sooma schrieb:Die Stellungnahme der StIKo bezieht sich für mein Verständnis dabei aber konkret auf Kinder, nicht auf die Allgemeinheit - höchstens, wenn man annähme, die Impfung der Kinder sei als ein "Bonbon" für die Erwachsenen gemeint:
Ich denke, die StIKo meinte es generell. Ich glaube, sie wollte sagen, dass es für keine Bevölkerungsgruppe Extrawürste in Bezug auf bevorzugte Impfungen geben kann, sofern nicht medizinische oder seuchenhygienische Gründes dies erfordern und solange Impfstoff knapp ist. Das Wort „Bonbon“ klingt bloß nicht so hart und passte im Zusammenhang mit der aktuell angesprochen bevorzugten Impfung von Kindern gerade sehr gut.
Dass zusätzlich bestimmte Berufsgruppen in die Priorisierung aufgenommen wurden, hat die StIKo nicht empfohlen, das sind rein politische Entscheidungen. Man kann gesellschaftspolitisch heftig darüber streiten, welche Berufe und Tätigkeiten systemrelevant sind oder nicht. Persönlich bin ich aber doch ganz froh, wenn etwa Polizisten etwas vorrangig geimpft sind. Eine über Tage und Wochen leere Polizeiwache, weil ein Polizist infiziert ist und der Rest der Truppe daraufhin in Quarantäne muss, ist nicht das Wahre. Ebenso Wachen der Berufsfeuerwehr.
Prinzipiell ist ja auch nichts dagegen einzuwenden, dass bis zu 2 „enge Betreuungspersonen“ von Behinderten oder Schwangeren, obwohl weder aufgrund eigener Vorerkrankung noch eigener systemrelevanter Tätigkeit priorisiert, bevorzugt geimpft werden können, lediglich weil sie eine(n) bevorzugen zu Impfende(n) betreuen. Wie wir nicht nur auf allmy erfahren haben, wird hier aber wohl einiges an Schindluder betrieben bzw. es findet Missbrauch statt. Da wünscht man sich dann doch strengere Kontrollen.
Kurzum: Kinder sind nach Ansicht der StIKo unter medizinischen Aspekten keine so gefährdete Bevölkerungsgruppe, dass sie prioritär geimpft werden müsste. Der Rest ist Politik.