. Ist halt die Frage, inwieweit das leistbar ist.
Die Idee ist ja nicht neu....

Es gibt mittlerweile einige KITAs. Sie nennen sich 24-h-KITA. In der DDR gab es sowas als auch, genannt "Wochenkrippe".
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb:Ich hab generell ein Problem mit dem wegorganisieren der Kinder. Wir arbeiten im Kindergarten erziehungsergänzend. Die Eltern sollten sich schon auch noch um ihre eigenen Kinder kümmern dürfen. Hat jemand Nachtschicht, holt er oder sie das Kind wohl kaum nach Arbeitsende, sondern müsste eigentlich erst einmal vielleicht sechs Stunden schlafen? Wann sehen die Eltern dann ihr Kind?
"Wegorganisieren" ist wohl der falsche Begriff. Die Eltern organisieren die Betreuung für ihre Kids, weil diese Arbeiten und Rentenpunkte sammeln. In den verschiedenen Berufen, dann auch zu verschiedenen Zeiten. Dafür sind die Kitas da. Die ErzieherInnen haben diese Aufgabe gelernt und können sie gut umsetzen.
Die Eltern kümmern sich natürlich um ihre Kids. Nicht die Quantität sondern die Qualität dieser Zeit ist wichtig.

Und ja, unsere Gesellschaft erfordert sowas von den Kids und den Eltern.
Da wären wir ja auch wieder beim Threadtitel.

Darf ich fragen, ob du schon lange im ErzieherInnenberuf bist?


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

31.08.2021 um 01:28
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb:Klar war ich da doof. Aber doch wohl nicht nur ich. Es ist von mir kein Suchen nach Verbündeten, sondern Realität, das es oft die Kombi Steuerklasse 5/3 gibt.
Jetzt muss ich noch Mal nachhaken. Die Steuerklasse hat doch keinen direkten Einfluss auf die spätere Rente, oder sehe ich das falsch? Faktisch wird in einer Ehe ohne Ehevertrag sogar der Rentenanspruch geteilt. Sprich, wenn der Mann viel mehr verdient und die Frau zuhause auf sie Kinder aufpasst, erhält sie automatisch den halben Teil des "erwirtschafteten" Rentenanspruchs. Und unterm Strich, am Ende vom Jahr, landet die Familie mit 3/5 exakt sowieso bei derselben Versteuerung, die auch bei 4/4 eintreten würde.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

31.08.2021 um 08:24
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb:Ich denke, es muss sich noch viel ändern in unserer Gesellschaft- die Männer müssen viel mehr mitanpacken, in Punkto Kinder, Haushalt etc.
Frauen kämpfen seit Jahrzehnten um Emanzipation. Dabei geht es doch darum, unabhängig zu sein. Unabhängigkeit ist aber keine Willkür. Wenn Mann jetzt "mitanpacken" soll weil Frau ALLES will ist es keine Unabhängigkeit sondern ein trotzverhalten.
Unumstritten dass auch Männer da mitmachen, aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

Es sollten Kinder in die Welt gesetzt werden die sich jeder einzelne auch leisten kann. Das ist in der heutigen Generation möglich, da Männer wie Frauen alle Freiheiten haben.
Frauen die heute verarmt sind, hatten diese Freiheiten nicht.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

31.08.2021 um 08:26
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Jetzt muss ich noch Mal nachhaken. Die Steuerklasse hat doch keinen direkten Einfluss auf die spätere Rente, oder sehe ich das falsch?
Doch in Kl. 5 arbeitet man gewöhnlich in Teilzeit.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

31.08.2021 um 08:28
Zitat von onceuponatimeonceuponatime schrieb:Es sollten Kinder in die Welt gesetzt werden die sich jeder einzelne auch leisten kann
Wenn das so wäre, hätten wir glaube ich nicht die ganzen RTL2 Familien, die auch Kinder in die Welt setzen, die sie sich nicht leisten können. In jeder Großstadt siehst du die.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

31.08.2021 um 08:30
Zitat von BauliBauli schrieb:Doch in Kl. 5 arbeitet man gewöhnlich in Teilzeit.
Aber das ist doch ein indirekter Effekt - es ist nicht vorgeschrieben. Noch dazu wird der Rentenanspruch in der Ehe geteilt. Während der Ehe ist es in meinen Augen daher nicht so, dass SK5 sich nachteilig auf die Rente auswirkt. Daher frage ich.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

31.08.2021 um 10:37
Zitat von jadajada schrieb:Macht sich das männliche Geschlecht über solche Thematik überhaupt Gedanken?
Ja natürlich. Altersarmut droht vielen - Frauen sowie auch Männern. Besonders bedroht sind eigentlich alle, die Vollzeit zum Mindestlohn oder leicht drüber arbeiten und natürlich Mütter und Väter, die viele Jahre wegen der Kindeserziehung oder Pflege eines Angehörigen entweder komplett zu Hause bleiben mussten oder nur lange in Teilzeit arbeiten gehen konnten.
Zitat von jadajada schrieb:Falls ihr euch Gedanken macht, was könnte und/ oder sollte sich eurer Meinung nach ändern?
Ich sorge ein wenig privat vor. Nicht viel, aber immerhin gehen mittlerweile 60 Euro für die Altersvorsorge drauf. Ändert sich bei mir nichts mehr gravierendes, also wirklich nichts nennenswertes, werde ich auch nur eine Rente von ca. 780 Euro bekommen. Sicherlich immer noch besser was viele Frauen erwarten dürfte, aber auch ich werde damit zu den Armutsrentnern gehören.

Was sich schon geändert hat, dank SPD, und denke zumindest schon mal ein Schritt in die richtige Richtung gewesen ist, war das volle Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeit durchzusetzen, wovon natürlich mehrheitlich Frauen profitieren dürften. Aber sicherlich auch einige Männer.
Dann natürlich die Grundrente. Von dieser solllen auch Hauptsächlich Frauen aber natürlich auch Männer profitieren, die entweder nur zum Mindestlohn (glaube 33 oder 35 Jahre oder?) in Teilzeit gearbeitet oder eine lange Zeit nachweislich für Kindererziehung und/oder Pflege draufgegangen ist.

Für genauere Details müsste ich mich aber erst wieder einlesen.


Desweiteren sollte der Fachkräftmangel auch im Bereich Erziehung langfristig gesehen behoben werden. Hier sind alle Seiten gefragt: Politik, Arbeitgeber als auch zukünftige Schulabgänger. Insbesondere bei letzteren sehe ich das große Problem, dass selbst wenn die Arbeitsbedingungen besser und das Gehalt höher werden sollten, es nach meinem Empfinden (also rein subjektiv) leider immer weniger Menschen gibt, die sich die Hände schmutzig machen und einen stressigen, physisch und psychisch harten Job ausüben wollen. Gefühlt will ja jeder zweite entweder nur noch per Ausbildung ins Büro oder den akademischen Weg, studieren, bestreiten.

(Fachkräftemangel herrscht übrigens nicht nur im Bereich Erziehung, aber dafür gibt es hier einen eigenen Thread)


Desweiteren sollte man auch Männern den Beruf des Erziehers schmackhafter machen und vor allem sollten gesellschaftliche Vorurteile abgebaut werden. Das Geschlecht sollte keine Rolle. Qualitativ hochwertige Fachkräfte sollte nur das Ziel sein. Hier sorgt auch hoffentlich das ebenfalls von der SPD durchgesetzte Fachkräfteeinwanderungsgesetz für etwas mehr Nachschub auch im Bereich Erziehung.
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb:Ich denke, es muss sich noch viel ändern in unserer Gesellschaft- die Männer müssen viel mehr mitanpacken, in Punkto Kinder, Haushalt etc.
Die, die den ganzen Tag zusammen mit ihrer Frau zu Hause sind - ja, da gebe ich dir recht. Allerdings kann ich auch jeden Mann verstehen, der nach einem harten Arbeitsalltag nach Hause kommt und zumindest nicht mehr arg viel machen will. Erholung sollte auch arbeitenden Männern nach Feierabend zugestanden werden.
Sollten beide tagsüber arbeiten, können die anfallenden Aufgaben abends gerecht aufgeteilt werden.
Zitat von AllgoriaAllgoria schrieb:Da Männer ja eben häufig nicht größtenteils die Kindererziehung und den Haushalt übernehmen, könnten sie ja was tun, um der Altersarmut zu entgehen…. arbeiten vielleicht?
Jo, tun viele und das sehr hart und auch lange und viele davon sind trotzdem von Altersarmut bedroht, siehe oben.



Und hier nochmal etwas unliebsames, was die wenigsten hören/lesen wollen:

Jeder der die Wahl hat, sollte sich gut überlegen ob er überhaupt Kinder in die Welt setzen soll oder nicht. Erst recht wenn der fast schier unmögliche Anspruch besteht, Karierre zu machen oder überhaupt ausreichend Geld zu verdienen bzw. einfach nur weiterhin Vollzeit arbeiten und gleichzeitig perfekte Eltern sein zu wollen, die immer für ihr Kind da sind oder es einfach nur zu einer Farce wird diese zwei Bereiche, Job und Kind, wegen mangelnder Kinderbetreuung, fehlenden Kitaplätzen unter einen Hut zu bringen.

Manchmal lohnt eine Abwägung der Interessen und am Ende sollte sich nur für eines entschieden werden, um sich unnötigen Stress und Sorgen zu ersparen. Gilt aber wirklich nur für die Menschen, die wirklich eine freie Wahl - Kinder kriegen oder lieber doch nicht - haben.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

31.08.2021 um 10:47
Einerseits verstehe ich die Notwendigkeit, die Tätigkeiten von Hausfrauen und Müttern entsprechend zu würdigen und auch finanziell anzuerkennen, andererseits graust es mir etwas vor den dann wohl doch hohen Ausgaben bei Mehr- bis Vielfachmüttern, also solchen, die viele Kinder in die Welt setzten, bis zu zweistelligen Zahlen. Ja, sowas gibts heute noch.
Dass diese Kosten dann von der Allgemeinheit (Steuerzahlern) aufgebracht werden sollen, erschließt sich mir in solchen Extremfällen und Extrembeispielen dann nicht, da ja die vermeintlich große Familie entsprechend genug soziale Absicherung und finanzielle Möglichkeiten bereitstellen könnte, zumindest sollte.
Demnach: Finanzielle Hilfen für Erziehende von bis zu 4 max. 5 Kindern okay, alles darüber hinaus sollte meiner Meinung nach keiner Förderung mehr bedürfen. Diese Förderungen sollten dann aber entsprechend gering ausfallen und sicherlich die Höhe des Kindergeldes nicht überschreiten dürfen.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

31.08.2021 um 13:15
Zitat von jadajada schrieb:Ich glaube, den Kids geht es nicht schlechter, wenn sie Nachts oder Tagsüber in der Kita sind. Die Aufenthaltsdauer ändert sich kaum.
Der mentale Stress zur Orga der Kinderbetreuung fällt weg.
Das glaube ich eher nicht, dass das für die Entwicklung der Kinder gut wäre. Ab und zu über Nacht in der Kita: Ich denke nicht, dass Kinder sich da so gut erholen wie zu Hause. Und dann direkt von der Nachtbetreuung in die Schule? Ich halte nichts von der Idee, dass wenn Elternteile im Schichtsystem arbeiten müssen, Kinder auch gleich im Schichtsystem leben und dabei noch ihre Schule auf die Reihe bekommen sollen, die ganz sicher keinen Schichtbetrieb anbieten kann.

Ein großer Teil der Altersarmut für Haupterziehende wird ja staatlich massiv gefördert:

Und zwar bei Trennungsfamilien. In Deutschland besteht ja noch das rückständige Einzelresidenzmodell. Und das wird zu ca 90% bei der Mutter gelebt. Das bedeutet für die Folgendes:

Zum zeitpunkt der Scheidung wird der Rentenausgleich vorgenommen.

Unsere Beispeilmutter ist aber noch weitere 10 Jahre hauptbetreuend, zB Kinder nur am WE beim Vater.

Die Beispielmutter wird je nach Alter der Kinder, vielleicht Teilzeit arbeiten. Das Familieneinkommen setzt sich aber dann aus ihrem Einkommen und dem Kindesunterhalt vom Vater zusammen. Soweit ok, wenn nicht Altersrückstellungen nur vom Einkommen getätigt würden. Wenn die Kinder aus dem Haus sind, ist Beispielmutter Anfang 50 und dann geht die Karriere auch nicht mehr riesig los.

Dass die Mutter gewaltig in Privatrente investieren kann, halte ich für unwahrscheinlich.

Vor der Rente: Mutter hat viel zu tun, arbeitet aber relativ wenig bezahlt.
Vater arbeitet wie bekloppt wegen dem Unterhalt, sieht seine Kinder selten oder nie.

Bei Renteneintritt: Mutter denkt sich 'Ach Du Scheisse'.
Vater denkt sich 'Nicht schlecht' (im deutschen Rahmen von nicht schlecht).

Auflösbar durch gleichmäßige Verteilung der Betreuung, nicht durch Betroffenheitsfloskeln von Politikern, die genau das alte System auf Biegen und brechen beibehalten wollen.


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Altersarmut für Erziehende - Wie denkt die Gesellschaft darüber?

31.08.2021 um 14:10
@jada
Ich arbeite seit über 20 Jahren in meinem Beruf. Und ja, es gibt vereinzelt, ein bisschen nach DDR Modell solche 24 h Krippen. Hört sich vielleicht für den Laien erst mal verführerisch an, das geb ich zu.

Ist aber in der Praxis ein eher schwer umzusetzendes Modell: ich geb mal ein paar Beispiele: in den Regelgruppen sind 25 Kinder, eher mehr. Davon arbeiten die Eltern in unterschiedlichen Berufen, Schichten, etc.

Eltern von ein paar Kindern arbeiten heute die Schicht von abends um 22 Uhr bis morgens um 6. Damit das Kind geregelt ausschlafen u frühstücken kann, wird es erst um 8 Uhr morgens abgeholt. Gebracht wurde es vor Beginn der Schicht um spätestens 18 Uhr, denn es soll ja vor dem Schlafengehen sicher noch was essen und zur Ruhe kommen.

Damit komme ich auf 14 h Anwesenheit. Bei den anderen Kindern hat ein Teil der Eltern vielleicht Tagschicht von nachmittags 14 Uhr bis abends um 22 Uhr. Auch da können die Kinder frühestens am nächsten Morgen um 8 Uhr abgeholt werden. Da bin ich dann schon bei 18 h Anwesenheit.

Denn gern wird folgendes vergessen:
Ich arbeite zum Wohle der Kinder, nicht zum Wohl der Eltern. Ich gucke, das es den Kindern gut geht. Und kann ich das dann noch leisten? Ich denke, eher nein. Ich kann auch nicht erlauben, dass Kinder nach Schichtende nachts aus dem Kigabett abgeholt werden. Ein schlafendes Kind möchte ich nicht stören und auch nicht den Schlaf der anderen Kinder…

Und ich kann kaum für jedes Kind ein eigenes Schlafzimmer zur Verfügung stellen, geschweige kann ich dann noch meine Aufsichtspflicht erfüllen.

Es ist alles nicht so einfach….


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