stereotyp schrieb:Aber das ist quasi DAS Event, das am meisten unter dem Schutz von Art. 4 GG steht. Das abzusagen ist schon ein ziemlicher Schlag ins Gesicht der Gläubigen Christen wie der Kirchen.
stereotyp schrieb:Vymaanika schrieb:
Ich finde, auch gläubige Religionsanhänger können sich die paar Tage mal zusammenreissen,
Es geht nicht nur "um ein paar Tage". Im vergangenen Jahr war wochenlang ein komplettes Gottesdienstverbot, da fiel die gesamte Osterzeit auch rein. An Weihnachten machte man auf "freiwilliger Basis" nur an wenigen Orten Gottesdienste.
Zudem ist Kirche ja nicht nur Gottesdienst. Es ist auch äußerst ungeschickt, mit dem vier Tage vor Beginn der Karwoche um die Ecke zu kommen - Ostern hat ja eine sehr lange "Vorlaufzeit", in den meisten Gemeinden steht das Gottesdienstkonzept schon seit Wochen.
Ich komme aus einem kleinen, katholisch geprägten Ort. Hier gibt es z.B. sehr viele alleinstehende, verwitwete alte Frauen im unteren Einkommenssektor. Normalerweise organisiert die Kirche sehr viel "drumherum" - Eintagesbusausflüge, gesellige Nachmittage, Frauenkreise, Handarbeitskreise (stricken für Obdachlose), Besuchsdienste ... nur um ein paar zu nennen. Für diese Frauen bricht sehr viel weg.
Die Gläubigen "reißen sich" schon ein gesamtes Jahr "zusammen". Die Zahl der Gottesdienstbesucher wurde massiv limitiert, man sitzt mit Mundschutz auf 1,5m Abstand und wichtige Elemente des Gottesdienstes sind bereits seit einem Jahr weggefallen (Gemeindegesang, Weihwasser, Friedensgruß, ...).