@shibam: da ist das Wort, nach dem ich gesucht habe. Aber in etwas fortschrittlicherem Alter dauert es manchmal länger.
:) Danke für den "Respekt".
@Sonnenblume91: ich für meinen Teil bin kein Freund von unangekündigten Besuchen. In der heutigen Zeit hat jeder ein Handy, und wenn ich dann spontan bei irgendwem in der Ecke bin, kann ich kurz durchrufen und fragen, ob es zeitlich passt. Das mache ich, und die Erwartungshaltung habe ich auch bei den Menschen um mich herum.
Für mich hat das was mit Respekt zu tun, Respekt vor dem persönlichen Umfeld meiner Mitmenschen. Weiß ich, wenn ich spontan irgendwo hin fahre, ob die Person vielleicht nicht grade etwas anderes vorhatte und mir vielleicht (auch solche Menschen gibt es ja) nicht sagen möchte, dass es nicht passt? Aus Höflichkeit, weil man das ja nicht machen kann, jemanden wieder wegschicken?
Ich meine, ich habe nichts gegen einen spontanen Plausch und einen Kaffee, wenn ich, um ein Beispiel zu nehmen, grade meinen Vorgarten mache und meine Freundin um die Ecke kommt. Kleiner Schnack, Käffchen, alles gut. Aber dann bin ich auch vor der Tür und ansprechbar. Aber wenn die Tür geschlossen ist, würde es mir nicht einfallen, einfach zu klingeln. Meiner Freundin auch nicht.
Wenn bei uns jemand spontan vor der Tür steht, was im Übrigen selten vorkommt, weil unser Freundeskreis respektiert, dass wir davon keine Freunde sind, und es passt wirklich grad nicht, habe ich auch keine Schmerzen, demjenigen genau diese Ansage auch zu machen. Da mag ich es gern transparent und ohne Umschweife. Wem das nicht gefällt... nun ja, dann ist es so.
Was die viel diskutierte Gastgeberqualität anbelangt: ich weiß sehr gern, wann mich jemand besuchen kommt, und wenn es eben geht, mit ein bißchen Vorlaufzeit, damit ich meinen Gast dann auch nach allen Regeln der nahrhaften (und wer mag, flüssigen, nicht ganz so gesunden) Genusskunst verwöhnen kann.
Natürlich habe ich immer einen Prosecco im Haus, aber wenn ich schon Besuch bekomme, was bei einer 60-Stunden-Woche zeitlich nicht eben so nebenbei zu takten ist, dann möchte ich ihn auch gern länger um mich und eine schöne Zeit haben.
Diese Treffen zwischen Tür und Angel und mal schnell nebenbei erscheinen mir oftmals sinnbefreit, und ich frage mich dann im Nachhinein, ob man die Zeit nicht für etwas Schönes hätte nutzen können bzw. genutzt hätte.
Aber: jedem auch das Seine, wenn alle Lebensmodelle gleich wären, gäbe es nichts zum Diskutieren.