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Verfall der deutschen Sprache?!

1.447 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Sprache, Deutsch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verfall der deutschen Sprache?!

19.11.2021 um 19:49
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:„was soll‘s“ ist eigentlich eine Frage,
während „na und“ weder Aussage noch Frage ist,
Nöö, das sind beides rhetorische Fragen

Was soll's?

Na und?


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Verfall der deutschen Sprache?!

19.11.2021 um 19:56
Wikipedia: Rhetorik

Tut mir Leid, Rhetorik bringe ich mit jenen umgangssprachlichen Floskeln, denn das sind unsere beiden Beispiele, nicht zusammen.


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Verfall der deutschen Sprache?!

19.11.2021 um 20:31
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Tut mir Leid, Rhetorik bringe ich mit jenen umgangssprachlichen Floskeln, denn das sind unsere beiden Beispiele, nicht zusammen.
Das ist kein Widerspruch. Rhetorische Frage ist ein Stilmittel, wie es sicher die verlinkte Wiki-Seite erklärt. Das ist unabhängig von der Sprachebene. "Na und?" ist nicht wirklich eine Frage. Die Floskel nimmt die Antwort, die z. B. heißen könnte: "Völlig egal!" vorweg.


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Verfall der deutschen Sprache?!

19.11.2021 um 20:39
Zitat von NemonNemon schrieb:"Na und?" ist nicht wirklich eine Frage.
Das habe ich auch nicht behauptet,
sondern ausdrücklich verneint.


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Verfall der deutschen Sprache?!

19.11.2021 um 20:41
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Das habe ich auch nicht behauptet,
sondern ausdrücklich verneint.
Ja nu. Ich habe es doch eben klargestellt. Nimmst du das denn an?


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Verfall der deutschen Sprache?!

19.11.2021 um 22:15
Zitat von NemonNemon schrieb:Das ist kein Widerspruch. Rhetorische Frage ist ein Stilmittel, wie es sicher die verlinkte Wiki-Seite erklärt. Das ist unabhängig von der Sprachebene. "Na und?" ist nicht wirklich eine Frage. Die Floskel nimmt die Antwort, die z. B. heißen könnte: "Völlig egal!" vorweg.
Das zum Einen und zum Anderen @Bundesferkel warum sollten umgangsprachliche Floskeln keine rhetorischen Stilmittel sein können?


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 01:09
Na und? ist keine rhetorische Frage. Ein Beispiel für eine rhetorische Frage wäre: "Bin ich denn hier der Depp?" Das ist eine rhetorische Frage. Nämlich eine Frage, auf die man keine Antwort erwartet.
Na und? benutzt man aber anders. Na und? sagt man als Antwort auf eine Ankündigung oder eine Androhung, um auszudrücken das es einem egal ist.
A: Bald kommt der nächste Lockdown.
B: Na und? Ich geh sowieso nie aus.


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 05:44
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:was soll‘s“ ist eigentlich eine Frage,
Das empfinde ich anders. Nicht als Frage, sondern so als eher resignierende Äußerung oder Kommentierung eines Sachverhaltes.

"Was soll das?" wäre eine hingegen eine konkrete Frage.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:während „na und“ weder Aussage noch Frage ist,
"Na, und?" ist schon eine Frage, und zwar nach meinem Hörverständnis eine eher provokante. Damit will man meist ausdrücken, dass man etwas nicht schlimm findet oder dem neutral gegenüber steht.


Oder?


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 07:04
Zitat von abberlineabberline schrieb:Ich sah einst zwei Fräuleins, von denen eine die andere als "Alter" bezeichnete, also männlich.
Aber den Begriff „Fräuleins“ verwenden - der ja nun wirklich ausgestorben und eher als übergriffig angesehen wird. Uff.
Zitat von FredericfailFredericfail schrieb:Typ erzählt von einer Fahrt nach Köln: "wir waren halt gegen eins, vielleicht halb zwei da und dann mussten wir ja das Auto abstellen. Hast du die Parksituation in Köln Mal erlebt? It's horrible! Und dann noch irgendwie in der Nähe was finden..." Hat sich eingebrannt, mich schüttelts heute noch ob der Sinnlosigkeit.
Ich mache das auch. Ich mixe (!) englische Sätze oder Begriffe in meinen Sprachgebrauch, aus zwei Gründen. Ich spreche privat und beruflich viel Englisch, daher fällt mir manchmal das passende Wort auf Deutsch schlicht nicht ein und um nicht pausieren zu müssen, sage ich es auf Englisch. Grund Nr. 2 ist, dass die englische Sprache bestimmte Dinge klarer und kürzer ausdrücken kann. Es trifft mehr den Kern dessen, was ich meine, dann verwende ich es auch.

Das heißt nicht, dass ich die deutsche Sprache nicht beherrsche, im Gegenteil. Viel mehr deutet es auf mehr Bildung hin, denn ich spreche eben auch Englisch auf muttersprachlichem Niveau und kann es deshalb auch einsetzen. Da sehe ich keinen Verfall der deutschen Sprache.

Es gab eine Zeit, in der unter Adeligen selbstverständlich Französisch gesprochen wurde, z. B. im englischen Königshaus. Ist dort die englische Sprache „verfallen“?

Und Jugendsprache als Verfall bezeichnen ist gängig in jeder Generation, daher mache ich den Boomern hier keinen Vorwurf, wenn sie über die Jugendsprache genauso denken wie alle vor ihnen - auch wenn sie diese Erfahrung sicherlich auch selbst gemacht haben. :P Nur weil jemand anders spricht als ihr, heißt es übrigens nicht, dass das, was gesagt wird, unwichtig oder falsch ist. Also, das Mimimi vielleicht lieber einstellen und darüber nachdenken. ;)


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 08:32
@Groucho
Umgangssprachliche Floskeln können durchaus rhetorisches Stilmittel sein, müssen es aber nicht.
„Na und“ erfüllt die Bedingung im Sinne definierter Rhetorik nicht. @Dwarf hat es gut erklärt.


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 08:42
@nairobi
Ob das eine oder das andere Beispiel als Frage oder Nichtfrage empfunden wird, hängt vermutlich vom Kontext ab, ebenso von jeweiliger Sprachgewohnheit.
Deine Kommasetzung zwischen „na“ und „und“ verändert beispielsweise den Tonfall, wirkt provokant, das „und“ wird zur Frage.


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 08:44
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:hängt vermutlich vom Kontext ab, ebenso von jeweiliger Sprachgewohnheit
Könnte auch sein. Was soll's 😉


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 08:56
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Na und? ist keine rhetorische Frage. Ein Beispiel für eine rhetorische Frage wäre: "Bin ich denn hier der Depp?" Das ist eine rhetorische Frage. Nämlich eine Frage, auf die man keine Antwort erwartet.
Na und? benutzt man aber anders. Na und? sagt man als Antwort auf eine Ankündigung oder eine Androhung, um auszudrücken das es einem egal ist.
A: Bald kommt der nächste Lockdown.
B: Na und? Ich geh sowieso nie aus.
Jetzt hast du dummerwiese deine Eingangsbehauptung widerlegt. :D

Schönes Eigentor.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:„Na und“ erfüllt die Bedingung im Sinne definierter Rhetorik nicht. @Dwarf hat es gut erklärt.
DAS Eigentor nennst du eine schöne Erklärung?


Okey, meinetwegen. :D


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 08:58
Zitat von nairobinairobi schrieb:"Na, und?" ist schon eine Frage, und zwar nach meinem Hörverständnis eine eher provokante. Damit will man meist ausdrücken, dass man etwas nicht schlimm findet oder dem neutral gegenüber steht.


Oder?
Ja, genau so wie bei "Was solls?"

Da gibt es mMn keinen Unterschied, das sind synonyme Phrasen.

Aber bei dem typischen, klassischen "Na und?" gibt es kein Komma.


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 08:59
@Groucho
Da lese ich kein Eigentor.
Erklärst Du es?


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 11:08
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Jetzt hast du dummerwiese deine Eingangsbehauptung widerlegt. :D

Schönes Eigentor.
Inwiefern? Ich kann da keinen Widerspruch erkennen.

Nachtrag: Ach, vermutlich glaubst du, dass du man auf "Na und?" auch keine Antwort erwartet. Das ist aber leider eine falsche Annahme.
Auf "Na und?" erwartet man in manchen Fällen durchaus eine Antwort.


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 13:01
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Viel mehr deutet es auf mehr Bildung hin, denn ich spreche eben auch Englisch auf muttersprachlichem Niveau und kann es deshalb auch einsetzen. Da sehe ich keinen Verfall der deutschen Sprache.
Deutsch und Englisch in einem Satz so zu vermischen, wie im oben genannten Beispiel mit den Kölner Parkplätzen? Das gruselt doch.
Da hätte es schon von meiner alten Kindergärtnerin einen Rüffel gegeben.
Generell klingt ständiges Denglisch grauenvoll. Info-Point... ganz übles Beispiel. Auch die grauslichen Sprüche einiger Werbeagenturen. Da kann man manchen auch nur empfehlen, mal kreativer zu werden. Oder "back to the roots" (ganz übel) zu gehen


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 13:19
Zitat von abberlineabberline schrieb:Deutsch und Englisch in einem Satz so zu vermischen,
Ich verstehe schon, was @Luminita meint. Wenn man häufig eine andere Sprache spricht, muss man erst mal umschalten und das geht nicht immer perfekt.
Zitat von abberlineabberline schrieb:klingt ständiges Denglisch grauenvoll
Dieses gewollte Denglisch, das auch noch hochgestochen klingen soll, ist oft ätzend.

Mein Freund sollte letztens auch mal etwas für die EDV beim "Assessment" oder so ähnlich abholen. Ihn hat der Ausdruck so geärgert, zumal auch gar keine Ortsbezeichnung dabei stand, dass er nicht hingegangen ist.


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 16:04
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Na und? ist keine rhetorische Frage.
Stimmt. Denn eine rhetorische Frage zielt einzig auf die antizipierte Antwort ab.
Beispiel: Du willst doch wohl nicht noch mehr Kuchen essen, oder?


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Verfall der deutschen Sprache?!

20.11.2021 um 16:57
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Nachtrag: Ach, vermutlich glaubst du, dass du man auf "Na und?" auch keine Antwort erwartet. Das ist aber leider eine falsche Annahme.
Nein, das ist so
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Auf "Na und?" erwartet man in manchen Fällen durchaus eine Antwort.
Nein, auf "Na und?" erwartet man keine Antwort.

Eine Antwort erwartet man höchstens wenn man fragt "Na, und?" Das hat aber mit der flapsigen Floskel "na und?" nichts zu tun und ist etwas ganz anderes. Was für einen Unterschied ein Komma machen kann, ist schon erstaunlich. :D
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Erklärst Du es?
Gern:
A: Bald kommt der nächste Lockdown.
B: Na und? Ich geh sowieso nie aus.
Fragezeichen. Also ist es eine Frage. Aber wie man sieht, keine, die an A gerichtet ist, also keine Antwort will.
Die rhetorische Frage gilt als Stilmittel der Rhetorik. Rhetorische Fragen dienen nicht dem Informationsgewinn, sondern sind sprachliche Mittel der Beeinflussung. Semantisch stehen rhetorische Fragen den Behauptungen nahe.

Auf eine rhetorische Frage erwartet der Fragende keine (informative) Antwort, sondern es geht ihm dabei um die verstärkende Wirkung seiner Aussage. Der Sprecher drückt durch die rhetorische Frage seine eigene Meinung aus.
Quelle: Wikipedia: Rhetorische Frage

Sprecher B drückt damit also nur seine eigene Meinung über den Lockdown aus (ist ihm scheißegal)

Insofern leider falsch, was du schreibst @FlamingO


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