Verfall der deutschen Sprache?!

Ich sag nur „The Länd“🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♂️
Ein Glück bin ich kein Badener

Als "Barde" werde ich leider nur soweit erlaubt, das alles schön ist.
Ich persönlich dnke d abr n bsl andrs!

fischersfritzi schrieb:Mein Favorit ist Douglas.
Kann ich mich immer wieder drüber amüsieren

Das ist auch lustig.
Diese Werbung soll cool wirken.

Im Hamburg gibt oder gab es einen Juwelier namens Crown Juwelen. Gehört auch in die Kategorie sonderbare Mischung aus Deutsch und Englisch.

Natürlich entwickelt sich Sprache weiter aber man kann auch beobachten dass es bei einigen Leuten... Gefühlt eher zum "angeben" genutzt wird. Warum? Weil es dann irgendwie nur der Selbstdarstellung dient. "Ich mische zwei Sprachen, ich bin voll individuell und cool!" Ich lebe eher nach dem Motto: "bevor du Sprachen mischst solltest du wenigstens eine davon beherrschen."

Sinnvolles Beispiel ist für mich ein Satz wie: "Zieht eure Cooldowns, wir haben noch 20 Sekunden bevor der Boss enrage geht." Gamer-Sprech, Basissprache ist da zumeist Englisch. Passt. Wem daran gelegen ist mehr Beispiele zu nennen bitte gern!

Aber dann gibt es die, meiner Ansicht nach, Selbstdarsteller wie oben beschrieben. Meine Lieblingsbeispiele sind zwei Dialoge der letzten Monate, bei deren ich anwesend war und es mich schüttelte.

Typ erzählt von einer Fahrt nach Köln: "wir waren halt gegen eins, vielleicht halb zwei da und dann mussten wir ja das Auto abstellen. Hast du die Parksituation in Köln Mal erlebt? It's horrible! Und dann noch irgendwie in der Nähe was finden..." Hat sich eingebrannt, mich schüttelts heute noch ob der Sinnlosigkeit.

Am schönsten war aber ein Vogel, der wegen eines Zeitraums gefragt wurde. Da antwortete er unironisch: "Ein Day." Da fehlt mir dann auch jegliches Verständnis. Es besteht nicht Mal eine argumentative Notwendigkeit für derartigen Sprachgebrauch.

Fredericfail schrieb:zwei da und dann mussten wir ja das Auto abstellen. Hast du die Parksituation in Köln Mal erlebt? It's horrible!

Mon Cherie, was machst Du denn am Weekend?
"Fussball luure un e jut Kölsch dozo"

Sowas ist doch fast Realsatire. Loriot hätte es als Steilvorlage genutzt.

abberline schrieb:ey Alda ey isch muss Penny, Alda" sagt, gibt das gleich Minuspunkte, weil es in meinen zarten Öhrchen schmerzt.

Naja, wer billig will muss Penny. Jetzt weißte! Sonst geh doch zu netto!!!

Hefezopf schrieb:In meiner aktiven Zeit als Autorin hat mich das schon gestört. Inzwischen finde ich es eher schade.

Ich wollte eher darauf hinaus, dass ich es ein wenig verwunderlich finde, wenn man sich über den Verfall der Sprache beschwert und das in einem absolut schluderigen Deutsch.

Hefezopf schrieb:Das hab als Autorin durch die Arbeit vermehrt wahrnehmen können. Lügenpresse. Was für ein komisches Wort. Und dieses Englisch Deutsch da immer oder in der Werbung diese ständigen Wortspiele wo Wörter dann extra falsch geschrieben werden...schrecklich

Besser mit gutem Beispiel voran gehen. ;-)

abberline schrieb:e jut Kölsch

Ich fand - als Nicht-Kölner - Kölsch bisher immer nur eine öde, dünne Plörre, wenn ich mal irgendwo eines bekam.
Vor zwei Wochen habe ich bei einem Freund mal einen Typen kennen gelernt, der hatte einen Kasten Kölsch dabei und das Zeug hatte richtig gut geschmeckt. Leider habe ich die Marke vergessen.

Aktuell nervt mich das Wort booster-Impung. Da kann man mühelos auch Auffrischungs-Impfung sagen.

Neue Wörter empfinde ich als gar nicht so schlimm. Mich stört eher der Missbrauch der Grammatik 😖
RTL und Co. machen es vor ...

paranormal_1 schrieb:In Deutschland schauen sie ob derjenige deutsch beherrscht (Goethe Niveau), dann hast du die Stelle.

Eher wird mittlerweile Englisch fließend verlangt in Wort und Schrift.

Und ja, ich bin der Meinung das ein gewisses Sprachniveau vorhanden sein sollte.

Was ich persönlich ganz schlimm finde, ist die Musik in den deutschen Charts.
RAF Camora, Apache und wie das ganze Gedöns heißt.
Da rollen sich einem die Fußnägel hoch

Groucho schrieb:Vor zwei Wochen habe ich bei einem Freund mal einen Typen kennen gelernt, der hatte einen Kasten Kölsch dabei und das Zeug hatte richtig gut geschmeckt.

Dann war es kein Kölsch. :D


Ich gehe auch eher schludrig mit der deutschen Sprache um, zumindest hier im Forum. Es ist halt ein Unterschied ob man eine Doktorarbeit schreibt oder hier ein paar Sätze in eine Unterhaltung einbringt.
Klar kann man hingehen und das bemäkeln, ich zieh mir es dann auch gerne an. Hin und wieder schleichen sich schon mal Anglizismen, Gallizismen und vielleicht auch noch andere Zismen ein.
Schuldig im Sinne der Anklage.
Noch was. Ich nutze auch schon mal lateinische Redewendungen, ich glaube erst vorgestern "nihil nisi bene", auch mal "hic rhodos hic salta", q. e. d. etc..
Wahrscheinlich bin ich ein "Sprachverderber par excellence" ( immer diese Zismen)
Ach ja, Satzzeichen gebrauchen ich eher im Sinne von "special effects" (da haben wir es wieder :D ) als hinzugehen und mich strengen Regeln zu unterwerfen. Bei Arztbriefen, der Kommunikation mit Ämtern o. Ä. handhabe ich es allerdings anders und bemühe mich rechtschaffen den Leser über meinen eher (nach)lässigen Umgang mit der deutschen Sprache hinwegzutäuschen.

Heide_witzka schrieb:Ach ja, Satzzeichen gebrauchen ich eher im Sinne von "special effects"

Najaaaa Satzzeichen sind in privaten Unterhaltungen schon irgendwie ein "Kann, muss nicht" ausser in ganz bestimmten fällen. Ein schönes Beispiel:

"Komm wir essen, Opa."
"Komm wir essen Opa."

nachthauch schrieb am 15.10.2020:Was denkt ihr? Womit hat dieser Verfall der deutschen Sprache zun tun? Mir fallen vor allem zwei Gründe ein:

- Globalisierung und die damit einhergehende Amerikanisierung, die sich auch in der Srpache niederschlägt
- Unbegrenzter Zugang zu diversen Medien durch das Internet

Glaubt ihr, dass sich das Niveau der Sprache wieder normalisiert oder steuern wir einer Zeit entgegen, in der die Sprache noch stärker vereinfacht, primitivisiert und banalisiert wird?

Sprache ist ja kein starres Gebilde. Sie lebt, sie wandelt sich, nimmt "neue" Worte auf, andere geraten in den Hintergrund, werden nicht mehr so oft genutzt etc.
Ich empfinde das nicht als Primitivisierung, Banalisierung oder Vereinfachung. ich würde es gar nicht werten wollen.
Die Sprache bietet so viele Möglichkeiten dass man in der Regel immer Mittel und Wege finden kann um sich zu verständigen. Im Auge habe ich hier die "Alltagssprache", die tägliche Kommunikation.
Fachsprachen sind da für mich aussen vor, da sie für Fachfremde wohl stets in grossen Teilen unverständlich sind. Spreche ich von einer akuten Exazerbation einer einer primär-chronischen apikalen Parodontitis dann ist das für jeden Kollegen leicht verständlich, ganz gleich ob der nun in Buxtehude oder Bombay den Patienten weiterbehandelt. Es macht also durchaus Sinn. Höre ich 2 Computernerds zu dann kann ich Mitte des 1. Satzes zum Kaffeeautomat schlendern um meine Zeit sinnvoller zu verbringen.
Teile der Sprachen, seien es die Sprachen anderer Länder, seien Fachsprachen, Dialekte etc. beinflussen sich gegenseitig, übernehmen Teile/Worte der anderen und bauen sie in die eigene ein.
Anglizismen, das Wort dürfte jedem geläufig sein, der Gallizismus hört man da schon seltener. Dabei sind französiche Lehnworte aus der deutschen Sprache gar nicht mehr wegzudenken und werden tägliche, wahrscheinlich ohne es zu wissen, von vielen benutzt.
Portemonnaie, Paravent, Bonbon, Praline, Ballett, Dessert, Kabinett, etc. Manches wird original übernommen, manches eingedeutscht (und sei es auch nur in der Aussprache :D )
Garantie, Friseur, Taille, Teint, wer kommt denn heutzutage in Deutschland noch ohne Lehnworte aus? Selbst die Oma nutzt doch heute eher den Slip als den Schlüpfer.
Ich denke man sollte tolerant sein und die Sprache leben lassen.
Mich störte ja eine ganze Zeit die, gerade im Rheinland, doch recht aktive "Rettet dem Dativ-Fraktion", aber auch da bin ich ruhiger geworden. Man versteht sich ja letztendlich doch und das ist es worauf es ankommt.

Hier mal ein Lehnwort, da mal ein Fremdwort, egal aus welcher Sprache auch immer, kein Ding.
Albern wird es für mich da wo permanent (auch nicht originär deutsch :D ) versucht wird ein Fremdwort ans nächste zu reihen um "Eloquenz" und gehobene Bildung zu demonstrieren. Solcher Nonsens lässt sich auf die Spitze treiben z. B. Minimale Dedikationen prolongieren die Permanenz interpersonaler Relationen SpoilerKleine Geschenke erhalten die Freundschaft oder Mit Nutriment gefüllt, exploriert es sich suboptimal SpoilerVoller Bauch studiert nicht gerne.
Lange Rede kurzer (oder gar kein) Sinn. Ich plädiere für einen unverkrampften Umgang mit unserer Sprache und etwas Toleranz gegenüber persönlichen Eigenheiten.

Ich nutze auch schon mal Fremdwörter um nicht inkontinent zu wirken. Wenn es auffällt muss ich halt die Frequenzen tragen.
Ja ja... :D

Dwarf schrieb:Interessanterweise habe ich mich darüber erst letztens mit jemand unterhalten. Ist es denn wirklich so wichtig, dass jemand in einer hohen Position absolut fehlerfreies Deutsch schreiben kann? Ich denke das es das eigentlich nicht ist, sofern derjenige nicht Lehrbücher oder ähnliches verfasst. Heutzutage hat doch jeder Zugriff auf Software mit integrierter Rechtschreibprüfung und kann sich damit helfen.

Wie wichtig es ist, sei dahingestellt, wenn man davon ausgeht, dass die besonderen Fähigkeiten der Person woanders liegen — wo sie wichtiger sind. Man kann sogar ohne perfekte Rechtschreibung ein Top-Journalist oder Autor sein. Wenn es dort, wo man arbeitet, noch ein Lektorat gibt ;) Solche Software wird übrigens kaum genutzt.

Aber es ist dabei einfach mal festzustellen, dass Fähigkeiten verlorengehen. Kein Wunder, wo Rechtschreibung & Co. schon in der Schule als Hemmnis für die Persönlichkeitsentwickung betrachtet und abgeschafft wird.

Was mich mehr stört als Einflüsse anderer Sprachen oder die Vereinfachung der Sprache, sind Fehler in der Rechtschreibung oder Interpunktion, die zunächst sinnentstellend wirken und erst nach mehrmaligen Lesen verstanden werden können (zumindest von mir).

Kaum jemand scheint in der Lage zu sein, das und dass zu unterscheiden und fehlt dann noch das vorangestellte Komma, ergäbe es aus dem Kontext gerissen keinen Sinn.
Auch das konsequente Festhalten an einer nicht verstandenen Unterscheidung von ss und ß , wo beispielsweise aus Maße eine Masse wird,
verstehe ich nicht.
Die Regeln sind wirklich einfach umzusetzen.

fischersfritzi schrieb:Ich finde auch Gendern gut und wichtig,

Wofür genau ist das wichtig?
Und warum war es die letzten 50 Jahre offenbar nicht so wichtig?
Gendern ist m.M.n. nicht weiter als sinnloses Herumgeheule für Leute, die keine Fraunde haben und so immerhin angehört werden.

Denn welchem Bäcker ist es wichtig, ob er Bcker und sie Bäckern enannt wird?
Die wollen ihre Brötchen verkaufen, mehr nicht.


Übrigens:
Wenn es einer drauf anlegt, gendere ich mit, allerdings gendere ich auch alle Substantive und auch Verben und gerade habe ich entdeckt, dass das auch bei Adjektiven geht. Macht voll Spaß... ;)
Vor alem die Gesichter der Nichtsmehrverstehenden sind oft spannend.

Nachtfuchs89 schrieb:Mir gefällt der Verfall der deutschen Sprache nicht. Vor allem diese Mischung zwischen Deutsch und Englisch gefällt mir nicht. Teilweise werden fragen auf Deutsch gestellt und während der Antwort fallen zwischendurch englische Wörter. Ist wohl der Lauf der Zeit, gefallen finde ich keinen dran.

Wenn ich mir Leute, wie z.B. Rezo ansehe, dessen Videos ich doch schon schätze, dann höre ich Sätze wie:
- Ihr sitzt in Eurer Bubble
- Das macht mich jetzt echt lost... Ich bin sooo lost, Leudde...
- Basically sagte er in einem Chan seiner Community...

und ähnliches.

Einfach grausig...

Gucky.

Nachtrag:
Gerade habe ich hier im Forum etwas passendes enteckt, möchte jedoch darauf hinweisen, dass ich nicht sagen werde, wer dies schrieb, da ich den Text nur als Beispiel bringe und die Person in keinster Weise angreifen möchte.

Zitat:

bei bildern von Mond und anderen Planeten können wir unserer fantasy freien lauf lassen.

Quelle: Allmy

Ich lasse Rechtschreibfeher mal ganz ausßen vor, da es hauptsächlich um den Begriff fatasy geht.
Wraum dieses Wort und in englischer Schreibweise? Wr haben das Wort Phantasie oder, reformiert Fantasie. Warum also der englische Begriff und nicht z.B. das russische pandant oder das israelische?

Das hat m.M.n. auch nichts mit Sprachen ändern sich laufend zu tun, sondern wird heute benutzt, um cool, trendy oder stylish zu sein. Wie auch immer.

Gucky.

Lupo54 schrieb:Aktuell nervt mich das Wort booster-Impung. Da kann man mühelos auch Auffrischungs-Impfung sagen.

Wird beides verwendet. Ist aber ein internationales Thema. So what.

Nemon schrieb:So what.

Was meinst Du? :D :P

Spaß beiseite... Es gibt massig Begriffe dieser Art, über die ich k***en könnte.

Gucky.