Auswirkungen des Lockdowns

fullmoon9 schrieb am 02.02.2021:wie empfindet ihr den Lockdown?

Nicht so schlimm, wie er von anderen empfunden wird. Meine liebsten Personen (Partner, Kids) darf ich trotz Lockdown bei mir haben.

fullmoon9 schrieb am 02.02.2021:Seid ihr davon betroffen oder habt ihr ggf systemrelevante Jobs, sodass ihr von den Beschränkungen nicht so viel mitbekommt?

Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir alle (mein Partner, unsere älteste Tochter, der Schwiegersohn und ich) unsere Jobs behalten.

fullmoon9 schrieb am 02.02.2021:Wie gestaltet ihr eure Freizeit derzeit?

Ich bin so überglücklich, dass die Gastronomie und viele Veranstaltungen zu sind! Diese Dinge macht man eh nur der Familie zu Liebe.
Mit meinen Freunden habe ich über Handy/Internet Kontakt, das genügt mir.
Meiner Leidenschaft (lange Autofahrten) darf ich auch im Lockdown nachgehen.
Urlaube will ich nicht mehr, weil mein größtes Hobby (die zivile Luftfahrt) nicht mehr so ist, wie ich es gerne hätte.
Die wichtigsten Gegenden, die ich sehen wollte, habe ich bereits besucht. Ausnahme: Japan

fullmoon9 schrieb am 02.02.2021:Was vermisst ihr?

NICHTS! Ich bin wunschlos glücklich!

FerneZukunft schrieb:Ich bin so überglücklich, dass die Gastronomie und viele Veranstaltungen zu sind!

Das kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Warum ist man überglücklich, wenn etwas geschlossen ist, was man sowieso nicht gern mag bzw. nicht teilnimmt?

Nach dieser Logik müsste ich überglücklich sein, weil keine Fußballspiele mit Zuschauern erlaubt sind, aber ich kann daraus keine Glücksgefühle ziehen, obwohl ich mich überhaupt nicht dafür begeistern kann.

Ehrlich gesagt ist es mir viel lieber, wenn möglichst viele Menschen das machen können, was sie gern machen. Ich habe nichts davon, wenn viele Menschen in ihren Hobbys und Interessen eingeschränkt sind. Auch dann nicht, wenn es um Hobbys und Interessen geht, denen ich nichts abgewinnen kann. Ich bin eher dann glücklich, wenn ich das Gefühl habe, dass viele Menschen das tun können, was sie gern tun.

martenot schrieb:Warum ist man überglücklich, wenn etwas geschlossen ist, was man sowieso nicht gern mag bzw. nicht teilnimmt?

Zugegeben, das ist egoistisch gedacht.

Ich musste vor dem Lockdown mit der Familie, mit Freunden und ab und zu auch dienstlich die Gastronomie nutzen. Das Selbe gilt für Veranstaltungen.
Mir tat es immer leid ums Geld und um die Zeit. (wenn es dienstlich war, nur um die Zeit, weil mir das nichts kostete)

Ich habe aber stets gut gelaunt und lachend mit meiner Familie (und Freunden) viel unternommen, aber es ist für mich eine Steigerung der Lebensqualität, wenn ich das nicht muss.
In der Natur sind wir nach wie vor viel unterwegs.

martenot schrieb:Ich bin eher dann glücklich, wenn ich das Gefühl habe, dass viele Menschen das tun können, was sie gern tun.

Natürlich soll jeder das machen dürfen, was er will und was ihm Spaß macht.
Irgendwann wird auch wieder alles möglich sein😊

FerneZukunft schrieb:Irgendwann wird auch wieder alles möglich sein😊

Vorausgesetzt, gewisse Betriebe und Unternehmungen sind nicht bankrott gegangen. Abgesehen davon, stecken hinter Gastronomien, der Veranstaltungsbranche etc. auch Menschen, die kurz vor dem Bankrott sind.

Was ich damit sagen möchte:
Es ist okay, wenn einem persönlich es egal ist, wenn XY Betriebe geschlossen sind. Aber man darf nicht vergessen, dass diese Betriebe Lebensgrundlage für nicht wenig Menschen sind.

Carbine schrieb:Es ist okay, wenn einem persönlich es egal ist, wenn XY Betriebe geschlossen sind. Aber man darf nicht vergessen, dass diese Betriebe Lebensgrundlage für nicht wenig Menschen sind.

Das sind weitere Gründe, warum es mich nicht glücklich macht, wenn Betriebe oder Einrichtungen geschlossen sind, selbst wenn ich sie selbst nicht nutze oder nicht nutzen möchte.

Eigentlich macht es mich doch glücklicher, wenn möglichst viele Menschen das tun können, was sie gern tun, bzw. was sie für ihre Berufsausübung brauchen.

(was Restaurants betrifft: ich bin immer schon gern in Restaurants essen gegangen - ein Hobby, das ich von meinen Eltern übernommen habe, und was mir normalerweise viel Lebensfreude verschafft).

martenot schrieb:Eigentlich macht es mich doch glücklicher, wenn möglichst viele Menschen das tun können, was sie gern tun, bzw. was sie für ihre Berufsausübung brauchen.

Das ist auch gut für das Allgemeinwohl der Gesellschaft.

martenot schrieb:(was Restaurants betrifft: ich bin immer schon gern in Restaurants essen gegangen - ein Hobby, das ich von meinen Eltern übernommen habe, und was mir normalerweise viel Lebensfreude verschafft

Da bin ich ganz bei dir! Es spielt keine Rolle, ob bzw. wieviel man zahlt, zumindest für mich nicht. Es ist einfach ein tolles Gefühl, in einem schicken Ambiente essen zu gehen. Macht mich einfach glücklich und mittlerweile fehlt mir das echt zunehmend.

Carbine schrieb:Macht mich einfach glücklich und mittlerweile fehlt mir das echt zunehmend.

Genau, das geht mir ganz ähnlich. Ich mag beim Restaurantbesuch eben auch das Ambiente und die nette Gesellschaft. Auch die Lage der Gaststätte kann viel ausmachen: wenn man zum Beispiel in einem schön renovierten alten Gemäuer, auf einer schönen Terrasse mit Aussicht oder inmitten von Weinbergen speist - das macht schon Freude.

Klar kostet es mehr, als wenn man zuhause isst, aber man erhält dafür auch Genuss und Lebensfreude. Das ist ja bei vielen Interessen, Hobbys etc. so: es kostet Geld und/oder Zeit, sich damit zu beschäftigen, aber wenn man es gern mag, erhält man Genuss, Lebensfreude, angeregte Stunden, schöne Erinnerungen.

Ich denke, dass letztlich jeder gern irgendwelche Interessen und Hobbys hat, die aus der Sicht anderer Menschen Zeit- oder Geldverschwendung sind, weil man sie selbst nicht teilt. So sind wir eben alle unterschiedlich gestrickt.

martenot schrieb:Genau, das geht mir ganz ähnlich. Ich mag beim Restaurantbesuch eben auch das Ambiente und die nette Gesellschaft. Auch die Lage der Gaststätte kann viel ausmachen: wenn man zum Beispiel in einem schön renovierten alten Gemäuer, auf einer schönen Terrasse mit Aussicht oder inmitten von Weinbergen speist - das macht schon Freude.

Hör auf, sonst verfalle ich noch in Sehnsüchte, die ich vermutlich nicht allzu bald tilgen kann. :)

martenot schrieb:Klar kostet es mehr, als wenn man zuhause isst, aber man erhält dafür auch Genuss und Lebensfreude (wenn man es eben mag).

Und ich unterstütze bzw. zahle gerne, wenn es mir denn wert erscheint (was es bei guten Restaurants eben tut).

Aber was mich der Lockdown gelehrt hat:

Ich unterstütze nun viel mehr, sofern möglich, kleinere Läden aller Art. Beispielsweise hol ich meine Brotzeit nicht mehr im Supermarkt, sondern im hiesigen Dorfladen. Klar, ist vielleicht mehr fürs Gewissen aber ich behaupte, dass ich bei diesem Umdenken nicht der Einzige bin.

Carbine schrieb:Ich unterstütze nun viel mehr, sofern möglich, kleinere Läden aller Art. Beispielsweise hol ich meine Brotzeit nicht mehr im Supermarkt, sondern im hiesigen Dorfladen.

Das mache ich auch. Außerdem hole ich mir häufiger mal mein Abendessen bei einer der Gaststätten in meiner Nähe, um sie zu unterstützen. Sie freuen sich immer sehr darüber, wenn man bei ihnen Essen holt, weil sie sich dadurch unterstützt und geschätzt fühlen.

martenot schrieb:Außerdem hole ich mir häufiger mal mein Abendessen bei einer der Gaststätten in meiner Nähe, um sie zu unterstützen.

Mach ich auch, schmeckt auch so wirklich klasse.
Wobei, ich merke immer, dass trotzdem was fehlt:
Ambiente :)

Ich hoffe nur, dass so viele wie möglich diese Krise überleben.

Carbine schrieb:Abgesehen davon, stecken hinter Gastronomien, der Veranstaltungsbranche etc. auch Menschen, die kurz vor dem Bankrott sind.

Es gibt leider viele Menschen, die wegen Corona in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind.
Bei uns darf man in der Gastronomie Speisen abholen (nicht dort essen). Das ist nur eine kleine Hilfe für die Betriebe. Einige bieten diesen Service nicht einmal an, weil es sich wirtschaftlich nicht auszahlt.

Carbine schrieb:Es ist einfach ein tolles Gefühl, in einem schicken Ambiente essen zu gehen. Macht mich einfach glücklich und mittlerweile fehlt mir das echt zunehmend.

martenot schrieb:Ich mag beim Restaurantbesuch eben auch das Ambiente und die nette Gesellschaft.

Viele Menschen empfinden exakt so!
Euch allen wünsche ich selbstverständlich, dass Ihr das bald wieder genießen könnt.


Eine Kleinigkeit nervt mich doch am Lockdown:
Bei und darf man nur mit negativen Corona Test zum Friseur. Dieser darf nicht älter als 48 Stunden sein und muss entweder in einer "Teststraße" oder einer Apotheke gemacht werden.

Ich verstehe den Sinn der Sache und bin auch dafür, trotzdem finde ich diesen Test etwas unangenehm. Aber nachdem ich nur alle sechs Wochen zum Friseur gehe, muss ich diese Prozedur nicht so oft über mich ergehen lassen.

Abhilfe wird erst die Impfung schaffen. Ich habe mich erkundigt und bin zum Ergebnis gekommen, dass ich meine Familie und mich nur mit einem einzigen Impfstoff impfen lasse.
Auf diesen Einen zu bestehen wird nicht so einfach werden und es wird lange dauern, bis wir ihn bekommen.
Ich werde aber durchhalten....

FerneZukunft schrieb:Eine Kleinigkeit nervt mich doch am Lockdown:
Bei und darf man nur mit negativen Corona Test zum Friseur. Dieser darf nicht älter als 48 Stunden sein und muss entweder in einer "Teststraße" oder einer Apotheke gemacht werden.

Klingt, als wohnest du in Österreich. Ich arbeite in Österreich und die Firma, in der ich arbeite, hat da eine tolle Lösung gefunden - ich muss z. B. nicht mehr einen Umweg zu einem bayerischen Testzentrum fahren, damit ich überhaupt zur Arbeit fahren darf.

Carbine schrieb:Wobei, ich merke immer, dass trotzdem was fehlt:
Ambiente

Ja, das stimmt. Und man kann natürlich auch nur die Gastronomie in der Nähe des eigenen Wohnsitzes nutzen, außer man gestaltet das anschließende Essen wie ein Picknick im Park oder auf der Wiese.

martenot schrieb:außer man gestaltet das anschließende Essen wie ein Picknick im Park oder auf der Wiese.

Aus diesem Grund freu ich mich auf den Frühling, bzw. generell wärmere Temperaturen. :D
Mittlerweile ist mir der Lockdown (persönlich und psychisch gesehen) so egal, ich will einfach nur noch, dass es Frühling und wärmer wird. Dank des Lockdowns bin ich auch Hobby-Gärtner geworden, es macht echt Spaß, selbst Gemüse, Pflanzen aller Art anzusetzen - hätte ich davor nie gedacht.

Carbine schrieb:Dank des Lockdowns bin ich auch Hobby-Gärtner geworden, es macht echt Spaß, selbst Gemüse, Pflanzen aller Art anzusetzen - hätte ich davor nie gedacht.

Dafür braucht man erst einmal einen Garten...

Aber es stimmt schon, schönes Wetter ist sehr wichtig, wenn man fast nichts machen darf, außer sich im Freien zu bewegen. In meinem Fall sind das lange Spaziergänge und Wanderungen, die mir noch übrig bleiben....

martenot schrieb:Dafür braucht man erst einmal einen Garten...

Wäre schön ja, ich genüge mich mit einem kleinen Balkon. So konnte ich für mich und meine Lebensgefährtin eine "grüne Oase" zaubern.
Finde es aber generell wichtig für die Psyche, wenn man sich in den heutigen Zeiten irgendwie beschäftigen kann. Ich hatte Phasen, da hatte ich regelrecht leichte Panik aus Angst, nichts zu tun zu haben.

martenot schrieb:In meinem Fall sind das lange Spaziergänge und Wanderungen, die mir noch übrig bleiben....

Das war schon vor dem Lockdown ein Hobby von mir. Allerdings nur in den warmen Monaten, da finde ich, ist eben die Flora & Fauna wesentlich schöner. Mit Winter kann ich einfach nichts anfangen, in keiner Hinsicht, deshalb steigt auch meine Vorfreude mittlerweile ins schier Unermessliche (wenn dann der doch unwahrscheinliche Fall eintritt, dass Biergärten öffnen, werd ich mich wie neu geboren fühlen :) ).

Carbine schrieb:in keiner Hinsicht, deshalb steigt auch meine Vorfreude mittlerweile ins schier Unermessliche (wenn dann der doch unwahrscheinliche Fall eintritt, dass Biergärten öffnen, werd ich mich wie neu geboren fühlen :) ).

Ja, geht mir auch so. Ich kann es kaum erwarten, dass endlich dieses kalte Wetter endet. Heute morgen schon wieder eiskalt....

In einen Biergarten zu gehen, ein Traum.... hätte früher nie gedacht, dass allein ein Biergartenbesuch einmal zu einer unerfüllbaren Sehnsucht werden könnte.

@martenot

Ich gebe zu, Anfangs der Pandemie war ich ein starker Befürworter der Restriktionen der Regierung. Mittlerweile merk ich aber, wie sich die sog. "Corona-Müdigkeit" auch bei mir breit macht. Dass die Bevölkerung langsam keinen Bock mehr hat, dass merkt man immer mehr und ist auch nicht mehr von der Hand zu weisen.
Bin gespannt, wo das enden soll bzw. der Druck der Bevölkerung so groß wird, dass die Regierung(en) zum Umdenken bewegt werden.

martenot schrieb:hätte früher nie gedacht, dass allein ein Biergartenbesuch einmal zu einer unerfüllbaren Sehnsucht werden könnte.

Wer hätte das .. Manchmal merkt man, wie sehr man etwas "liebt", wenn's weg ist.

Carbine schrieb:Dass die Bevölkerung langsam keinen Bock mehr hat,

Bei mir kommt es auch daher, dass einfach kein Ende abzusehen ist. Es fühlt sich so an, als ob einfach immer ein Lockdown auf den nächsten folgen wird, bzw. es letztlich einen Dauerlockdown gibt, der erst am St. Nimmerleinstag enden wird. Bis dahin ist dann wahrscheinlich kaum noch ein gastronomischer Betrieb, Kulturbetrieb, Fachgeschäft mehr übrig, weil es irgendwann fast alle dahin rafft.

Es werden auch gar keine hoffnungsvollen Aussichten kommuniziert. In den Medien jagt eine alarmierende Nachricht die nächste, sodass man überhaupt kein Licht am Horizont sieht. Selbst Impfungen, Tests, etc. scheinen ja irgendwie kein Ende zu verheißen.

martenot schrieb:Bei mir kommt es auch daher, dass einfach kein Ende abzusehen ist.

So ist es. Wie oft habe ich schon gehört oder gelesen: "Die nächsten zwei Wochen werden entscheidend sein!" oder "der kommende Monat wird der härteste!" etc. blabla - und das eben quasi seit März 2020. ;)
Das Szenario momentan ist mMn eine Mischung aus "Und täglich grüsst das Murmeltier" und "Songbird". Grausig.

martenot schrieb:Es werden auch gar keine hoffnungsvollen Aussichten kommuniziert.

Natürlich nicht, bringt nicht soviel Profit.

martenot schrieb:Selbst Impfungen, Tests, etc. scheinen ja irgendwie kein Ende zu verheißen.

Nicht nur das, jetzt kommen Mutationen (v.a. die "französische Variante"), die sich selbst im PCR-Test nur schwer erkennen lässt.