kleinundgrün schrieb:Man kann sich prima gesund, schmackhaft und ausgewogen ernähren, wenn man nur wenig (teures) Fleisch isst. Mehr Fleisch ist halt ein reines Genussmittel, aber nichts, was eine Schere von Arm und Reich weiter auseinander gehen lassen würde.
Es gibt sicher Extremfälle, in denen das Einkommen dann gar kein Fleisch mehr erlauben würde - aber da ist die Lösung halt nicht, massenhaft billiges Fleisch anzubieten.
@kleinundgrün Das sehe ich genauso. Es gibt keinen aus der Ernährung abzuleitenden Grund, den Fleischkonsum zwingend auf der gegenwärtigen Höhe zu belassen. Gewohnheiten kann man eben auch ändern. Meine Frau und ich hatten letztens überrascht festgestellt, dass wir 2 Wochen lang kein Fleisch gegessen hatten. Und dem lag noch nicht mal Absicht zugrunde.
Hätte mir eine Regierung aber einen Veggie Day vorgeschrieben, so als wäre ich 5 Jahre alt und Herr Hofreiter mein Erziehungsberechtigter, hätten wir das bestimmt nicht so gemacht. Mit dem Wunsch nach guter Ernährung unter Berücksichtigung von Tierwohl und Arbeitsbedingungen geht nicht zwingend ein Wunsch nach Bevormundung einher, ganz im Gegenteil.
rhapsody3004 schrieb:Selbstverständlich. Darum ja auch anstatt jeden Tag Billigeier zu kaufen lieber den Konsum reduzieren dafür aber Bioeier kaufen. Und da zählt die Ausrede nicht, gibt es nicht in der Nähe.
@rhapsody3004 Manchmal hilft auch hingucken. Ich wohne wirklich mitten im Ruhrpott und habe keine Schwierigkeiten, einen Hofladen zu finden bzw beim Erzeuger zu kaufen.
Natürlch gibt es immer Einzelfälle, wo das nicht so einfach ist. Ein Sozialrentner mit Gehbehinderung ohne Auto mit O2 Flasche, der einen Discounter vor der Haustür hat, würde ich nicht überreden wollen, 3x mit dem Bus umzusteigen, um beim Biobauern zu kaufen.
Aber in der Masse ist der Verzehr von Billigfleisch nicht zu rechtfertigen. Wenn man das auf 20% der gegenwärtigen Produktion reduzieren würde, wäre schon extrem viel erreicht.
Natürlich kann man auch immer auf andere Länder zeigen, wie die USA und sagen, wir tun erst was wenn die auch, aber so funktionieren Entwicklungen nicht. Neben der Schädlichkeit dieser Rindfleischmengen darf man auch nicht vergessen, wieviel Fläche, Wasser und Grünfutter da draufgehen. Das ist in Sachen 'Volksernährung' geradezu Wahnsinn.
Aber wie bei fast allem im Leben gibt es einen einzigen Punkt, an dem man immer sofort etwas bewirken kann: bei sich selbst und mit Glück noch bei der eigenen Familie. Wenn man das erst mal zu 100% umgesetzt hat, kann man immer noch auf die geldgeilen Fabrikanten schimpfen. Vorher ist das etwas albern.