Rotmilan schrieb:Mich regt es wahnsinnig auf, dass es immer noch Leute gibt, die ohne Maske im Supermarkt einkaufen und keiner hält sie auf. Wir haben eine Inzidenz von knapp 120/ 100000 EW und in einer der Regalreihen heute beim Real Markt, steht mir doch tatsächlich plötzlich eine Kundin, ohne Maske gegenüber.
Ich war dermaßen erschrocken, dass ich gar nichts sagen konnte und habe gesehen, dass ich schnell aus der Regalreihe verschwinde. Was für ein schweres Leiden will diese Frau haben, dass sie nicht mal 20 Minuten, eine Maske tragen kann? Laut meinem Lungenfacharzt gibt es eine solche Krankheit nicht, aus Asthnatiker können Maske tragen.
Das war auch keine alte Frau, sondern ca. 35-45 Jahre. Leider hat dieser Real Markt auch keine Security am Eingang und ist der einzige in der Region.
Einige Supermärkte in anderen Orten akzeptieren auch keine ärztlichen Atteste, was ich völlig richtig finde. Leider ist das bei uns nicht so. Was nutzt das Attest eines möglicherweise Infizierten ohne Maske, dem Supermarktpersonal und den anderen Kunden, wenn diese dann angesteckt werden- gar nichts.
Diese Supermärkte bieten auch den Online Einkauf ein und die Lieferung nach Hause, bzw. kann auch per Telefon bestellt werden, wer nicht Internet affin ist.
Es gibt also gar keine Notwendigkeit ohne Maske einen Supermarkt zu betreten. Immerhin der Rewe bei uns liefert auch ins Haus, sollen die Maskenlosen doch bitte ihre Waren dort bestellen und liefern lassen. Oder den ehrenamtlichen, kostenlosen Einkaufsdienst der Gemeinde für sich nutzen.
Wir haben hier in unserem Landkreis eine 185er Inzidenz. Unser Kreiskrankenhaus hat (Stand Heute) keine Beatmungsplätze mehr frei. Ich arbeite selbst im Nachbarkreis auch im KH und unsere Inti platzt aus allen Nähten. Langsam werden auch da die Beatmungsplätze knapp.
Ich hatte mich ja selbst vor knapp 3 Wochen bei einem Patienten angesteckt, der aufgrund seiner Demenz keine Maske trug bzw. diese nicht aufgelassen hat. (Er ist übrigens 7 Tage nachdem er mich infiziert hat auf der Intensivstation daran gestoeben).
Und das, wirklich nur das, ist für mich als pflegerische Fachkraft das einzig sinnvolle Argument keine Maske zu tragen. Jedenfalls wenn es um einen kurzen Einkauf geht.
Das es Leute gibt, die keine Stunde im ÖNVP die Maske tragen köbnen, völlig in Ordnung. Aber ich kenne keine Krankheit die einem das Maske tragen für einen kurzen Einkauf unmöglich macht.
Hatte neulich auch im Schreibwaren Laden so einen Mann vor mir. Die Verkäuferin hat nix gesagt als er ohne Maske rein kam. Ich schon. "Hab n Attest" - Ja, dann bleib zu Hause und lass dir deine verdammte Fernsehzeitung liefern (der Ladenbesitzer bietet das sogar an. Steht groß im Schaufenster, er nimmt Bestellungen telefonisch oder via Mail an und liefert das nach Feierabend aus).
Es ärgert mich so unglaublich wie sich die Menschen teilweise hinter ihren Attesten verstecken. Und wir haben leider einen Arzt hier im Ort der quasi damit um sich wirft. Unsere ganzen Querdenker haben sich dort schon eins geholt und schlendern quietschvergnügt und querdenkend durch die Innenstadt. Ohne Maske.
Und du reißt dir täglich im KH den Arsch auf um Infektionen zu verhindern. Ein Schlag in die Fresse jeder Pflegekraft.
P.S. Alle mir bekannten / auch Patienten die eine Lungenkrankheit haben und/oder Risikogruppe sind und zurecht ein Attest haben können: die wollen keins. Die bleiben zu Hause. Aus Angst und als Vorsichtsmaßnahme.
Bruderchorge schrieb:Wenn man evtl alleinerziehend und in Geldknappheit wohnt und man auch nicht die persönlichen Ressourcen hat, um sich in Sachen persönliche Rechte etc gut aufzustellen, dann sieht die Sache vielleicht schon anders aus, wenn man dir mit der Vernichtung (Entlassung) deiner Existenz droht.
