V8Turbo schrieb:In meiner Heimatstadt kommt das Gesundheitsamt schon wieder nicht mehr hinterher. Aktuell liegt die Inzidenz bei ca. 16. Ich habe eher das Gefühl, der Flaschenhals Gesundheitsämter ist noch enger geworden.
Ist das so ? Ich meine noch im Hinterkopf zu haben, dass die Belastungsgrenze bei der Nachverfolgung, bei Erreichen einer 50er Inzidenz liegt. Da ist die 16er Inzidenz, ja noch ein gutes Stück von weg.
Ein neuer Artikel ist erschienen.
Es wird getitelt:
Die vierte Welle hat begonnenDie aktuelle Inzidenz, liegt zwar immer noch niedrig, bei einem Wert von 6,8. Nur wenige Menschen stecken sich derzeit an.
Aber...
Die Tendenz ist klar steigend.
Von Fachleuten, wird in den kommenden Wochen und Monaten, ein steiler Anstieg der Inzidenzen befürchtet.
Aktuell liegt die Inzidenz in etwa so hoch wie Anfang August 2020, der Anstieg beginnt in diesem Jahr etwas früher. Und doch
ist nichts so wie im vergangenen Sommer: Die Impfungen verändern die Dynamik der Pandemie entscheidend, zugleich machen neue
Virusvarianten die Situation unberechenbar.
Die entscheidende Frage, welche sich stellt ist:
Kann die Zahl der schwer Erkrankten noch einmal so stark ansteigen, dass das Gesundheitssystem an seine Grenzen gerät?
Drohen Zustände ähnlich wie in der zweiten Welle im vergangenen Winter oder der dritten Welle im frühen Frühjahr?
In Bezug auf Geimpfte, gibt es da eine klare Antwort:
Für sie ist Covid-19 ungefährlicher geworden, was sich auch in den beobachteten Zahlen deutlich niederschlägt.
Insgesamt sieht man bereits, dass deutlich weniger Menschen, die sich mit Corona infizieren, auch versterben. Lag die
Fallsterblichkeit (siehe Infobox) in der Alphawelle noch bei fast zwei Prozent, sank sie in der Deltawelle, die Großbritannien gerade
erlebt, auf 0,2 Prozent.
Und weiter...
Ende Juni lag sie bei ungefähr 0,1 Prozent, fast zwanzigmal niedriger als noch vor Monaten.
Es hat also eine Entkoppelung von hohen Inzidenzen auf der einen Seite und einer hohen Anzahl von schweren/tödlichen Verläufen, auf der anderen Seite stattgefunden.
Die veränderten Rahmenbedingungen, die oben beschriebenen neuen Zahlen, lassen sich in verschiedene Rechenmodelle einspeisen, mit deren Hilfe man dann mögliche Szenarien für den bevorstehenden Herbst modellieren kann.
Wer diese Szenarien studiert, findet gute und schlechte Nachrichten.
Zunächst die guten: Epidemiologen halten es für unwahrscheinlich, dass die Zahl der Todesfälle noch mal das Niveau vom Winter
erreicht, als in der Spitze mehr als 1.000 Menschen am Tag an Covid-19 starben.
Können wir uns also beruhigt zurücklehnen und das Ganze einfach auf uns zukommen lassen ?
Dies verneint der Artikel ausdrücklich.
"Die hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit der Delta-Mutante kann auch bei der schon erreichten Impfquote noch zu extremen Belastungen der Intensivstationen führen."
Und weiter...
Demnach könnte in England die Zahl der Intensivpatientinnen ab dem Spätsommer oder Herbst den bisherigen Höchststand erreichen oder gar übersteigen.
Der Artikel schränkt dieses Szenario, aber wie folgt ein:
Dazu komme es aber nur dann, errechnen die Londoner Epidemiologen, wenn die Mobilität durch wegfallende Auflagen deutlich zunimmt, die Menschen häufiger auf Masken verzichten und der Impfschutz nach einigen Monaten etwas nachlässt.
Was sich schon in letzter Zeit andeutete, wird nun klar und deutlich ausgesprochen.
Wir müssen nicht mehr auf die harten Lockdowns der vergangenen Wellen zurück greifen, um das Virus kontrollieren zu können.
Wir müssen aber an niedrigschwelligen Mindeststandards festhalten. (Noch) keine Rückkehr zur vollen Mobilität, vor der Pandemie. Auch das Maskentragen in Innenräumen, muss vorerst beibehalten werden. Auch regelmäßige Testungen bei nicht geimpften Personen als Zutrittsberechtigung, Quarantänemaßnahmen bei Personen mit Symptomen und Kontaktnachverfolgung sind und bleiben wichtige Bausteine.
Schon moderate Vorsichtsmaßnahmen wie konsequentes Maskentragen im Inneren, regelmäßiges Testen, Quarantäne bei
Symptomen und Kontaktnachverfolgung könnten zusammen mit der Impfung ausreichen, um die vierte Welle zumindest in den
Krankenhäusern zu brechen.
Weiterhin ist die größtmögliche Erhöhung, der Impfquote ein entscheidender Faktor.
Besteht bei einer Quote von lediglich 65 % eine hohe Wahrscheinlichkeit vieler Intensivpatienten, sinkt diese Wahrscheinlichkeit in Richtung 85% Impfquote, immer mehr ab.
Die Inzidenzen bleiben ein wichtiger Faktor.
Sie sei weiterhin der "beste Indikator". Trotz Impfung lasse sich aus ihr die zu erwartende Belastung des Gesundheitssystems
ablesen, lediglich die Höhe, ab der es kritisch wird, verschiebe sich nach oben.
Mindestens die doppelte Inzidenz als bisher kann das System wohl verkraften, glauben Fachleute, vielleicht auch die vierfache oder mehr – wobei zwischen diesen Werten wohlgemerkt nur ein, zwei Verdopplungsschritte liegen.
Im exponentiellen Wachstum sind das nur ein paar Tage.
Im weiteren Verlauf des Artikels, wird dann noch auf die Problematik von Long - Covid eingegangen.
Der Artikel rät in der aktuellen Situation davon ab, aufgrund der gesunkenen Sterblichkeit, auftretende Corona - Wellen, mit einer "schweren Influenza-Saison" zu vergleichen.
Denn erstens sorgen auch schwere Influenzasaisons wie die 2017/18 für erhebliche Belastungen des Gesundheitssystems.
Und zweitens scheinen saisonale Influenzawellen deutlich behäbiger zu verlaufen als bisherige Corona-Wellen.
Der R-Wert, der angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt, liegt bei der saisonalen Influenza bei gerade
einmal 1,3 (BMC Infectious Diseases: Biggerstaff et al., 2014), der der Corona-Deltavariante Schätzungen zufolge bei 5 bis 8, wenn sich
das Virus dank fehlender Immunität frei bewegen kann.
Und weiter...
Und bei einer derart rasanten Dynamik sorgt die schiere Menge der gleichzeitig Infizierten – auch wenn nur sehr wenige krank werden – für große Belastungen.
Quelle:
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/coronavirus/coronavirus-die-vierte-welle-hat-begonnen/ar-AAM8mXW?ocid=msedgntp