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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

312 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Amtsdeutsch, Sprachkunst, Srechkunst ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

04.08.2021 um 22:38
@AlteTante
Abschluss, Tatabschluss, das würde ich als neutral ansehen. Aber das ist vermutlich schon vergeben...


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

04.08.2021 um 22:53
Ah, okay, jetzt hab ichs glaub ich. Man muss also praktisch ausdrücken, dass die Tat vollendet ist und gleichzeitig, dass der Tatbestand erfüllt ist, das ist also etwas Positives. Selbst wenn man jetzt (zum Beispiel) ganz neutral von einem "finiten Akt" sprechen würde, dann müsste man immer noch von einem "positiv finitem Akt" bei vollendeter Tatbestandserfüllung reden oder einer Art "negativ finitem Akt", wenn die Tat sozusagen misslungen, aber dennoch in der Absicht den Tatbestand zu erfüllen ausgeübt wurde.

Ach Kacke, ich hab auch keine Lösung. Von mir aus sagt "Erfolg", darf ichs trotzdem scheisse finden?!


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

04.08.2021 um 22:54
@Ptoliporthos

Der Begriff Erfolg hat verschiedene Bedeutungen.
So steht er auch für Auswirkung.

In Erfolg steckt das Wort Folge.
Tötungserfolg - Die Folge der Tat ist die Tötung.


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

04.08.2021 um 23:13
@emz
Ok, kann man dann nicht von Tatauswirkung reden? Ich könnte mir vorstellen damit fühlten sich die Angehörigen gleich ein bisschen angenommener (meine Meinung).

Aber die Folge der Tat ist nicht die Tötung sondern der Tod. Die Tötung ist die Tat selber. So zumindest substantiviere ich.


Was auch immer, bitte nicht mehr @tten. Ich geh wieder in meinen Keller. Schönen Abend allerseits. :merle:


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

04.08.2021 um 23:21
Zitat von PtoliporthosPtoliporthos schrieb:Ich könnte mir vorstellen damit fühlten sich die Angehörigen gleich ein bisschen angenommener (meine Meinung).
Welche Angehörigen?
Das sind Formulierungen, die so beispielsweise in Angeklageschriften bzw. Urteilen stehen.


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

04.08.2021 um 23:22
Tsja. Also RA Udo Vetter schrub vor mehr als einer Dekade:
Bezüglich Bezügen
-------------------------------

Selbst Beamten kommt Beamtendeutsch mitunter fremd vor. Sie bekommen zwar fast täglich Gesetze, Erlasse und Verfügungen auf den Tisch, die sich wie Kauderwelsch lesen. Aber es geht immer noch einen Tick besser. Ein Beispiel hat jetzt Paul Kemen, der Sprecher der Aachener Polizei, öffentlich gemacht.
Und jetzt kommts:
In einer offiziellen Verfügung, die er auf dem Tisch hatte, heißt es gleich zu Beginn:

„Die Bezüge zu a), b) und c) liegen vor. Die Bezüge zu d) und e) werden mit der Bitte um Kenntnisnahme und Auswertung zur Information, weiteren Veranlassung sowie zur Vervollständigung der Aktenlage übersandt.

Aufgrund der Aufhebung der Bezugsverfügung zu b) wird hiermit auch die Bezugsverfügung zu c) aufgehoben."
https://www.lawblog.de/archives/2009/11/25/bezuglich-bezugen/

Noch Fragen, Hauser?^^


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

05.08.2021 um 07:09
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Nicht wirklich, das vereindeutigt ja, dass eine Person ohne Fremdeinwirkung "einem Unfall zum Opfer gefallen" ist, d.h. sie ist selbst verantwortlich, nicht etwa irgend ein Dritter. Ein "Unfallopfer" kann ja auch das Opfer eines Dritten sein, der z.B. die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat oder zu schnell war, jemand der "verunfallt" tut das ausschließlich selbst. Er ist also Unfallopfer und Unfallverursacher in einer Person.
Ich weiß nicht, ob das mit einer "Verantwortlichkeit" zu tun hat. Es drückt einfach nur aus, dass jemand einen Unfall hatte.

Die Formulierung "verunfallt" an sich ist meiner Meinung nach eine typische (sachliche) Amtssprache.
Der "Normalbürger" würde doch eher sagen
"x hatte einen Unfall" oder "ist verunglückt" oder "x war an einem Unfall beteiligt".


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

05.08.2021 um 07:23
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Pressesprecher der Polizei
Zitat von PtoliporthosPtoliporthos schrieb:dass man sich gerade in so einem Beruf auch distanzieren muss, kein Problem. Aber wenn man die Doppeldeutigkeit eines solchen Wortes gegenüber den Angehörigen nicht erkennt,
Das musst Du unterscheiden. Ein Pressesprecher gibt eine offizielle Mitteilung heraus (wenn ein Sachverhalt als pressefrei eingestuft worden ist. Nicht immer ist das so, oder aus taktischen Gründen wird einiges erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht).

Es ist ja nicht die Aufgabe eines Pressesprechers, Angehörigen eine Todesnachricht zu überbringen oder mit ihnen Dinge in diesem Zusammenhang zu besprechen. Sondern die Öffentlichkeit über etwas zu informieren. So können Journalisten auch entsprechende Artikel oder Beiträge verfassen.
Zitat von YoshimitzuYoshimitzu schrieb:Selbst Beamten kommt Beamtendeutsch mitunter fremd vor. Sie bekommen zwar fast täglich Gesetze, Erlasse und Verfügungen auf den Tisch, die sich wie Kauderwelsch lesen.
Ja, manches ist sehr schwer verständlich, für manche wohl auch unverständlich, die diese Ausdrucksweise nicht gewöhnt sind oder keine Muttersprachler sind.


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

05.08.2021 um 10:20
Zitat von PtoliporthosPtoliporthos schrieb:Ok, kann man dann nicht von Tatauswirkung reden? Ich könnte mir vorstellen damit fühlten sich die Angehörigen gleich ein bisschen angenommener (meine Meinung).

Aber die Folge der Tat ist nicht die Tötung sondern der Tod. Die Tötung ist die Tat selber. So zumindest substantiviere ich.
Nein, kann man nicht, der Erfolg setzt vorraus das die Tötung auch beabsichtigt war, wenn der Tod nur eine Tatfolge ist kann das auch unabsichtlich passiert sein, oder nur in Kauf genommen statt gewollt gewesen sein. Das führt dann zu ganz anderen Straftatbeständen (Mord, KV mit Todesfolge, Totschlag).

Es geht hier wirklich um die Präzision der Sprache.

"Tatabschluss" kann man auch nicht nehmen, weil z.B. in einem Amoklauf die "Rahmentat" noch weiterläuft während einzelne Opfer schon getötet sind. Der ganze Amoklauf (oder auch Terroranschlag, Bankraub usw.) bildet ja eine in sich geschlossene Tathandlung in Tateinheit mit der noch verschiedene andere Taten stattfinden.


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

05.08.2021 um 18:52
In dem Zusammenhang (Pressemitteilung Polizei) kam eine Formulierung Anfang Juli insgesamt sehr fragwürdig rüber und macht die Stilblüten deutlich, die vorkommen wenn man den Schreibern immer auf die Finger klopft...
Randalierer, Straftäter, gewaltbereit, etc... wären wohl aus meiner Sicht passender gewesen.
Hier wurden bei Frankfurt Glasflaschen auf Streifenwagen geworfen, der Schreiber kam zu der Auffassung, dass es sich um "erlebnisorientierte Jugendliche" handelte.


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

05.08.2021 um 18:59
@Jeba

Gibt's da auch einen Link dazu?


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

05.08.2021 um 18:59
Zitat von JebaJeba schrieb:Zusammenhang (Pressemitteilung Polizei)
Das war glaube ich der Berliner Innensenator.
Ist definitiv ein Euphemismus.


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

05.08.2021 um 19:12
Augenscheinlich mittlerweile schon häufiger vorgekommen, mein Beispiel war auf Frankfurt bezogen, in dem anderen Link ging es ja um den 01. Mai.
Hier ist ein Link zu der Frankfurter Sache

https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/4970/4960094


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

05.08.2021 um 19:28
Zitat von PtoliporthosPtoliporthos schrieb:Ich mein, was ist ein Erfolg? Ein gelungener Abschluss.
Nicht ganz. Im Rechnungswesen hat zB. "Erfolg" eine neutrale Bedeutung und steht für die Differenz zwischen Aufwände und Erträge.

In Polizeiberichten wird eine Tat nicht gewertet, sondern beschrieben. In diesem Fall wäre ein durchgeführter Totschlag, tatsächlich erfolgreich, so makaber das auch klingt.

Bei der Sportberichterstattung ist Erfolg wiederum tatsächlich positiv.


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

05.08.2021 um 23:27
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:"Der Urlaub ist mit den Ferien abgegolten"

zitierte vor Jahren ein Lehrer im Bekanntenkreis aus seinem Arbeitsvertrag.
Das macht ja noch Sinn. Denn sonst könnte der Lehrer auf die Idee kommen, den jedem Arbeitnehmer/Beamten gesetzlich bzw. tariflich zustehenden Urlaub während einer Zeit zu wollen, wo Unterricht ist und keine Ferien.

Eine Freundin, Schulleiterin, findet es, na ja, nicht so doll, dass Lehrer grundsätzlich immer dann Termine für eine Kurmaßnahme bekommen, wenn Unterrichtszeit ist, nie während der Ferien. Ist wie verhext mit solchen Terminen…..


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06.08.2021 um 08:03
Wie ist eigentlich die korrekte Mehrzahl von "Betrug"?
Betrüge hört sich für mich total komisch an.


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06.08.2021 um 08:04
Zitat von nairobinairobi schrieb:Wie ist eigentlich die korrekte Mehrzahl von "Betrug"?
ich biete "Betrugsvorgänge" an XD


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06.08.2021 um 08:11
Betrügereien


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Amtsdeutsch - Perlen der Sprechkunst

06.08.2021 um 08:27
Habe ich gerade in der Rubrik Kriminalfälle gelesen

"Derzeit wird angenommen, dass Herr Scherer bis zu seinem Auffinden in Sierksdorf aufhältig gewesen sei."

Ist wohl ein Zitat aus einer Pressemitteilung der Polizei.

Warum schreibt man nicht einfach:

"Derzeit wird angenommen, dass Herr Scherer sich bis zu seinem Auffinden in Sierksdorf aufgehalten hat."


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