snickersfan schrieb:Dann sagte der Mitarbeiter, dass das Problem auch das des/der Zusteller*in sein könnte. Was eigentlich nicht geht, oder nimmt die Person die Briefe erstmal mit nach Hause? Oder gibt es keine Krankheitsvertretung?
Manche Zusteller machen sich schlichtweg das Leben einfach, mit dem Ergebnis, dass dann nicht alles ankommt, wie es soll.
Mal ein ganz schnödes Beispiel aus meinem Berufsalltag: Wir beziehen auf der Arbeit die örtliche Tageszeitung und teilen uns die Adresse samt Hausnummer mit einer anderen Einrichtung, die sie ebenfalls bezieht. Die jeweiligen Briefkästen liegen allerdings auf zwei entgegengesetzten Seiten eines doch recht weitläufigen Geländes. So weit, so blöd.
Nun wechselt leider ca. alle 2-3 Monate die zustellende Person und in der Folge kriegen wir häufig entweder die Tageszeitung gar nicht mehr oder plötzlich in doppelter Ausführung. Man ahnt es: Die jeweils neue Person ignoriert in aller Regel die jeweils aufgedruckten Empfänger und wirft die Zeitungen nur in einen der Briefkästen. Da es logistisch aufwendig ist, die doppelte Zeitung an den richtigen Empfänger zu überführen bzw. sich die andere Einrichtung die Mühe erst gar nicht macht, hängen wir in der Folge dann tagelang am Hörer des telefonischen Kundenservice der Zeitung, bis die es schaffen, dem Zusteller die Dringlichkeit einer korrekten Zustellung nahezubringen.
Wenn wir nicht Kunden hätten, die auf die Lektüre ihrer Tageszeitung bestehen würden - und die uns regelmäßig anmotzen, wenn sie sie nicht lesen können - hätten wir das Teil längst abbestellt.
Oder ein anderes Beispiel, dieses Mal aus dem Privatleben, allerdings nicht mit Briefen/Zeitungen, sondern mit Paketen: Ich habe in der Vergangenheit mal in einem relativ großen Wohnkomplex gewohnt, der am Eingang zudem statt normaler Klingeln ein Zahlenfeld samt entsprechend langer Liste mit Zahlenkombinationen hatte, die den einzelnen Wohnungen zugeteilt waren.
Ja, ich verstehe es: Sowas ist für einen Zusteller ungünstig und da ich, wenn möglich, Pakete sowieso in Packstationen/ Filialen umleiten lasse, haben mich persönlich auch nur Sachen erreicht, bei denen es diese Option bei z.B. Bestellung nicht gab. Ich hätte mich also noch nicht mal beschwert, wenn mir diese spezielle Zusteller direkt ein Kärtchen eingeschmissen hätte, das mir mitteilt, dass ich mein Zeug am nächsten Tag bei der Post abholen kann.
Nur: Das hat er auch nicht hinbekommen. Zettel in die durchaus vorhandenen und vor dem Eingang prominent aufgestellten Briefkästen zu werfen, war ihm nämlich auch zu aufwendig. In der Folge wurden Pakete manchmal kommentarlos in den Eingangsbereich im Erdgeschoss gestellt - ist dann wohl Pech, wenn sich das irgendjemand anders schnappt - manchmal wurden die Benachrichtigungskarten in die Nähe des Eingangs geklebt. Blöd, dass sie manchmal nicht kleben blieben und sich manche Nachbarn offensichtlich einen Spaß draus gemacht haben, die abzureißen, auch wenn sie nicht an sie adressiert waren. Da durfte man dann raten, ob und wo man seine Pakete abholen konnte oder ob sie einem bereits geklaut worden waren.
Zum Glück hat das dann nach 3-4 Monaten auch wieder aufgehört. Ich würde meinen, dass diesem Menschen aus naheliegenden Gründen gekündigt worden ist.
Ansonsten finde ich hier manchmal Briefe im Briefkasten, die an meine Nachbarn adressiert sind. Das ist hier kein Problem, schmeiße ich die Briefe halt in den richtigen Kasten und ich hoffe einfach, dass es die Gegenseite genauso hält. In anonymeren Wohngegenden erreicht einen dann aber vermutlich der eine oder andere Brief einfach nicht.