Coronavirus (Sars-CoV-2)

@Andante

Natürlich sollte man flexibel bleiben, um örtlich einzugreifen wenn etwas passiert, was nicht bundesweit Maßnahmen benötigt. Aber es sollte schon so weit sein, dass die Maßnahmen dann einheitlicher werden. Baumärkte zu schließen, obwohl 15km weiter alles geöffnet ist, dass macht keinen Sinn. Allgemein diese völlig unterschiedliche Handhabe der geöffneten Geschäfte.
Eben so unterschiedliche Bußgeldkataloge und was bildung von Gruppen betrifft. Da mit 5 Menschen ok, woanders nur zu zweit und vor kurzem nichtmall alleine sitzend.

Bone02943 schrieb:Natürlich sollte man flexibel bleiben, um örtlich einzugreifen wenn etwas passiert, was nicht bundesweit Maßnahmen benötigt. Aber es sollte schon so weit sein, dass die Maßnahmen dann einheitlicher werden

Gebe ich dir Recht , vor allem bessere Deffinition was notwendig bedeutet .
Ich bin im März umgezogen brauchte für die neue Wohnung ein Besen , Wischer , Blecheimer ( Heize vorwiegend mit Holz , für die Asche) INicht zu bekommen , da nicht Lebensnotwendig , Lippenstift und Lidschatten schon …..
Im Selben Geschäft , anderes Bundesland . Wischmob ja , Besen nein , Klobürste nein , Handfeger nein , Set mit Handfeger , besen zusammen ja.
Sowas müsste einheitlich geregelt sein. hier an der Grenze BaWü / Bayern sind unsere Baumarkte noch offen , in Bayern zu. Nur Bayrische Autos hier

london schrieb:Ohja ich muss immer raus, ausgehen, Leute treffen, reisen usw. Es ist echt schwer nach 3 Wochen noch bis Ende April, aber ich versuch mich zusammenzureissen damit wir bald wieder reisen können :)
Und ja das verf*** Virus besiegen

Das wird mit der heutigen Technologie eher nicht möglich sein.
Weit schlimmer als die Corona-Pandemie ist immer noch die seit fast 40 Jahren grassierende AIDS-Pandemie. Der fallen inzwischen jährlich ca. 770.000 Menschen zum Opfer, das sind 9-mal mehr als bisher Corona zum Opfer gefallen sind. Wird nur von den Medien und Politikern totgeschwiegen.
Mit riesigen Forschungssummen sucht man seit 35 Jahren nach Impfstoff oder nach Antikörpern, bisher vergebens.

@Bone02943

Na ja, das ist halt unser Förderalismus. Da kocht wie immer, siehe etwa Bildungspolitik, jedes Bundesland sein eigenes Süppchen, und daran kann auch das Bundesverfassungsgericht nichts ändern. Dieses prüft Gesetze auf ihre Übereinstimmung mit der Verfassung, nicht danach, ob sie "sinnvoll" sind.

Was "sinnvoll" ist oder sein soll, entscheidet der Gesetzgeber, also die von uns allen gewählten Parlamente, und wenn Bundesland A, weil gesetzlich dazu ermächtigt, den Baumarktbetreibern aufgibt, während einer Pandemie die Baumärkte dichtzumachen, Bundesland B das aber nicht tut, würde ich darum wetten, dass das Bundesverfassungsgericht sagt, dass jedes Bundesland so was für sich entscheiden darf. Zur Frage, ob Baumärkte generell während einer Pandemie aufmachen sollen, dürfen oder nicht, wird sich das Gericht sicher nicht positionieren.

Außerdem wird kein Gericht von sich aus tätig, es muss von einem Kläger angerufen werden.

Interessant würde es da wirklich , wenn ein Baumarktbetreiber beim Bundesverfassungsgericht geltend macht, dass ein Schließungsgebot ihn in der konlreten Situation in seinem Recht auf freie Berufsausübung nach Artikel 12 des Grundgesetzes verletzt. Da muss so ein Kläger aber erst mal die Instanzen durchlaufen.

Mythbuster189 schrieb:Lebenswichtig sind nur die Maßnahmen und die stehen über allem! Eine Umarmung kann zur Zeit tödlich sein.

Bevor hier irgendwelche Mythen verbreitet werden: Bitte erst mal informieren, wie das Virus sich verbreitet, dann posten.
Über eine "normale" einfache Umarmung verbreitet sich das Virus nicht.
Eine Umarmung ist - sofern sachgemäß ausgeführt - keineswegs tödlich.
Das Virus verbreitet sich über Tröpcheninfektion auf Atemwege, Nasenschleimhaut, Bindehaut der Augen und evtl. über die Lippen, wobei letzters bisher sehr fraglich ist.
Keinesfalls jedoch von Haut zu Haut.

@zenti
Wenn man während der Umarmung niesen oder husten muss dann hat man den Salat.
Damit habe ich dich glänzend widerlegt und deine, warum auch immer, Jubelarie auf körperliche Nähe ist in der aktuellen Zeit fehl am Platz.

Andante schrieb:Interessant würde es da wirklich , wenn ein Baumarktbetreiber beim Bundesverfassungsgericht geltend macht, dass ein Schließungsgebot ihn in der konlreten Situation in seinem Recht auf freie Berufsausübung nach Artikel 12 des Grundgesetzes verletzt. Da muss so ein Kläger aber erst mal die Instanzen durchlaufen.

Naja, ich glaube das spricht das infektionsschutzgesetz dagegen

Mythbuster189 schrieb:@zenti
Wenn man während der Umarmung niesen oder husten muss dann hat man den Salat.

Das ist leider wahr und das gleiche Risiko ist auch beim Händeschütteln gegeben.

Also ich komme aus BaWü und wir dürften unser Geschäft öffnen, haben aber geschlossen und wenn wer was kaufen will kann er klingeln oder anrufen und wir öffnen dann. Klappt richtig gut.

Friseure könnten doch öffnen und mit Terminen die Menge Regeln.

Auweia schrieb:Also ich komme aus BaWü und wir dürften unser Geschäft öffnen, haben aber geschlossen und wenn wer was kaufen will kann er klingeln oder anrufen und wir öffnen dann. Klappt richtig gut.

Also könnt ihr entscheiden, ob ihr öffnen wollt oder nicht. Insoweit ist ja alles okay, was eure Berufsfreiheit betrifft.

Was aber, wenn jemand öffnen will und darf nicht? Ist der jetzt vom Staat in seinem von der Verfassung garantierten Recht auf Freiheit der Berufsausübung widerrechtlich (!) verletzt, genau wie alle anderen Freiberufler, die derzeit nicht arbeiten können, Künstler, Schauspieler, Musiker, Tänzer, also sofern diese nicht das Glück haben, irgendwo festangestellt zu sein?

Andante schrieb:Was aber, wenn jemand öffnen will und darf nicht? Ist der jetzt vom Staat in seinem von der Verfassung garantierten Recht auf Freiheit der Berufsausübung widerrechtlich (!) verletzt, genau wie alle anderen Freiberufler, die derzeit nicht arbeiten können, Künstler, Schauspieler, Musiker, Tänzer, also sofern diese nicht das Glück haben, irgendwo festangestellt zu sein

Ja, das ist schon hart, aber wie gesagt, ich denke da greift das infektionsschutzgesetz

Zum Zwecke der Verhütung und Bekämpfung übertragbarer Krankheiten dürfen durch das Infektionsschutzgesetz selbst, durch einzelne Maßnahmen, zu denen es Behörden ermächtigt, oder durch Rechtsverordnung aufgrund des IfSG die Grundrechte der körperlichen Unversehrtheit, der Freiheit der Person, der Freizügigkeit, der Versammlungsfreiheit, des Brief- und Postgeheimnisses und der Unverletzlichkeit der Wohnung eingeschränkt, sowie ein berufliches Tätigkeitsverbot verhängt werden

Wikipedia: Infektionsschutzgesetz

Wenn man sich das Gesetz mal richtig durchliest ist das ganz schön heftig.

PS: Wäre ich Inhaber eines Schuh- oder Kleidergeschäftes oder einer Musikalienhandlung, würde ich mich schon fragen, wieso Baumärkte jetzt offen haben dürfen und Fahrradläden auch, ich aber nicht? Wieso sind Baumärkte oder Fahrradläden "systemrelevanter" als MEIN Geschäft?

Vielleicht erleben wir ja noch irgendwann, dass ein Verfassungsbeschwerde aus so einer Ecke kommt.

Ich habe gerade einen Großeinkauf für meine Eltern erledigt und ihnen gebracht. Jetzt fängt mein Vater auch mit dieser "Nach-Ostern-MÜSSEN-die-Maßnahmen-gelockert-werden"-Scheiße an, weil Wirtschaft, Volksaufstand, Bürgerkrieg und was er da nicht alles gefaselt hat. Wie sieht das bei euren Eltern und anderen Risikofamilienmitgliedern aus? Wenn das alles so ungefährlich und lächerlich ist, dann bin ich fast geneigt, sie selbst einkaufen zu lassen.

Lexter schrieb:Jetzt fängt mein Vater auch mit dieser "Nach-Ostern-MÜSSEN-die-Maßnahmen-gelockert-werden"-Scheiße an, weil Wirtschaft, Volksaufstand, Bürgerkrieg und was er da nicht alles gefaselt hat. Wie sieht das bei euren Eltern und anderen Risikofamilienmitgliedern aus?

Ich denke der gesunde Menschenverstand sollte einem sagen, dass gewisse Maßnahmen lockerer gestaltet werden sollten. Eben was die Öffnungen von Geschäften betrifft. Das man auch ohne triftigen Grund nach draußen darf, auch das man draußen verweilen darf. Auch kleinere Tierparks sollten wieder öffnen dürfen. Haben ja nicht alle einen Besucherandrang von über 10.000 am Tag.

Halt alles möglichst mit dem Einhalten von Abstand zu anderen Personen. Etwas körperliche Distanzierung reicht da m.M.n. aus.

Und im großen und ganzen sollte es nicht verkehrt sein, auch etwas an die Wirtschaft zu denken, zumal die Maßnahmen wie derzeit, nicht über Monate ertragen werden. Es kommt der Sommer, da bleibt der Großteil der Menschen nicht tatenlos daheim sitzen.

Ich stelle den Text nochmal ein, diesmal mit richtigem Link:

Man kommt sich vor wie in einem Film mit überzogenen Drehbuch.

Die Times of London hat herausgefunden, dass Boris Johnson und ein Teil seines Kabinetts sowie sein Stratege Dominic Cummings sich anscheinend ausgerechnet bei einem Cobra-Treffen, also dem Krisentreffen, bei dem der Lockdown für das UK beschlossen wurde und vom früheren Kurs der ungebremsten Herdenimmunität abgerückt wurde, angesteckt haben.

https://www.bild.de/news/ausland/news-ausland/boris-johnson-kaempft-gegen-corona-hat-ihn-das-cobra-cluster-infiziert-69925638.bild.html

Patient 0 war demnach ein teilnehmender britischer Epidemiologe, der auch Erstautor der Studie des Imperial College ist, auf die sich teilweise auch die deutsche Regierung zur Kriseneinschätzung stützt ("suppression").

https://www.imperial.ac.uk/media/imperial-college/medicine/sph/ide/gida-fellowships/Imperial-College-COVID19-NPI-modelling-16-03-2020.pdf

Die angestrebte suppression ist dann zumindest auf diesem Corona-Krisentreffen nicht gelungen.

Lexter schrieb:Wie sieht das bei euren Eltern und anderen Risikofamilienmitgliedern aus? Wenn das alles so ungefährlich und lächerlich ist, dann bin ich fast geneigt, sie selbst einkaufen zu lassen.

Die älteren Familienmitglieder in meiner Familie sind zum Glück vernünftig. Nachbarn und Verwandtschaft kaufen für sie mit ein, sodass sie keine Supermärkte, Apotheke etc. aufsuchen müssen.
Einige haben auch Vorerkrankungen, auch die sind vernünftig.
Sie sind auch sehr dankbar für die Hilfe u Unterstützung die sie bekommen. Kontakt halten läuft via Telefon usw. Wer keinen hat, für den hat die Kirche Nachbarschaftshilfe organisiert.

Es bleibt halt beim Spaziergang alleine oder mit dem Ehepartner, in der Zeit, wo wenig Leute draußen sind. Zumindest für diejenigen die noch soweit fit sind, der Gang ums Haus.

Bone02943 schrieb:Baumärkte zu schließen, obwohl 15km weiter alles geöffnet ist, dass macht keinen Sinn.

Bei uns in Niedersachsen waren sie auch geschlossen. In Hamburg und Bremen nicht. Auf Grund der Reisebewegungen hat sich unsere Regierung dann entschlossen die Baumärkte wieder zu öffnen.

Bone02943 schrieb:Halt alles möglichst mit dem Einhalten von Abstand zu anderen Personen. Etwas körperliche Distanzierung reicht da m.M.n. aus.

Das Problem ist, dass es offenbar zuviele Menschen gibt, die sich nicht daran halten, sogar unter den strengen Auflagen.

Das mit der Freiwilligkeit klappt nicht, hat man ja in Schweden jetzt gesehen, die haben das locker gemacht.

Andererseits kannst du auch nicht die Wirtschaft ruinieren. So eine Krise ist eine echte Herausforderung für die Regierenden, da ist Kompetenz gefragt, mehr als sonst.