SonneMondStern schrieb:Auch ich halte mit meiner Familie diese Maßnahmen nicht noch länger als bis April/Mai durch. Wir leiden, die Kinder leiden, die Großeltern leiden, weitere Verwandte, Freunde und Bekannte leiden, alle Menschen leiden... Nicht unter Hunger und Durst, sondern unter Kontaktentzug, Kaltstellen von Beziehungen auf ungewisse Zeit, Zerstören von Beziehungen, Wegnahme von wichtigen sozialen Ankern, Wegfall von Berührung und Trösten... Das wird Selbstmorde und Süchte zuhauf geben...
SonneMondStern schrieb:Aber es gibt keine Strategie, die das berücksichtigt. Warum nicht? Ist doch auch wichtig.
Es gibt keine Strategie, die das berücksichtigt, weil das Jammern auf höchstem Niveau ist. Diejenigen, die jetzt, nach gerade mal einer Woche oder zehn Tagen der Einschränkung bereits jammern, jammern auch bei jeder anderen Maßnahme. Sie werden sich immer hineinsteigern und immer etwas zu jammern haben.
Das hört man im Moment von vielen Seiten, dass vor allem Familien, denen es vorher absolut gut oder sogar hervorragend ging, bereits jetzt anfangen über die Maßnahmen zu meckern. Vielleicht liegt es an fehlender Empathie für Menschen außerhalb der eigenen familiären Beziehungen oder sie sind einfach zu verwöhnt. Mir fehlt da jegliches Verständnis.
Es gab Zeiten, in denen mussten in diesem Land Menschen auf Nahrung verzichten, Zeiten in denen Mütter auf ihre Kinder verzichten mussten, weil sie in den Krieg geschickt wurden und noch vor gar nicht so langer Zeit mussten Menschen auf ihre Freiheit verzichten, hatten jahrzehntelang keinen Kontakt zu Familienmitgliedern auf der anderen Seite, ja, sogar das laute Denken war ihnen verboten.
Und nun kommen besonders privilegierte Mütter, die von einem wundervollen Leben verwöhnt sind, gesegnet mit Kindern, einem Partner, intakten Sozialbeziehungen zur Verwandtschaft und wahrscheinlich auch genug Geld für eine tolle Wohnung oder sogar ein eigenes Haus und JAMMERN nach einer Woche mit winzigen Einschränkungen, die die aufgezählten Dinge kaum betreffen, darüber, dass sie sich wie alle anderen an die Regeln halten sollen. Unfassbar.
Genauso fehlt mir das Verständnis für alle, die sich nun beschweren, dass sie ihre Kinder ja keine 30 Minuten allein lassen können, wenn sie einkaufen müssen oder schimpfen, dass ihnen die Decke auf den Kopf fällt, weil die Kinder außer Kontrolle sind. Ich finde es sogar positiv, dass diese Eltern nun endlich anfangen können ihre Kinder zu erziehen. Und die Kids freuen sich vermutlich, dass sich plötzlich mal jemand anders als die Kitatanten und Nannys um sie kümmert.