kleinundgrün schrieb:Klar kann man nicht sagen: "Tja, wohnst halt kacke, zieh woanders hin". Ein Haus ist meist etwas, das man nicht einfach tauschen kann.
Aber man kann - gerade wenn man etwas "riskanter" wohnt, eben etwas mehr Aufwand betreiben. Klar ist es blöd, das Zeug nicht im Keller lagern zu können. Oder Möbel zu schleppen, wenn es eine Unwetterwarnung gibt - und dann passiert doch nichts. Oder auf das teure Eichenparkett im Gästezimmer im Keller zu verzichten. Oder Geld für ein Rückstausystem auszugeben. Das ist alles unangenehm und eine Einschränkung im Leben. Und oft geht es auch gut.
Aber das ist dann letztlich zu einem Teil auch eine eigene Entscheidung
Gebe dir recht.
Wobei man auch sagen muss, dass diese lokalen schweren Gewitterzellen und noch schlimmer Gewitter-Superzellen jeden in den besonders alljährlich gefährdeten Gewitter-Bundesländern treffen können und der aus ihnen niedergehende Starkregen nicht unbedingt nur in Regionen oder einzelnen Städten in Flussnähe zu Überschwemmungen und letztendlich zu Schäden führen kann.
Es mag Angesicht der jetzigen Katastrophe eine Lappalie sein, aber für Betroffene von immer nur vollgelaufenen Kellern ist bereits diese kleinere Folge von Starkregen meist mit Schaden und Aufwand, Arbeit verbunden. Besonders viel Arbeit, wenn sich zum Wasser auch noch Schlamm dazugesellt. Ebenso wie die Schäden an Haus oder Fahrzeug durch kräftigen Hagelschlag sowie vereinzelte Schäden an Haus und/oder Grundstück durch Orkanböen oder Tornados.
Aber auch für die jeweiligen Städte entstehen immer Kosten, wenn es öffentlichen Raum betrifft.
Würde ich in den von schweren Sommergewittern oder gar schweren Unwettern besonders häufig heimgesuchten Bundesländern wohnen und hätte einen Keller, würde ich dort tatsächlich nichts mehr von großen finanziellem und anderweitigem Wert lagern.
Meine Eltern hatten im Sommer 2019 Glück im Unglück. Ihr Keller wurde nur knöcheltief nach einem starken Gewitter geflutet und hat keine weitere Schäden hinterlassen. War auch nur Fliesenboden. Andere Stadtteile von Hannover hatte es schlimmer erwischt, da gingen noch größere Mengen in kürzester Zeit nieder und teilweise musste dort auch die Feuerwehr anrücken und Wasser lief bei einigen auch bis ins Erdgeschoss und Menschen hatten auch viel Hab und Gut sowohl in ihren Kellern als auch im Erdgeschoss gelagert. Für Hannover sind solche Gewitter aber die Ausnahme. So schwer trifft es uns alle paar Jahre mal. Vor 2019 hatte es uns im Sommer 2013 das letzte Mal stark erwischt. Schwerpunkt war da allerdings auch nur Lehrte bei Hannover, wo golfballgroße Hagelkörner teilweise massive Sachschäden an Haus und Autos verursacht hatten.
Aber so gut wie wir haben es andere Bundesländer nun mal nicht, die müssen jährlich mit solch schweren Unwettern rechnen und die Zunahme der Intensität von Niederschlägen aber auch Stürmen macht es nur problematischer.
Und wie gesagt besonders gefährdet von schweren Sommerunwettern sind nun mal der Westen, Süden und Osten Deutschlands. Besonders dort würde ich mir also dreimal überlegen was ich alles im Keller und Erdgeschoss lagere und auch wo ich draußen Fahrzeuge abstelle. Insbesondere wenn amtliche Unwetterwarnungen vorliegen sollten.
Noch mehr Acht sollten die geben, die in Gebieten wohnen, wo Starkregen sogar Schlammlawinen auslösen kann.
Ist alles nicht mehr schön diese Entwicklung. Die fast letzten 20 Jahre sahen fast alle Sommer so aus und immer waren nur ganz bestimmte Bundesländer besonders stark von Unwettern betroffen. Natürlich nicht immer die gleiche Region oder Stadt innerhalb des jeweiligen Bundeslandes. So viel Pech wie Wuppertal hat nicht jeder. 2018 nach einer Gewitter-Superzelle erst die Innenstadt geflutet und letzte Woche hat es sie wohl och schlimmer erwischt.
Natürlich trifft es auch nicht jedes Jahr Wuppertal, aber NRW ist eigentlich immer garantiert. Nur halt nie so genau wo in NRW und wie stark es dann jede einzelne Region oder auch nur einen Stadtteil treffen, erwischen könnte.