Coronavirus (Sars-CoV-2)

McMurdo schrieb:Und das ist ja nochmal ein anderes Konzept als du online Lebensmittelhändler die ich verlinkt habe. Die funktionieren ja eher so wie Amazon nehme ich an über große Distributionsläger.

Ich habe die Namensnennung bisher vermieden, um keine Werbung zu betreiben.

Nun hast du das Kind beim Namen genannt. Bei uns macht das Amazon Prime. Das läuft nicht über große Sammellager. Die Lieferungen werden direkt im Markt in einem abgetrennten Teil des Lagers, in welchem die lebensmitteltechnischen Standards garantiert sind, bearbeitet und dann verpackt auf die Rampe gefahren, eingeladen und direkt beim Kunden abgesetzt.

EDGARallanPOE schrieb:Alles vollautomatisch digitalisiert. Die Filiale nimmt den Auftrag an.

Die ansonsten völlig normale Supermarkt- Filiale hat somit zumindest vor Ort das Personal, um die einszwei Bestellungen/Einkaufswägen zu füllen und dann dem Lieferer zu übergeben ?

Das mag im Einzelfall funktionieren, aber nicht plötzlich bei Millionen von "Neukunden"; für derartiges Einkaufwagenbefüllen existiert überhaupt keine personelle Grundlage. Und auch keine Roboter, die dann das Einkaufen übernehmen.

In eher ländlichen Regionen noch weniger als in der modernen Großstadt.



Mal eben den (eventuell Zwei- oder Dreifach Gespritzen) Nachbarn oder Verwandten ab morgen bis in alle Ewigkeit oder zumindest auf unbekannte Zeit für eine Vierköpfige Familie das Einkaufen auf´s Auge zu drücken, wird kaum überall machbar sein; zumal es eher sehr Alte sein sollen, die noch Zugang zu 2G-Märkten hätten und wahrscheinlich mit dem Einkauf für sich selbst schon genug zu tun haben - auch körperlich.

Und warum diese einer pot. Gefahr (laut den von Schäuble erwähnten Fachleuten) aussetzen, wo man doch - wenn es derartige 1/2/3G + Maske-Regeln nicht gäbe - selbst sich mit Nahrungsmitteln und sonstigen Gütern des Grundbedarfes direkt vor Ort körperlich anwesend und soweit spontan frei wählend versorgen könnte ?

McMurdo schrieb:Ganz 2G werden die nicht machen können, da es zur Grundversorgung gehört.

Der Hintergrund der Entscheidung der hessischen Landesregierung ist schlicht folgender:

Ein Einzelhändler hatte geklagt, weil er seinen Kunden das Einkaufen ohne Maske ermöglichen wollte. Das Frankfurter Veraltungsgericht hat daraufhin entschieden, dass der Geschäftsinhaber die Möglichkeit haben muss, das 2G-Modell anzuwenden bzw. anzubieten. Daraufhin hat die Landesregierung das auch in die entsprechende Verordnung geschrieben. Eine andere Wahl hatte sie nach dem Urteil sowieo nicht.

Bei dem vom Gericht entschiedenen Fall ging es übrigens nicht um einen Supermarkt, sondern um ein "Grillfachgeschäft".

Quelle: https://www.hessenschau.de/gesellschaft/kein-zutritt-fuer-ungeimpfte-fuer-diese-einzelhaendler-ist-2g-eine-option,2g-einzelhandel-100.html (Archiv-Version vom 15.10.2021)

Wie viele Einzelhändler und Supermärkte von der ihnen jetzt eingeräumten 2G-Option Gebrauch machen werden, bleibt abzuwarten.

Desconius schrieb:Das mag im Einzelfall funktionieren, aber nicht plötzlich bei Millionen von "Neukunden"; für derartiges Einkaufwagenbefüllen existiert überhaupt keine personelle Grundlage. Und auch keine Roboter, die dann das Einkaufen übernehmen.

Es steht auch nicht im Raum, dass alle Supermarktfilialen, ab Anfang nächsten Monats auf 2 G umstellen.

Vielleicht wird der ein oder andere Händler das tun.

Sollte dadurch Personen mit geringer Mobilität, die Einkaufsmöglichkeit direkt vor der Haustür wegfallen, ist der Online- Einkauf eine Option, die auch logistisch bewältigt werden kann.

McMurdo schrieb:Lol, jeder online Händler weiß wo du wohnst.

Wenn dem so wäre, dann hätte ich mich ganz freiwillig dazu entschieden, diesen Schritt zu wagen.

Ein knurrender Magen und ein Drang, etwas anderes als Leitungswasser zu trinken, würde bei 2G-Supermärkten gewiss manchen Menschen dazu bringen, sich bei einem Lieferer unter Preisgabe der Wohnadresse anzumelden oder Alternativen zu suchen. Postfach ist nicht ;)

Aniara schrieb:Kann man eigentlich noch paranoider sein?

Oh, hätte ich eine jüngere U25er Tochter, würde ich ihr schon allein aus erzieherischen Gründen nahelegen wollen, wenn möglich nicht überall ihre Wohnanschrift zu hinterlassen; auch nicht bei digitalen Nerds.

Ist fast wie die Weisheit, nicht von Fremden Schokolade anzunehmen oder in deren Auto einzusteigen.
Vor allem, nachdem sie die Bilder ihres sozialmedia-Konto durchstöbert hatten. Auch der Praktikant an der Supermarktkasse hat sie über die Freundesliste vielleicht schon auf dem Schirm.

Ich kann mich für mich persönlich nicht mit dem Corona-Kontaktdatenkram (weder digital noch Zettel) anfreunden und habe es bspw. nicht zugelassen, daß die Schwimmbadcrew oder sonstige Zettelleser und Digitaldatenauswerter erfahren, wann und wo ich schwimmen war und anschließend wohin nach Hause gefahren bin. Ich verzichtete auf das Schwimmen. Vielleicht nun bis in alle Ewigkeit ?

Einer denkbaren U25-Tochter könnte ich selbstverständlich die Datenpreisgabe kaum verbieten.

Aber danke, daß Du mir Paranoia nahelegen willst (:

EDGARallanPOE schrieb:Nun hast du das Kind beim Namen genannt. Bei uns macht das Amazon Prime. Das läuft nicht über große Sammellager. Die Lieferungen werden direkt im Markt in einem abgetrennten Teil des Lagers, in welchem die lebensmitteltechnischen Standards garantiert sind, bearbeitet und dann verpackt auf die Rampe gefahren, eingeladen und direkt beim Kunden abgesetzt.

Solche Konzepte kenne ich auch. Gibt da ja verschiedene Lösungen wie man so etwas umsetzt.

EDGARallanPOE schrieb:Es steht auch nicht im Raum, dass alle Supermarktfilialen, ab Anfang nächsten Monats auf 2 G umstellen.

So wie ich das verstehe wird komplett 2 G auch nicht gehen, eher nur tageweise evtl., eben wegen der notwendigen Grundversorgung.
Man macht also wieder mal total kompliziertes Chaos.

Desconius schrieb:Wenn dem so wäre, dann hätte ich mich ganz freiwillig dazu entschieden, diesen Schritt zu wagen.

Ein knurrender Magen und ein Drang, etwas anderes als Leitungswasser zu trinken, würde bei 2G-Supermärkten gewiss manchen Menschen dazu bringen, sich bei einem Lieferer unter Preisgabe der Wohnadresse anzumelden oder Alternativen zu suchen. Postfach ist nicht ;)

Ich sehe das Argument nicht. Jeder der online irgendwo etwas bestellt gibt ja seine Daten preis. Egal ob Amazon, Netflix, Media Markt, usw. Warum das nun ausgerechnet beim Lebensmittelhändler ein Problem darstellen soll leuchtet mir nicht ein.

McMurdo schrieb:So wie ich das verstehe wird komplett 2 G auch nicht gehen, eher nur tageweise evtl., eben wegen der notwendigen Grundversorgung.

Wenn ein bestimmter Markt nur noch 2G zulassen möchte, dann kann er das 7 Tage die Woche durchziehen. Es gibt kein Anrecht auf Grundversorgung, dass diese Kette erfüllen muss. Es gibt keine staatlichen Lebensmittel-Ketten. Sie sind meist privat oder gehören einer Kette an.

@Desconius
Und nochmal, einfach impfen lassen und Dein Problem ist gelöst. Ansonsten selbst schuld. Kann ja jeder, wie er mag

Aniara schrieb:Wenn ein bestimmter Markt nur noch 2G zulassen möchte, dann kann er das 7 Tage die Woche durchziehen.

Ja. Er kann 2G aber auch nur tageweise durchziehen oder eben gar nicht. Die meisten werden es laut hessischem Handelsverband gar nicht machen.

Nach einer noch bis einschließlich Freitag laufenden Blitz-Umfrage unter seinen 7.200 Mitgliedern zeige sich bereits, dass 2G für vier von fünf Handelsbetrieben keine Option sei. Sie würden den täglichen Zugang wie gewohnt umsetzen wollen, so der Verband. Handelsunternehmen mit beratungsintensiven Sortimenten, etwa Brautmoden- und Fotofachgeschäfte, Optiker oder Händler im Home-and-Living-Bereich könnten sich die Umsetzung einer 2G-Zugangsregel dagegen durchaus vorstellen.

Quelle: von mir um 13:58 verlinkt

Andante schrieb:Er kann 2G aber auch nur tageweise durchziehen

Mit welcher Begründung?

EDGARallanPOE schrieb:Es steht auch nicht im Raum, dass alle Supermarktfilialen, ab Anfang nächsten Monats auf 2 G umstellen.

Es steht im Raum, daß diese Möglichkeit (2G+Maske als Bedingungen für das Betreten von Lebensmittelmärkten) politisch in die Wege geleitet wird/wurde.

EDGARallanPOE schrieb:logistisch

Das wäre aber nur ein Teil; der andere das millionenfache Suchen und Befüllen der Pakete. Und die Bestellung zuvor (telefonisch, Internet oder der gute alte Papierbestellschein) ist auch nicht plötzlich jedermanns Sache. Man bestellt sich ja nicht eben mal nur eine Glühbirne für eine vierköpfige Familie. Und huch, mist, die Milch oder die Hefe vergessen. Mal eben schnell in Markt laufen ist dann nicht, na dann hilft halt der Nachbar aus, nennt sich Gemeinschaft.

Abstand und Unterbrechung von Infektionsketten geht allerdings anders. "Gemeinschaft" ist der Gegenspieler der virologischen Coronamaßnahmen.

McMurdo schrieb:Warum das nun ausgerechnet beim Lebensmittelhändler ein Problem darstellen soll leuchtet mir nicht ein.

In der Regel sind es mehrere. Müßte man als nichtgespritzes U25er Mädel mit Modellfigur nun auch noch mit der Gießkanne seine Kontaktdaten an Supermärkte und Lieferer verteilen ??

Das Argument ist Wahrung der Anonymität nach freier Entscheidung, so weit wie möglich. Ist mir egal, wie wenig andere das Scheinwerferlicht bezüglich der Preisgabe persönlicher Daten scheuen.

Und die Corona-Politik fordert offensichtlich jede Menge Datenpreisgabe; zum Glück größtenteils noch freiwillig. Ins Schwimmbad muß nun nicht wirklich jede/r. Schade natürlich, wenn dann die Kids wegen nachvollziehbarer Weigerung der Kontaktdatenpreisgabe lieber an den Baggersee oder im Fluß, dort wo keine Badeaufsicht vorhanden ist, schwimmen gehen. Mag dann wohl auch keine/r die Verantwortung übernehmen, wenn da etwas schief geht ?

Und wenn sie nun nicht ihren Lichtbildausweis beim Einlass in einen 2-G-Markt vorzeigen möchten oder können (liegt wohl im Baggersee)? Na dann gibt´s eben nix zu beißen...



Vielleicht sollte die hessische CDU hier noch mal nachdenken. Und zwar diesmal richtig. Gerne christlich.

abberline schrieb:Und nochmal, einfach impfen lassen

Welchen Stoff magst Du gewissenhaft nahelegen ?

@Aniara

Hausrecht.

2G ist eine Option, das heißt, jeder Ladenbetreiber entscheidet selbst, in welchem Umfang er 2G umsetzt oder nicht. „Ganz oder gar nicht“ gilt da nicht, sondern natürlich kann 2G auch nur tage- oder wochenweise umgesetzt werden.

Das ist das Wesen der den Läden in der Verordnung des Landes Hessen eingeräumten Option.

Es muss auch kein Ladenbesitzer bei irgendeiner Behörde vorher „anmelden“, was er macht. Entscheidend ist nur, dass er, wenn er an dem betreffenden Zeitpunkt NICHT 2G macht, auf Abstand und Maskenpflicht bei den Kunden besteht.

@Desconius
Wenn du dich persönlich gegen eine Impfung entschieden hast und auch nirgends deine Kontaktdaten angeben möchtest, dann ist das doch deine freie Entscheidung. Aber dann beschwer dich bitte nicht über die Konsequenzen DEINER Entscheidung.

Desconius schrieb:In der Regel sind es mehrere. Müßte man als nichtgespritzes U25er Mädel mit Modellfigur nun auch noch mit der Gießkanne seine Kontaktdaten an Supermärkte und Lieferer verteilen ??

Du musst denen ja kein Bild mitschicken. :)
Im Ernst: Ich rede hier für eine ganz normale Registrierung bei einem online Händler. Die Datenhinterlegung in Restaurants und dergleichen find ich auch ziemlich daneben.

Na wenn 2G für alle(!) Märkte gelten würde - und dieses Ziel ist nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn regelmäßige Durchimpfung ganz oben auf der Fahne steht - wäre es ja nicht nur ein (einziger) Online-Händler; so sehr er auch eine Monopolstellung bald inne haben möge.

Davon abgesehen: 2020 hat´s doch auch geklappt. Sogar mit lediglich Stoffmasken. Supermärkte als Hotspots sind zumindest mir nicht bekannt, da ich seitens des RKI dazu nichts gefunden habe.

Es bedarf somit nicht dieser großflächigen Weitergabe persönlicher Daten an Dritte, nur um "normale" Gebrauchsgüter vor Ort erwerben zu können. Und da weder Deutschland noch Schweden ab der zweiten Jahreshälfte 2020 ausgestorben sind, scheint dieser Weg ein Guter zu sein.

Aniara schrieb:Aber dann beschwer dich bitte nicht über die Konsequenzen DEINER Entscheidung.

Wieso nicht ? Ist doch mein gutes Recht, mein Mundwerk bzw. meine Schreibfähigkeit zu nutzen !?

Desconius schrieb:Es steht im Raum, daß diese Möglichkeit (2G+Maske als Bedingungen für das Betreten von Lebensmittelmärkten) politisch in die Wege geleitet wird/wurde.

Formal ja, aber der hessische Verordnungsgeber musste sich da einer gerichtlichen Entscheidung beugen, die nun mal zugunsten des Einzelhandels auf eine 2G-Option ergangen war.

Als Kunde finde ich die Option auch nicht schlecht. Ich rechne damit, dass kaum ein Lebensmittelmarkt nur noch 2G einführt. Denn in Lebensmittelmärkten rast man als Kunde ja meist schnell durch, man kennt sich aus, wo was steht, dann Bezahlen und nichts wie raus. Da sind Abstandhalten und Masken dann nicht so wichtig bzw. beeinträchtigen das Einkaufserlebnis auch nicht besonders . Und der Umsatz ist für den Laden kalkulierbar, nämlich wie immer.

Anders aber Laden, die auch von einem „Einkaufsfeeling“ leben, also Klamottenläden, Möbel- und Küchenstudios, Schuhgeschäfte, Lederwaren etc. Es gibt halt Kunden, die finden es nicht prickelnd, innerhalb einer anonymen, mit blauen Masken versehenen Kundenmasse einkaufen zu müssen und dabei stets auf Abstand achten und mit ebenfalls bemasktem Personal auf Abstand verhandeln zu müssen, sondern lieber wie früher ohne Maske und trallala einkaufen würden. Und für solche Kunden kann dann der Ladeninhaber halt 2G anbieten, wenn es sich für ihn rechnet und er der Meinung ist, dass die Nachfrage der Kunden nach so was da ist.

Desconius schrieb:Mag dann wohl auch keine/r die Verantwortung übernehmen, wenn da etwas schief geht ?

Ich schlage vor, diese Verantwortung den Eltern zu überlassen. Politikern die Schuld für Bade-Unfälle zu geben, weil "Daten", scheint mir dann doch zu weit hergeholt.

Desconius schrieb:Wieso nicht ? Ist doch mein gutes Recht, mein Mundwerk bzw. meine Schreibfähigkeit zu nutzen !?

Durchaus. Es wirkt halt leicht peinlich.