Freki2.0 schrieb:Doch. Vertrauen und Hinterfragen schließen sich aus. Entweder oder.
Na, wenn Du das meinst 😂
Ich erkläre es gerne nochmal. Es dauert ja manchmal, bis man einen Arzt gefunden hat, bei dem man alles stimmig findet. Also bei mir ist das so. Ich muss Vertrauen in die ärztliche Kompetenz haben und menschlich muss es auch einigermaßen passen. Da bin ich aber auch tolerant. Zum anderen muss ich da auch Termine bekommen, wenn es nötig ist, und idealerweise soll die Praxis auch nicht allzu weit entfernt sein.
Es kann sein, dass man großes Vertrauen in den Arzt hat, aber trotzdem eigentlich lieber eine andere Antwort möchte auf seinen Rat. Weil man z.B. eine innerliche Sperre hat.
Und darüber sollte man auch vertrauensvoll mit seinem Arzt sprechen. Vielleicht gibt es ja dann eine Lösung, mit der beide Seiten zufrieden sind. In meinem Fall wollte der Arzt mir Cholesterinsenker aufschreiben. Nur wegen eines schlechten Blutwertes. Es sind aber sonst keine Risikofaktoren da. Und da haben mir mehrere andere Ärzte, u.a. eine, mit der ich Bridge gespielt habe, gesagt, dass es nur wegen eines der Faktoren nicht zwingend angezeigt wäre. Denn diese Medikamente haben einiges an Nebenwirkungen.
Und so war ich mittlerweile schon zwei Mal beim Kardiologen, wo alles Mögliche getestet und untersucht wurde. Wenn dieser Kardiologe, den mein Arzt mir empfohlen hat, zu dem Ergebnis gekommen wäre, dass ich diese Medikamente nehmen soll, hätte ich es gemacht. So gehe ich jetzt alle 2-3 Jahre zur Kontrolle hin und schlucke den Krempel immer noch nicht. Und mein Arzt hat den Bericht von seinem Facharztkollegen.
Freki2.0 schrieb:Und dazu gehört nunmal selbst informieren.
Aha. Ist auf jeden Fall wichtig, sich selbst zu informieren - und das auch durchaus kritisch. Es sei denn, einem ist das alles mehr oder weniger egal.
Gerade zum Thema "Coronavirus/Impfungen" gibt es ja so viele Publikationen, und fast täglich gibt es neue Nachrichten, weil die erlangten Daten ja auch ständig ausgewertet werden.
emz schrieb:Manchmal keimt in mir fast schon die Überlegung auf, haben wir vielleicht doch etwas zu viel Demokratie?
Es gab mal eine gar schreckliche Krankheit, Polio, auch Kinderlähmung genannt. Im Jahr 1957 hatte man einen Impfstoff gefunden. Da kam der Onkel Doktor vom Gesundheitsamt mitsamt seiner Krankenschwester in die bayerischen Schulen, die Kinder stellten sich klassenweise im Gänsemarsch auf, eines nach dem anderen bekam seine Spritze in den Oberarm und ein Jahr später wiederholte sich die Prozedur mit dem nächsten Polio-Impfstoff. Da ist erst gar keiner auf die Idee gekommen die Eltern zu fragen, ob ihnen das behagt. :troll:
Das ist heute natürlich absolut undenkbar, dass die Erziehungsberechtigten nicht um ihre Einwilligung gefragt werden.
Vermutlich haben die Leute vor 60 Jahren aber auch lange nicht soviel wie heute hinterfragt. Es gab natürlich auch nicht so viele Ärzte, so viel Mobilität und so viele Informationsmöglichkeiten wie heutzutage.