Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

@AgathaChristo

Mir ist nicht klar, worauf Du hinaus magt.

AgathaChristo schrieb:Ich frage mich generell, ob bei einer älteren Person mit Vorerkrankungen Long-Covid überhaupt zu einem späteren Zeitpunkt noch exakt nachgewiesen werden kann?

Bei den aktuell veröffentlichten Studien wurde Virus-RNA in der geschädigten Leber gefunden:

Focus, 10. April 2022
https://www.focus.de/gesundheit/coronavirus/moegliche-spaetfolgen-fuer-infizierte-virus-rna-bei-verstorbenen-gefunden-covid-19-kann-die-leber-massiv-schaedigen_id_79539664.html

Obwohl nur sehr wenige der Erkrankten eine Lebervorerkrankung hatten, zeigten mehr als die Hälfte von ihnen erhöhte Leberwerte. Bei 31 von 49 Patienten, die an Covid-19 gestorben waren, wurde außerdem die Virus-RNA in der Leber nachgewiesen.

Dieser Nachweis betrifft aber nur Verstorbene. Dennoch gibt es offensichtlich Möglichkeiten. Der Virus hinterlässt Spuren, die hoffentlich für eine zuverlässige Diagnostik eindeutig genug sind.

@oldzambo

Milliarden Euro für über 660 Millionen Dosen an Impfstoff sind demgegenüber da. Das macht pro Bundesbürger, und zwar einschließlich kleiner Kinder, für die es gar keinen zugelassenen Impfstoff gibt, über 8 Impfstoffdosen. Die Frage ist, wer diese Dosen, bevor sie verfallen, bis 2023 eigentlich alles geimpft bekommen soll.

Die Bundesregierung hat seit Beginn der Pandemie insgesamt mehr als 660 Millionen Dosen Corona-Impfstoff bestellt, die bis 2023 ausgeliefert werden sollen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Kathrin Vogler hervor, die dem ARD-Politikmagazin Report Mainz vorab vorliegt…..Die bestellten Vakzine haben nach Angaben der Bundesregierung einen Gesamtwert von rund 12,5 Milliarden Euro…..

Von den rund 660 Millionen Dosen wurden in Deutschland seit Beginn der Pandemie etwa ein Viertel verimpft. Knapp 16 Prozent des Impfstoffes wurden an andere Länder, überwiegend an Entwicklungsländer, abgegeben. Übrig bleiben also rund 400 Millionen Dosen für die kommenden zwei Jahre. Sollten die Hersteller in der Zwischenzeit neue Impfstoffe entwickeln, die an Virusvarianten wie Omikron angepasst sind, müssen diese nicht zusätzlich bestellt werden. Die Verträge sehen vor, dass die angepassten Impfstoffe anstelle der alten Vakzine ausgeliefert werden können….

Wie viele der übrigen rund 400 Millionen Impfdosen tatsächlich in Deutschland verimpft werden sollen, ließ das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf Nachfrage von Report Mainz offen. Die hohen Bestellmengen begründet das Ministerium mit dem Ziel, zu jeder Zeit die ausreichende Versorgung der Bevölkerung in Deutschland sicherstellen zu wollen. Man wolle Entwicklungs- und Produktionsrisiken minimieren, indem man auf ein breites Portfolio mit verschiedenen Herstellern und Technologien setze, so das BMG.

Quelle: https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/impfdosen-117.html

Tja, bei diesem breiten Portfolio sind dann vielleicht ein paar Milliönchen für eine größere Studie betreffend ein Long-Covid-Medikament nicht mehr übrig. Schließlich muss man ja auch Entwicklungs- und Produktionsrisiken der Hersteller minimieren, und das muss anscheinend durch hohe Bestellmengen gehen….

Der gleiche link war gerade nebenan, aber ohne Quelle.
In der Studie steht folgender Satz:

Furthermore, our findings should be carefully considered in the context of lack of access to full clinical data in our large clinical cohorts, limiting our ability to rule out other causes of liver injury (for example, drug-mediated hepatoxicity), and relatively small sample sizes in our multi-omics experiments, which were mainly focused on patients who died due to severe COVID-19, raising questions about generalizability to mild and moderate cases.

Quelle: https://www.nature.com/articles/s42255-022-00552-6

es gibt unzählige Gründe, warum die Leber bei einer Krankheit ne Menge zu tun hat - natürlich ist es für Forscher interessant zu sehen, was da genau abgeht.
Aber um Einzuschätzen, was es mit Long-Covid auf sich hat, ist das nicht wirklich zielführend.

Ein groß Teil dieser "Nebenwirkungen" dürfte auch auf die Medikation zurück gehen.
(Und darüber, welche Variante die Betroffenen haben, fand ich nix; bei Omikron scheint die (direkte) Belastung der inneren Organe ja deutlich geringer zu sein.)

Andante schrieb:betreffend ein Long-Covid-Medikament

Eben. Ein Medikament.
Du scheinst den Entscheidungsprozess zu kennen, warum genau hier nicht mehr Geld investiert wurde. Es wäre nett, mich daran teilhaben zu lassen. Nicht das es den Anschien erweckt, das wäre nur eine Schlussfolgerauf Basis eines dünnen äußeren Anscheins gewesen.

Verstehe. Dass die reichen Länder bis zum Erbrechen Impfstoffe einkaufen, die nach Ablauf des Verfallsdatums vernichtet werden, macht nichts, während arme Länder erst gar nicht Impfstoffe kaufen können oder gnädig von den reichen Ländern Dosen gespendet bekommen, bei denen aber der Verfall kurz bevorsteht, ist ok?

https://www.aerzteblatt.de/archiv/218658/Globale-Impfstoffverteilung-Die-Blockade-der-Reichen

Aber dann in den reichen Ländern rumjammern, dass plötzlich in armen Ländern Mutanten auftauchen, die oh Wunder auch ihren Weg in die saturierten Bereiche finden….mich wundert inzwischen gar nichts mehr.

Die reichsten Länder der Welt, die knapp 16 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, haben sich laut einer kürzlich im Lancet veröffentlichten Analyse 70 Prozent der 2021 verfügbaren Dosen der fünf führenden Impfstoffe gesichert.

Quelle: wie oben.

Da fehlen selbst mir die Worte.

Andante schrieb:Aber dann in den reichen Ländern rumjammern, dass plötzlich in armen Ländern Mutanten auftauchen, die oh Wunder auch ihren Weg in die saturierten Bereiche finden….mich wundert inzwischen gar nichts mehr.

Genau davor hat der UN-Generalsekretär Guterres schon vor einem Jahr gewarnt.

Von der WHO hört und sieht man weit und breit nichts mehr, die lebt wieder genau so zurückgezogen wie vor der Pandemie. Sie meldet sich meistens nur zu Wort, um zu sagen, dass frisches Geld gebraucht wird. Kostet Unsummen, diese Organisation.

@MisterSippi
So ganz schweigsam ist die WHO gerade nicht.

https://m.bild.de/ratgeber/gesundheit/gesundheit/virus-varianten-ba4-und-ba5-who-in-sorge-ueber-neue-corona-mutationen-79756824.bildMobile.html

Es drohen neue Varianten von denen man nicht weiß, werden sie wie Delta oder schwächer als Omikron.

MisterSippi schrieb:Von der WHO hört und sieht man weit und breit nichts mehr, die lebt wieder genau so zurückgezogen wie vor der Pandemie.

Ach echt ? Was erwartest du den von der WHO, das die so präsent in den sozialen Medien ist, wie Donald Trump während seiner Präsidentschaft?

So wie sie sich verhält, ist doch auch richtig.
Sie können ja nur Stellung beziehen, wenn es neue Erkenntnisse gibt und arbeiten tut sie ja auch eher in ärmeren Ländern.

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calligraphie schrieb:Es drohen neue Varianten von denen man nicht weiß, werden sie wie Delta oder schwächer als Omikron

Wenn man so weiter macht, wie bisher, dann wird uns Corona weiterhin in Wellen treffen.
Wir sind immer einen Schritt hinter Corona.

Wann wird das endlich gesehen, nach zwei Jahren Pandemie?

Krautwurm schrieb:Wenn man so weiter macht, wie bisher, dann wird uns Corona weiterhin in Wellen treffen.
Wir sind immer einen Schritt hinter Corona.

Wann wird das endlich gesehen, nach zwei Jahren Pandemie?

Was wäre dein Änderungsvorschlag? Impfstoffe bereits nach Phase-I-Studien freigeben? weltweiten Lockdown für 16 Monate?

@calligraphie

Da steht lediglich, dass die WHO zwei Omikron-Subvarianten (BA.4 und BA.5) beobachtet mit Blick auf die Frage Unterlaufen des Immunschutzes.
Viren mutieren. Nichts Überraschendes. Weiter ist zu beiden Varianten bislang nichts wirklich Beunruhigendes bekannt.

Auch dass neue Varianten den Immunschutz unterlaufen ist nichts Überraschendes, Frage ist wie sehr? So in etwa wie bei Influenza?
Das würde dann zu (wohl flacheren) Wellen im Herbst und/oder Wintermonaten führen, wo dann Auffrischimpfungen von Vulnerablen angezeigt sind.
Auch nichts Überraschendes.

Die WHO?

Hat erst vor kurzem veröffentlicht:

Strategic Preparedness, Readiness and Response Plan to End the Global COVID-19 Emergency in 2022
30 March 2022

Quelle: https://www.who.int/publications/m/item/strategic-preparedness-readiness-and-response-plan-to-end-the-global-covid-19-emergency-in-2022 (Archiv-Version vom 13.04.2022)

Zum Download, wer sich schlau machens will.

Da schreiben sie letztlich auch, am wahrscheinlichsten, dass insgesamt Krankheitsverläufe (noch) schwächer werden wegen zunehmender Immunität durch Infektion und Impfung.

Ich glaube, das RKI will jetzt auch herausfinden, dass in D schon über 90% Covid-Kontakt hatten, durch Impfung oder Infektion. Wird dann sicher veröffentlicht.

Fellatix schrieb:Ich glaube, das RKI will jetzt auch herausfinden, dass in D schon über 90% Covid-Kontakt hatten, durch Impfung oder Infektion. Wird dann sicher veröffentlicht.

Das RKi wird offenbar richtig aktiv. Jetzt will es sogar mit in die Abwasser-Surveillance einsteigen. Bis April 2022, also bis Ende dieses Monats, sollen alle Orte, die für das Pilotprojekt ausgewählt wurden, angeschlossen sein.

https://www.rki.de/DE/Content/Institut/OrgEinheiten/Abt3/FG32/Abwassersurveillance/Abwassersurveillance.html

Wer weiß, vielleicht weiß man dann bis Herbst schon mehr darüber, wie sich die Pandemielage im Winter gestalten wird.

Andante schrieb:Wer weiß, vielleicht weiß man dann bis Herbst schon mehr darüber, wie sich die Pandemielage im Winter gestalten wird.

Bin mir nicht sicher, ob ich mich boostern lassen soll. Irgendjemand nen Tipp?

NoSleep schrieb:Bin mir nicht sicher, ob ich mich boostern lassen soll. Irgendjemand nen Tipp?

Wenn deine letzte Impfung lang genug her ist, was spricht dagegen? Ist immer noch der beste Weg, um die Pandemie zu beenden bzw. einzudämmen.

NoSleep schrieb:Irgendjemand nen Tipp?

Ja, Dein (Haus)Arzt... Kommt doch ganz auf Alter, Gesundheitsstatus, Berufsumfeld und Kontakte an.

NoSleep schrieb:Bin mir nicht sicher, ob ich mich boostern lassen soll. Irgendjemand nen Tipp?

Die StiKo empfielt es und das sind die Experten...

NoSleep schrieb:Bin mir nicht sicher, ob ich mich boostern lassen soll. Irgendjemand nen Tipp?

Wie viele Impfungen hattest Du denn bisher?
Dass eine Auffrischung viel bringt, kannst Du doch an geeigneten Stellen ohne Probleme nachlesen?
Wo hattest Du Dich denn bisher informiert?

oldzambo schrieb am 08.04.2022:Sollten Quarantäne und Tests wegfallen wäre auch der Druck auf das Gesundheitssystem geringer, weil nicht haufenweise Pflegepersonal und Ärztinnen fehlen würden.

Wer Corona hat, sollte nicht mehr arbeiten gehen. Die Ansteckung für andere ist einfach zu hoch und wer trotz Krankheit auf Arbeit geht, der riskiert auch seinen eigenen Job.

SvenLE schrieb:Wer Corona hat, sollte nicht mehr arbeiten gehen. Die Ansteckung für andere ist einfach zu hoch und wer trotz Krankheit auf Arbeit geht, der riskiert auch seinen eigenen Job.

Jein. Wer krank ist, sollte zu hause bleiben, wer gesund ist, wird sich irgendwann nicht mehr testen (müssen). Somit wird sich die Frage irgendwann von selbst erledigen. Ein Problem in den Krankenhäusern scheint zu sein, dass dort haufenweise Menschen liegen, die eigentlich operiert werden müssten, aber wegen einer asymptomatischen Infektion nicht operiert werden. Für diese Menschen, die an sich gesund sind, wird sehr viel Personal gebunden, das an anderer Stelle dann fehlt. Das kann man jetzt noch eine Weile so machen, aber das kann unmöglich ein Dauerzustand werden.

oldzambo schrieb:Jein. Wer krank ist, sollte zu hause bleiben, wer gesund ist, wird sich irgendwann nicht mehr testen (müssen). Somit wird sich die Frage irgendwann von selbst erledigen.

Das kannst du im Büro vielleicht machen. (Wobei das dann halt auch eine friss-oder-stirb Einstellung den vulnerablen Kollegen gegenüber ist).
Im Krankenhaus funktioniert das allerdings nicht. Ich arbeite beispielsweise in der Hämatoonkologie/Transplantationsmedizin, da gibt es Stationen auf denen extrem vulnerables Patientenklientel liegt. Die von positiven Pflegekräften oder Ärzten betreuen zu lassen wäre unverantwortungsvoll. Problem ist: das sind in der Regel hoch spezialisierte Bereiche, wenn das Personal ausfällt ist das nicht allzu einfach zu ersetzen indem Schwester Brigitte aus der Unfallchirurgie halt mal die Nachtschicht macht...