Flutkatastrophe 2021 in Deutschland
10.08.2021 um 11:56Das ganze ist ein mehrschichtiger Vorgang.
Zunächst die Erkenntnis, dass ein Schadenereignis (hier Starkregen) droht. Generell war das schon Tage vor dem Ereignis klar und ist auch kommuniziert worden. Tage vor dem Ereignis war aber nicht klar, wie stark das Ereignis war und wo es konkret stattfindet.
So etwa 24 Stunden vor dem Ereignis wurde klar, dass es heftig würde (mehr als 100 Liter) und dass es das Rheinland/die Eifel etwa zwischen Bonn und dem Saarland treffen würde.
Das war kein Geheimwissen, jeder Wetterbericht meldete es. Es ist nun die Frage was die die Verantwortlichen mit diesem Wissenstand hätten tum können wenn es - im Nachhinein geurteilt - mit dem Katastorphenschutz optimal gelaufen wäre und was sie tatsächlich getan haben. Nach heutigen Wissensstand hätte man zwei Landkreise (Euskirchen und Ahrweiler), dummerweise durch eine Landesgrenze getrennt und deshalb mit verschiedenen Zuständigkeiten evakuieren müssen. Theoretisch wäre das innerhalb 24 Stunden möglich gewesen, praktisch nicht, schon allein weil die Menschen den Grund nicht eingesehen hätten und in Massen zu Hause geblieben wären. Und viele die gezögert hätten wären dann in ihren Autos auf verstoppften Straßen von den Fluten überrascht worden. Es war auch nicht punktuell vorhersehbar. Zwei Landkreise sind groß und auf hundert überflutete und weggerissene Häuser kommen tausend, bei denen gar nichts "passiert" ist, noch nicht mal der Keller überfutet.
Weiter stellt sich die Frage was man als "Bürger" hätte tun können und dann tatsächlich getan hat. Was zunächst auch wieder eine Frage der Unterrichtung ist. Ich kann da nur von mir ausgehen. Zwei Tage vorher war ich leicht arlarmiert, habe mir Sorgen gemacht (ich lebe an einem Hang). Die "aktuelle Stunde" im WDR-Fernsehen am bewusstem Tag um etwa 19.30 zeigte dann eine NRW-Wetterkarte, bei der die Südwestecke des Landes tiefviolett gefärbt war und die Farbgebung über rot und orange zu gelb immer mehr nach Norden und Osten abnahm. Für mich war das Entwarnung (ich lebe in Ostwestfalen). Wenn ich an der Rur leben würde wäre ich nicht ins Bett gegangen und hätte mir Gedanken gemacht ob und was ich in den ersten Stock schleppen würde.
Das Szenario "Die Bude steht gleich drei oder vier Meter unter Wasser, vergiss auch die Sachen im OG und verbring die Nacht auf dem Dachboden" hätte ich niemals für möglich gehalten. Wie tausende von Menschen bei denen es dann wenige Schunden später so geschah.
Das tückische war die Gewalt des Ereignisses und die Wirkung an Orten an denen so etwas seit hunderten von Jahren nicht vorgekommen ist und die deshalb als sicher galten. Wo ein Bewusstsein ist "es könnte passieren", da wird man auch was machen. Die ganze Nordseeküste entlang gibt es in kleinen Orten Kirchen mit überdimensionalen Kirchtürmen in die sich die Menschen hätten retten können wenn der Deich brach. Ein Ereignis, was auch in alten Zeiten in jahrhundertelangen Abständen passierte. Aber es passierte, man wußte das und man beugte vor.
Aber jetzt stelle ich mir mal einen Ortsbürgermeister oder Landrat in der Überrflutungsgegend vor, der letztes Jahr gesagt hätte: "Liebe Mitbürger, die Gefahr von verheerenden Starkregen steigt. Lasst uns Türme bauen, auf die ihr euch retten könnt wenn es so weit ist".
Der Mensch wäre in der Psychiatrie gelandet.
Zunächst die Erkenntnis, dass ein Schadenereignis (hier Starkregen) droht. Generell war das schon Tage vor dem Ereignis klar und ist auch kommuniziert worden. Tage vor dem Ereignis war aber nicht klar, wie stark das Ereignis war und wo es konkret stattfindet.
So etwa 24 Stunden vor dem Ereignis wurde klar, dass es heftig würde (mehr als 100 Liter) und dass es das Rheinland/die Eifel etwa zwischen Bonn und dem Saarland treffen würde.
Das war kein Geheimwissen, jeder Wetterbericht meldete es. Es ist nun die Frage was die die Verantwortlichen mit diesem Wissenstand hätten tum können wenn es - im Nachhinein geurteilt - mit dem Katastorphenschutz optimal gelaufen wäre und was sie tatsächlich getan haben. Nach heutigen Wissensstand hätte man zwei Landkreise (Euskirchen und Ahrweiler), dummerweise durch eine Landesgrenze getrennt und deshalb mit verschiedenen Zuständigkeiten evakuieren müssen. Theoretisch wäre das innerhalb 24 Stunden möglich gewesen, praktisch nicht, schon allein weil die Menschen den Grund nicht eingesehen hätten und in Massen zu Hause geblieben wären. Und viele die gezögert hätten wären dann in ihren Autos auf verstoppften Straßen von den Fluten überrascht worden. Es war auch nicht punktuell vorhersehbar. Zwei Landkreise sind groß und auf hundert überflutete und weggerissene Häuser kommen tausend, bei denen gar nichts "passiert" ist, noch nicht mal der Keller überfutet.
Weiter stellt sich die Frage was man als "Bürger" hätte tun können und dann tatsächlich getan hat. Was zunächst auch wieder eine Frage der Unterrichtung ist. Ich kann da nur von mir ausgehen. Zwei Tage vorher war ich leicht arlarmiert, habe mir Sorgen gemacht (ich lebe an einem Hang). Die "aktuelle Stunde" im WDR-Fernsehen am bewusstem Tag um etwa 19.30 zeigte dann eine NRW-Wetterkarte, bei der die Südwestecke des Landes tiefviolett gefärbt war und die Farbgebung über rot und orange zu gelb immer mehr nach Norden und Osten abnahm. Für mich war das Entwarnung (ich lebe in Ostwestfalen). Wenn ich an der Rur leben würde wäre ich nicht ins Bett gegangen und hätte mir Gedanken gemacht ob und was ich in den ersten Stock schleppen würde.
Das Szenario "Die Bude steht gleich drei oder vier Meter unter Wasser, vergiss auch die Sachen im OG und verbring die Nacht auf dem Dachboden" hätte ich niemals für möglich gehalten. Wie tausende von Menschen bei denen es dann wenige Schunden später so geschah.
Das tückische war die Gewalt des Ereignisses und die Wirkung an Orten an denen so etwas seit hunderten von Jahren nicht vorgekommen ist und die deshalb als sicher galten. Wo ein Bewusstsein ist "es könnte passieren", da wird man auch was machen. Die ganze Nordseeküste entlang gibt es in kleinen Orten Kirchen mit überdimensionalen Kirchtürmen in die sich die Menschen hätten retten können wenn der Deich brach. Ein Ereignis, was auch in alten Zeiten in jahrhundertelangen Abständen passierte. Aber es passierte, man wußte das und man beugte vor.
Aber jetzt stelle ich mir mal einen Ortsbürgermeister oder Landrat in der Überrflutungsgegend vor, der letztes Jahr gesagt hätte: "Liebe Mitbürger, die Gefahr von verheerenden Starkregen steigt. Lasst uns Türme bauen, auf die ihr euch retten könnt wenn es so weit ist".
Der Mensch wäre in der Psychiatrie gelandet.