koef3 schrieb:Was ist euer Grund, leidenschaftlich und teilweise recht fragwürdig die Maßnahmen um jeden Preis zu verteidigen und dabei gerne mal gleichzeitig die Folgen oder Nachteile derer komplett auszublenden? Ehrliche Antworten habe ich diesbezüglich noch nie bekommen. Nur Ausflüchte oder Ausreden.
Meine Motivation speist sich aus dem Zusammenleben, mit meiner 78-jährigen Mutter. Wir teilen uns ein Haus. Seit dem Tod meines Vaters im vorigen Jahr ( er starb unmittelbar vor dem ersten Lockdown 2020 an den Folgen eines Schlaganfalls), wohnt meine Mutter in der oberen Wohnung alleine. Ich bewohne die Wohnung im Erdgeschoss.
Meine Mutter ( noch keinen Impftermin bekommen ), ist komplett isoliert. Bei schönem Wetter, ist sie viel im Garten und wechselt im sicheren Abstand zu Nachbarn, das ein oder andere Wort mit ihnen. Das Grundstück verlässt sie nur alle 3 Wochen, für notwendige Routinekontrollen beim Hausarzt.
Ich bin der Risikofaktor, weil ich alle notwendigen Außenkontakte bewältigen muss.
Wobei mir zugute kommt, dass ich mich 2010 beruflich umorientiert habe. Meinen Hausmeister/Hausverwaltungsjob an den Nagel gehängt habe und nun in der technischen Instandhaltung beschäftigt bin. Fast ausschließlich in der Nacht, ohne Kontakt zu anderen Personen.
Wenn ich nur daran denke, wieviel Zusammenkünfte in Innenräumen ich in meinem alten Job hatte, fange ich schon an komplett am Rad zu drehen.
Ich habe mir eine komplette Kontaktsperre, bezüglich privater Kontakte auferlegt. 0,0 seit dem 1.Lockdown. Wobei ich sagen muss, dass ich eigentlich nie der "Hans Dampf in allen Gassen" gewesen bin. Und auch vor der Pandemie, ein eher überschaubares Kontaktpotential hatte. Mein größter Anlaufpunkt, war das wöchentliche Saunieren in einem Fitnessstudio, in das ich schon seit 30 Jahren gehe.
Dort hat sich eine kleine informelle Gruppe gebildet, zu der ich gehöre. Man kennt sich seit Jahrzehnten und führt immer wieder gehaltvolle und tiefgründige Gespräche in entspannter Umgebung.
Seit Beginn der Pandemie natürlich ein absolutes No-Go.
Ich bin mir sehr im klaren darüber, dass andere Menschen sei es in Bezug auf die finanzielle Situation, oder die soziale Kontaktsituation stärker beeinträchtigt sind als ich selber.
Ich muss aber zuerst "meinen Job", den größtmöglichen Schutz meiner alten Mutter erledigen.