Carbine schrieb:Die Regierung rät zwar davon ab, aber wer hält sich da schon dran?
Jeder, der ein bisschen nachdenkt? Man hat ja nun mehr als eine Woche Zeit, das zu planen.
Also ich werde in diesen fünf Tagen nicht einkaufen gehen. Und ich bin ein guter und anspruchsvoller Esser.
Carbine schrieb:Vor allem, ich glaube kaum, dass diese fünf Tage zum Abflachen der Kurve beitragen.
Fünf Tage mit sehr wenigen Kontakten bedeutet halt auch, fünf Tage mit sehr wenigen Infektionen. In der Theorie.
Praktisch befürchte ich, dass die Leute sich trotzdem wild treffen. Weil sie Zeit haben und der Einschränkungen müde sind. Und sie nicht verstehen. Ich denke, dass es vorbei ist.
Entweder bekommen wir es irgendwie hin, mit hohen, aber nicht zu hohen Zahlen es bis zu einer hinreichenden Durchimpfung zu schaffen. Oder wir erleben wirklich massive Lockdowns wie das andere Länder durchgemacht haben. Oder wir erleben Zustände wie in Italien im letzten Jahr.
Mir tun die Leute im medizinischen Bereich leid. Die baden das aktuell alle aus. Die sehen die Menschen auf der Intensiv sterben. Die häufen Überstunden an, weil die Fälle immer mehr werden. Und mit etwas Pech, werden sie in ein paar Wochen entscheiden müssen, wer eine Beatmung bekommt und wer sterben darf.
Gestern habe ich eine Sendung über wirklich verzweifelte Intensivmediziner und -pfleger gesehen. Die seit einem Jahr auf dem Zahnfleisch gehen.
Und dann gibt es Leute, die sagen: "ich treffe mich, mit wem ich will, weil ich die Regierung blöd finde".
Jeder, der sich unvernünftig verhält, macht dies auf Kosten anderer Menschen. Auf Kosten derer, die sich anstecken, weil viele Infizierte unterwegs sind. Und auf Kosten derer, die das dann "wegräumen" müssen.
Ja, Lockdown ist blöd. Es macht ggf. depressiv und man kann sich prima darüber aufregen. Sich gar als Freiheitskämpfer inszenieren, indem man Masken und Kontaktbeschränkungen als ungerechtfertigten Eingriff in die Freiheitsrechte ablehnt.
Aber vielleicht hilft es, sich mal klar zu machen, wofür man es macht. Vielleicht sind die eigenen Einschränkungen, so sehr sie auch einen selbst ärgern und belasten, im Vergleich doch nicht so dramatisch. Vielleicht kann man noch ein paar Monate mit mal mehr und mal weniger starken Einschränkungen leben. Und vielleicht seine Freiheitsrechte an anderer stelle verteidigen. Da gäbe es genug Möglichkeiten.