@DesconiusIch kürze mal ein wenig ab, weil mir das zu sehr vom Kernpunkt abdriftet.
Ich weiß nicht, was für ein Bild du von Kliniken hast, aber da arbeiten auch nur Menschen. Aus dem persönlichen Umfeld ist mir bekannt, dass es auch in Kliniken nicht immer ganz so ernst genommen wird. Beispiel aus deinem Link
https://www.tagesspiegel.de/berlin/klinikpersonal-mit-corona-angesteckt-krankenhaus-meldet-30-infizierte-mitarbeiter-an-einem-tag/25731882.html. Dort wird darauf hingewiesen, dass in einem anderen Fall die Staatsanwaltschaft gegen die Klinikleitung ermittelt (
https://www.tagesspiegel.de/berlin/coronavirus-ausbruch-im-ernst-von-bergmann-klinikum-schwere-vorwuerfe-gegen-potsdamer-klinikleitung/25728198.html). Also nein, auch dort achtet man nicht immer auf alles.
Aber selbst wenn. Besinnen wir uns doch darauf, was die eigentliche Frage war.
Nutzen Alltagsmasken etwas? Kliniken als Gegenargument heranzuziehen ist müßig, da hier viele Kranke auf engem Raum von unterbesetztem Personal betreut werden. Oft sind die Räume schlecht durchlüftet oder eine Infektion wird zu spät erkannt - auch oder gerade außerhalb der Corona-Stationen. Wenn eine Alltagsmaske die Virusbelastung fiktiv um 20% reduziert, dann hilft mir das in der Klinik womöglich nichts. Da brauche ich mehr Sicherheit, denn es tummeln sich eben alle im Krankenhaus, die
krank sind. Und wenn dann noch das Personal krank wird, macht es schnell die Runde (dafür gibt es erstaunlich wenig Fälle in Krankenhäusern). Wobei immer noch die Frage im Raum steht, wie viele sich ohne Maske anstecken würden. Im Supermarkt oder im Bürgerbüro kann genau dieselbe Alltagsmaske womöglich einen statistischen Unterschied machen. Wenn ich mit 300 gegen den Baum fahre, dann spielt es auch keine Rolle, ob ich angeschnallt war. Das heißt aber nicht, dass Anschnallen überhaupt keinen Sinn macht.
Im Übrigen halte ich Alltagsmasken nicht in jeder Situation für sinnvoll. Eine Regelung, die dies draußen oder im Biergarten mit genug Abstand erfordert, lehne ich ab.
Und klar stellt man die Fragen der Infektion auch bei Diskotheken, Freikirchen und Karnevalshallen! Nur ist mittlerweile bekannt, dass Singen und laute Aussprache zu einer erhöhten Ausscheidung von Viren führt (
https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/chor-corona-chorstudie-singen-infektionsgefahr-br-muenchen-erlangen-100.html) - wenig Durchlüftung trägt dann noch dazu bei. Nach wie vor ist mir kein Superspreader-Event bekannt, bei dem alle eine Maske getragen hatten (das Beispiel mit den Kliniken wurde ja oben diskutiert).