Verfall der deutschen Sprache?!
19.11.2021 um 19:49Bundesferkel schrieb:„was soll‘s“ ist eigentlich eine Frage,Nöö, das sind beides rhetorische Fragen
während „na und“ weder Aussage noch Frage ist,
Was soll's?
Na und?
Bundesferkel schrieb:„was soll‘s“ ist eigentlich eine Frage,Nöö, das sind beides rhetorische Fragen
während „na und“ weder Aussage noch Frage ist,
Bundesferkel schrieb:Tut mir Leid, Rhetorik bringe ich mit jenen umgangssprachlichen Floskeln, denn das sind unsere beiden Beispiele, nicht zusammen.Das ist kein Widerspruch. Rhetorische Frage ist ein Stilmittel, wie es sicher die verlinkte Wiki-Seite erklärt. Das ist unabhängig von der Sprachebene. "Na und?" ist nicht wirklich eine Frage. Die Floskel nimmt die Antwort, die z. B. heißen könnte: "Völlig egal!" vorweg.
Nemon schrieb:"Na und?" ist nicht wirklich eine Frage.Das habe ich auch nicht behauptet,
Bundesferkel schrieb:Das habe ich auch nicht behauptet,Ja nu. Ich habe es doch eben klargestellt. Nimmst du das denn an?
sondern ausdrücklich verneint.
Nemon schrieb:Das ist kein Widerspruch. Rhetorische Frage ist ein Stilmittel, wie es sicher die verlinkte Wiki-Seite erklärt. Das ist unabhängig von der Sprachebene. "Na und?" ist nicht wirklich eine Frage. Die Floskel nimmt die Antwort, die z. B. heißen könnte: "Völlig egal!" vorweg.Das zum Einen und zum Anderen @Bundesferkel warum sollten umgangsprachliche Floskeln keine rhetorischen Stilmittel sein können?
Bundesferkel schrieb:was soll‘s“ ist eigentlich eine Frage,Das empfinde ich anders. Nicht als Frage, sondern so als eher resignierende Äußerung oder Kommentierung eines Sachverhaltes.
Bundesferkel schrieb:während „na und“ weder Aussage noch Frage ist,"Na, und?" ist schon eine Frage, und zwar nach meinem Hörverständnis eine eher provokante. Damit will man meist ausdrücken, dass man etwas nicht schlimm findet oder dem neutral gegenüber steht.
abberline schrieb:Ich sah einst zwei Fräuleins, von denen eine die andere als "Alter" bezeichnete, also männlich.Aber den Begriff „Fräuleins“ verwenden - der ja nun wirklich ausgestorben und eher als übergriffig angesehen wird. Uff.
Fredericfail schrieb:Typ erzählt von einer Fahrt nach Köln: "wir waren halt gegen eins, vielleicht halb zwei da und dann mussten wir ja das Auto abstellen. Hast du die Parksituation in Köln Mal erlebt? It's horrible! Und dann noch irgendwie in der Nähe was finden..." Hat sich eingebrannt, mich schüttelts heute noch ob der Sinnlosigkeit.Ich mache das auch. Ich mixe (!) englische Sätze oder Begriffe in meinen Sprachgebrauch, aus zwei Gründen. Ich spreche privat und beruflich viel Englisch, daher fällt mir manchmal das passende Wort auf Deutsch schlicht nicht ein und um nicht pausieren zu müssen, sage ich es auf Englisch. Grund Nr. 2 ist, dass die englische Sprache bestimmte Dinge klarer und kürzer ausdrücken kann. Es trifft mehr den Kern dessen, was ich meine, dann verwende ich es auch.
Bundesferkel schrieb:hängt vermutlich vom Kontext ab, ebenso von jeweiliger SprachgewohnheitKönnte auch sein. Was soll's 😉
Dwarf schrieb:Na und? ist keine rhetorische Frage. Ein Beispiel für eine rhetorische Frage wäre: "Bin ich denn hier der Depp?" Das ist eine rhetorische Frage. Nämlich eine Frage, auf die man keine Antwort erwartet.Jetzt hast du dummerwiese deine Eingangsbehauptung widerlegt. :D
Na und? benutzt man aber anders. Na und? sagt man als Antwort auf eine Ankündigung oder eine Androhung, um auszudrücken das es einem egal ist.
A: Bald kommt der nächste Lockdown.
B: Na und? Ich geh sowieso nie aus.
Bundesferkel schrieb:„Na und“ erfüllt die Bedingung im Sinne definierter Rhetorik nicht. @Dwarf hat es gut erklärt.DAS Eigentor nennst du eine schöne Erklärung?
nairobi schrieb:"Na, und?" ist schon eine Frage, und zwar nach meinem Hörverständnis eine eher provokante. Damit will man meist ausdrücken, dass man etwas nicht schlimm findet oder dem neutral gegenüber steht.Ja, genau so wie bei "Was solls?"
Oder?
Groucho schrieb:Jetzt hast du dummerwiese deine Eingangsbehauptung widerlegt. :DInwiefern? Ich kann da keinen Widerspruch erkennen.
Schönes Eigentor.
Luminita schrieb:Viel mehr deutet es auf mehr Bildung hin, denn ich spreche eben auch Englisch auf muttersprachlichem Niveau und kann es deshalb auch einsetzen. Da sehe ich keinen Verfall der deutschen Sprache.Deutsch und Englisch in einem Satz so zu vermischen, wie im oben genannten Beispiel mit den Kölner Parkplätzen? Das gruselt doch.
abberline schrieb:Deutsch und Englisch in einem Satz so zu vermischen,Ich verstehe schon, was @Luminita meint. Wenn man häufig eine andere Sprache spricht, muss man erst mal umschalten und das geht nicht immer perfekt.
abberline schrieb:klingt ständiges Denglisch grauenvollDieses gewollte Denglisch, das auch noch hochgestochen klingen soll, ist oft ätzend.
Dwarf schrieb:Na und? ist keine rhetorische Frage.Stimmt. Denn eine rhetorische Frage zielt einzig auf die antizipierte Antwort ab.
Dwarf schrieb:Nachtrag: Ach, vermutlich glaubst du, dass du man auf "Na und?" auch keine Antwort erwartet. Das ist aber leider eine falsche Annahme.Nein, das ist so
Dwarf schrieb:Auf "Na und?" erwartet man in manchen Fällen durchaus eine Antwort.Nein, auf "Na und?" erwartet man keine Antwort.
Bundesferkel schrieb:Erklärst Du es?Gern:
A: Bald kommt der nächste Lockdown.Fragezeichen. Also ist es eine Frage. Aber wie man sieht, keine, die an A gerichtet ist, also keine Antwort will.
B: Na und? Ich geh sowieso nie aus.
Die rhetorische Frage gilt als Stilmittel der Rhetorik. Rhetorische Fragen dienen nicht dem Informationsgewinn, sondern sind sprachliche Mittel der Beeinflussung. Semantisch stehen rhetorische Fragen den Behauptungen nahe.Quelle: Wikipedia: Rhetorische Frage
Auf eine rhetorische Frage erwartet der Fragende keine (informative) Antwort, sondern es geht ihm dabei um die verstärkende Wirkung seiner Aussage. Der Sprecher drückt durch die rhetorische Frage seine eigene Meinung aus.